Tisch für PTS 10 oder: Ich war einmal eine Sauna
- Skill levelSchwer
- Costs30 €
- DurationMehr als 4 Tage
Ich hatte eine PTS10 günstig erworben, allerdings ohne Untergestell. Da ich gerade meine Werkstatt umbaue und mir eine, in der Werkstatt mobile Tischkreissäge wünsche, habe ich mich entschlossen, den Tisch selber zu bauen. Eine Nachbarin wollte mir Ihre Markensauna als Brennholz überlassen – mit dem schönen Holz hatte ich aber besseres vor. So viel vorab: Es ist ein lustiges Gefühl, wenn es beim Sägen und Schleifen plötzlich nach Eukalyptus riecht :).
Der Tisch war von Anfang an als mobile Sägestation mit Stauraum für die Stichsäge und die Handkreissäge geplant. Des Weiteren wollte ich eine Staubschublade haben, um den wilden „Ausdünstungen“ der PTS 10 Herr zu werden..
- Akku-Schrauber
- Stichsäge
- Handkreissäge
- Kapp- und Gehrungssäge
- Tischkreissäge
- Tischbohrmaschine
- Arbeitstisch
- Hobel
- Oberfräse
- Akku-Multischleifer
- Multifunktionswerkzeug
- Allzwecksauger
- Digitaler Laser-Entfernungsmesser
- Akku-Radio
- Japan Säge
- 4-Kant Hölzer
- Bretter (von einer Sauna)
- Schrauben, Scharniere, etc.
- Schwerlastrollen
- Einschlagmuttern
Material, Planung & erste Schritte
Als Grundgestell habe ich Vierkanthölzer aus der Sauna und ein bisschen Restholz aus meinem Bestand verwendet. Mir war es auch bei diesem Projekt wichtig, so wenig Schrauben, wie möglich zu verwenden, was mir beim Gestell auch gut gelungen ist. Ich habe alle Hölzer mit Zapfen verbunden und diese Zapfenverbindung dann mit kleinen Holzkeilen verstärkt – eine sehr stabile Konstruktion. Es machte einige Mühe die schwere Säge immer wieder auf das Gestell zu hieven um die korrekte Position für die Einschlagmuttern zur Fixierung der Säge zu finden, aber das Ergebnis war letztlich zufriedenstellend.
Bei der Bodenplatte aus MDF - ich gebe es zu – wurden es dann doch vier Eisenwinkel verschraubt. Dies soll zusätzliche Stabilität bei Scherbelastungen geben – z.B. wenn man mit dem Tisch über eine Kante rollt. Allerdings liegt die Bodenplatte in gefrästen Nuten in den senkrechten Balken – ein recht kompliziertes Unterfangen, wenn alles gerade sein soll.
Schwerlastrollen und die Verplankung
Ich besorgte mir dann vier Schwerlastrollen, die in Roll- UND in Dreh-Richtung sperren, damit das Ding auch bombenfest steht. Das einzige Problem ist nur, dass die Rollen zwar exakt auf einer Ebene sind, das meinen krummen und welligen Werkstattboden aber nicht interessiert. Ein weiteres Projekt mit dem Stichwort „Nivelliermasse“ ist bereits in Planung.
Die Verplankung habe ich mit Gehrschnitten gemacht. Warum? Weil ich es mir nicht so leicht machen wollte. Auf Stoß zu verschrauben erschien mir als zu wenig elegant. Das Ergebnis wurde dann auch ganz ordentlich – der Bosch Kappsäge PCM 10 sei Dank. Einige der Saunabretter mussten erst mit dem Elektrohobel bearbeitet werden, denn auch Markensaunas sind offensichtlich nur lieblos zusammengetackert. Das Entfernen der Klammern hat leider einige Ausrisse mit sich gebracht. Für den PHO aber kein Problem. Allerdings habe ich dabei festgestellt, dass es keinen größeren Sauereimacher gibt, als einen Hobel ohne Staubabsaugung ;-). (… und das man von zu viel Eukalyptus auch ein bisschen high wird ;-)).
Tür anfertigen, schleifen, malen und der Tod des Multischleifers
Dann wurde noch die Tür gesägt, mit zwei Zierleisten versehen, ein ordentlicher Türmagnet angebracht und geschliffen, bis der Arzt kommt. Als Griffe habe ich übrigens die vorhandenen Saunatür-Griffe verwendet. Auch abgeschliffen – auch high geworden…..
Dabei ist dann mein Akkumultischleifer PSM 18Li den Weg allen Irdischen gegangen – ein wildes unkoordiniertes Blinken der Akkuanzeige war sein Signal „I mooog nimma“. Meine über 30 Jahre alte Scintilla Bandsäge Bosch PBS 75 hat den Job dann klaglos übernommen. Schwer zugängliche Ecken habe ich mit dem PMF 250 Multitool bearbeitet.
Alles wurde letztlich glatt und eben und dann ging es ans Anmalen. Vorher hatte ich als kleine Fleißarbeit den Bosch Schriftzug aus einer Faserplatte herausgeschnitten. Dazu kam meine kleine Güde Dekupiersäge zum Einsatz. Nach ein wenig Internetrecherche habe ich dann die RAL Farben von Bosch gefunden (oder die dem Original am Nächsten kommen) und mir einen entsprechenden Lack besorgt.
Dann noch die „Wartungsklappe“ für die Staubschublade zusammenbauen, lackieren und montieren und schon durfte die PTS 10 final auf dem Tisch Platz nehmen.
Sägen-Einsätze und weitere Arbeiten und FERTIG!
Nun nur noch die Einsätze für Stichsäge und Handkreissäge bauen. Auch dazu verwendete ich beschichtete Platten, damit die Geräte leicht in Ihre Führungen gleiten. Und das war es dann auch.
Natürlich ließe sich zu dem Tisch und seiner Konstruktion noch viel erzählen, z.B. über die Wahl der Tischhöhe, das Fräsen von Zapfen und den verleimten Keilen, der Platzierung der Bosch Buchstaben oder welche Scharniere verwendet wurden, was hier aber den Rahmen sprengen würde.
Und wenn es Euch interessiert: Die Staubabsaugung funktioniert sehr gut – ich würde schätzen, dass über 90% des Sägestaubes entweder abgesaugt werden oder in der Staubschublade landen. Das genügt mir vollkommen. Ein bisschen Holzstaub brauche ich einfach ( Männer-Glitter ).