Windrad aus Getränkedosen
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Schwierigkeitleicht
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Kosten3 €
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DauerUnter 1 Tag
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Öffentliche Wertung
Die Heimwerker-Herausforderung im Forum von 1-2-Do.com für April 2019 lautet „Bastle etwas aus Getränkedosen und ...“. Das zweite Material ist Blindnieten, Gürtelschnalle oder beides. Ich habe alles verwendet.
Du brauchst
- Akku-Schrauber
- Zange
- Blindnietzange
- Schere
- Sprühkleber
- Rundspitzzange
- 2 x Getränkedosen
- Draht
- 2 x Blindnieten
Los geht's - Schritt für Schritt
Die Getränkedosen
Ich habe drei Getränkedosen zuhause. Nein, nicht volle, sondern leere. Wenn ich die erst mal geleert hätte, wäre das Windrad ziemlich windschief geworden. Also wenn voll und solche Dosen, dann bitte erst am nächsten Tag weitermachen,
Da die Dosen im nächsten Arbeitsschritt total zerschnitten werden, bohre ich vorher aus Stabilitätsgründen jeweils ein Loch hinein. Und zwar in den Boden genau mittig. Da hilft mir ein Zirkel. Anzeichnen und bohren. 3,2 mm, da meine Blindnieten exakt dieses Maß haben.
Die Spuren des Filzschreibers entferne ich mit Aufkleberentferner (Aldi). Geht ganz leicht. Passt das Loch, Blindniete wieder entfernen.
Ich bohre alle drei Dosen, werde aber nur zwei brauchen. Aber ich weiß nicht, ob ich eine Dose beschädige, deshalb eine in Reserve. Wer nachbaut kann sich das sparen, es geht wirklich sehr einfach!
Maßpapier herstellen
Die Dosen werden später von der einen Seite in Streifen eingeschnitten. Damit diese Streifen später alle gleich breit sind, mache ich mir ein Musterpapier.
Zunächstein Streifen etwas schmäler als die Dosenhöhe. Diesen um die Dose legen und ich stelle fest, der Umfang der Dose ist minimal geringer als ein DIN A4-Blatt breit ist. Anzeichnen, Überstand am Lineal ziehen und abschneiden. Jetzt habe ich den exakten Umfang.
Abmessen: 20,8 cm. Jetzt kommt das Rechnen. Ich will später 13 Streifen. Das wären je Streifen 1,6 cm. Nun ein Raster auf das Papier zeichnen. Das Geodreieck ist da sehr hilfreich.
Das ganze zweimal. Diese Streifen sprühe ich mit Sprühkleber ein und lege sie um die Dosen herum.
Dose - Deckel abschneiden
An der Dekupiersäge säge ich mit feinem Blatt den Deckel der Dose am Papier - also vor der Rundung ab. Das geht ganz einfach, ist aber bei mir etwas ungenau geworden.
Mit einer alten Nagelschere (Ja, so eine darf in keiner Werkstatt fehlen!) schneide ich Ungenauigkeiten ab. Keine Angst, es kommt nicht auf den Millimeter an, das weiß aber erst später. Kurz mit feinem Sandpapier entgraten.
Nun eine Holzleiste auf den tisch legen und mit Filzschreiber eine Linie am unteren Rand ziehen. Meine Leiste war so etwa 18 mm hoch. Diese Linie brauchen wir gleich beim Schneiden.
Schneiden mit einer Schere
Nun nehme ich eine einfache Haushaltsschere und schneide alle Linien nach - bis zur roten Markierlinie. Dies sollte man möglichst exakt machen.
Das Aluminiumblech einer Getränkedose ist sehr dünn und lässt sich super schneiden. Achtet bitte wirklich exakt darauf, genau bis zur roten Linie zu schneiden. Sonst eiert das Windrad später oder es reisst im nächsten Arbeitsschritt ein.
Jetzt kann man auch schon das Papier abziehen. Der Sprühkleber hält sehr gut am Papier, aber nur etwas an den Dosen und lässt sich an letzteren rückstandsfrei mit abziehen.
Erstes Biegen
Nun stellt man eine Dose an die bereits verwendete Holzleiste und biegt die Streifen auf diese herunter. Anfangs ist es hilfreich, mit dem Griff eines Schraubendrehers den Boden der Dose gegen die Werkbank zu drücken. Später kann man diese Dode sehr gut mit der Hand halten.
Durch die Leiste bekommen wir zum einen rechtwinklige, zum anderen aber Knickstellen auf der gleichen Höhe. Das Biegen an der zweiten Dose wiederholen.
Hätte nicht exakt bis zur roten Linie geschnitten, würde man den fehlenden Schnitt hier einreissen. Also besser ordentlich schneiden. Lieber zu weit als zu kurz. Im letzten Bild sieht man so eine Stelle. Gerade noch gut geganen, hätte schlimmer sein können.
Umknicken der Enden
Zusammensetzen der zwei Dosen
Bild 1: Der untere Streifen mit der schwarzen Abkantung wird einfach in den weißen eingehängt. Die weiße Abkantung überlappt die schwarze.
Man könnte natürlich die Abkantung einer Dose in die andere Richtung machen, habe ich nicht bedacht, funktioniert so aber auch.
Bild 2: Man quetscht nun die Abkantungen zusammen und es hält schon relativ gut.
Bild 3 und 4: Eine Flachzange wird schräg über die Ecke aufgesetzt und diese nach oben gebogen. Den Rest macht man einfach mit den Fingern. Die Ecke wird plan auf die Streifen gelegt und mit der Zange gequetscht. So entsteht eine absolut stabile Verbindung. Das macht man exakt so mit allen 13 Streifen. Hört sich komplex an ist aber total einfach.
Bild 5: Rechts sieht man eine solche umgebogene Ecke.
Das Windrad und die Blindnieten
Da ich die Löcher für die Aufhängungen bereits gebohrt habe ist das folgende sehr einfach:
Blindnieten in die Löcher setzen, mit der Blindnietzange nur minimal anziehen, so dass der Dorn nicht bricht, die Niete aber unten aufgeweitet wird. Fertig.
Aufhängeösen biegen
Mit einer Rundspitzzange biege ich an die Blindnieten Ösen. Daran erfolgen die Aufhängungen.
Seilwirbel
Damit sich das Windrad auch bei einer steifen Aufhängung frei drehen kann, bedarf es einer besonderen beweglichen „Kupplung“. Im Fundus habe ich einige solche „Dinger“, von denen ich lder den Namen nicht wusste. Auf Anfrage im Forum erhielt ich rasch Antwort. Danke mit! Seil- oder Kettenwirbel heißen die Dinger. Klasse!
Aus stabilem Draht gebogen, drehen sich zwei Ösen gegeneinander. Gemau das was ich brauche! Zwei davon werden an den Blindnieten befestigt.
Aufhängestange
Ich verwende für die Aufhängung eine Alustange. Weshalb? Ganz einfach. Würde das Windrad an einer Schnur hängen, würde es bei Wind extrem - wohl bis zur Horizontalen herumfliegen.
Da ich es am Dachüberstand unseres Balkones aufhängen möchte, würde es dann immer gegen ein Fenster oder die Wand geblasen werden ich brauche schon etwas Gewicht, dass das Windrad relativ stabil nach unten hängen bleibt. Beim Aufhängen an einer Schnur denke ich auch, dass durch stetiges Zwirbeln der Schnur über Monate hinweg diese auch irgendwann überdreht sein wird und reissen wird.
Ich nehme also ein Alurundprofil, bohre in jedes Ende ein Loch mit 3 mm und hänge Schlüsselringe dort ein.
Die Gürtelschnalle
Das dritte Material der Herausforderung ist eine Gürtelschnalle.
In der Werkstatt habe ich einen alten Ledergürtel an dem ich meine Stechbeitel oder Messer abziehe. Schnalle braucht der Gürtel nicht mehr. Also schneide ich das Leder mit einem Cuttermesser an der Schließe ab. Etwas aufgebogen kann ich den - ja wie heißt dieses Teil denn nun? Ich sage mal Dorn dazu - Dorn herausnehmen.
Den Dorn biege ich mit zwei Zangen so, dass ich an beiden Seiten Ösen habe. Dieser kommt dann an den einen Schlüsselring und der Dorn dient so als stabile Aufhängungsöse am Haken.
Zugegeben der ist reichlich überflüssig, man könnte auch den Schlüsselring am Haken einhängen. Aber ich will den Dorn einfach verbauen.
Das Gewicht für das Windrad - Dosendeckel
Wie oben geschrieben will ich, dass das Windrad im Wind relativ senkrecht hängen bleibt. Dazu muss unten etwas Gewicht ran.
Ich betrachte mein Material und habe drei Dosendeckel noch herumliegen. Die Gürtelschnalle und ein Deckel kommen jetzt zur Aktion.
Die Gürtelschnalle säge ich so ab, dass ich nur noch ein „U“ habe. Zwei Löcher am Deckel anzeichnen und bohren. Die Enden der Gürtelschnalle säge ich auf, stecke diese Enden in den Deckel und bjege die Sägestellen auf. So kann die Schnalle aus dem Deckel nicht mehr herausrutschen. Eine ausreichend stabile Verbindung.
Das Gewicht für das Windrad - Kronkorken
Bei einer anderen Heimwerker-Herausforderung musste man etwas aus Kronkorken basteln. Ich habe damals gesammelt und einige aufbewahrt. In einem Päckchen von Hoizbastla bekam ich von ihm auch einige Österreichische Kronkorken geschickt. Und die kommen mir heute zugute.
Die Kronkorken bohre ich jeweils oben und unten mit 2 mm auf.
Aus Draht biege ich Häkchen in S-Form und hänge Kronkorken aneinander. Zuletzt hänge ich die Kronkorkenketten am Dosendeckel in weitere 4 Löcher an.
Fertig
Ihr solltet die Bilder anklicken, damit ihr das volle Format seht.
Kurzes Video
Aufgrund totaler Windstille musste ich unseren Föhn zu Hilfe nehmen. Das Windrad dreht sich sehr schnell. Leider ist dies durch den Stroboskopeffekt der Kamera nicht richtig zu sehen. Der Föhn aus 1 m Entfernung lässt das Rad extrem drehen.
Die Seilwirbel erfüllen ihren Zweck, allerdings dreht sich der unten angehängte Disendeckel doch etwas mit und bringt die Kronkorken in eine ewegung wie ein Kettenkarussell. Das war so nicht geplant, sondern eher als Windspiel das bei leichtem Wind klappert. Das tut es auch, aber nur bei leichtem Wind. Bei „Föhn“-Stärke dreht sich alles richtig schön. Ich bin gespannt wie natürlicher Wind in den nächsten Tagen wirkt.
Allein die Windradkonstruktion aus zwei Getränkedosen finde ich genial und ich werde das bestimmt nochmal bauen. Ich dachte schon an ein Drahtseil an dem mehrere Windräder aufgefädelt untereinander hängen. Und wenn man schöne knallige Farben verwendet wie Cola und Fanta hat man sicher sehr dekorative Windräder. Oder man versucht es mal ein Windrad aus zwei Partyfässern nachzubauen.
Falls Ihr solche Räder nachbaut, lasst es mich wissen! Ich würde mich sehr freuen!
Ein weiteres Modell
Übers Jahr habe ich die eine oder andere Dose gesammelt und besonders interessierten mich höhere Dosen. Aufgrund der längeren Streifen wird das Windrad deutlich größer. Da die Oberfläche entsprechend größer ist, dreht sich dieses Windrad schon bei minimalem Wind, ist aber bei stärkerem Wind extrem schnell.
Ein weiteres Modell
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