Werkzeuge für Heim & Garten

Versuche mit Gießharz

Wer schaut denn da so neugierig?
Wer schaut denn da so neugierig?

  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    15 €
  • Duration
    3-4 Tage

Da ich noch nie etwas mit Gießharz gemacht hatte, wollte ich das endlich auch mal ausprobieren.

 Im Netz finden sich jede Menge wunderschöner Dekoartikel - das lädt zur Nachahmung ein.

Besonders attraktiv finde ich die Objekte, bei denen eine Kombination von Holz und farbigem Harz verwendet wurde.

Da ich mich zuerst einmal in die Materie hineintasten wollte, sollte es vorerst bei Versuchen von geringerem Volumen bleiben.

Du brauchst
  • Impact Drill
  • NanoBlade Saw
  • Bandschleifer
  • Exzenterschleifer
  • Holzscheiben
  • Kanthölzer
  • Gießharz
  • Schleifpapier trocken
  • Schleifpapier nass
Schritt 1 5

Das Holz und sein Rahmen

Abschnitte aus dem Garten
Abschnitte aus dem Garten
Rahmen
Rahmen
Hier wird nichts kleben
Hier wird nichts kleben

Bei der vorletzten Heckenschneideaktion angefallene Stämmchen verschiedener Hölzer aus dem eigenen Garten liefern auf der Kreissäge Scheiben von einem Zentimeter Stärke.

Eine bunte Mischung von Weißdorn, Schlehe, Birke und wilder Johannisbeere liegt herausfordernd auf der Hobelbank (Bild 1) und harrt ihres Schicksals.

Aus Kanthölzern wird ein Rahmen auf eine alte Multiplexplatte geschraubt (Bild 2). Die Innenmaße sind 70 * 32 cm.

Damit nichts anklebt, wird die Form mit einer dicken Folie ausgeschlagen und diese am Rand festgetackert (Bild 3).

Schritt 2 5

Ausgießen

Mischen und Färben
Mischen und Färben
Ausgießen
Ausgießen
Holz schwimmt ganz gerne
Holz schwimmt ganz gerne

Die Idee, wie der erste Versuch verlaufen soll, stellt sich so dar:

Das Harz wird samt Farbstoff angerührt und über die Holzscheiben gegossen.
Da das Harz tranparent ist, werden die Holzscheiben später von beiden Seiten frei schwebend zu sehen sein.

Soweit die Theorie ...

Das Harz wird also angemischt, der Farbstoff dann untergerührt. Der Farbton sieht schon recht kräftig aus - wie mag sich dies entwickeln (Bild 1) ?

Die Mischung wird in die Form gegossen und gleichmäßig verteilt (Bild 2).

Doch nun geschieht das, was eigentlich zu erwarten war - das Holz folgt seiner Natur und schwimmt auf (Bild 3).
Und von wegen transparent ...

Schritt 3 5

Schleifen, schleifen, schleifen ...

Schleifen, bis der ...
Schleifen, bis der ...
Zwischenstand
Zwischenstand
Und wieder Schleifen
Und wieder Schleifen
Besser geht´s nicht
Besser geht´s nicht

Somit sind gleich zwei Eckpfeiler der Planung hinfällig - weder wird das Harz transparent, noch schweben die Holzscheiben luftig im Harz.

Doch unverdrossen ans Werk und retten, was noch zu retten ist! So der verzweifelte Appell.

Planvariante 2 sagt: jetzt wird alles Überflüssige und Hässliche heruntergeschliffen. Dann wird man eben die braunen Scheibchen auf der Oberfläche eines blauen Sees schwimmen sehen.

Soweit die Theorie ...

Es wird geschliffen, begutachtet, geschliffen, begutachtet (Bilder 1-4)

Was sich nun zeigt, sind zum Teil äußerst saugfähige Holzscheiben. Während etwa die Schlehe der blauen Farbe die kalte Schulter zeigt, saugen Birke und Johannisbeere wie die Schwämme.

Schritt 4 5

Zweiter Versuch

Es sind noch Reste da
Es sind noch Reste da
Eine neue Form
Eine neue Form
So könnte es was werden
So könnte es was werden
Ganz schön dunkel
Ganz schön dunkel

Noch sind genug Reste da für einen zweiten Versuch (Bild 1).

Dieses Mal soll es etwas halbwegs Gegenständliches werden. Und dies soll auch einen neuen Rahmen erhalten, der aufgrund seiner Glätte eine ebensolche Oberfläche liefern wird - so die Theorie.

Besagter Rahmen wird aus beschichtetem Pressspan gefertigt (Bild2).

Nach einigen Hin- und Hergeschiebe mit den übrig gebliebenen Scheiben ist auch schon die Idee da und wird probehalber ausgelegt (Bild 3).

Die Eule - hoffentlich erkannte man sie auch ohne diesen Hinweis -  wird mit der Nase nach unten in die Form gelegt.
Das Harz wird angemischt und deutlicher weniger Farbpulver als beim ersten Mal untergerührt.

Das Einlegen und Ausgießen erfolgt dieses Mal in mehreren Etappen. Zuerst eine Schicht Harz. Nach einer halben Stunde, das Harz hat nun schon eine etwas sulzige Konsistenz, werden die Holzscheiben eingelegt.
Es folgen zwei weitere Aufgüsse im Halbstundentakt.
Dies erfordert natürlich, dass man jeweils eine entsprechende Menge Harz frisch anmischt.

Nachdem die letzte Schicht der  Mischung in der Form schwappt, entsteht wieder das mulmige Gefühl, dass es erneut zu dunkel, nicht transparent ausfallen könnte (Bild 4).

Ein Tag banger Wartezeit, bis alles durchgehärtet ist.

Wurde eigentlich schon erwähnt, wie penetrant Epoxidharz "duftet"?

Schritt 5 5

Schleifen, schleifen, schleifen

Gar nicht so übel, aber ...
Gar nicht so übel, aber ...
Schleifen 240 bis 8000
Schleifen 240 bis 8000
So sieht´s aus ...
So sieht´s aus ...

Nach besagtem Tag des Wartens dann der große Moment: auspacken, umdrehen, zufrieden grinsen (Bild1) ... es ist transparent und die Scheiben schwimmen nicht an der Oberfläche.

... ABER: am Rand und an einigen Stellen mittendrin zeigen sich schuppige Ablösungen.
Die müssen weg, und zwar geschliffen werden.

Was nun folgt ist eine Orgie in Schleifpapier von 240 bis 8000, von trocken bis nass (Bild 2).

Das Ergebnis, nun ja, seht selbst (Bid 3).

Und was nun mit diesem Objekt heftigen Bemühens? Einen Rahmen drum, von hinten beleuchten?
Erst einmal nicht. Zur Zeit sitzt der Uhu ganz rahmenlos an einem Fenster und schaut gelangweilt hinaus.

Eigentlich sollte jetzt ein weiterer Versuch folgen. Wie gesagt: eigentlich.

Nun hat aber meine Allerliebste ein scharfes Veto eingelegt und mir mit allerlei unangenehmen Konsequenzen gedroht, wenn ich noch einmal im Keller derartig herumstinken sollte.
 "Im Sommer, kein Problem, gehste raus, alles gut." usw. usw. ...

Ich sehe es ein und werde auf die ersten warmen Tage warten.