Umbau einer Schottergabel zur handlichen Gabel für den Hobbygartengestalter.

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Handliche Schottergabel, eigene Fertigung.
Eine schwere Schottergabel ist jetzt die handliche Hobbygärtnergabel.
  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    70 €
  • Dauer
    2-3 Tage
  • Öffentliche Wertung

Um Erdarbeiten, wie Ausschachten und Planieren im Gartenbereich einfach zu gestalten, suche ich seit langen eine geeignete Gabel, die meinen Wünschen entspricht. Sie soll die Stabilität und den Zinkenabstand einer Schottergabel* haben, aber nicht größer als ein Spaten sein. 
So etwas müßte es doch geben, doch die Suche im Netz war nicht von Erfolg gekrönt. 
*   Schottergabel auch Steinschlaggabel genannt.

Du brauchst

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Werkzeuge
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Materialliste
  • 1 x Spatenstiel
  • 1 x Schottergabel ohne Stiel

Los geht's - Schritt für Schritt

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Planung

Die Schottergabel und der Spaten.
Rechts das Original und links die Wunschgröße.
Der neue äußere Zinken muß verformt werden, um die Schaufelform zu erhalten.

Geplant war, eine vorhandene Schottergabel auf meine Bedürfnisse zuzuschneiden.
Also einen Spatenstiel montieren, die Gabel kürzen und die äußeren Zinken entfernen.
Auch müssen die neuen äußeren Zinken leicht verformt werden.

Im Vorfeld habe ich in der Community nachgefragt, ob Federstahl, denn daraus besteht die Gabel, kalt verformt werden kann. Die Antwort lautet ja.

Warmverformung kommt nicht in Frage, sie würde die Stahleigenschaften zu verändern.

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Materialbeschaffung

Gekaufter Spatenstiel
Gabel aus dem Jahre 1939

Das war das Einfachste.
Im Geräteschuppen stehen zwei Schottergabeln, die noch aus der Hausbau Phase von 1939 stammen. Das Ausschachten galt damals beim Siedlungsbau als Eigenleistung.
Eine Gabel wird umgebaut.
Der Spatenstiel kommt aus dem Baumarkt.
Die Kosten, die oben genannt sind, entstehen nur, wenn Stiel und Gabel gekauft werden.

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Äußere Zinken entfernen.

Die ersten Schnittversuche mit der Keo.
Die Kleinmetallsäge im Einsatz.
Sauberer Schnitt.

Mit der Bosch Keo versuchte ich zuerst, die aus Federstahl bestehenden Zinken abzusägen. Mit wenig Erfolg. Die Schnittgeschwindigkeit war zu hoch und ließ sich nicht einstellen. Die Kleinmetallsäge war da wesentlich erfolgreicher.

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Die restlichen Zinken kürzen.

Die Kleinmetallsäge beim Kürzen der Gabelzinken.
Die Schnittarbeit ist getan.

Mittels Kleinmetallsäge die restlichen Zinken auf das geforderte Maß kürzen.

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Den Rost entfernen.

Mit dem Schleifmop den Rost entfernen.
Vom groben Rost befreit.

In den letzten vierundachtzig Jahren hat die Metalloberfläche der Gabel arg gelitten. Der Schleifmop entfernt diesen Rost in wenigen Minuten.

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Zinkenspitze durch Kaltverformung Verbreitern

Auf dem Weg zum Schmied, ein kleines Kunstwerk.
Die Schmiede
Ein Sammlerstück.
Ich habe geklopft.
Ein komisches Gefühl, vor langer Zeit habe ich während der Lehre drei Monate am Schmiedeofen gearbeitet.
Platt kloppen.
Der Meister.

Die Zinkenspitze muß etwas breiter sein als der Zinke.
Das soll bewirken, dass beim Eintauchen in das zu schaufelnde Material dieses beiseite gedrückt wird. Dadurch wird die Reibung beim Arbeiten verringert.
Und wie bekommt man die Spitze verbreitert?
Hier im Bergischen Städtedreieck, Wuppertal, Solingen und Remscheid, Wiege der Werkzeug und Messerfertigung, erklärt man das mit einem Wort. Plattkloppen. (Flach schlagen)
Mein Schraubstock und meine Werkbank ist für die benötigte Kraft nicht ausgelegt.

Also auf zum Schmied in der Nachbarschaft.

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Zinkenspitze in Form feilen.

Eine Schräge von 30 Grad am Zinken von oben feilen.
An allen weiteren Zinken das Gleiche.
Die Oberseite ist fertig.
Beide abgefeilten Flächen bilden einen Eintauchwinkel von 60 Grad.
So soll es aussehen, die Schneide leicht abgerundet.
So sahen die Spitzen ursprünglich aus.
Und so sehen sie jetzt wieder aus.

Die Schottergabel war vorn am Zinken mit einer 60 Grad, ich nenne es mal Schnittfläche, versehen.
Diese gilt es jetzt mit der Feile wieder herzustellen.

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Der Anstrich.

Ursprünglich war geplant so weit anzustreichen.
Nach dem Einspruch bleiben die Gabelzinken farbfrei.
Gepinselt wird in der Garage.
Und so siehts aus.

Gabelteile die nicht mit Erde in Berührung kommen, werden angestrichen. Begründung Rostschutz.
Ein Drittel der Zinkenlänge sollte mit Farbe versehen werden. Das war die Planung. Doch ein Fachmann, der Gabel und Schaufel beruflich benutzt, erklärte, dass der Anstrich nicht mit dem Schüttgut in Berührung kommen darf. Farbe hat einen schlechteren Gleitfaktor als Metall.
Also wird das Klebeband versetzt.

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Einstielen

Vor der Verheiratung.
Die gekürzten Nägel.
Stiel in der Feder ausgerichtet.
Ein- zweimal fest aufklopfen und der Stiel presst sich in die Feder.
Vorbohren.
Stiel festnageln.

Da ich den Stiel nach DIN sowieso gekauft habe und die Gabel, dem Alter nach auch nach DIN gefertigt wurde, war ich mir sicher, dass das passt.
Zwei Nägel auf Länge gesägt und die Nagelspitze gefeilt. Den Stiel in die Gabelfeder gesteckt und mit dem Stielende auf den Boden gestoßen. Jetzt sitzt er fest in der Feder und wird mit den Nägeln fixiert.

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Gabelzinken in Form biegen, Versuch

Die alte Form
Ein Paar Hammerschläge.
Federstahl läßt sich verformen.

Die entfernten äußeren Zinken verhinderten, dass das Schüttgut seitlich herunterfiel. Das muß jetzt die ehemalige zweite Reihe, durch Umformung, übernehmen.
Warmverformung würde die Stahleigenschaften verändern, also bleibt nur die Kaltverformung übrig.
Hierbei erfolgt nur eine Verformung des Materials, wenn die einwirkende Kraft höher ist, als die Elastizitätsgrenze. Diese Grenze ist bei Federstahl, zum Beispiel, vier mal höher als bei Baustahl.
Da habe ich schon ein bisschen Respekt vor, aber in der Community sagte man mir, das funktioniert, trau dich.
Ein Versuch zeigt, es geht. Das erste Bild zeigt die alte Form und nach ein paar Schlägen ist die gewünschte Form zu sehen.

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Gabel in Form bringen.

Dreimal richtig zuschlagen.
Die endgültige Form ist erreicht.

Nach dem der Versuch erfolgreich war, war es einfach, die gewünschte Form zu erzeugen.

Wichtig dabei ist, dass man nicht weiter biegt, als nötig. Beim zurückbiegen, würde der Stahl brechen.

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Fertig

Das Prachtstück.
Wie fotografiert man eine Gabel.
Zusammen mit den Geschwistern, Bruder Spaten und Schwester Grabegabel.
Alte germanische Weisheit, Gabel wirft man nicht.
Mit der Gabel kann sogar im Hochbeet die Erde ausgetauscht werden.

Es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt ist die Gabel fertig.


Rechtlicher Hinweis

Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.


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