Werkzeuge für Heim & Garten

Wandverkleidung für den Sicherungskasten


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    100 €
  • Duration
    2-3 Tage

Vor drei Jahren wollten wir endlich mal unsere Küche renovieren und dafür sollte auch die Elektrik erneuert werden. Das bedeutete etwa 120 Meter Stromkabel vom Sicherungskasten im Gang in die Küche bringen (Luftlinie ca. 4 Meter). Aber die ganzen Kabel mussten auch irgendwie in den Sicherungskasten rein kommen. Von der Küche zum Gang ging es, nach ein paar Löchern in der Wand, über die abgehängte Decke relativ problemlos bis über den Sicherungskasten. Von der Decke aber runter in den Kasten, konnten wir nur die Wand, die mit Gipskartonplatten verkleidet ist, aufsägen. Auf der Wand verlegen wollten wir nicht und ein „Das machen wir dann schon IRGENDWIE wieder zu“ war dann halt mal schnell rausgeplappert. Naja, das dann, war jetzt, nachdem wir uns endlich auf etwas einigen konnten, das uns gefiehl und nicht gerade bedeutete, die ganze Wand neu zu verputzen. Die Idee dazu stammt übrigens aus einem Film. Bevor Fragen dazu kommen: Wir haben die Leisten und die lasierten Multiplexplatten nicht noch zusätzlich versiegelt. Falls das doch noch irgendwann ansteht, werden wir sie mit Flüssigwachs oder Hartwachsöl einlassen.

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Exzenterschleifer
  • Handkreissäge
  • Skizzenblock
  • Schleifpapier
  • Forstnerbohrer
  • Meterstab
  • Trägerplatten
  • Leisten
  • Kreppband, zum fixieren
  • Schrauben für die Wandbefestigung
  • Schrauben für die Magnete
  • Tube Montagekleber
  • Beilagscheiben
Schritt 1 6

Planen! Messen! Und dann Material besorgen!

Für ein Projekt, das aktuell noch in grob zugesägten Einzelteilen herumliegt, hatten wir vom Holzhändler des Vertrauens Kernbuchen-Leimholz bezogen. Der Holzhändler hatte die Bretter (3 cm dick!!) für uns verleimt und wir wussten, dass davon noch Reste da sind. Also schnellmal nachgefragt und vorbeigefahren. Er hatt uns dann aus den 3cm dicken Bohlen Leisten gesägt. In unserem Fall 1 cm x 3 cm x 60 cm. Gleichzeitig hat er für uns noch das „Trägermaterial“ vorbereitet: Birkemultiplex in 12mm Stärke. Davon 3 Platten, die zusammen die Raumhöhe (63,5 cm + 63,5 cm + 101 cm gibt die Raumhöhe minus Decke und Abschlussleiste oben und unten) ergeben und von denen jede eben 60 cm breit ist. Ach ja, Schrauben, Magnete, Kleber, Dübel und Beilagscheiben braucht man natürlich auch noch :D

Schritt 2 6

Schleifen!

Als nächstes habe ich alle schmalen Leisten abgeschliffen. Da ich meinen PEX erst vor ein paar Tagen bekommen habe, musste ich dafür das PMF missbrauchen. Aber auch damit ging es gut. Immer schon der Körnung nach von 60 bis 240 runtergearbeitet. Nachdem es unglaublich aufwändig gewesen wäre, die 60 Leisten alle einzeln zu schleifen, habe ich immer einen Schwung zusammen eingespannt und dann geschliffen. Ich habe nur die vordere Breitseite besonders ordentlich geschliffen. Die Rückseite blieb vollkommen unbearbeitet und die obere und untere Schmalseite habe ich nur kurz soweit glatt geschliffen, dass sich keine Spreißel(Spieße für die Nichtbayern) lösen können. Zum Schluß habe ich, teilweise zusammen mit meinem Engelchen, noch die vorderen Kanten mit 180iger Schleifpapier angefast. Damit man sich auch hier nichts einreißen kann. Wenn meine bessere Hälfte nicht dabei war, hatte ich vierbeinige Gesellschaft.

Schritt 3 6

Die Leisten auf die Trägerplatten bekommen?

Wie oben schon geschrieben, hat mir der Holzhändler die Trägerplatten vorbereitet. Er hat sie zugesägt und dunkel lasiert. Da sollten nun die Holzleisten drauf. Die Frage war nur wie befestigen. Der erste Gedanke war, von hinten verschrauben. Den habe ich aber ganz schnell wieder verworfen, als ich mir überlegt habe, wie kompliziert das bei den ganzen dünnen Leisten wird. Erstmal muss man sie treffen und dann müssen die Schrauben auch noch in dem dünnen Material halten. Also viel die Wahl ganz schnell auf verleimen. Da manche der Leisten doch etwas verzogen waren, habe ich Montagekleber benutzt. Zuerst habe ich noch den Trick mit den abgekniffen Nägeln probiert, damit die Leisten nicht verrutschen konnten. Aber da das Buchenholz doch so fest ist, war es fast unmöglich, die 1,6mm Drahtstifte in das Holz zu drücken. Also habe auch darauf nach 3 Leisten wieder verzichtet. Wir haben die Leisten dann zusammen eingeleimt, aufgelegt und seitlich ausgerichtet. Dann wurden sie mit Malerkrepp fixiert. Als Abstandhalter zwischen den einzelnen Leisten haben wir noch einige Leisten hochkant eingeschoben verwendet, die der Holzhändler zuviel gesägt hatte. So entstand ein schön gleichmäßiger Abstand von 1 cm.

Schritt 4 6

Wandfestigung I.

Das Element über dem Sicherungskasten und das unter dem Sicherungskasten zu befestigen war nicht weiter kompliziert. Die haben wir einfach auf der Wand verschraubt. Dabei sollte man aber aufpassen, dass man mit keinen Stromleitungen ins Gehege kommt! Schwieriger war es, uns eine Möglichkeit zu überlegen, wie wir das mittlere Element befestigen konnten, da wir ja immernoch an den Sicherungskasten kommen müssen. Wir hatten überlegt, ob eine Schiebemechanismus, wie für Schuladenauszüge, nur hochkant gestellt, eine Möglichkeit wäre. Alternativ wären noch Schaniere oder ein Klavierband gewesen. Aber dass alles hätte dazu geführt, dass die Verkleidung von der Wand mindestens 2 cm nach vorne hätte abrücken müssen. Da hätten wir zwar vielleicht dann eine LED-Beleuchtung integrieren können, aber dass wollten wir nicht.

Schritt 5 6

Wandbefestigung II.

Also haben wir Neodym-Magnete verwendet. Diese habe ich in die Rückseite der Trägerplatte eingelassen. Zuerst mit einem Forstnerbohrer ein 25mm Loch gefräst, dann den Magneten (20mm Durchmesser) mit Schraube und Montagekleber darin befestigt. Wir haben 4 Magnete verbaut, in jeder Ecke einer, von denen jeder 6kg halten soll. Das Element selbst wiegt allerdings keine 10 Kilo. Als Gegenpol habe ich an der Wand Beilagscheiben verschraubt. Alternativ hätte man auch hier gegenpolige Magnete verwenden können. Aber da das mittlere Element auf dem unterne aufliegen kann, müssen die Magnete nur verhindern, dass es von der Wand abkippen kann. Dafür reicht das vollkommen. Um die Position der Magnete und damit der Beilagscheiben auf die Wand zu übertragen habe ich einfach Schrauben auf die Magnete gestellt. Die werden gut festgehalten. So konnte ich das Element einfach ausrichten und dann die Schrauben in den Putz drücken. Durch die Löcher wusste ich dann, wo die Bohrungen für die Beilagscheiben hin sollten.

Schritt 6 6

Fast fertig!

Und dann wars schon fast geschafft. Löcher bohren, Dübel rein, Beilagscheiben festschrauben und das letzte Element einsetzen. Ich habe die einzelnen Platten so ausgemessen, dass zwischen der mittleren und der oberen ein paar Milimeter Luft sind. So kann man das mittlere Element einfach von oben ausklappen. Die Originaltür des Sicherungskasten ist rausgeflogen, da sie nur stören würde und ja keine wichtige Aufgabe erfüllt. Der Sicherungskasten ist durch die Platte wieder verschloßen und eine weitere Funktion hat die Tür ja auch nicht. Also: Was lange währt...


Tags