Wikingerschiff
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Schwierigkeitschwer
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Kosten70 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Da die kleine Schwester meiner Freundin einer der größten Fans der Kinderserie "Wickie" ist, haben wir ihr zum Geburtstag ihr eigenes Wikingerschiff gebaut.
Du brauchst
- Akku-Bohrschrauber
- Stichsäge
- Schwingschleifer
- Fräsaufsatz, Holzbohrer- und Bitsatz
- Puksäge
- Nähmaschine
- Raspeln und Feilen in verschiedenen Größen
- Schleifpapier
- 2-3 Schraubzwingen
- Schraubenzieher
- Cutter, Bleistift, Rollmeter, Lineal, ...
- 1 x dünne Dämmplatte zur Herstellung von Schablonen | XPS
- 1 x geeignetes Holz, Stärke 19 mm | z.B. Paulownia (ca. 180x50 cm)
- 2 x Sperrholz, Stärke ~3 mm für das Oberdeck (ca. 25x20 cm)
- 1 x Rundholzstab für den Mast | Buche (Ø 10 mm, Länge 1 m)
- 4 x Rundholzstäbe für die Paddel, sowie die Querstreben des Mastes | Buche (Ø 5 mm, Länge 1 m)
- dünnes Echtholzfurnier für die Paddel (ich hatte Reste zu Hause) (ca. 180 cm²)
- 12 x Holzräder für die Schilder | Buche
- 10 x Haken als Halterung für die Paddel (die Haken sollen so groß sein, dass man ein Paddel durchstecken kann, dieses jedoch nicht gleich herausfällt)
- Stoff, rot-weiß gestreift (55x50 cm (in meinem Fall hat ein Faschingskostüm herhalten müssen :-) ))
- 1 x Karton, Stärke ca. 2-3 mm zur Versteifung des Segels (47,5x45,5 cm (z.B. Rückseite eines großen Kalenders))
- Schrauben in verschiedenen Größen und Formen (für die Schilder empfiehlt es sich messingfarbene Rundkopfschrauben zu verwenden - Spax sehen da nicht so schön aus)
- Holzleim | wasserfest
Los geht's - Schritt für Schritt
Konzept
Eines vorweg: Der Bau dieses Schiffes ist schon einige Zeit her, und damals hab ich nicht daran gedacht Fotos der einzelnen Schritte zu machen. Daher gibt es leider nur Bilder vom fertigen Schiff und ein paar Schablonen.
Der Rumpf des Schiffes besteht aus 8 kleiner werdenden 19mm dicken verleimten "Holzellipsen". Aus den obersten 6 Ellipsen wird eine kleinere Ellipse herausgeschnitten, so dass ein Ring entsteht. Die Stärke des Rings sollte ca. 2 cm betragen. Die untersten beiden Ellipsen bleiben ganz, wobei in die größere in den Mittelpunkt ein Loch für den Mast gebohrt werden muss.
Zuerst wurde ein Modell des Rumpfes aus einer XPS Platte hergestellt. Dieses Modell wurde so lange abgeändert, bis es meinen Vorstellungen entsprach. XPS lässt sich ähnlich wie Styropor mit einem Cutter schneiden, ohne dass man später überall die kleinen Kugeln hat.
Zu den gewählten Maßen: Die oberste Ellipse hat eine Länge von 50 cm und eine Breite von 21 cm. Danach werden die Ellipsen immer um ca. 1-2 cm in Breite und Länge kleiner. Die unterste Ellipse hat eine Länge von 37 cm und eine Breite von 8 cm.
Tipp: Am besten macht man mehrere Ellipsen in verschiedenen Größen und wählt dann die besten aus, um diese als Schablonen für den echten Rumpf aus Holz zu verwenden.
Herstellung des Rumpfes
Nachdem die endgültige Form des Rumpfes mit Hilfe des Modells bestimmt worden ist, werden die einzelnen Ringe auf die 19mm starke Holzplatte übertragen und mit einer Stichsäge ausgesägt. Wie bereits erwähnt, sollen die unteren beiden Platten ganz bleiben!
Danach wird in den Mittelpunkt des 2. Ringes von unten ein 10 mm-Loch für den Masten gebohrt (am besten zuerst mit einem kleineren Bohrer vorbohren und langsam vorarbeiten - das Holz ist sehr weich, wodurch schnell ein zu großes Loch entstehen kann. Der Mast soll auf jeden Fall gut stecken!
Im nächsten Schritt werden die Ringe von innen glatt geschliffen. Die Stufe zwischen 3. und 4. Ring von oben muss dabei bestehen bleiben, um eine Auflagefläche für das Oberdeck zu erhalten. Die restlichen können je nach Wunsch geglättet werden. Ich habe dazu Schleifpapier verwendet (besser wäre Schleifleinen gewesen - hält um einiges länger!!)
Nun werden die einzelnen Rumpfteile verleimt und mit Schraubzwingen zusammengepresst. Dazu werden oben und unten Holzreste dazwischen geklemmt, um Druckstellen zu vermeiden. Mit dem Leim soll zwar nicht gespart werden, man soll aber auch nur so viel verwenden, dass dieser nicht am Rand herausquillt. Passiert das doch, ist es am besten, wenn man diesen gleich mit einem feuchten Tuch wegwischt.
Nach der Trocknung wird mit dem Schwingschleifer die Außenseite bearbeitet. Dabei geht man am besten kreisförmig entlang des Rumpfes vor. Zu Beginn verwendet man dabei grobes Schleifpapier. Gegen Ende sollte man feineres Papier verwenden. Wichtig ist dabei, dass die Unterseite des Rumpfes nicht abgerundet wird, da sonst das Schiff nicht mehr stehen würde.
Kopf und Schwanz
Für den Kopf und den Schwanz habe ich Schablonen vorbereitet (siehe Schablonen http://juergen_galler.public1.linz.at/wikingerschiff/SchablonenKS.pdf), welche auf ausreichend große Reste des Rumpfholzes übertragen worden sind. Leider hatte ich damals nicht mehr genug Holz, um die beiden Teile um 90° gedreht auf das Holz zu zeichnen. Eine Faserung in Längsrichtung wäre sicherlich stabiler gewesen.Nach weiteren Feil- und Schleifvorgängen, werden Kopf und Schwanz mit je 3 Senkkopfschrauben am Rumpf (von innen) befestigt.
Mast und Segel
Zuerst wird der dickere Rundholzsstab auf eine Länge von 64,5 cm gekürzt. Anschließend werden nach 6,5 cm, sowie 42 cm Löcher für die Querstreben gebohrt. Zur Herstellung der Querstreben wird einer der dünneren Rundholzsstäbe einmal in der Mitte durchgesägt, so dass man 2 Stäbe mit einer Länge von je 50 cm erhält.
Das Segel wird im Inneren durch einen 47,5x45,5 cm (Breite x Höhe) großen Karton fixiert. An der oberen und unteren Seite des Kartons muss mittig je ein Halbkreis ausgeschnitten werden. Dadurch lässt sich später das Segel zwischen den Querstreben des Mastes einklemmen.
Nun der Teil, den ich lieber wem anderen überlassen habe :-) - der Segelstoff: Für das Segel werden zwei Teile in der Größe von mind. 55x50 cm benötigt. Diese werden von innen zu einem "Sack" vernäht, so dass seitlich der Karton eingeschoben werden kann. Wichtig dabei ist, dass der Stoff durch den Karton gespannt wird. Ist der Karton in Position, wird die offene Seite mit der Hand vernäht.Zur Fixierung des Mastes habe ich ein kleines Holzstück (siehe Bild 2) ausgesägt, mittig ein Loch für den Masten gebohrt und dann in Höhe des 4. Ringes von oben mit zwei Schrauben fixiert. Dieses Holzstück dient außerdem als zusätzliche Auflage für das Oberdeck des Schiffes (siehe nächster Arbeitsschritt).
Der fertige Mast wird nur in die vorhergesehenen Löcher gesteckt, jedoch nicht verleimt. Somit lässt sich das Schiff auch leichter aufräumen. Außerdem lässt sich so das Segel drehen, und eventuelle Mastbrüche leichter beheben (ja das ist leider schon passiert :-( ).
Tipp: Um die Löcher im Mast passgenau untereinander zu bohren, wird der Stab an eine Leiste angelegt (siehe Bild 3). Anhand dieser Leiste kann man leicht die Positionen der Löcher anzeichnen.
Oberdeck
Das Oberdeck wird aus zwei Sperrholzplatten gefertigt. Zuerst wird der übrig gebliebene Innenteil des 3. Ringes von oben auf die beiden Platten mit Bleistift übertragen. Dabei wird je eine halbe Ellipse aufgezeichnet. Diese Platten werden dann grob mit der Stichsäge ausgesägt und anschließend mit Raspel, Feile und Schleifpapier genau an den Rumpf angepasst. Mit einer Rundfeile wird anschließend noch das Loch für den Masten ausgefeilt.
Um später Zugriff auf den inneren Teil des Rumpfes zu erhalten, werden aus dem Rest des Schiffsmasten zwei kleine Griffe hergestellt. Diese wie abgebildet auf den beiden Platten von der Unterseite anschrauben (vorbohren nicht vergessen!) und mit etwas Leim fixieren.
Schilder und Paddel
Je 6 Schilder (Holzräder) pro Seite werden mit einem Rundkopfschrauben am Rumpf befestigt. Damit sich später auch nichts dreht und lockert, werden die Schilder zusätzlich mit einem Tropfen Leim fixiert.
Die Paddel (siehe Schablone: http://juergen_galler.public1.linz.at/wikingerschiff/SchablonePaddel.pdf) werden aus den restlichen dünneren Buchenholzstäben hergestellt. Es werden insgesamt 10 Paddel benötigt, 2 auf Reserve gehen sich zusätzlich aus :-). Aus den Stäben werden je 4 Stk. 25 cm lange Paddel gesägt. Die Vorderseite wird mit einer Puksäge ca. 1-2 cm eingeschlitzt. Anschließend kann das Vorderteil aus Echtholzfurnier (ca. 2,5x5,5 cm) eingeleimt werden.
Als Halterungen für die Paddel dienen messingfarbene Haken. Ich habe diese etwas Schräg in die Reeling eingeschraubt.
Zusammenfassung
Wenn man möchte kann man das Boot noch lackieren - uns hat jedoch die natürliche Farbe des Holzes am besten gefallen :-)
Tipp: Das Wikingerschiff kann leicht in ein anderes Schiff (z.B. Piratenschiff) umgebaut werden. Dazu muss nur der Kopf und der Schwanz ausgetauscht (ist ja nur geschraubt) und evtl. das Segel angepasst werden.
Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.
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