Werkzeuge für Heim & Garten

Türharfe - Spaßchallenge Februar 2019

Türharfe die 2.
Türharfe die 2.
Türharfe Versuchsstadium
Türharfe Versuchsstadium

  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    0 €
  • Duration
    1-2 Tage

Die Aufgabe bestand darin, etwas aus Holzkugeln und Draht herzustellen.
Irgendwie kam ich auf eine Türharfe, fand das witzig, aber ich wollte nicht so recht an die Sache heran gehen, da ich von Noten und Saiten so gut wie null Ahnung habe.
Nun denn, ich wollte doch ein gewisses Etwas mit Funktion herstellen. Sodann ging es in der letzten Februarwoche noch ans Werk.

Verwendet wurde, was so alles herumlag. Also Holzreste, Drähte, Stifte und Kugeln, die nichts kosteten, bzw. eh schon vorhanden waren.

Du brauchst
  • Akku-Schrauber
  • Stichsäge
  • Oberfräse
  • Multischleifbürste
  • Seitenschneider
  • Zange
  • Schmirgelleinwand
  • Holzleim
  • Lochsäge
  • Rohrabschneider
  • Käseschachtelboden
  • Saiten
  • Schrauben
  • Pappstreifen
  • Wirbel-Schaft
  • Wirbel-Kugelgriff
  • Kugeln
  • Splinte
  • Nägel
Schritt 1 11

Ausgangslage

Die Zutaten
Die Zutaten

Eine Türharfe soll ja bei öffnen und schließen einer Tür bzw. des Türblattes eine eigenartige Klang-Folge hervor bringen.
Es bedarf eines Klangkörpers einiger Saiten und noch etwas das diese Saiten zum erklingen bringt.

Die Zusammenstellung bestand aus einer großen Sperrholz-Käseschachtel die mit ihrer Form schon Größe und Aussehen vorgab.
Für die Saiten nahm ich der Optik wegen, verschiedenfarbige Drähte: Silberdraht, Messingdraht und Kupferdraht. Alternativ auch noch ein Stück der Angelschnur, das muß man noch auf den Klang testen.
Holzkugeln hatte ich zwar, jedoch nicht in der dafür benötigten Größe (Schlag-Masse), diese kleineren sollten aber als Griffe für die Wirbel dienen.
 Aber Golfbälle waren noch da, die als Ersatz-Hämmerchen herhalten müssen.

Schritt 2 11

Klangkörper herstellen

Pappstreifen mit Kleber einstreichen und zusammen leimen
Pappstreifen mit Kleber einstreichen und zusammen leimen
Abstandsring aushärten lassen
Abstandsring aushärten lassen
Bündig fräsen
Bündig fräsen

Den Klangkörper hatte ich ja schon fast perfekt mit einer großen Sperrholzkäseschachtel. Um den Aufdruck nicht noch abschleifen zu müssen, suchte ich 2 gleichgroße Schachteln. Die gibt es beim Käsehändler gratis und er ist froh, wenn er den Verpackungsabfall los ist. 

Da der Abstand (Boden/Deckel) mit knapp 30 mm mir zu klein erschien, nahm ich 2 gleichgroße Böden. Diese mußten aber zusammengefügt werden.
Mit Pappstreifen bildete ich mit 3 Lagen einen Ring, welcher im Innern den Abstand und den Zusammenhalt bringen sollte.
Die Pappstreifen strich ich einseitig mit Leim ein und setzte sie in Lagen spiralförmig übereinander auf die Innenseite des Schachtelbodenrandes.
Nach dem Trocknen fräste ich die Höhe mittels Anschlag auf ca. 60 mm. Damit waren die Überstände gleichmäßig und begradigt.

Schritt 3 11

Innere Versteifung für die Saiten und Wirbel

Versteifungshölzer einkleben
Versteifungshölzer einkleben

Da die Käseschachtel nur aus 2,5 mm Sperrholz besteht, hält diese den Zug auf die Saiten nicht aus, ohne daß sie sich verformt.  Zwei Buchenleisten passte ich dem Innenmaß an und mit 2 Abstandsleisten wurde alles auf den Boden (bzw. den späteren Sicht-Deckel) aufgeleimt.

Schritt 4 11

Schrauben und Fixierung

Zur Fixierung jedes Saitenanfangs nahm ich Holzschrauben, die durch die Decke in einer der Buchenholzleisten auf der Unterseite endete.


Schritt 5 11

Wirbel

Konus anschmirgeln
Konus anschmirgeln
Kugelkopf der Wirbel auf gleicher Höhe anleimen
Kugelkopf der Wirbel auf gleicher Höhe anleimen
Nagelsicherung mit dem Schraubstock eindrücken
Nagelsicherung mit dem Schraubstock eindrücken

Die Wirbel stellte ich aus 8mm Ø Buchenholzstäben her, die ich auf 80 mm Länge absägte. Den Konus 8> 6.5 mm auf 15mm Länge, machte ich mit 80er Schmirgelleinwand, welches im Schraubstock zu einer Schlaufe eingespannt und darin der Buchholzstab mit dem Akkuschrauber gedreht wurde, bis der entsprechende Durchmesser in die 6,5 mm Bohrlöcher paßte.
Hier sollte bei Nachahmung mit Gefühl heran gegangen werden. Ich habe den Fehler gemacht ohne Rutschkupplung zu arbeiten. Ganze dreimal ist es mir doch passiert, daß der 8mm Stab abriß, weil sich die Schmirgelleinwand einrollte!

Für einen besseren Griff nahm ich diese Zierkugeln, welche schon ein 8 mm Bohrung hatten und leimte sie auf die Wirbel.
Eine Bohrung für die Saite und noch eine Bohrung in die Kugeln folgte. Mit einem kurzen Nagel sicherte ich zusätzlich Kugel und Wirbel gegen Verdrehen. Etwas Kerzenwachs sollte zum leichteren eindrehen bzw. spannen nützlich sein.

Schritt 6 11

Schallloch

Kugelabstände für die Lage der Schallloch-Bohrungen testen/ausmessen
Kugelabstände für die Lage der Schallloch-Bohrungen testen/ausmessen
gebohrte Schalllöcher nachbearbeiten
gebohrte Schalllöcher nachbearbeiten

Das Schallloch wäre für die 6 Saiten zu groß geworden, so bohrte ich  4 versetzte Löcher mit einer Lochsäge. Die Lage wählte ich willkürlich.

Schritt 7 11

Bespannen der Saiten

Saiten verspannen
Saiten verspannen

Vom ersten Wirbel wurde der Draht eingewickelt und zur 1. Schraube gespannt, weiter zur 2. Schraube und anschließend zum 2. Wirbel.

So bekam jeder Draht den Halt an 2 Schrauben und 2 Wirbeln.
Summa Sumarum also 6 Töne.

Schritt 8 11

Klöppelkugeln anbringen.

Splint in die Bälle zur Befestigung
Splint in die Bälle zur Befestigung

Besagte Schlagkugeln waren bei mir gebrauchte Golfbälle mit 42 mm Durchmesser.

Angebohrt (1,5mm) und mit einem Splint (als Befestigungsöse) versehen, wurden diese mit einem Messingdraht verdrillt bzw. angebunden. Jeder Ball sollte mittig aufschlagen können. Das bedeutete, daß der Abstand von der Aufhängung bis zu jeder ihm zugedachten Saite unterschiedlich lang ist.

Schritt 9 11

Aufhängung der Schlagkugeln (Bälle)

Der Drahtbügel mit verdrillten Befestigungsdrähten, an denen die Golfbälle hängen.
Der Drahtbügel mit verdrillten Befestigungsdrähten, an denen die Golfbälle hängen.
Drahtbügel mit der Innenverschraubung
Drahtbügel mit der Innenverschraubung

Um einen Bügel für die Aufhängung der Schlagkugeln zu bekommen, nahm ich 3 mm Ø Draht mit ca 40 cm Länge. An beiden Enden schnitt ich ein M3-Gewinde ca 30 mm lang. Eine 3 mm Ø Bohrung durch die Oberfläche und Stabilisierungshölzer auf der Unterseite.

 Die Kugeln sollten ja nicht auf den Saiten aufliegen, sondern in kurzem Abstand vor den Saiten hängen. So bog ich den Bügel zu einem großen "U", daß die Gewindeenden gerade noch so am Rand des Deckels endeten. mit M3-Muttern konnte ich so den Abstand festlegen und den Bügel fixieren, daß er nicht wackelig wirken würde.
In einem weiteren Winkel bog ich diesen Bügel auch noch weiter schräg nach oben. Schlagkugeln und Bügel wurden nun mit Messingdraht durch verdrillen verbunden.

Schritt 10 11

Probelauf

Fertisch dachte mir
Fertisch dachte mir

Der Klang einer Harfe ist zwar nicht perfekt zu erkennen, aber es funzt!
Deckel und Boden wurden nun zusammengeschoben, die Rückseite mit doppelten Klebeband versehen und aufgehängt. Auf eine Farbgebung oder Muster habe ich aus Zeitgründen (schon der 27. Februar) verzichtet, dies kann aber noch nachträglich aufgebracht werden.

Der Klang ist natürlich nicht optimal gelungen, es war auch nur mein erster Versuch. Noch verbesserungsfähig!!!

Aber die Challenge-Aufgabe habe ich wie ich meine doch noch erfüllt, oder??

Schritt 11 11

Update

Drahtwicklungen für die "Klöppel"
Drahtwicklungen für die "Klöppel"
Abstandsröhrchen kürzen mit dem Rohrabschneider
Abstandsröhrchen kürzen mit dem Rohrabschneider
auftrennen mit der Dremeltrennscheibe
auftrennen mit der Dremeltrennscheibe
aufziehen der Abstandsröhrchen
aufziehen der Abstandsröhrchen
Boden mit doppelseitigem Klebeband an das Türblatt kleben
Boden mit doppelseitigem Klebeband an das Türblatt kleben
Harfe aufstecken und bewundern ;-)
Harfe aufstecken und bewundern ;-)

Da das mit dem Messingdraht nicht so optimal war, habe ich mich entschlossen, die Drahthänger aus geradem Drahtgestänge herzustellen bzw. auszutauschen.

Der Vorteil ist, daß die Kugeln nicht so sehr in der Gegend herumbaumeln, der Abstand genauer eingestellt und damit auch ein "etwas verbesserten Klang" erreicht werden kann.
  • Abstandsröhrchen (Reste von Alupfeilschäften) habe ich mit einem Rohrabschneider gekürzt und mit der Trennscheibe geschlitzt.
  • Anschließend die geschlitzten Röhrchen über die Wicklungen geschoben.
  • Das ankleben des Bodens an das Türblatt erfolgte mit doppelseitigem Klebeband. 
  • Zu guter Letzt wurde die Harfe aufgeschoben und das war es denn auch.
nochmals ein kleines Video .....