Werkzeuge für Heim & Garten

Weihnachtskrippe Alpenstil


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    100 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Ende Oktober war es soweit. Ich machte mich daran mir meinen lang gehegten Wunsch einer neuen, schönen, großen Weihnachtskrippe zu verwirklichen.
Nach ca. einem halben Tag Planung inkl. Internet Recherche stand der grobe Plan für die Krippe. Es wird eine alpenländische, weil mir der Stil einfach richtig gut gefällt.
Mehr in der Bauanleitung.

Du brauchst
  • Akku-Bohrschrauber
  • Handkreissäge
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Jigsaw
  • Diverse Bohrer / Fräser
  • Handwerkzeug wie Schraubenschlüssel, Hammer, Schraubendreher und so weiter
Schritt 1 7

Planung

Auf diversen Internetseiten hab ich mich zuerst mal über die Größenverhältnisse und Stilrichtungen informiert.
Hier einige Links zu Internetseiten die mir weitergeholfen haben:

Die Größe der Grundplatte habe ich nach meinem Aufstellort mit 850x850mm zuerst festgelegt. Dann ging es an die Planung für den Stall und die Herberge.
Da ich die Krippe für 10-14cm Figuren baue wurde die Krippe ca. 60cm lang, 30cm breit und ca. 35cm hoch (Gesamthöhe bis zum Giebel).

Eine Materialliste habe ich mir bewusst erspart, da ich denke dass dies hierbei nicht entscheidend ist. Erstens hat jeder andere Möglichkeiten bzgl. der Aufstellgröße, somit auch der Krippengröße, weiter sollte hier die Phantasie ja auch ein wenig losgelassen werden. Falls es gewünscht wird, werde ich aber zumindest die verwendeten Abmessungen noch nachreichen können (die Anzahl der einzelnen Leistchen kann ich leider nicht mehr wiedergeben) :-) war fast täglich im Baumarkt und hab mir was geholt...

Schritt 2 7

Grundplatte

Die Grundplatte habe ich aus zwei Tischlerplatten zusammengebaut.
Die untere 850x850mm d=24mm, die obere ca. 850x450mm d=20mm.
Auf der oberen Platte hab ich mir am Rand eine geschwungene Linie aufgezeichnet, und mit der Stichsäge unter 45° nachgeschnitten, um einen schrägen Geländeübergang schonmal vorzubereiten.
Nach dem verleimen der oberen mit der unteren Platte wurde der Grundriss der Gebäude aufgezeichnet und im Bereich der Herberge hab ich mir eine Stelle für die Elektroverteilung ausgesucht. Hier habe ich eine Aussparung vorbereitet, welche ich im weiteren Verlauf noch einmal ändern musste, da ich mehr Beleuchtung als ursprünglich vorgesehen einbauen wollte. Die Größe der Aussparung hab ich so gewählt, dass ich zwei Trafos mit Verteilung für je 5 Lampen einsetzen kann.Die Stromverteilung an die einzelnen Beleuchtungsstellen erfolgt auf der Unterseite der Grundplatte. Dafür hab ich noch zwei Leisten mit 10mm Höhe auf der Unterseite angebracht. Der äußere Rahmen wird bündig mit den Abstandsleisten ringsum die Grundplatte angebracht - vorerst sollte der Rahmen aus Abfallholz erstellt werden, da dieser nach dem Gipsen erst abschließend montiert werden kann - verzieht sich sonst durch die Feuchte des Gipses.
Die Wände der Herberge sind aus 10mm MDF Platten zugeschnitten - gleich an die Aussparungen für Fenster und Türen denken - Maße an die Figuren anpassen.

Schritt 3 7

Aufbau der Herberge und des Stalls

Die Unterseiten der Herbergswände werden mit Leim versehen und auf die vorbereiteten Nägel mit leichten Schlägen eingeschlagen - auf die rechtwinkligkeit achten. Die Stirnseiten habe ich zusätzlich noch verschraubt - Schraublöcher vorbohren und senken.

Das Dach der Herberge soll abnehmbar werden, um immer an die Beleuchtungsverteilung zu kommen. Hierfür habe ich ein Reststück einer Leimschichtplatte zurechtgesägt und umseitig mit einer Nut versehen, sodass der Deckel wenig an Höhe aufträgt, aber dennoch Stabil genug ist um den Aufbau zu tragen und sich nicht zu verziehen. In die Deckenplatte habe ich ein größeres Loch für weitere Beleuchtung im Obergeschoss der Herberge vorgesehen. Die anderen Löcher waren als Lichtdurchlass gedacht - dies ist jedoch nicht nötig.

Nun geht es an die Verkleidung der Tür- und Fensteraussparungen. Hierfür habe ich Holzleisten (10x3mm) auf Gärung geschnitten und eingeleimt.
Danach wird die Krippe verputzt. Ich nahm hierfür Molto Spachtelmasse. Das geht denke ich mit einem eigens hergestellten Krippenmörtel (u. a. aus Leim, Sägespänen und Kreide - hierzu gibt es einige Rezepturen im Netz zu finden) etwas einfacher.

Mir war wichtig eine rauhe, grobe Struktur zu erhalten. Dies ging mit dem Molto Spachtel echt gut.

Der Stall wird aus Holzleisten (13x13mm) aufgebaut. Die senkrechten Stützen analog zu den Herbergswänden stellen. Auch hier habe ich das Dach abnehmbar gestaltet. In die oberen Balken Löcher bzw. Dübel eingearbeitet um so das Dach immer abnehmen zu können und es dennoch fixiert zu haben. Der Aufbau des Herbergsdaches erfolgt ebenso.

Für die Dachschindeln und Verbretterung aus Fichtenbrettern entsprechend Lange Brettchen mit einem alten Küchemesser oder Taschenmesser und Holzhammer abspalten.
Ich denke hierzu muss ich nicht jedes Detail beschreiben, ich denke die Fotos sagen zum Aufbau der Krippe genügend aus.

Schritt 4 7

Geländemodellierung

Als Boden in der Herberge und im Stall hab ich Buchen Rinde zurechtgeschnitten und mit Ansetzgips aufgeklebt. Nachdem der Gips leicht angetrocknet war bin ich mit einem Pinsel und viel Wasser drübergegangen, um schonmal ein wenig die Rindenfarbe zu übertünchen.

Auf dem Vorfeld habe ich Felsen aufgebaut. Diese sind aus Eichenrindenstücke und Ansetzgips modelliert. Im Vorfeld habe ich die Rindenstücke lose aufgelegt um mal zu sehen wie das so am Ende aussehen soll.

Nun wurde über das Gesamte Gelände eine dünne Schicht Ansetzgips aufgebracht um eine leicht unebene Struktur zur erhalten. Im Bereich der zukünftigen Weide hab ich gleich ein wenig Sägespäne in den frischen Gips eingestreut. Die "Felsen" aus Rindenstücke habe ich nicht mit Gips überzogen, um die Struktur zu erhalten.

Nach dem Durchtrocknen der Gipsschicht wurde alles mit weißer Dispersionsfarbe angestrichen (so hab ich übrigens auch den Stall innen und außen vorbehandelt).
Nachdem auch die Dispersionsfarbe getrocknet war ging es ans schwärzen.

Schritt 5 7

Schwärzen des Geländes

Vor dem Färben der Krippe hatte ich bei dem Projekt am meisten Respekt, was sich im nachhinein als wirklich leicht herausstellte. Ich habe mir viele Seiten im Internet angeschaut, unter anderem bin ich dabei auf Video´s (http://www.youtube.com/watch?v=fuOJNAAFJ-o sowie http://www.youtube.com/watch?v=n6jzHe0dhYw)   der Modellbahnkünstler aus Hamburg (www.miniatur-wunderland.de) gestoßen.

Es gibt noch unzählige weitere Videos und Links hierzu die Ihr sicher leicht finden werdet.

Nun weiter zum schwärzen. Hierzu habe ich schwarze Abtönfarbe hergenommen und stark mit wasser verdünnt. diese habe ich nun mit einem pinsel großzügig auf die landschaft aufgertragen. Nach kurzer Zeit (kommt auf die Oberflächenstrukur an -  bei rauhen Flächen kürzerer, bei glatteren Flächen etwas längere Einwirkungs- / Trocknungszeit) wird die schwarze Farbe mit einem Schwamm und Wasser wieder abgetragen. Hierzu unbedingt den Schwamm mehrmals auswaschen - evtl. das Auswaschwasser wechseln. In der gleichen Weise habe ich die Herberge (den verputzten Teil) von Innen und Außen behandelt. Dies ist in dem Fall der Herberge dann auch der Endzustand.

Schritt 6 7

Färben des Geländes, der Krippe und Begrünung

Zum Färben des Geländes habe ich wieder Abtönfarbe, allerdings diesmal gelblich / ockerfarbene hergenommen, und wie in dem Video von oben beschrieben nur ganz leicht drüber getupft um so Farbnuancen wie sie in Felsen vorkommen darzustellen. (Wenig Farbe auf den Pinsel, diesen noch abgetupft und dann ganz leicht über die Felsenstruktur gewischt). Den gleichen Vorgang habe ich noch mit brauner und hellbrauner Dispersionsfrabe gemischt ausgeführt. Für die Begrünung wurden teilflächen mit Holzeleim eingestrichen und mit Almgrün bzw. Waldwiese aus dem Modellbahnbau bestreut. Hierzu habe ich mir einen Handstreuer gekauft, den es für ca. 3€ zu kaufen gibt. Im Vorfeld hab ich Sägespähne mit dunkelbrauner Dispersionsfarbe eingafärbt und diese nun auf der gleichen Weise an Teilstellen aufgestreut. An einigen Stellen habe ich erst begrünt, gebräunt und wieder begrünt, oder gebäunt und dann begrünt. Hier ist der Phantasie freier Lauf gelassen. Das ist der Schritt an dem sich das Gelände am meisten und schnellsten verändert.

Für die Farbgestaltung der Holzteile der Krippe habe ich mir eine Mischung aus schwarz, hell- und dunkelbraun mit etwas Wasser verdünnt in einem Schraubglas vorbereitet und immer wieder hergenommen. Diese mit einem Pinsel dünn aufgetragen und wie beim schwärzen des Geländes mit einem Schwamm nach kurzem Trocknen wieder abgewaschen. Das ist die beste Methode (meiner Meinung nach) eine alte, verwitterte Holzoberfläche nachzuahmen. Wenn man die Farbe nicht abwäscht, wirkt diese schnell einfach nur angemalt und somit nicht alt und verwittert. Nachdem dies leicht angetrocknet war habe ich weiße Dispersionsfarbe wie vorher beim Gelände aufgetupft, um einen leicht angegrauten Eindruck zu vermitteln.
Für die Wege habe ich Basaltsplitt (weil der schön dunkel ist) der Körnung 1-3mm analog zur begrünung aufgebracht.
Im Bereich der Felsen habe ich noch etwas Geröll nach dem Vorbild von "Gerd the builder" - siehe Youtube - aufgeklebt.

Schritt 7 7

Zubehör und Finish

Die auf den Bildern zu sehenden Zubehörteile sind meist in Trocknungsphasen entstanden.
Die kleine Leiter habe ich aus 3/3 mm Vierkantleisten zusammengeleimt. Die Kanten mit einem Cutter gebrochen und analog zum Stall gefärbt.
Für die Holzstapel habe ich mich dann mal der Heißklebepistole bedient, und kleine, zurechtgeschnittene Aststücke die teilweise noch gespalten wurden miteinander zu einem Holzstapel verklebt.
Die Seile, z. B. für den Seilzug für das Stroh sind einfache Paketschnüre mit etwas brauner Grundfarbe des Schuppens eingefärbt (einfach mit dem Pinsel).
Der Rechen ist aus Holzspiesschen aus dem Küchenbedarf entstanden. Einen Besen hab ich noch schnell während dem aufbauen am 24.12. aus Weidenästen und etwas Draht zusammengebastelt...

Natürlich ist die Krippe noch nicht fertig, da ist noch Platz für das ein oder andre Zubehörteilchen, aber sie ist meiner Meinung nach schonmal vorzeigbar.