Wenn der Specht zweimal klopft
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Schwierigkeitmittel
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Kosten1 €
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DauerUnter 1 Tag
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Öffentliche Wertung
Mein zweiter mechanischer Türklopfer.
Klopfte beim ersten Modell noch ein Papagei an, so tut dies nunmehr, wie es sich gehört, ein (Bunt)Specht.
Außer meiner Dekupiersäge (und einem Bohrer) kam beim Bau kein elektrisches Werkzeug zum Einsatz. Und auch diese Arbeiten ließen sich problemlos händisch machen (obwohl sicher jeder Heimwerker/Bastler zumindest eine Bohrmaschine haben wird), so dass es für niemanden eine Ausrede gibt (Wenn ich nur dieses oder jenes Werkzeug hätte... Tja, mit einem ??? oder einer ??? könnte ich das auch...) ;-)
Wirklich jede/r kann so ein Teil nachbauen!
Du brauchst
- Dekupiersäge
- Akku-Bohrschrauber
- 6 mm Holzbohrer
- Stechbeitel mit Klüpfel
- 1 x Astsstück | Holz (ca. 30cm lang, 5 cm dick)
- 1 x Reststück | Sperrholz (nach Vorlagengröße)
Los geht's - Schritt für Schritt
Vorarbeiten
Wie bei mir üblich beginnt ein Projekt am Computer. Mit Corel Draw habe ich mir die Vorlage erstellt (Bild 1) und ausgedruckt.
Passendes Material war schnell gefunden: ein Rest Sperrholz (20mm) und ein Stück Ast (ca 50mm im Durchmesser und mit einem etwa 250mm langen geraden Teil). Mehr baucht es nicht um loszulegen (Bild 2).
Klopfholz
Mit der Dekupiersäge trennte ich etwa 250mm eines möglichst geraden Teiles vom Ast ab (Bilder 1+2). Danach ein zusätzliches Stück von ca. 30mm Länge (Bild 3). Dieses wird später der "Griff" an der Zugschnur.
Etwa 1/3 wird der Länge nach abgetrennt (Bild 4) um eine gerade Auflagefläche zu erhalten (Bild 5). Mit der Auflagefläche wird das Aststück an einen stabilen Winkel geklemmt und eine 6mm-Bohrung für den Rundstab (= Drehachse) gebohrt (Bild 6).
Mittels Schiebelehre wird die benötigte Breite für den Ausschnitt ermittelt und auf das Holz übertragen (Bild 7). Dabei darauf achten, dass die zuvor gesetzte Bohrung halbwegs in der Mitte des markierten Ausschnittes liegt!
Ein Bohrung innert der markierten Stelle wird gemacht (Bild 8), ehe diese mit der Dekupiersäge ausgeschnitten wird (Bild 9).
Das kurze Video zeigt das Sägen dieses Ausschnittes (und den fertigen Türklopfer beim ersten Klopftest).
An der Oberseite habe ich zwei Teile abgestemmt um mehr Platz für die Drehbewegung und eine bessere Kontaktfläche zum Anklopfen zu schaffen (Bild 11). An der Innenseite stemmte ich eine etwa 12mm breite Rille ein (Bilder 12+13). Diese dient einerseits als Klangraum um das Klopfen zu verstärken und andererseits zum Durchfädeln der Zugschnur.
Alle Stemmarbeiten wurden mit Klüpfel und Stechbeitel händisch gemacht!
Specht
Reststück der Sperrholzplatte glätten und die Vorlage aufbringen. Einen groben Teil abtrennen, um die Sache handlicher zu machen (Bild 1). Dann wird der Specht ausgesägt (Bild 2).
An der markierten Stelle (wie du den optimalen Drehpunkt ermitteln kannst ist beim ersten Türklopfer in Abschnitt 2 beschrieben) wird die Bohrung für die Drehachse gesetzt (Bild 3). Dabei kam ein 6mm-Bohrer zum Einsatz.
An der Lasche werden an den Seiten je eine Schicht des Sperrholzes abgestemmt. Der Specht wird geschliffen und die Kanten ganz leicht gebrochen (Bilder 4+5).
Soweit ist nun alles bereit um mit dem nächsten Schritt weiterzumachen (Bild 6)..
Specht bemalen
Zuerst zeichnete ich mir die Flächen für die einzelnen Farben an beiden Seiten an (Bild 1). Dann wurde die Figur nach und nach bemalt, bis der Buntspecht sein Federkleid bekommen hatte (Bilder 2-5).
Gemalt habe ich mit wasserlöslichen Acrylfarben und sehr feinen Pinseln.
Grundplatte
Als Grundplatte diente wieder ein Stück Restsperrholz. Dieses habe ich oval gesägt und die Kante mit der Oberfräse verziert (Bild 1). Hat man keine OF die Kante einfach glätten und leicht brechen.
Ich markierte mir die Position des Astes und setzte innerhalb dieser Markierung vier Bohrlöcher, die an der Unterseite angesenkt wurden. Ich klemmte den Ast in der richtigen Position an und übertrug die Bohrungen für die Schrauben (Bild 2).
Die Platte wird geschliffen (Bild 3) und entstaubt. Abschließend habe ich sie an der Oberseite und den Kanten mit weißer Wandfarbe zweimal gestrichen (Bild 4).
Endmontage
In die Lasche sägte ich an der Unterseite einen Rille, klopfte einen kleinen Nagel ein und befestigte die Zugschnur daran. Das ganze wird dann durch den Schlitz gefädelt und der Rundstab eingeklopft (Bild 1).
Die Stelle, an der später der Vogel sitzt habe ich etwas dünner geschliffen und eingewachst, damit sich der Vogel leicht bewegen lässt und einfach in die Augangsposition zurückkippt wenn man die Zugschnur loslässt!
Der Ast samt dem Vogel wird auf der Grundplatte platziert und mittels passender Schrauben befestigt (Bild 2). Dabei darauf achten, dass die Zugschnur nicht eingegklemmt wird und richtig durch den Klangkanal verläuft!
Die beiden oberen Schrauben habe ich nochmals etwas ausgedreht und eine Aufhängung daran befestigt. Dazu verwendete ich reißfesten Spagat, der um die Schrauben gebunden wird (Bilder 3+4). Anschließend werden die Schrauben wieder eingedreht.
Die Befetigung des Zuggriffes machte ich etwas anders wie im ersten Modell. Das Aststück für den Griff wurde komplett durchbohrt, die Zugschnur durchgefädelt und von unten mit einer Schraube fixiert (Bild 5). So baumelt der Griff immer schön gerade.
Zu guter Letzt wird das Aststück noch gewachst (Bild 6). Dabei kam wieder mal mein Eigenbauwachs zum Einsatz. Dieses ist nun über ein Jahr alt und immer noch genau so wie am ersten Tag!
Somit war der Türklopfer fertig und kann nach Kärnten verbracht werden, wo er schon sehnsüchtig erwartet wird.
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