Waschtisch aus Eiche - eine mm Maßarbeit
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Schwierigkeitschwer
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Kosten450 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Das Badezimmer war frisch renoviert, jedoch fehlte noch etwas....Der Waschtisch... Vorstellungen waren vorhanden, jedoch der Platz etwas beschränkt. Also musste ein Maßmöbel her, einziger Nachteil, zur Werkstatt waren es an die 120 km, also musste ich meinen gemessenen Maßen vertrauen, was mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet hat.
Das Bauen ist die eine Sache, das Aufbauen eine andere ... und dass ich dafür knappe 5 Stunden brauche, war auch nicht ganz in der Planung drin. Aber was warum, das steht weiter unten in den Arbeitsschritten.
Die Bauzeit war von Dezember bis März, hat also etwas länger gedauert, und die Materialkosten sind ohne Waschbecken und Armatur und deren Anschlüsse.
Du brauchst
- Tischkreissäge
- Kapp- und Gehrungssäge
- Tischbohrmaschine
- Exzenterschleifer
- Winkelschleifer
- Bandsäge
- Schleifroller
- Bohrhammer
- Handkreissäge
- Akku-Schrauber
- Stichsäge
- Oberfräse
- div. Zwingen
- 2 x Arbeitsplatten | Eiche Leimholz (27mm)
- 1 x Leimholzplatte | Eiche (18mm)
- div. x Hilfshölzer
- Leim | Schrauben
- div. x Winkel
Los geht's - Schritt für Schritt
Herstellen der großen Platte
Holz gibt es ja wie Sand am Meer, nur nicht das was man sucht.... zumindest fand ich keine Platte, die groß genug war, und halbwegs leistbar war. Also aus 2 mach 1.....
Die Platten im Freien zugeschnitten, dabei gleich mal eine Große auf die Zehen geworfen... War ein nettes Gefühl, dass es warm um die Zehen wurde. Zur Beruhigung, das Holz hat es ausgehalten....
Meine längsten Zwingen waren zu natürlich zu kurz, also habe ich das mit Spanngurten zusammengezwungen beim Leimen. Dann eine erste Anprobe mal vor Ort: Natürlich die Wand war nicht im Winkel, und der vorgezeichnete Schwung passte auch nicht. Also neu gezeichnet, und wieder zur Werkstatt transportiert.
In der Werkstatt die Platte passend geschnitten und den Schwung gleich 2 mal nachgeschnitten, da ich das ja für die Einlegeböden brauche. Jedoch 2 waren zuwenig, aber dazu weiter unten mehr.
Standfüße und Rahmen
Die Standfüße habe ich aus einer doppelten Arbeitsplattenstärke geschnitten, verleimt und leicht gefast. Auch die verstellbaren Möbelfüße wurden mittels Einschlagmuttern und den passenden Schrauben versenkt. Dann habe ich mir aus der übrigen Arbeitsplatte, also das Reststück mit dem Schwung drauf noch die Rahmenhölzer geschnitten, diese auch geschliffen und gefast und mittels Leim und Kreg-Jig Bohrungenverschraubt. Hierzu mit Hilfe von gleich langen Restholzstücken und einem Winkel die Sachen im Winkel geleimt.
Einlegeböden herstellen
Der Waschtisch sollte einen fixen Einlageboden und einen Variablen aufweisen, das war zumindest der Plan. Dass dann beide doch mehr oder weniger fix wurden, das war im Plan so nicht enthalten, aber das hat sich beim Aufbau ergeben.
Ich habe die geraden Stücke mit der TKS zu einem L geschnitten, und die Leisten mit Schwung mit der Oberfräse bearbeitet. Dabei habe ich gleich mal die erste Leiste voll versemmelt, da ich die falsche Seite gefräst habe...... Und da der Schwung ja nicht mehr auf der Arbeitsplatte war, weil ich das ja weggeschnitten habe, musste ich eine dritte Leiste mit Schwung nachschneiden...
Dann habe ich die Randstücke verlängert, um eine Auflagefläche zu haben die um den Fuß herum geht. Den unteren Rahmen habe ich eingeleimt. Den Flexiblen habe ich heraußen zusammengeleimt. Dann habe ich eine dünnere Eichenplatte genommen und in Streifen geschnitten, aus welchen ich dann Leiste für Leiste die Einlageböden befüllt habe. Natürlich mit Distanzhölzern, um ein möglichst gleichmässiges optisches Bild zu erhalten.
Zum Beschweren der Leisten beim Leimen habe ich meine Zwingen hergenommen.
Lack lass nach
Alles noch einmal fein geschliffen, Sägespuren entfernt....
dann das ganze mit 3 Schichten Möbellack gestrichen, mit jeweiligen Zwischenschliff. Wenn dieses Zwischenschleifen nicht wäre.....
Dann eine Bohrschablone für die Regalträger erstellt, 2 Seiten diagonal gebohrt, dann die Bohrschablone umgebohrt, und die Löcher, die nicht gebohrt werden sollten mit Regalträger zugestoppelt, somit kann man nicht falsch bohren.... und da ich mich kenne, musste diese Maßnahme sein.
Dann alles mal anprobiert, und mittels Anhänger zu Wohnung verfrachtet. Ich dachte die Hauptarbeit sei getan, Stundenmässig auf jeden Fall, aber dann kam der....
Aufbau
Alles nur denkabr mögliche Werkzeug mitgenommen, ein paar Eisenwinkel gekauft, und ab zur Wohnung ohne Lift.....
Nachdem wir alles oben hatten, probierte ich das Gestell mal platzmässig aus, da ich eben meinen abgemessenen Maßen nicht traute... Puh.... Glück gehabt, das passt am mm genau in das Loch!
Hier die Kurzzusammenfassung: wie in einem Überwachungsvideo eines Einganges: ging es die ganze Zeit rein und raus....
Also Gestell rein, Platte rein, alles wieder raus, die Platte habe ich gefühlte 50 Mal hin und her getragen, bis sie endlich fest war.
So nun die Langversion: Gestell geht sich aus, Platte drauf, die Platte gehört höher. Gut man hat ja seine Vorahnungen, und ich habe eine passende Leiste mitgehabt. Also diese zugeschnitten, verschraubt, Platte drauf. Hey cool, die Schattenfuge war nicht beabsichtigt, sieht aber gut aus....
Moment, das steht noch nicht gerade, also Platte raus, Möbelfüße justiert, und Platte wieder drauf. Endlich steht gerade und das Ok gabs auch. Winkel angezeichnet, und alles raus. Winkel gebohrt und montiert, dabei wieder einmal ein Eisen erwischt. Alles rein und anprobiert, Passt Gott sei dank. Ok, Gestell kann bleiben, Platte raus, da der Einlegeboden rein muss. Wieso geht der Waschmaschinenanschluss nach unten???
Also höhenmässig jongliert, aber das wird nix, also, kurzerhand die Leisten im Zwischenboden abgeschnitten und mit einem Metallverbinder abgefangen. Nochmal probiert, geht noch immer nicht, nochmal nachgeschnitten, jetzt passt es. Platte drauf und festgeschraubt.
Waschine an die Wand, und kurz probiert, natürlich aufs anstecken vergessen, nochmal raus, und das erledigt.
Wo kommt das Waschbecken hin? gut die Position hatten wir rasch, jedoch wollte der PSB 10,8 das Loch nicht mehr bohren, also kurz eine kabelgebundene Maschine genommen und das Loch beendet. Dann den Wasserhahn in ähnlicher Manier montiert, wobei hier das Problem war, dass er in Einzelteilen kam, und noch komplett montiert werden musste. Die Schläuche verlängert und dabei eine kleine Dusche genommen, naja Abkühlung tat eh gut.
Das Waschbecken mittels Montagekleber festgeklebt, und festgestellt, dass wir mindestens 1 Knie für den Ablauf zu wenig hatten.... Gut um 22 Uhr bekommt man das nicht mehr am gleichen Tag.....
Im Endeffekt waren knappe 5 Stunden weg, aber das Ergebnis gefällt mir! Auch wenn ich nicht geglaubt habe, dass ich es so genau gemacht habe.
Und wer bis hierher durchgehalten hat, darf sich jetzt ein Wasser, oder einen Tee holen, ich nehme mir jetzt einen kalten Hopfenblütentee.
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