Zentrale USB-Stromversorgung für einen 10 Zoll Patch Schrank
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Schwierigkeitmittel
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Kosten50 €
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Dauer2-3 Tage
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Öffentliche Wertung
Meine Technik hierzu befindet sich in zwei 10 Zoll Patch-Schränken in meinem Keller. Durch die kompakte Bauform der Schränke ist hier der Platz natürlich sehr beschränkt. Das gilt auch für die dort einsetzbaren Steckdosenleisten, die i.d.R. für Schränke in dieser Größe nur drei oder vier Steckplätze besitzen. Da in dem Schrank aber neben der Fritzbox, einem 24 Port Switch und einem PoE-Adapter noch 4-5 Raspberrys ihren Platz gefunden haben und jedes Gerät bisher mit einem eigenen Stecker zur Stromversorgung daher kommt, musste eine Lösung her, die Menge an verwendeten Steckdosenplätzen zu reduzieren.
Natürlich ist es eine Möglichkeit, alle überschüssigen Stromkabel und Netzteile außerhalb des Schrankes in einer oder mehreren Mehrfachsteckdosenleisten unterzubringen. Das funktioniert bei mir zum einen aus Platzgründen rund um die Schränke nicht, zum anderen wäre diese Methode ja auch keine Herausforderung.
Es muss daher ein Plan für eine zentrale Stromversorgung für die Raspberrys her. Durch den Wegfall einer Komponente in dem großen Patch-Schrank ( eine Hardware zur VPN-Verbindung zu meinem vorherigen Arbeitgeber), war hier ein Einlegeboden und die dazugehörige Höheneinheit im Schrank frei.
Somit könnte hier ein 5V Schaltnetzteil mit ausreichend Leistung einziehen, um die Raspberry Pis über ein USB-Panel mit schaltbaren Ausgängen mit Strom zu versorgen. Eine Idee war geboren und im Kopf reifte der Plan zur Umsetztung. Schaltbar sollten die Ports in jedem Fall sein, denn wenn man mal einen Raspi aus Wartungsgründen ausbauen muss, möchte ich es nicht tun, wenn der Raspi noch mit Strom versorgt wird. Die Gefahr eines Kurzschlusses ist, durch die Einbaulage und den Metallrahmen, an dem die Raspis befestigt sind, leider gegeben. Und alle Rasips abzuschalten, nur weil einer raus soll, kommt auch nicht in Frage.
Du brauchst
- Akku-Schrauber
- 3D Drucker
- Lötstation/Lötkolben
- Bohrer 2,5mm
- Gewindeschneider M3
- Abisolierzange
- Seitenschneider
- Aderendhülsenzange
- 6 x USB-Pegboards | Metall & Kunststoff
- 6 x Schalter 12mm, LED 3-6V | Edelstahl (12mm)
- 1 x Filament, grau | PLA (1,75mm)
- 1 x Fachboden 10Zoll | Stahl
- 18 x Inbusschraube | Edelstahl (M3x12)
- 14 x Mutter | Edelstahl (M3)
- 1 x Schaltnetzteil 5v 20a
- 1 x Netzkabel, Schutzkontakt (2m)
- 7 x Aderendhülsen | Metall (div. Größen)
- Div. x Kabel | Kupfer & Kunststoff (untersch. Längen)
- 1 x Zugentlastung | Kunststoff
Los geht's - Schritt für Schritt
Konstruktion des Frontpanels in Fusion 360
Trotz genauer Vorgaben in der Zeichnung waren die Löcher für die Schalter zu eng ( entweder hat mein Drucker die Löcher für die Schalter zu knapp gedruckt, oder die Schalter sind nicht so maßhaltig, wie angenommen) und mussten 0,3mm erweitert werden. Der Steg für die Stabilisierung war im ersten Schuss zu niedrig und hat dadurch nicht ausreichend für die gewünschte Stabilität gesorgt. Zusätzlich war der Steg noch auf einer Seite zu lang, so dass das Panel durch den Steg nicht in die Aussparung des Fachbodens passte. Zudem musste an den Haltern für die USB-Ports noch eine weitere Aussparung geschaffen werden, damit die Lötpunkte für die Spannungsversorgung frei liegen.
Gedruckt habe ich das Panel in einem hellgrauen PLA-Filament von AIO Robotics. Das Grau ist zwar nicht das klassische RAL 7035 (Lichtgrau), was die Hersteller üblicherweise für die Patch- und Serverschränke verwenden, kommt aber von allen Grautönen, die ich gesichtet habe, am dichtesten an den Farbton heran. Die alternative wäre noch, das Panel mit dem Lichtgrau zu lackieren. Da mein Schrank aber im Keller hängt, ist es in meinen Augen bei mir unnötig
Montage des Netzteils, der USB-Ports und der Schalter
Kurz nach dem ich die ersten Bilder gemacht hatte, kamen auch die bestellten Schalter an und konnten verbaut werden. Daher hier noch ein paar Bilder mit der endgültigen Bestückung.
Die Schalter sollen IP 64 und somit wasserdicht sein. Die Wasserdichtigkeit ist ein Feature das bei der Wahl der Schalter mitgekauft wurde und in jedem Fall nicht nötig. Die dazugehörige Dichtung in Form eines O-Rings habe ich aber weggelassen. Das Schaltergehäuse sitzt ohne Dichtung deutlich besser und dichter an dem Panel. Die Haltekraft der Konterschraube ist ausreichend, so dass sich der Schalter nicht verdrehen kann.
Anschließen der USB-Stromversorgung
Die Anschlüsse an den Schaltern und den USB-Ports wurden verlötet, geprüft und am Netzteil angeschlossen.
Die Plusleitung wurde an der einen Lötfahne des Schalterkontakts verlötet. An der anderen Lötfahne des Schaltkontaktes wird eine Leitung zum Eingang des USB-Boards geführt und ein weiteres Kabel vom Kontakt an den Pluspol der LED des Schalters. An den Minuspol der LED wird ein Kabel zum Massekontakt des USB-Board geführt und ein weiteres Kabel zur Masse des Netzteils.
Eigentlich war es geplant, nur insgesamt eine Zuleitung und eine Masseleitung für alle Schlater zusammen zu verlegen. Nach einigen Versuchen, mit denen ich nie wirklich zufrieden war, habe ich mich entschlossen, von jedem Schalter eine eigene Plus- und Masseleitung zum Netzteil zu führen. Die Kabel wurden in zweimal zwei Gruppen zu je drei Kabel gebündelt, jeweils mit einer Aderendhülse versehen und in einen der vorhandenen Ausgänge für 5V und Masse am Netzteil angeschraubt.
Am Netzteil wurde eine 230V Zuleitung angebracht und mit einer Zugentlastung versehen. Für die Zuleitung habe ich ein vorhandenes Kaltgerätekabel genommen und den Kaltgerätestecker einfach abgeschnitten. Die Leitungen wurden abisoliert, mit Aderendhülsen versehen und auf der 230V Seite des Netzteils verschraubt. Die Zuleitung wurde zur Sicherheit mit einer Zugentlastung am Fachboden befestigt. Diese habe ich aus einem alten Stecker ausgebaut und hierfür zweckentfremdet. Auch wenn im Schrank eigentlich keine mechanische Belastung zu erwarten ist und eine Zugentlastung grundsätzlich nicht zwingend nötig ist, möchte ich trotzdem nicht plötzlich unangenehm überrascht werden, wenn ich mal mit der Hand ins Gehäuse fasse.
Elektrischer und mechanischer Test
Das Panel eingebaut um Patch-Schrank
Abschließend wurde die Stromversorgung in den Schrank eingebaut und die derzeit vier verbauten Raspberry Pi an diese Stromversorgung angeschlossen.
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