Werkbank mit Oberfräsentisch
- Skill levelEinfach
- Costs120 €
- Duration2-3 Tage
Es war an der Zeit - ich habe mir meine erste Werkbank mit integriertem Oberfräsentisch und einer 20mm Lochung gebaut. In dem Projekt zeige ich Schritt für Schritt, wie ich zum Ziel kam.
- Akku-Schrauber
- Oberfräse
- Handkreissäge
- Kapp- und Gehrungssäge
- Tischbohrmaschine
- Forstnerbohrer
- Tischplatte
- Schraubknäufe
- Oberfräsenplatte
- diverse Bretter
- diverse Kleinteile
- C-Profil Aluschinen
- Holzleim
Werktisch vorbereiten
Ausgangsbasis war ein vorhandener Werkstatttisch, den ich mir im letzten Jahr schon mal gebaut hatte. Der Tisch ist recht massiv aus 5cm starker Multiplexplatte gemacht. Daher steht er echt super stabil und bietet eine Arbeitsfläche von 2m x 1m. Ich dachte mir also, ok, bauen wir doch dieses Teil einfach um.
Lochraster anlegen
Schon beim ersten Schritt hab ich eine Ewigkeit überlegt, wie ich das nun mache - die Frage nach dem "richtigen" Lochraster. Hier gibts ja unterschiedliche Systeme 3/4 Zoll, 16mm, 19mm, 20mm usw. Ich habe mich dann für das 20mm System entschieden und die Löcher in 10cm Abstand in meinen Tisch gezaubert. Vorher hatte ich im Netz recherchiert, woher ich dann Zwingen und Spannelemente bekomme. Gut, im Endeffekt ist das meiner Meinung eine Entscheidung die jeder für sich treffen muss.
Eine Erfahrung, die ich hier machen durfte - teuer ist nichg immer gut. Ich hatte zwei Forstnerbohrer im Einsatz, einen für 2 Euro, einen für 20 Euro. Der 2-Euro Bohrer war deutlich besser. Kann auch sein, dass der Fehler bei mir lag. Sollte es jemanden interessieren - mit diesen Bohrern hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht - hier verlinkt (keine Sorge ich verdiene am Link nichts :-))
Irgendwann war ich dann auch mit meiner Lochung fertig.
FÜHRUNGSSCHIENEN FÜR ANSCHLÄGE
Im nächsten Schritt habe ich mir überlegt, wie ich meine Anschläge laufen lassen kann, hier habe ich mich dann für C-Profile entschieden, die passend für eine M8 Schraube sind. Auch hier wieder zunächst genau angezeichnet, dann mit der Oberfärse entsprechend die Nuten gezogen (Problem war, dass ich keinen Fräser mit der Breite von 17mm hatte, daher musste ich zweimal fräsen und es kam zu Ungenauigkeiten). Nachdem ich den Tisch für das Versenken der C-Profile (übrigens gekauft über ebay, einfach eingeben "alu c-profil 1mm") vorbereitet habe, habe ich die Profile mit einem Kegelsenker / Senkbohrer (ich habe diese verwendet) vorgesenkt und dann mit Senkschrauben und zusätzlich Holzleim befestigt. ACHTUNG - ich habe die Schienen für den Queranschlag zunächst vergessen - d.h. hier müsst Ihr ja dann die Schienen für den Langsanschlag aussparen.
Oberfräsenplatte vorbereitet und eingelassen
Kommen wir zum Oberfräsentisch. Erstes Problem war schon mal, woher beziehen. Im Sautershop wurde ich zwar schnell fündig, aber irgendwie war mir nicht klar, ob diese Platten für meine Bosch POF 1400 ACE auch passen. Gut, irgendwann musste ich einfach eine Platte bestellen und habe mich für eine günstige Variante über ebay Enscheiden - ganz interessant, der Verkäufer war aber auch wieder Sautershop. Gut, irgendwann kam das Teil auch an und ich konnte loslegen.
Zunächst habe ich mal von der Oberfräse die schwarze Platte abgeschraubt, damit ich die richtige Lochung in die Platten bohren konnte. Ich habe eine Ständerbohrmaschine verwendet, das ging ganz gut. Im nächsten Schritt auch wieder vorgesenkt, so dass ich keinen Überstand hatte und nun noch passende Schrauben für die Befestigung der Oberfräse an der Platte vorbereitet. Leider hatte ich keine zu Hause, daher musste ich etwas improvisieren, man sieht es schon, da die Schrauben unterschiedlich lang wurden.
Nachdem auch das ok war, habe ich die Platte im Tisch eben versenkt. Ging ganz gut, aber kostet schon ein paar nerven. Achtet immer darauf, dass Ihr, sofern Ihr die Aussparung mit der Oberfräse selbst aus dem Tisch entnehmt so fräst, dass immer eine Auflage für die Fräse vorhanden ist. Ich habe hier den Fehler gemacht, dass ich am Schluss einen Streifen von ca. 3 cm noch stehen hatte und meine Fräse nirgends mehr aufsetzen konnte.
Die Befestigung von unten am Tisch geht dann logischerweise sehr schnell, da meine Arbeitsplatte 5cm dick ist, musste ich hier noch etwas nacharbeiten. Sieht nicht schöne aus, aber sieht kein Schwein mehr :-)
Parallelanschlag für Oberfräsentisch
Nun ging es an den Parallelanschlag / Längsanschlag. Als Material habe ich einfach fix ein paar Bretter gehobelt - gut nicht ideal, aber für meine Ansprüche hinterher absolut ok. Wahrscheinlich wäre Multiplex oder so besser, da einfach 100% eben. Mein Anschlag geht über die kompletten 2m und hat auch noch Auszüge nach links und rechts. So kann ich quasi 3 m anlegen. Diese Anschläge werde ich später auch für weitere Werkzeuge verwenden - z.B. für eine Erweiterung der Kreissägenauflage.
Ich habe die Anschläge per Lamellos verbunden, zusätzlich komplett geleimt und über Nacht in Zwingen eingespannt. Eine Aussparung für eine spätere Absaugung habe ich mal vorgesehen. Die Bilder zeigen die Arbeitsschritte recht schön.
Werkbank mit Oberfräsentisch beendet
Stolz wie Oskar - genau das war ich nun. Denn ich hatte meine eigen Werkbank mit Oberfräsentisch gebaut. Gut, für dein ein oder anderen von Euch wahrscheinlich ein Klacks, wahrscheinlich wissen einige auch wie es schneller und besser geht, aber wie gesagt, ich bin zufrieden damit.
Abschließend habe ich dann noch einen Fräszirkel gezaubert und mein Projekt war fertig.
Was würde ich anders machen?
Ich möchte aus meiner Sicht auch ein paar Tipps geben, was ich eventuell anders machen würde.
- Wie schon in ein paar Kommentaren geschrieben, würde ich nicht mehr die Oberfräse mit Forstnerbohrer verwenden
- Auch würde ich keine einfach Bretter mehr für die Anschläge verwenden
- Und mehr Zeit einplanen - lasst Euch Zeit, es rennt nichts davon
Ausblick - was ich daran noch ändern werde
Gut, ich werde auf jeden Fall noch Spannmöglickeiten an der Front und den Seiten nachziehen. Hierfür werde ich Mulitplexplatten 18 mm, evtl. doppel verwenden, muss ich mal gucken.