Von der Einwegpalette zur "Fanbox"
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Schwierigkeitmittel
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Kosten1 €
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Dauer3-4 Tage
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Öffentliche Wertung
Ich habe eine sehr liebe Kollegin. Leider hat sie einen kleinen Charakterfehler...sie ist Anhänger des eindeutig falschen Fussballvereins...
Dennoch wollte ich Ihr mal eine Freude machen und mich mal wieder mit Palettenholz auseinandersetzen, weil ich davon noch soviel übrig hatte. Und da mir meine "Experimentelle Box aus Akazienholz" soviel Spaß gemacht hat und auch bei Euch gut ankam, wollte ich es nochmal mit einer Box versuchen.
Mit Ausnahme eines 4 mm Rundstabes musste ich kein Material kaufen, das gesamte Projekt entstand aus dem Holz einer Einwegpalette.
Du brauchst
- Arbeitstische und Sägestation
- NanoBlade-Säge
- Bandschleifer
- Allzwecksauger
- Deltaschleifer
- Akku-Bohrschrauber
- Tischbohrmaschine
- Laubsäge
- Schleifpapier
- Schlüsselfeile
- Furniersäge
- Gehrungslade
- Stechbeitel
- Rest x Einwegpaletten | Nadelholz
- Rest x Rundstab | Buche (4 mm)
- Leim
Los geht's - Schritt für Schritt
Entwurf und Materialauswahl
Eine großartige Planung habe ich diesmal nicht gemacht. Das Palettenholz wurde zunächst von Nägeln befreit und in handliche Stücke gesägt. Diese dann in Streifen von ca. 12 mm Stärke und 22 mm Höhe für den Korpus. Für den Deckel wurden Streifen ca. 6 mm stark und für den Boden ca. 10 mm. Um so dünne Streifen auf der PPS 7 sägen zu können, ohne dass mir das Werkstück am Sägeblatt vorbei in die Säge fällt, habe ich eine Streifen Klebeband über den Blattauslass geklebt.
Leimen und Schleifen
Die vier Seitenteile bekommen eine Art von Zinken. Diese werden aber nicht gesägt, sondern gelegt. Dann wurden die Streifen miteinander verleimt und mit Zwingen unter Druck gesetzt. Gleiches habe ich auch mit den Streifen für Deckel und Boden gemacht. Nach dem der Leim getrocknet war, wurden die Boden- und Deckelteile mit dem Delta geschliffen, erst mit 80er dann mit 180 Körnung. Die vier Seitenteile blieben zunächst ungeschliffen und wurden miteinander zu einem Kasten verleimt.
Deckel und Boden
Der Boden wurde auf der TKS mit Fälzen versehen.
Der Deckel gestaltete sich insgesamt deutlich aufwändiger. Er entstand aus insgesamt drei Leimholzplättchen, die in Arbeitsschritt 2 hergestellt wurden (siehe dort Bild Nr 7), sowie einem kleinen Rahmen. Das erste Plättchen als Untergrund, das zweite als Oberfläche und das dritte für das Vereinsemblem. Die ersten beiden wurden zunächst mit Doppelklebeband verbunden und auf der TKS mit dem Schiebeschlitten auf die richtige Größe gebracht. Dann wurde das Plättchen für die Oberfläche mit einer ausgedruckten Tabellenvorlage beklebt und ebenfalls auf dem Schiebeschlitten mit einer Rillenstruktur versehen. Hier wandte ich die gleiche Methode an, die auch schon für die Schlagläden meines Vogelhauses funktioniert hat. Anschliessend wurde der genaue Mittelpunkt des Plättchens ermittelt und mit einer 68 mm Lochsäge ein kreirundes Loch heraus gesägt. Nun konnte ich Unter- und Oberteil miteinander verleimen. Während der Leim trocknete, wurde auf das dritte Plättchen eine passend ausgedruckte Vorlage des Vereinsemblems aufgeklebt und mit der Laubsäge ausgesägt. Geschliffen wurde per Hand mit 180er Schleifpapier und einigen Schlüsselfeilen. Ärgerlich wurde es, als ich Ober- und Unterteil nach Durchtrockung des Leimes von den Zwingen befreite. Beide Teile hatten sich durch den Anpressdruck gegeneinander verschoben. Da aber ohnehin noch ein umlaufender Rahmen geplant war, konnte ich das retten. Den ungewollten Überstand der Unterseite schliff ich am Bandschleifer ab. Die Rahmenleisten, die ich zuvor ebenfalls aus Palettenholz gesägt hatte, wurden angeleimt. Nachdem auch diese Verleimung trocken war, ergab sich auf der Unterseite ein Spalt (dort wo sich das obere Plättchen verschoben hatte), diesen spachtelte ich mit einem Leim/Sägemehl Gemisch zu.
Hochzeit, Formschliff und Trennschnitt
Nun konnte ich Boden, Korpus und Deckel miteinander verleimen.
Nach der Durchhärtung des Leimes wurde die gesamte Box am Bandschleifer in Form geschliffen. So verschwanden letzte Überstände und die Kanten wurden gerundet. Es folgte eine elend lange Handschliff-Session mit 180er und 240er Körnung. Zwischendurch bin ich einmal mit einem leicht feuchten Schwamm über die Oberfläche gegangen, damit sich die Fasern aufrichten.
Dann folgte der Trennschnitt auf der TKS. Leider wurde der nicht sehr schön, also wurden die Schnittkanten auch noch mal mit 180er geschliffen.
Fehlt nur noch das Emblem. Mit Pinzette und dünn aufgebrachtem Leim wurde auch das erledigt.
Holzscharniere
Auf Metallbeschläge habe ich diesmal verzichtet und stattdessen Scharniere aus Holz gebaut. Am besten geht das wohl aus den Bildern hervor. Gesägt habe ich das mit der Laubsäge und geschliffen komplett per Hand. Als Drehachse und zur Befestigung nahm ich ein 4 mm Rundholz.
Abschluss und Fazit
Ironischerweise wurde diese Box einen Tag nach dem Pokalsieg des größten Rivalen des von meiner Kollegin favorisiertem Fussballvereins fertig....;-)
Ich bin recht zufrieden mit dieser Box. Vorallem, weil es mir gelungen ist, das nicht immer ganz einfach zu bearbeitende Palettenholz zu bändigen, ohne dafür das optimale Werkzeug zu haben. Aber ein Abricht- und Dickenhobel wird wohl ein Traum bleiben. Aus Platz- und Dreckgründen werde ich darauf auch weiterhin verzichten müssen.
Die nächste Box ist schon in Planung, ebenfalls als Geschenk. Diese soll dann wesentlich aufwändiger werden und es wird noch reichlich dauern, bis ich Euch auch diese vorstellen kann. Eine Oberflächenbehandlung habe ich bewusst nicht gemacht. Erstens weil nichts passendes mehr da hatte und zweitens mir auch keine wirklich ansprechende Farbgebung einfallen wollte.
Ich hoffe, Euch gefällt meine kleine Bastelei. Und nein, es hat mich als Anhänger des BVB keine Überwindung gekostet, sie zu bauen...;-)
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