Werkstatt organisieren Teil 3

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Aufgeräumt
vorher
  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    200 €
  • Dauer
    3-4 Tage
  • Öffentliche Wertung

Wie ihr vielleicht in meinen letzten Werkstatt-Projekten gesehen habt ist mein Arbeitstisch ein alter Schlosser Arbeitstisch den ich über Ebay-Kleinanzeigen gefunden habe. Der Tisch ist sau-schwer und hat von den Vorbesitzern schon div Änderungen über sich ergehen lassen müssen wie z.b. eine Rückwand, Seitenwände und ein Siebdruckplatte als Arbeitsfläche. Ich habe dann noch 2 Paare Steckdosen und im hinteren Bereich einen Rahmen eingebaut, so das eine Ablage wie bei einer Hobelbank entstanden ist.
Was mir nicht gefällt ist das mein Werkzeug unten im Tisch so rumliegt, die große Schublade ist schwer und unhandlich. Zu dem viel ungenutzter Raum.
Die Idee zum Ordnung schaffen und Platz ausnutzen ist ein Schubladen-Unterschrank oder besser gesagt zwei. Einen links und einen rechts. In denen soll das Werkzeug und das was in der großen Schublade ist, ordentlich verstaut werden.

Du brauchst

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Werkzeuge
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Materialliste
  • 2 x Dreischichtplatte | Fichte (125 x 250)
  • 5 x Schubladenschienen | Metall (5 Paar)
  • 5 x Schubladenfronten | Multiplex (8mm)

Los geht's - Schritt für Schritt

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Planung

Erster Entwurf
Plan
Schublade

Die Planung/Zeichnung gibt es schon etwas länger aber andere Projekte mit höherer Priorität haben sich vorgedrängelt. Ich habe versucht z.b. Weihnachten zu verschieben, hat nicht geklappt. -:)
Aber jetzt habe ich gestartet und je mehr Projekte ich an dem Tisch mache desto mehr geht es mir auf den S...stört mich die Unordnung -:). Die erste Idee war noch 3 Schubladen nebeneinander aber am Ende wurde es nur 2 und das ist auch gut so.
Der Korpus aus Fichte Dreischichtplatten und im ersten Schrank rechts 2 Schubladen und links 3 übereinander. Der linke Unterschrank dann gespiegelt.
Die Seitenwände etwas eingerückt damit die Fronten der Schubladen bündig werden mit der Vorderkante Korpus.

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Korpusbau

Rohmaterial Korpus 1
Anzeichnen der Falz
Falz fräsen
Anschlag sichern
Test
Verleimen
Korpus hält

Die Platten für den Korpus habe ich mir im Baumarkt gleich zuschneiden lassen. Warum soll ich es mir schwerer machen als nötig. Auf der kleinen TKS funktioniert es mit großen Platten einfach nicht gut. D.h. zuerst mit der HKS und wenn die Platten kleiner werden TKS...also gleich beim Baumarkt. Eine Tauchkreissäge mit Schiene habe ich noch nicht, noch..Nach dem ich den Verkäufer beim Holzzuschnitt darauf hingewiesen habe, das beim letzten Mal die Platten Ausrisse hatten weil der Kollege mit seiner Schnittgeschwindigkeit ins Guinness Buch wollte, hat er sich deutlich mehr Mühe gegeben und das Ergebnis war gut.
Die Planung sieht vor das in den Boden, Deckel und Seitenteile jeweils Falze einzufräsen/sägen. Zuerst alles anzeichnen dann fräsen. Auf Grund der Größe der Platten habe ich mich dieses Mal für die Oberfräse statt verdeckte Schnitte mit der TKS entschieden. Beim ersten Falz habe ich zuerst direkt neben dem Strich gefräst und danach außen. Das hat zur Folge das ein dünner Reststreifen am Rand von der Fräse abgerissen wurde und die Kanten unsauber wird. Bei den nächsten Fräsungen habe ich von außen nach innen gefräst. Das macht deutlich mehr Dreck ergibt aber eine saubere Fräsung. Beim Fräsen der langen Seiten bemerkte ich das sich mein Anschlag durchbiegt. Den Anschlag habe ich dann in der Mitte mit einem dünnen Nagel gesichert. Dann probeweise alles zusammenstellen. Passt, also verleimen. Ich habe keine guten Erfahrungen mit dem Meisterdübler gemacht, Lamello habe ich noch nicht, also habe ich den Korpus zusätzlich zum Leim verschraubt.

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Schubladen

Sägen fertig
test, passt
Bodennut
Verleimen und verschrauben
Boden
Boden einschieben
Schienen an zeichnen und montieren
Schienen im Korpus montieren.
die ersten zwei großen sind fertig
Zuschnitt 3 kleinere Schubladen
Kontroller Höhenaufteilen
Noch mal schleifen
Nuten für Boden mit TKS
Schubladenrückseite ist kürzer
Nuten für Trenner anzeichnen
Verschraubung vorbohren
Schienenabstand zur Vorderkante mit 4mm Bohrer
Schiene an Schublade anzeichnen und vorbohren
Einbau Boden und vorbohren
Bodenpasst
Im Korpus Vorbohren
Mein Montage-Dreigestirn
Alle Schubladen montiert

Zuerst habe ich den Innenraum vom Korpus gemessen und danach die Schubladen geplant. Aus den Resten vom Korpus habe ich zuerst die beiden großen Schubladen auf der TKS zugeschnitten. Dann mit der TKS die Nuten für den Boden in Seitenteile und Front und auf der Innenseite noch Nuten für ggf Trennwände. Anschließend die Schubladen verleimt. Hierzu habe ich das erste Mal diese Eckverbinder zum groben Fixieren verwendet, verleimt und zusätzlich verschraubt. Die Bodenplatten sind aus 4mm Buche-Sperrholz welche von alten Schränken übriggeblieben sind. Den Boden jeweils in die Nuten eingeschoben und auf der Rückwand aufliegend verschraubt.
Anschließend im Korpus und Schublade die Schienen montiert. Die Verteilung der Schublade ist wie folgt: am Boden habe 5mm Luft gelassen und zwischen den Schubladen und zum Deckel je 1cm. Für die Schienen habe ich mir extra Schrauben bestellt (dicke Korpusschrauben) aber es hat sich rausgestellt, das diese nur für die Korpusseite geeignet sind. Für den Schienenteil an der Schublade sind sie zu dick. Des Weiteren ist der Gaffatape-Bohrer-Tiefenbegrenzer nicht optimal. Ich habe wirklich versucht sorgfältig zu arbeiten aber die Bohrungen für die Schienen sind schnell mal um einen Millimeter verrutscht. Trotzdem am Ende hat es gepasst.

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Griffe

Profilleiste
Anschlag an Kappsäge
Nur noch schleifen und vorbohren
Schraubenlänge probieren
Bohrschablone Griffe
Gleicher Abstand mit Streichmaß
Ausrissfrei durchbohren
provisorische Griffe montiert

Eigentlich wollte ich nur schnell provisorisch ein paar Griffe machen und dann im Baumarkt schauen. Mir sind sie dann aber so gut gelungen und gefallen mir auch das sie bleiben. Ein Rest Douglasier Brett habe ich links und rechts mit der TKS etwas verjüngt so das ein T entsteht. Danach die Oberseite am Frästisch abgerundet. Danach mit der Kappsäge auf 8cm Lange Stücke geschnitten. Für wiederholgenaue Schnitte habe ich mir einen Klotz als Anschlag an der Kappsäge fixiert. Noch die Griffe etwas geschliffen und fertig.
Zunächst habe ich die Griffe direkt an die Schubladen geschraubt weil ich noch keine Fronten hatte. Die kommen später. Zur Montage der Griffe habe ich mir eine Bohrschablone gemacht.

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Einbau

Schublade raus
alte Schubladenschienen ausbauen
alles raus
Steckdosen Löcher bohren
Steckdosen eingebaut
schiefen Boden korrigieren
passt

Vor dem Einbau kommt der Ausbau. Also alte fette Schublade und Schienen usw erst mal alles raus. Danach die Bodenplatte reinigen und raus stehende Nägel versenkt. Danach habe ich seitlich noch eine Doppelsteckdose eingebaut die auch mit dem Schalter an der Front ein und ausgeschaltet werden können. Somit hat die Kappsäge, die normalerweise direkt rechts neben dem Tisch steht, ihre feste Steckdose. Dazu habe ich leider keine Detailbilder. Aber bei Strom ist es wie immer, wer sich auskennt weiß wo von ich rede und die anderen lassen sich besser vom Fachmann helfen.
Das erste Einsetzen vom ersten Unterschrank erzeugte etwas Verwunderung. Über die Jahre hatte sich der Mittelteil abgesenkt, hing durch und das nicht zu knapp, mehrere cm. Deshalb hatte schon ein Vorbesitzer die Stütze in der Mitte eingebaut. Mit der Stütze hat man das weitere Absinken verhindert aber nicht korrigiert. Das habe ich mit dem Wagenheber und Wasserwaage gemacht. Danach die vordere Stütze unten neu gebohrt und verschraubt. Um die Bodenplatten im hinteren Bereich zu unterstützen habe ich aus einem Rest Balken zwei Füße gebaut und auch hier wie vorne nach der Korrektur mit dem Wagenheber verschraubt. Danach passten die beiden Schränke in den Tisch.

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Fronten

Rohware
erster Zuschnitt und hobeln
Absaugung funktioniert
verleimen
Für kleine Schubladen
Muster mit unterschiedlichem Winkel, es wurde der rechte
Montage der Fronten
erst rechts
fertig

Die Fronten kamen dann doch schneller als ich zunächst dachte.
Ich hatte noch von einem anderen Projekt div. Meter Nut-Feder Douglasie Bretter übrig. Zum einen hat das von der Menge gepasst, des Weiteren gefällt mir die rötlich Farbe und Struktur von dem Holz. Wenn es richtig trocken ist, wird Douglasie deutlich härter als Fichte.
Also kam zum ersten mal mein neuer Abricht-Dickenhoben zum Einsatz. Zuerst mit der TKS Nut und Feder abgesägt und danach die Bretter schon mal dünner gehobelt und abgerichtet. Danach entweder 3 Bretter für die großen Schubladen oder 2 für die kleinen verleimt. Anschließend auf dicke gehobelt. Damit keine Werkstattstaub auf den Fronten liegen bleibt habe ich die Fronten oben und unten mit einem 30Grad Winkel abgeschrägt. Zu dem sieht es besser aus. Dann alle Fronten geschliffen und montiert. Das Ausrichten der Fronten war etwas frickelig und Autohändler würden sagen "die Spaltmaße stimmen nicht 100%". Aber es ist ganz ansehnlich geworden und für die Werkstatt alle male gut genug.

7 7

Fazit

Ein durchaus anspruchsvolles Projekt mit einem, wie ich finde, respektablen Ergebnis. Nicht alles 100% perfekt aber ich bin zufrieden das ist die Hauptsache. Bin ja kein Schreiner.
Es herrscht mehr Ordnung, sieht ordentlich aus. Schubladen laufen gut. Wie bei jedem Projekt habe ich wieder Dinge das erste mal gemacht und etwas dazugelernt.
Im Augenblick sind die Fronten noch unbehandelt, vielleicht werde ich sie noch wachsen oder ölen damit sie unempfindlicher gegen Schutz werden.


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


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