Transport- und Aufbewahrungsbox für Gehölzschneider
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Schwierigkeitmittel
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Kosten56 €
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Dauer3-4 Tage
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Öffentliche Wertung
Mein derzeit neustes Werkzeug ist ein Gehölzschneider. Nur wird das Gerät von mir tendenziell nicht unbedingt zur Gehölzpflege eingesetzt werden, sondern eher bei grobschlächtigen Werkarbeiten.
Leider dient der vom Hersteller mitgelieferte Transportschutz eher rudimentär zur Aufbewahrung des Gehölzschneiders und dem Zubehör/ Ersatzteilen. Da ich gerne alle Komponenten zusammen haben möchte, ohne in sieben Ecken danach suchen zu müssen, musste eine entsprechende Transport- und Aufbewahrungsbox her.
Du brauchst
- Akku-Schrauber
- Akku-Bohrschrauber
- Mini-Handkreissäge
- Tischbohrmaschine
- Oberfräse
- Exzenterschleifer
- Sonstiges
- Kunststoffhammer
- Schraubendreher
- Stechbeitel
- Feilen und Raspeln
- Schleifleinen
- Tellerschleifmaschine
- Oszillierende Schleifmaschine
- 2 x Vorder- und Hinterteil | Birke-Multiplex (451 x 180 x 15 mm)
- 2 x Seitenteile | Birke-Multiplex (201 x 180 x 15 mm)
- 1 x Deckel | Birke-Multiplex (451 x 201 x 15 mm)
- 3 x Akku-Steckklotz | Birke-Multiplex (157 x 84 x 12 mm)
- 1 x Ladegerät-Halter | Birke-Multiplex (120 x 95 x 15 mm)
- 2 x Griffschalen | Stahl
- 2 x Kistenbänder | V2A
- 1 x Verschluss | Kunststoff
- 8 x Hülsenmutter | V2A (M4 x 12)
- 8 x Einschlagmutter | Stahl (M5 x 8)
- 20 x Einschlagmutter | Stahl (M4)
- 20 x Linsenflachkopfschraube | ISO7380 (M4 x 12)
- 8 x Linsenflachkopfschraube m. Flansch | ISO7380-2 (M5 x 14)
- 8 x Senkkopfschraube | DIN 7991 (M4 x 10)
- 1 x Rändelmutter, hoch (M4)
- 1 x Boden | Birke-Multiplex (451 x 201 x 12 mm)
Los geht's - Schritt für Schritt
Planung und Materialwahl
Steckplätze für Ersatz-Akkus herstellen
Da der Gehölzschneider akkugetrieben ist, möchte ich zusätzlich zwei Ersatz-Akkus mitführen können. Damit diese nicht durch die Box fallen, habe ich einen festen Sitz vorgesehen. Hierzu habe ich mit einem Messschieber die Maße der Einsteckbereiche des Akkus abgenommen, um am CAD einen Sitz zu konstruieren, den ich in zweifacher Ausführung mit dem 3D-Drucker hergestellt habe. Diese Kunststoffteile wurden in einem Holzklotz eingelassen.
Herstellen der Fingerzinken
Da die Baumärkte nur bis zu einem definierten Mindestmaß Platten zuschneiden können, habe ich die kurzen Seitenteile selbst auf Maß nachschneiden müssen. Mit Hilfe einer Zinkenfräsvorrichtung fräste ich jeweils zwei Teile zusammen. Das geht schneller und ist effektiver. Hierzu wird ein 13 mm Kopierring und ein 10 mm Fräser benötigt.
Herstellen aller Aussparungen an den Teilen
Die kurzen Seitenteile erhielten eine Tasche mit Hilfe eines Fräsrahmens ausgefräst, um die versenkten Federgriffe aufnehmen zu können.
Der Sitz der Scharniere wurden ebenfalls vertieft und mit Hilfe einer Frässchablone, eines 17 mm Kopierrings und eines 10 mm Fräsers 1,4 mm tief herausgefräst. Dies betraf die langen Seitenteile und den Deckel.
Die Griffe und die Scharniere wurden mit Einschlagmuttern befestigt, die ich bündig zur Oberfläche eingelassen habe. Hierzu habe ich die Griffe und Scharniere jeweils ausgerichtet, die Löcher markiert und mit einem 2 mm Bohrer durchgebohrt. Anschließend auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Forstnerbohrer die Einschlagmutterhöhe gebohrt. Die Zentrierspitze des Forstnerbohrers führte sich in den 2 mm Löchern. Anschließend bohrte ich die 2mm-Löcher auf den Durchmesser der Gewindehülse der Einschlagmuttern auf. Vor dem Verleimen schlug ich die Einschlagmuttern in die Teile, da eine spätere Montage aus Platzgründen schwierig gewesen wäre. Die Innenflächen habe ich vor dem Verleimen mit dem Exzenterschleifer glattgeschliffen.
Verleimen und Verschleifen der Teile
Die Seitenteile habe ich danach miteinander verleimt, ausgesplitterte Bereiche anschließend mit 2K-Spachtelmasse in beige ausgebessert und die Außenkonturen mit dem Exzenterschleifer geschliffen. Hierbei habe ich die Zinken, die 0,5 mm über die Fläche standen bündig geschliffen.
Der Boden wurde anschließend auf den Rahmen geleimt und nach dem Abbinden des Leimes mit dem Bündigfräser nachgefräst und geschliffen.
Die Scharniere montierte ich an den Deckel, der so vorbereitet, an den Korpus geschraubt wurde. Der leichte Überstand an der Vorderseite und den Seitenteilen fräste ich mit dem Bündigfräser auf Maß und schliff die Bereiche nach.
Da die Vorderkante des Deckels nun definiert war, bohrte ich mittig von der Innenseite mit einem 60 mm Forstnerbohrer 8 mm tief. Anschließend bohrte ich mit einem 50 mm Forstnerbohrer an dieser Stelle den Rest des Deckels durch und montierte den Verschluss.
Die Box strich ich mit Holzschutzlasur und montierte die Griffe, sodass der Korpus somit fertig gestellt war.
Innenausbau der Box
Um den Akku-Steckklotz herzustellen verleimte ich drei 12 mm starke Stücke miteinander. Die Konturen habe ich im Maßstab 1 : 1 ausgedruckt und mit Sprühkleber auf das Holz geklebt. Die Innenkontur sägte ich an der Dekupiersäge aus und fräste die 60 mm Senkung. Anschließend arbeitete ich die Außenkonturen. Die Anbauteile arbeitete ich ebenfalls aus und verleimte die Teile miteinander. Die 3D-Druckteile klebte ich mit Epoxidharz ein, bevor das Ganze in die Box geschraubt wurde.
Die Winkel an dem Gehölzschneider nahm ich ab und fertigte Buchenleisten mit diesem Profil. Das Fläschchen mit dem Kettenhaftöl befestigte ich mit einem breiten Gummizug, den ich mit Aluprofilen anschraubte. Eine seitliche Führung des Griffstücks des Gehölzschneiders stellte ich mit einem einzelnen Multiplexstück her, dessen Kontur ich anpasste.
Auf die Deckelinnenseite schraubte ich einen Halter für die Kettenfeile. Auf der Rückseite der Halterung ließ ich Neodym-Magnete ein, die die Feile halten.
Korkpuffer herstellen
Da zwischen dem Gerät und dem Deckel ca. 3,5 mm Luft war, beschloss ich ein Distanzstück aus Kork herzustellen. Hierzu wählte ich ein Korkrindenstück, sägte und schliff es zu einer 30 mm Durchmesser-Scheibe zurecht. Die runde Korkscheibe ließ ich auf der Deckelinnenseite ein und leimte sie fest.
Fertiges Resultat und Fazit
Auch wenn ich ursprünglich ein grobes Konzept zum Innenausbau der Box hatte, so habe ich mich während dem Bau in einigen Punkten umentschieden. So konnte ich die Herstellung etwas vereinfachen.
Ein kleiner Fauxpas entstand, als die Kunststoffbox für die Ersatzsägeketten 1 mm höher als die Seiten der Box war. Damit der Deckel sauber schließt, habe ich eine 1,5 mm tiefe Tasche herausgefräst. Das ist zwar nicht schön, stellt aber die Funktionalität sicher.
Die Herstellung mag insgesamt recht aufwendig erscheinen, aber zum einen entspricht die Bauweise den anderen Transportkisten von mir und es hat mir letztendlich Spaß gemacht mich daran „auszutoben“.
Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.
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