Werkzeuge für Heim & Garten

Zentrierbohrvorrichtung für die Ständerbohrmaschine

Aufgebaut und fertig zum Einsatz.
Aufgebaut und fertig zum Einsatz.

  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    25 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Da ich öfter mal etwas Rundes zentrisch bohren möchte und das ohne eine Dreh-/Drechselbank nicht so ganz lustig ist habe ich mir eine Vorrichtung gebaut die ich irgend wann mal auf YT in der Grundidee gesehen habe. Leider weiß ich aber nicht mehr wo. Dort wurde allerdings eine Welle aus einer defekten Bohrmaschine verwendet die ich nicht hatte was die Sache etwas vereinfacht hätte.

Zuerst wollte ich ein Schnellspannfutter mit SDS Plus Dorn das ich mal für 4,95€ für einen anderen Zweck erstanden hatte verwenden aber es lag auch noch ein gutes altes Röhm Futter herum und auch die anderen Teile waren fast alle vorhanden weshalb mich der Bau weit weniger als angegeben gekostet hat.

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PDF-Versionen zum herunterladen. Dies sind die Projekt-Anleitungen mit Bildern in höherer Auflösung.

Du brauchst
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Tischbohrmaschine
  • Netz-Schlagschrauber
  • Winkelmesser
  • siehe PDF
  • siehe PDF
  • siehe PDF
Schritt 1 5

Zusammenbau

Verkleben des Dorns in der Bohrmaschine.
Verkleben des Dorns in der Bohrmaschine.
Vergießen mit Epoxy.
Vergießen mit Epoxy.

Ein Reststück Multiplex wurde passend zugesägt. Im Zentrum der Trägerplatte wurde zuerst mit einem 35mm Forstnerbohrer ein Loch gebohrt. Geplant war auf den SDS Dorn ein M10 Gewinde zu schneiden, Durchmesser passt ja, und ihn mittels M10 Mutter und Scheiben zu befestigen. Echter Reinfall, siehe nachher… Die Aufdoppelung wurde aufgeleimt und verschraubt und mit dem Forstnerbohrer das Zentrum markiert das dann mit 10mm durchbohrt wurde. Außen an passender Stelle folgten dann zwei weitere 10mm Bohrungen für die Befestigungsschrauben, M10 Schloßschrauben (Größe bedingt durch die Schlitzbreite des Tischs).

Der Versuch ein M10 Gewinde auf den SDS Plus Dorn zu schneiden ging voll in die Hose. Der Anfang geht gut aber dann fällt das Schneideisen in die 4 Schlitze und man kann nicht gezielt weiter schneiden. Hätte ich ja auch beim Beäugen schon wissen können aber da war der Wunsch wohl stärker als die Beobachtungsgabe. Deshalb mußte mal wieder zu Epoxy gegriffen werden. Zuerst wurde eine M10 Bauscheibe und der Dorn aufgeklebt. Dies erfolgte in der Ständerbohrmaschine um sicher zu stellen daß alles sauber zentriert und im Winkel ist.
Nachdem der Epoxy Kleber ausgehärtet war wurde das Teil auf den Kopf gedreht und die Bohrung mit Epoxy ausgegossen. Dies ist sicher nicht so stabil wie verschraubt aber bisher hält es problemlos. Da hätte auch weniger Durchmesser gereicht aber das 35mm Loch war nun mal schon drin.
Da ich auch Metall bohren will und das Schneidwasser das MPX versauen würde wurde das Teil dann auch noch 2 Mal lackiert.

Schritt 2 5

Sternknöpfe

Die Sternköpfe sind fertig.
Die Sternköpfe sind fertig.

Nach meinem bewährten Verfahren wurden zwei Sternknöpfe angefertigt und mit M10 Einschlagmuttern versehen. Für diese wurde mit einem Forstnerbohrer zuerst etwas gesenkt und dann erst die Knöpfe mit den Lochsägen ausgearbeitet.
Auf die Unterseite der Knöpfe wurden M10 Scheiben mit Epoxy aufgeklebt. Diese pressen dann gegen den Metalltisch der Bohrmaschine.

Schritt 3 5

Aufbau

Fertig zum ersten Bohrversuch.
Fertig zum ersten Bohrversuch.

In das untere Bohrfutter wird ein Dorn oder der gewünschte Bohrer eingespannt. Die Platte wird aufgelegt und der Dorn/Bohrer auch im Bohrfutter der Ständerbohrmaschine gespannt. Damit sitzen die beiden Bohrfutter genau zentrisch übereinander und die Platte wird mit den Sternköpfen mit dem Bohrtisch verschraubt. Sieht aus wie beim ersten Verkleben des Dorns nur dass die M10 Schrauben mit den Sternmuttern befestigt werden.

Das zentrisch zu bohrende Teil wird nun in das Bohrfutter der Ständerbohrmaschine und der Bohrer in das untere Futter eingespannt und man kann sauber durchbohren. Nur sollte man den Tiefenanschlag so einstellen daß man nicht in das Bohrfutter rein bohrt……...

Einziger Nachteil an dieser Lösung bis hier ist daß man nur Teile durchbohren kann die man im Bohrfutter der Ständerbohrmaschine einspannen kann. Bei 13,5mm ist da bei mir absoluter Schluß.

Schritt 4 5

Vergrößerung der Aufnahme

Die Erweiterung der Aufnahmekapazität.
Die Erweiterung der Aufnahmekapazität.

Da das Bohrfutter meiner Skil nur maximal 13,5mm spannt war mir dies eindeutig zu wenig. Selbst die 20mm Dübel für den MFT konnte ich so ja nicht zentrisch durchbohren und das war der eigentliche Anlaß für den Bau. Nach einigen Überlegungen wurde ein 3-Backenfutter bestellt wie es für die kleinen chinesischen Drehbänke angeboten wird. Das kleine Futter kann 1,8 bis 65mm spannen und das reicht für meine Zwecke.

Leider haben diese Futter ein exotisches M12*1,0 Gewinde an der Aufnahmeseite aber ein passendes 3€ Schneideisen für nur einmaligen Gebrauch wurde ebenfalls gleich mitbestellt. Mit diesem wurde auf ein kurzes Stück 12mm Rundstahl ein Gewinde geschnitten. Da das Futter keinen Anschlag am Gewinde hat wurde ein Stellring an der passenden Stelle montiert und zusätzlich auch noch mit etwas Epoxykleber gesichert.. Das passt in das Bohrfutter der Ständerbohrmaschine und schon ist die Erweiterung fertig.

Tipp: in das Futter gleich mal etwas Ballistol rein kippen sonst klemmt es ziemlioch schnell so stark dass man es kaum noch drehen kann…….

Schritt 5 5

Nebenschauplatz

Die verbesserte Arretierung und der originale Fingeranhau-Dreschflegel (auf dem Bohrtisch).
Die verbesserte Arretierung und der originale Fingeranhau-Dreschflegel (auf dem Bohrtisch).

Da mich die lästige Verstellung/Befestigung der Bohrmaschinentisches schon ewig genervt hat weil sich man immer irgend wie die Finger anklopft/einklemmt wurde mittels eines großen Eigenbau Sternknopfes, einer M10*100 Maschinenschraube und ein paar M10 Muttern und Scheiben ein verbesserter Ersatz geschaffen (nicht in der Stückliste). Die Schraube und Scheibe wurden auch noch zusätzlich mit Epoxykleber mit dem Knopf verklebt. Die beiden Muttern auf der Andruckseite sind nur kräftig gekontert.
Da ging den Entwicklern leider in der letzten Minute der Geist aus denn das Ding ist mehr als unpraktisch. Leider ist das bei sehr vielen Bohrmaschinen dieser Bauart der Fall. Dafür muß man sie aber an einigen anderen Stellen loben denn da haben sie bessere als die üblichen Lösungen gefunden.


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