Upcycling antiker holländischer Käseschrank - Teil 2: Gartentisch
- Skill levelNormal
- Costs80 €
- Duration3-4 Tage
Zugehörig zu meinem Upcycling-Projekt der Gartenbank aus einem antiken holländischen Käseschrank, hier nun der dazu passende Gartentisch. Die Vorgeschichte zu dem Käseschrank und meine Upcycling-Idee findet ihr in der Projektbeschreibung zum ersten Teil, der Gartenbank.
- Bench drill
- Router
- Cordless screwdriver
- Multi-Sander
- Belt Sander
- Random Orbit Sander
- Tischkreissäge
- Oberfräse
- Kapp- und Gehrungssäge
- Kanthölzer druckimprägniert
- Rahmenhölzer gehobelt
- Rust-Oleum Kreidefarbe Möbellack - kreideweiß
- Rust-Oleum Kreidefarbe Möbellack - graphit
- Marmormosaik Black Grey White Mix Brick
- SOPRO HaftPrimer S - HPS 673
- Fugenmasse für Fließen - anthrazit
- UHU Holz Max
- Reste. Holzplatten von dem Käseschrank
- 19mm Eichenbretter - Restbestand vorheriges Projekt
Zusammenstellen der Tischplatte oder auch Restholz-Puzzle
Für die Tischplatte habe ich die kompletten restlichen Holzelemente des ehemaligen Käseschranks verwendet, so dass wirklich nichts von dem Schrank übrig war. Daraus hat sich auch die Größe der Tischplatte ergeben.
erste Fräsarbeiten für das Marmor-Mosaik
Wie bereits geschrieben, werden in die tiefer liegenden Stellen der Tischplatte später Marmor-Mosaikmatten eingesetzt. Dafür mussten diese Vertiefungen vorher jedoch noch etwas tiefer und zwar auf die Stärke der Marmor-Mosaikmatten ausgefräst werden, was ich mit der Oberfräse gemacht habe.
Grundierung für den Fliesenspiegel
Da Holz bekanntlich immer etwas arbeitet, habe ich einen speziellen Haftgrund für auf Holz verlegte Fliesen verwendet. Diesen Haftgrund in die Vertiefungen aufgetragen und glattgestrichen, wodurch auch die vorherigen Unebenheiten ausgeglichen wurden.
Unterkonstruktion
Um der Tischplatte eine bessere Stabilität zu geben und später auch die Tischbeine daran besser anbringen zu können, habe ich auf der Unterseite aus 45x45mm Rahmenhölzern eine Unterkonstruktion angebracht.
Bohrhilfe für die Dübellöcher der Tischbeine
Die Tischbeine wurden unter die Tischplatte und in den Ecken der Unterkonstruktion zunächst mit Holzdübeln angebracht. Damit die Dübellöcher in den Tischbeinen und den Gegenlöchern in der Tischplatte übereinstimmen, habe ich mir wieder eine Bohrhilfe angefertigt, wie ich sie auch bei der Gartenbank (siehe dort Arbeitsschritt 9) gemacht habe.
- ein Stück von dem Kantholz für die Tischbeine abgeschnitten und in den Ecken komplett durchgebohrt
- damit die Bohrhilfe nicht verrutscht, zunächst an drei Seiten Holzbretter angebschraubt
- die Bohrlöcher auf der Bohrhilfe und dem Tischbein nummeriert und bündig auf das Tischbein aufgesetzt
- an der Vorderseite die vierte Holzplatte angeschraubt, so dass die Bohrhilfe stramm und fest auf dem Tischbein sitzt
- die Dübellöcher durch die Bohrhilfe in das Tischbein gebohrt
- das Mittelstück der Bohrhilfe spiegelverkehrt in die Ecke der Unterkonstruktion auf der Tischunterseite aufgelegt, mit Schraubzwingen fixiert und die Dübellöcher durch die Bohrhilfe in die Tischplatte gebohrt
- die Ecken mit den gebohrten Dübellöchern mit den gleichen Buchstaben beschriftet, wie das jeweils dazugehörige Tischbein
Bohrungen für die Befestigung der Tischbeine an der Unterkonstruktion
Die Tischbeine sollten nun nicht nur mit den Dübeln unter der Tischplatte montiert, sondern zusätzlich mit Maschinenschrauben seitlich durch die Unterkonstruktion verschraubt werden. Ohne dem würden die Tischbeine beim Verschieben des Tisches schnell abbrechen.
Die Tischbeine bestehen aus 70x70mm druckimprägniertem Fichte-Kiefer-Kanthölzern, bei denen es schwierig ist, händisch mit dem Akkubohrer so durchzubohren, dass das Bohrloch exakt gerade und im rechten Winkel verläuft. Aus diesem Grund habe ich die Tischbeine zunächst mit der Standbohrmaschine mittig von zwei Seiten in unterschiedlichen Höhen und komplett durchbohrt.
Anstrich der Tischunterseite
Bevor nun die Bosch eine montiert werden konnten, habe ich die Unterseite der Tischplatte in der vorgesehenen Farbe lackiert. Der Anstrich war zu diesem Zeitpunkt am einfachsten gemacht, weil die Beine somit nicht abgeklebt werden mussten und ich die Fläche somit schneller lackieren konnte.
Tischbeine montieren
Nachdem der Möbellack und auch die zwischenzeitlich in kalkweiß lackierten Tischbeine getrocknet waren, konnten die Tischbeine montiert werden und die mit ø12mm Runddübeln und M8x120 Seckskantschrauben + U-Scheiben + selbstsichernde Muttern, sowie UHU Holz Max zum Verleimen.
- UHU Holz Max in den Ecken der Unterkonstruktion und der Tischplatte aufgetragen
- die Tischbeine mit den eingeleimten Runddübeln in die vorgebohrten Dübellöcher aufgesteckt
- zu den Seiten hin kontrolliert, ob die Tischbeine auch im rechten Winkel stehen und sie mit Schraubzwingen fixiert
- von der Außenseite der Unterkonstruktion die vorgebohrten Löcher mit einem ø22mm Forstnerbohrer ca. 10mm tief gesenkt
- die Sechskantschrauben mit einer U-Scheibe von außen durch die Unterkonstruktion und die Tischbeine durchgesteckt und von der Innenseite mit einer U-Scheibe und selbstsichernden Mutter verschraubt
- anschließend noch den ausgetretenen Holzleim entfernt und die Tischbeine mit Schraubzwingen von oben fixiert, bis der Holzleim getrocknet war
Tischbeine von der Innenseite fixieren/verstärken
Die Tischbeine mussten nun noch von der Innenseite fixiert werden, wofür ich in der Mitte von einem 45x445mm Rahmenholz zunächst ein rechtwinkliges Stück ausgeschnitten, das Holzstück an das Tischbein angelegt und auf die Unterkonstruktion aufgelegt habe, um die Länge zu ermitteln und die Ende des Rahmenholzes dann im 45° Winkel abgesägt.
- das Rahmenholz wieder an das Tischbein angelegt und den Mittelpunkt der Schraube angezeichnet
- den Durchmesser der Mutter gemessen (14mm) und auf das Rahmenholz übertragen
- den Abstand gemessen von der Außenkante der U-Scheibe bis an die Innenseite der Unterkonstruktion, an die das Kantholz anliegt und auf das Rahmenholz aufgezeichnet
- das gleiche für die Schraube auf der anderen Seite des Tischbeines
Auskerben mit einer Bohrhilfe
Um die markierten Bereiche nun ausbohren zu können, müssen die Rahmenhölzer im 45° Winkel unter der Tischbohrmaschine stehen. Da man aber die Bohrplatte meiner PBD 40 nicht schräg stellen kann, habe ich mir wieder einmal eine Bohrhilfe angefertigt und zwar aus ein paar Holzstücken aus meiner Restkiste:
- zwei verschieden lange und gleich große Rahmenhölzer an einer Seite im 45° Winkel abgelängt und die auf eine Holzplatte von unten verschraubt
- vor dem aufliegenden Ende ein einfaches Stück Kantholz ebenfalls von unten verschraubt (siehe Bild 1)
- an beiden Seiten eine Holzplatte angeschraubt (siehe Bild 2)
Seitenverkleidung
Nachdem der Tisch nun fest und sicher auf seinen Beinen stehen konnte, hat der noch eine Seitenverkleidung bekommen. Dafür habe ich 19mm Eichenholzbretter auf den entsprechenden Längen im 45° Winkel zugeschnitten und die mit der Tischplatte bündig verlaufend an die Unterkonstruktion mit UHU Holz Max verleimt und mit Senkkopfschrauben angeschraubt. Die Eichenhozbretter hatte ich noch von einem vorherigen Projekt übrig und konnten hierfür sehr gut verwendet werden.
Die Bohrlöcher für die Schrauben, die ich vorher gesenkt hatte, wurden mit Holzspachtelmasse verspachtelt und glatt geschliffen und abschließend die Kanten der Seitenverkleidung mit der Kantenfräse abgerundet.
Streichen
Vorweg erwähnt hat mir die Vertiefung für die Marmor-Mosaik-Platten (siehe Arbeitsschritt 2) im Nachhinein nicht ganz so gut gefallen, weswegen ich sie zwischendurch mit der Oberfräse noch etwas nachgearbeitet und verändert habe (siehe Bild 1).
Marmor-Mosaikmatten einsetzen
Das Ende ist zum Greifen nahe ;-) Nun musste nur noch die ausgefräste Vertiefung in der Tischplatte gefüllt werden. Dafür hatte ich mir aus dem Baumarkt drei Marmor-Mosaikmatten in den Farben weiß-grau-schwarz und der Größe von 28,5x30,5cm besorgt.
Für die mittlere, lange schmale Vertiefung eine Mosaikmatte in drei Teile geschnitten, die auf eine Opferplatte mit einem Pappkarton darüber gelegt und mittig die anderen beiden Mosaikmatten angelegt. Dadurch ergab sich schon die ungefähre Form. Darauf habe ich die Außenkonturen der Vertiefung aufgezeichnet und die Mosaikplatten mit dem Akku-Winkelschleifer und einer Diamant-Trennscheibe den Linien entlang zugeschnitten.
Als Fliesenkleber habe ich wieder den SOPRO HPS 673 Haftprimer verwendet. Den Haftprimer wieder mit Wasser angerührt, etwas anziehen lassen, in die Vertiefung der Tischplatte gefüllt und mit einem Zahnspachtel gleichmäßig verteilt. Die zugeschnittenen Mosaikmatten habe ich zunächst komplett aufgelegt und anschließend in den Fliesenkleber hineingedrückt, bis die Mosaikmatten fest in dem Fliesenkleber und bündig in der Tischplatte lag. Nun hieß es einen Tag warten, um den Kleber komplett durchtrocknen zu lassen.
Einschlemmen der Fugen
Nachdem der Fliesenkleber vollständig getrocknet war, bestanden die nun finalen Arbeiten an diesem Gartentisch aus dem Einschlemmen der Fugen. Wie bereits erwähnt, hatte ich das Pulver für die Fugenmasse von meinem Bekannten, einem Fliesenleger bekommen. Passend zu der Farbe der Tischplatte und dem Marmor-Mosaik hat er mir das in der Farbe anthrazit mitgegeben.
der fertige Gartentisch
Und hier ist er nun der fertige Gartentisch zusammen mit der Gartenbank, die ich kurze Zeit später zu meiner Freundin gebracht habe und sie sich sehr darüber gefreut hat. Vorher habe ich von der Bank und dem Tisch aber noch einige Fotos bei mir im Garten gemacht, auf denen man beide in ihrer Gesamtheit sehen kann.