Vivaldi in Holz
- Skill levelNormal
- Costs5 €
- Duration2-3 Tage
Von einem (gemalten) Bild welches ich im Netz gesehen habe angeregt wollte ich meine eigene Version der "4 Jahreszeiten" machen. Natürlich mit der Laubsäge.
Also, frisch ans Werk.
- Tischkreissäge
- Dekupiersäge
- Sägeblatt Niqua Speed #5
- Handschleifer
- Sperr-, Leim- oder Vollholz
- Farben
- Reste von Holzleisten/Rückwänden
- Holzleim
Vorarbeiten
Das Motiv ist so gestaltet, dass es in unterschiedliche Ebenen unterteilt ist die später in unterschiedlichen Höhen verleimt werden und so dem fertigen Bild Tiefe geben (3D-Effekt).
Auf dem Reißbrett zeichnete ich die Konturen der Skyline (Bild 1). Diese ergeben gleich zwei Ebenen. Die Vorlage wurde auf eine ausgemusterte Rückwand vom Sperrmüll geklebt, auf der eine Schicht Paketband klebte (Bild 2). Danach konnten die Konturen ausgesägt werden (Bild 3). Dabei sägte ich erst die Geraden bis in die Ecken, zog das Sägeblatt etwas zurück und sägte in einer Kurve weiter. Die exakten Ecken wurden anschließend von der Gegenrichtung gesägt (Bild 4).
Ist alles ausgesägt kann die Vorlage samt Paketband abgezogen werden (Bild 5). Anschließend werden die Kanten etwas nachgeschliffen (Bild 6). Schon ist die erste Schablone fertig, mit deren Hilfe ich gleich zwei Ebenen zeichnen kann (dazu gleich mehr).
Für den Baum fertigte ich auch eine Schablone. Diese ist zweigeteilt (Astwerk und Laub). Freihand zeichnete ich den Baum (Bild 7). Dann wurden die Außenkunturen gesägt (Bild 8). Diese dienen für drei Bilder als Vorlage. Für den Winter wird nur das Astwerk alleine benötigt, welches nach ein paar Bohrungen für die Innenschnitte ausgesägt wird (Bilder 8+9).
Nach dem Sägen werden Astwerk und Laubkrone vorsichtig voneinander getrennt (Bild 10), ehe die Vorlage abgezogen wird (Bild 11).
Für die Bilder selbst werden vier Platten 50 x 20cm benötigt. Ich hatte aus einem Keller einmal einige 22mm dicke Sperrholzplatten (Buche?) gerettet. Von einer davon sägte ich mit der Bandsäge die vier Teile (Bild 12).
Damit waren die Vorbereitungen soweit abgeschlossen.
Motive zeichnen
Die vier Platten wurden dicht an dicht bündig ausgerichtet. Dann suchte ich eine passende Stelle für die erste Schablone (Bild 1). An der gewünschten Stelle legte ich einen langen Winkel an und zeichnete Hilfslinien an die Kanten der Bretter (Bild 2).
An diesen Hilfslinien konnte ich die Schablone genau ausrichten und so die Konturen der Skyline auf die Bretter übertragen (Bilder 3+4). Die Bilder werden markiert um die einzelnen Jahreszeiten nicht zu verwechseln.
Für die ersten Bildern wurde der Baum zusammengesteckt und Stamm samt Laubwerk übertragen indem ich die Außenkonturen nachgezeichnete. Die Baumkrone wird vom Astwerk getrennt welches auf den als "Winter" gekennzeichneten Bild übertragen wird (Bild 5).
Dann legte ich das Astwerk nochmals auf das Herbstbild und zeichnete ein paar der Äste nach. Das soll Lücken im Laub darstellen (Details dazu beim Bemalen).
Motive sägen und glätten
Zum Sägen des dicken Sperrholzes verwendete ich ein Sägeblatt Niqua Speed #5 (Bild 1). Damit ließ sich die dicke Platte recht zügig und trotzdem exakt sägen (wie das Echtzeit- Video zeigt).
Ich sägte zuerst den Hintergrund an jedem Bild. Dazu waren je zwei Schnitte nötig (Bilder 2+3). Anschließend folgten der Baum und die Figuren im Vordergrund an den ersten drei Bildern. Zuletzt der Baum vom Winterbild.
Dabei zuerst die durchgehende Außenkontur (Bild 4). Der Baum wurde vom Bild getrennt und bekam die Bohrungen für die Innenschnitte (Bild 5). Zum Sägen der Innenschnitte steckte ich ihn ins Restbild zurück um zu verhindern dass einer der feinen Äste abbricht (Bild 6). So ließ sich auch das Winterbild ohne Beschädigungen sägen (Bild 7).
Nach insgesamt etwa drei Stunden Sägerei waren alle Bilder gesägt (Bild 8).
Zum Schleifen der Flächen wurden die Bilder zusammengesteckt. Dann arbeitet ich mit dem Handschleifer über die gesamten Flächen (Bild 9).
Farbe kommt ins Spiel
Nachdem alles gesägt, geschliffen und entstaubt war brauchte ich eine Pause. Nach zwei Tagen raffte ich mich auf um die Bilder farbig zu gestalten.
Im Speisezimmer richtete ich mir einen Malplatz ein: Tisch und Bank abdecken, Pinsel und Farben bereitstellen, dazu Wasser, Mischpaletten, Gummihandschuhe und eine Küchenrolle (Bild 1).
Begonnen habe ich mit dem Winterbild. Die einzelnen Ebenen wurden der Reihe nach aufgelegt. Dabei kam die dunkelste (=vorderste) Ebene nach links, die hinterste (=hellste) nach rechts (Bild 2).
Nach und nach wurden die Teile eines Bildes bemalt (Bilder 3-5).
Tipp:
Kleine Farbpunkte (wie sie etwa in den Blütenblättern des Frühlings vorkommen) lassen sich mit einem Zahnstocher schneller und genauer auftragen als mit einem Pinsel (Bilder 6+7).
Bilder kleben
Wenn die Teile eines Bildes bemalt und getrocknet waren wurden sie zusammengeleimt. Um einen 3D-Effekt zu erreichen klebte ich die einzelnen Eben in unterschiedlichen Höhen zusammen.
Um die Ebenen entsprechend zu erhöhen klebte ich Teile der 3mm starken Rückwand auf. Diese trennte ich von einem Rest den ich als Fräsunterlage verwendet hatte (Bilder 1+2). Die Skyline als zweite Ebene bekommt eine Lage als Erhöhung. Die zurchtgeschnittenen Teile werden angeleimt und mit Klemmen bis zum Trocknen des Leims fixiert (Bilder 3-5). Jetzt können die ersten beiden Ebenen zusammengeleimt werden (Bild 6).
Die nächste Ebene bekommt eine Unterlage mit jeweils zwei, der Baum eine mit drei Lagen. Die Figuren werden am weitesten nach vorne gesetzt und eingeleimt.
Achtung:
Alle Bäume außer dem im Winterbild haben innerhalb Bereiche an denen der Hintergrund durchscheint. Diese werden entsprechend dem Hintergrund bemalt, tiefer eingesetzt, ausgerichtet und eingeleimt (Bilder 7+8).
Die einzelnen Ebenen werden zum Bild verleimt und mit langen Zwingen in Position gehalten bis der Leim abgebunden hat (Bild 9). Bald sind alle Bilder verleimt (Bild 10).
Letzte Schritte
Die Zeit zum Abbinden des Leims nutzte ich aus um eine Montageplatte zu fertigen.
Dazu schnitt ich mit dem Messer (es war Sonntag!) ein passendes Stück aus dem Rückwandrest (Bild 1). An geeigneter Stelle lasierte ich drei Streifen mit schwarzer Farbe (Bild 2). Hier werden später kleine Zwischenräume zwischen den Bildern zu sehen sein.
Wenn die Farbe trocken ist können die einzelnen Jahreszeitenbilder aufgeleimt werden (Bild 3). Ich begann mit dem Frühling, richtete das Bild genau aus und beschwerte es bis zum Abbinden des Leims (Bild 4).
Dann kam der Winter dran (ganz rechts). Die beiden mittleren Teile wurden dann ebenfalls mit Leim bestrichen, aufgesetzt und zwischen den Randteilen ausgerichtet. Alles ordentlich beschweren und warten (Bild 5).
Wenn der Leim hält wird das Bild umgedreht und bekommt zur Sicherheit (das Sperrholz ist in dieser Dicke doch recht schwer) ein paar Klammern eingeschossen (Bild 6).
Die Farbe wird abschließend mit ein paar Schichten Klarlack fixiert und alles gut trocknen gelassen.
Anmerkung
Zum Aufhängen des eher schweren Kunstwerkes gibt es viele Möglichkeiten und Vorrichtungen. Ich finde aber, dass eine Keilleiste hier die beste Möglichkeit darstellt. da ich davon keine Bilder habe, hier ein Link zu einer Seite die zeigt was gemeint ist:
Hängeschrank montieren
Der Vorteil dieser Methode:
1. verteilt das Gewicht auf mehrere Dübel (ich habe mich für 3 entschieden)
2. zum exakteren Ausrichten kann das Bild auch nach der Montage noch nach beiden Seiten verschoben werden