Türklopfer
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Schwierigkeitmittel
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Kosten1 €
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DauerUnter 1 Tag
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Öffentliche Wertung
Vor zwei Tagen besuchten wir einige Ostermärkte. Auf einem davon gab es mehrere Stände mit Holzarbeiten. Meiner Holden gefielen die Türklopfer so gut, dass sie mich gleich zu einem Nachbau verdonnerte.
So weit so gut, aber wir wollten - nicht nur wegen ev. Plagiatsvorwürfe - keinen Specht "Klopfer", obwohl ein solcher naturgemäß naheliegend wäre. Wir entschieden uns stattdessen für einen Papagei. Der spricht zwar nicht, aber dafür klopft er - und das nicht zu leise, wie das Video beweist ;-)
Der Klopfer hängt jetzt vor unserer Wohnung. Ein solcher ist aber auch gut als Mitbringsel für diverse Homewarming-Partys geeignet.
Los geht's - Schritt für Schritt
Vorarbeiten Papagei
Wie gewohnt beginnt mein Projekt am Computer. Eine geeignete Grafik wird in Corel Draw importiert, angepasst (Bild 1), auf Größe gebracht und ausgedruckt.
In der Restekiste fand sich ein ausreichend großes Stück einer Buchensperholzplatte (20mm dick, Bild 2). Dieses wurde beidseitig glatt geschliffen (Bild 3) und mit Paketband beklebt. Darauf wurde die grob zugeschnittene Vorlage geklebt (Bild 4).
An der angezeichneten Stelle bohrte ich ein 6mm-Loch für den Rundstab, der als Drehachse dient. Wie man dier Position der Drehachse bestimmt beschreibe ich im nächsten Arbeitsschritt.
Drehpunkt bestimmen
Wird in Corel Draw ein Bild angeklickt werden Anfasspunkte eingeblendet (Bild 1). An diesen kann die Größe durch anklicken und ziehen verändert werden. Zugleich zeigt ein X die Mitte des ausgewählten Objektes.
Ein zweiter Klick wandelt die Anfasspunkte in Drehpunkte um (Bild 2). Die Mitte wird als Drehpunkt angezeigt (Bild 3). Dieser wird mit der linken Maustaste angeklickt und mit gedrückter Taste an den gewünschten Ort verschoben, in meinem Fall auf die Bohrung (Bild 4).
Wird nun einer der Drehpunkte angeklickt, kann das Objekt gedreht werden. Umrisslinien zeigen, die Drehewegung (Bild 5). So sieht man gleich, ob die Bohrposition passt. Wenn nicht, einfach so lange verschieben, bis die Drehung passt.
Das kurze Video zeigt den beschriebenen Vorgang zum besseren Verständnis nochmals.
Klopfholz
Als Klopfholz dient ein Aststück. Den Ast selbst habe ich schon länger herumliegen.
Mit der Bandsäge trennte ich ein ausreichend langes, möglichst gerades Stück ab (Bild 1). Der Länge nach wird gut ein Drittel markiert (Bild 2) und abgetrennt (Bild 3). So entsteht eine ebene Auflagefläche.
Diese wird erst grob, dann fein geschliffen und so zusätzlich geebnet (Bilder 4+5). In der Mitte wurde der Länge nach eine Vertiefung gefräst (Bild 6), die zum Führen des Zugbandes und zugleich als Klangraum dient.
An passender Stelle werden eine Bohrung und eine Aussparung mit der Dekupiersäge gemacht (Bilder 7+8).
Die Aussparung anfangs eher klein machen und nach und nach an die Figur und deren Bewegung anpassen!
Als Drehachse dient ein 6mm Buchenrundstab. Um die Bohrung für diesen möglichst gerade zu setzen habe ich das Klopfholz an einen stabilen Winkel geklemmt und so die Bohrung durchgeführt (Bild 9).
Dabei wird die Bohrung bis etwa zur Hälfte der zweiten Seite gemacht und nicht ganz durchgebohrt.
Der Rundstab wird eingesetzt und der Überstand angezeichnet. Das Rundholz entlang dieser Linie mit der Dekupiersäge abtrennen (Bild 10) und schleifen (Bild 11).
Weitere Holzarbeiten
Das Motiv wird mit der Dekupiersäge ausgeschnitten (Bilder 1+2).
Die Breite des Ausschnittes im Klopfholz wird gemessen (Bild 3) und auf die Lasche des Motivs übertragen (Bild 4). Mit einer Feinsäge wird die Breite angepasst (Bild 5).
Vorlage abziehen und alles schleifen, dabei die Kanten leicht brechen (Bild 6).
An der Lasche wird noch ein Nagel gesetzt (Bild 7), an welchem später die Zugschnur befestigt wird.
Papagei ausgestalten
Auf der Figur zeichnete ich die zu malenden Bereiche an (Bild 1). Mit Acrylfarben wurde das Motiv farblich gestaltet (Bild 2).
An der Unterseite der Lasche sägte ich eine Kerbe. Die Zugschnur wurde um den Nagel geknotet, durch die Kerbe geführt und mit einem Stück Klebeband in Position gehalten (Bild 3).
Montageplatte
Die Farbe trocknete, was mir Zeit gab, eine Montageplatte zu fertigen. Auf dieser wird der Klopfer befestigt und das ganze dann an die Wand geschraubt.
Ein Stück MDF wurde mit der TKS auf die passende Größe zugeschnitten (Bild 1). Die Kante wurde mit der Fräse verschönt (Bild 2). In der Mitte sägte ich ein Stück Material mit der Dekupiersäge heraus (Bild 3). So entsteht ein Resonanzkörper, das Klopfen muss ja durch die geschlossene Tür zu hören sein.
Vier Löcher zum Befestigen des Klopfholzes werden gebohrt und an der Rückseite angesenkt (Bild 4). Je ein Loch an der Ober- und Unterkante zum Anschrauben an der Wand wird gebohrt und von vorne gesenkt.
Die Montageplatte mit weißer Wandfarbe zweimal bemalen (Bild 5).
Montage
Die Bohrlöcher der Montageplatte werden auf das Klopfholz übertragen (Bild 1) und dieses an die Platte geschraubt (Bild 2).
Zwei Löcher in die Wand bohren und die Platte andübeln. Die versenkten Schrauben mit etwas Fabe verstecken (Bild 3).
Zum besseren Handling wird ein Knauf an der Zugschnur befestigt. Ein alter Schubladenknauf ist dafür gut geeignet. Allerdings ist dessen Halteschraube zu lang (klar, die musste ja durch ein Brett reichen). Also spannte ich ein Metallsägeblatt in die Deku und kürzte die Schraube (Bild 4).
Die Zugschnur wird eingebunden, gekürzt und das Ende verschmolzen (Bild 5). Jetzt kann die Schraube komplett eingedreht werden (Bild 6) und das Werk ist vollendet (Bilder 7+8).
Ergänzung
20.04.14
Nachdem sich der Türklopfer einige Tage bewährt hatte entschloss ich mich dazu, den Knauf am Zugseil durch ein Stück Ast zu ersetzen. Ich finde, dass das Gesamtbild dadurch etwas stimmiger wird.
Ein Stück Ast wurde abgetrennt, mittig vorgebohrt und das Zugseil angeschraubt.
04.05.14
Mittlerweile gibt es auch eine Version mit einem Specht als Türklopfer - ganz wie es sich gehört.
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