Werkzeugschrank-Arbeitstisch-Kombi
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Schwierigkeitleicht
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Kosten120 €
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Dauer2-3 Tage
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Öffentliche Wertung
Mein Problem: Keine Werkstatt, ich muss zum Basteln in die Garage. Die ist, wie bei vielen von uns, einfach zu klein für all die Aufgaben, die sie machen soll.
Die Aufgabe: Ich wollte eine Werkbank bauen, die sich klein machen kann, aber dennoch genug stabile Arbeitsfläche bietet. Meine vor kurzem als mobile Lösung gebaute und hier auch vorgestellte Klappbock-Leimholz Konstruktion ist leider nicht stabil genug und funktioniert nur auf absolut ebenem Untergrund. Außerdem wollte ich mein Werkzeug, welches in letzter Zeit erfreulicherweise regen Zuwachs erlebt hat, endlich aus diversen Kisten und Koffern in eine permanente Erreichbarkeit überführen.
Die Lösung: Ich habe alles mögliche studiert. Projekte hier und auch diverse Youtube Videos. Eine Optimallösung war für mich nicht dabei, aber wenigstens konnte ich die eine oder andere Idee adaptieren. Besonders die Arbeit von April Wilkerson (https://www.youtube.com/channel/UC4v2tQ8GqP0RbmAzhp4IFkQ) war eine Inspiration.
Und da ich möglichst wenig Geld ausgeben wollte, habe ich zum Teil mit Material gearbeitet, welches mich nichts gekostet hat. Aber auch so musste ich für Kanthölzer, Kleineisen und ein wenig neues Werkzeug immer noch über 100,- € ausgegeben.
Es sollte also wie folgt vonstatten gehen. Ein wandhängender Werkzeugschrank mit möglichst geringer Tiefe. Verschlossen wird dieser mit einer Klappe, die im geöffnetem Zustand als Arbeitsfläche dient. Damit das ganze standfest wird, kommt es auf Drehböcken und einem veriegelbarem Schwenkfuss daher.
Du brauchst
- Akku-Bohrschrauber
- Schlagbohrmaschine
- Handkreissäge
- Stichsäge
- Deltaschleifer
- IXO
- Furniersäge
- 6 x Kantholz | Fi/Ta (54x54x25000)
- Spanplatte | Reste (16 mm)
- 10 x Scharniere
- 2 x Riegel
- 100 x Spax (4,5 x 80)
- 1 x Klavierband (150 cm)
- 8 x Sechskantschraube (6 x 90)
- 4 x Sechskantschraube (6 x 50)
- 12 x Karo Scheiben (6,4 x 20)
- 100 x Spax (4,0 x 40)
- 2 x Sturmhaken
Los geht's - Schritt für Schritt
Die Unterkonstruktion
Ich habe mich für für gehobelte Kanthölzer 54 x 54 mm von Hornbach enschieden. Leider nicht die beste Wahl, dieses Material ist nicht massgerecht. Im Laden habe ich natürlich darauf geachtet, keine "Flitzebögen" zu erwischen, aber das die 54 mm auch mal nur 52 mm sein können, ist mir nicht aufgefallen. Ärgerlich.
Also, erst mal alles nach vorher ermittelten Massen zugesägt. Danach wurden die Kanthölzer mit Spax 4,5 x 80 verschraubt. Um die Arbeit zu erleichtern habe ich aus einem Abschnitt eine Bohrschablone angefertigt, das erspart einem ständiges Messen.
Die Wandmontage
Die Unterkonstruktion wird mit Sechskantschrauben 6 x 90 mm an die Wand gedübelt. Damit die Drehböcke nicht gegen die Schraubköpfe stoßen, habe ich die Schraubköpfe versenkt. Hier kam mein neustes Spielzeug zum Einsatz. Ein Satz Forstnerbohrer...
Es folgte eine erste Stellprobe. Nach der Wandbefestigung habe ich noch die unteren Querriegel an den Drehböcken montiert. Damit habe ich bewusst gewartet, bis das Konstrukt an der Wand war. Ich war nämlich nicht sicher, ob der Garagenboden für eine einwandfreie Drehfunktion eben genug ist. Hätte ich hier nacharbeiten müssen, hätte ich auch die Querriegel wieder abnehmen müssen. Es funktioniert aber problemlos.
Werkzeugschrank und Arbeitsfläche Part 1
Ich habe mich aus Kostengründen für 16 mm Rohspan entschieden, denn die bekomme ich für lau...;)... Also zunächst die Maße festgelegt. Es galt den goldenen Mittelweg zu finden. Wird der Kasten zu hoch ist die Klappe, welche ja gleichzeitig die Arbeitsfläche ist, zu tief und ich komme nicht mehr ans Werkzeug ran. Wird der Kasten zu niedrig, wird die Arbeitsfläche zu klein und ich bekomme zu wenig Werkzeug verstaut. Mit rund 70 cm Tiefe für die Arbeitsfläche (= Höhe Werkzeugschrank) habe ich den richtigen Kompromiss gefunden. Zugesägt habe ich die Platten mit der PKS 55, da ich leider keine TKS habe. War leider nicht immer akkurat, da meine Führungsschiene bei 70 cm endet und die Schnitte teils mehr als doppelt so lang waren. Hier muss ich mir für die Zukunft echt noch was einfallen lassen. So war ich gezwungen, die etwas unsauberen Schnittkanten mit der PST 900 und meinem kürzlich erworbenen ALDI Deltaschleifer etwas nach zu arbeiten. Verschraubt habe ich den Kasten dann mit 4x40 Spaxschrauben.
Werkzeugschrank und Arbeitsfläche Part 2
Damit die Arbeitsfläche auch was aushält und nicht durchhängt wird sie aufgedoppelt. Deshalb muss auch der Boden des Werkzeugschrankes aufgedoppelt werden, was ich als erstes eledigt habe. Dann wurde der ganze Kasten mit Sechskantschrauben 6x50 und Karoscheiben an die Wand gedübelt. Die beiden Spanplatten der Arbeitsfläche habe ich mit Spaxschrauben aneinander geschraubt. Hier kam auch mal der IXO zum Einsatz. Vorbohren mit dem Akku, senken und Schrauben mit dem IXO.
Die fertige Arbeitsfläche wurde nun mit Klavierband am Kasten befestigt und die Vorderkante noch mal mit der PKS sauber geschniten.
Schwenkfuss
Der Schwenkfuss ist aus den gleichen 54 x 54 mm Kanthölzern gebaut. Mit Scharnieren wird er an der Unterseite der Arbeitsfläche verschraubt. Dann war geplant, ihn im abgeklappten Zustand mit 4 Riegeln an den Drehböcken zu fixieren. Wie sich herausstellte, war das für die Stabilität der Arbeitsfläche nicht erforderlich. Deshalb habe ich nur zwei verbaut. Erst wollte ich sie an der Vorderseite montieren, doch das hat nicht funktioniert. Der Schieber, also der bewegliche Teil des Riegels, hat zu viel Spiel und brachte keinerlei Kraftschluss. Das Gegenstück war auch zu groß, so das der geschlossene Riegel zu viel Spiel hatte. Also Plan B: Nur zwei Riegel, jeweils an der Unterseite des Schwenkfusses. Auf die Gegenstücke habe ich komplett verzichtet und stattdessen in die Drehböcke eine kleine Öffnung gefräst.
Klappenverschluss
Um die geschlossene Klappe/Arbeitsfläche zu fixieren habe ich mich nach langer Überlegung für einfache Sturmhaken entschieden. Da Schrauben in Spanplatte nicht wirklich gut halten, habe ich hier etwas getrickst. Zunächst an den jeweiligen Stellen 8 mm gebohrt. Dann einen Riffeldübel eingeleimt und mit der Laubsäge plan abgeschnitten. In den Dübel dann mit 3 mm gebohrt und den Sturmhaken angebracht.
Fertig...fast.
Hier nun die fertige Konstruktion. Die Bilder zeigen die Schritte des Ausklappens. Auf dem letzten Bild habe ich als Größenvergleich mal den IXO in den Kasten gelegt. Jetzt fehlt noch die Inneneinrichtung für das Werkzeug, aber das zeige ich ein anderes Mal. Zum Schluss noch ein paar Maße.
Arbeitsfläche: 153 x 69 x 3,2 cm, Arbeitshöhe 90,5 cm
Der Werkzeugschrank hat eine nutzbare Innentiefe von 15 cm.
Zusammengeklappt hat Konstruktion ein Tiefe von gerade mal 27 cm.
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