Tierlabyrinth - wer wird denn gleich kopflos werden
- Skill levelNormal
- Costs3 €
- Duration1-2 Tage
In einem Geschäft sah ich ein Spiel das mir für meine Großnichte gefallen hätte. Aber warum kaufen, wenn man es auch selbst machen kann?
Zwei Tage später war mein erstes Tierlabyrinth fertig. Es soll die Geschicklichkeit, die Hand-Augen-Koordination und sonst noch einiges fördern - und natürlich auch Spass machen.
- Dekupiersäge
- Tischbohrmaschine
- Holzbohrer 6 mm
- Schleifmittel
- Platten (Sperrholz, Rückwand ...)
- Platten für Schrankrückwände
- Rundstab
- 6er-Dübel
- Resttsück
- Farben
- Klarlack
Platten
Für das Spiel selbst werden drei Platten, etwas größer als A4 benötigt (Bilder 1+2). Ein zusätzliches Stück ausgedienter Rückwand verwendete ich um eine Schablone anzufertigen (falls das Spiel nochmals gebaut werden soll.
Nachdem die Platten zugeschnitten sind wird auf die Schablonenplatte das Gangsystem aufgezeichnet. Die "Fahrspur" ist dabei 7 - 8 mm breit. Wenn man mit dem Ergebnis zufrieden ist werden die Gänge ausgesägt (Bild 3).
Nach dem Glätten der Schnittkanten wird die Fahrspur auf den Mittel- und den Oberteil gezeichnet. Der Oberteil kann gebohrt werden (Bild 4), im Mittelteil muss die Spur verbreitert werden. In meinem Fall auf 2 cm (Bilder 5-7).
Wenn alles passt wird gebohrt und anschließend gesägt (Bilder 8+9).
Aus meiner Rundholzsammlung (Bild 10) suchte ich ein Stück mit 2 cm Durchmesser. Mit diesem wurde die Spur abgefahren und kleine Fehler per Feile angepasst (Bilder 11+12).
Jetzt die Deckplatte sägen (Bilder 13+14) und dann können die Grund- und Mittelplatte miteinander verleimt werden. Bis der Leim anzieht halten ein paar schwere Teile alles in Position (Bild 15).
Gleitstoppel fertigen
Die Köpfe werden auf einen "Gleitstoppel" montiert. Dieser besteht aus einer Fußplatte (Durchmesser 20 mm), in welche mittig ein 6 mm dicker Dübel gesetzt wird.
Erst einmal fertigte ich einen Prototypen um zu sehen, ob alles wie vorgestellt passt:
Mittels Schublehre markierte ich einen 5 mm breiten Bereich an einem Rundholz mit 20 mm Durchmesser (Bild 1). Der markierte Teil wird abgetrennt (Bilder 2+3). Eine erste Passprobe zeigt, dass das Gleitstück etwas dünner als die Platte des Mittelteils ist, so soll's auch sein (Bild 4). Mittig ins Gleitstück kommt ein 6 mm Loch (Bild 5) in welches ein passend abgelängter Holzdübel geklebt wird (Bild 6). Dabei darauf achten, dass der Dübel gerade steht (Bild 7).
Nachdem das erste Stück passt fehlen nur noch acht weitere. Die "Serienfertigung" geht etwas schneller. Man nimmt ein längeres Stück Rundholz (etwa 6 cm) und bohrt mittig ein mindestens 4 cm tiefes Loch - für 8 Teile á 5 mm (Bild 8). Auf dem durchbohrten Rundstab wird ein jeweils ein 5 mm breites Stück markiert (Bild 9) und auf der Dekupiersäge abgetrennt (Bild 10). Um das Sägeblatt möglichst auszunutzen und nicht immer mit denselben Zähnen zu sägen baute ich aus einem Reststück eine kleine Erhöhung (Bild 11).
Die Bohrung dient als Drehpunkt um die der Rundstab beim Sägen gedreht wird. So geht das Sägen ohne lästiges Rupfen - wie das Video zeigt.
Die Dübel werden so abgelängt, dass sie etwa 5 mm über die Oberplatte stehen!
Tierköpfe
Beim meinem ersten Tierlabyrinth machte ich es mir noch etwas einfacher indem ich die Tiere nicht selbst malte, sondern zur bewährten T-Shirt-Folie griff. Vom Tierpuzzle hatte ich ja noch Transferfolie über. Ich druckte gleich zwei Sets der neun Tieriguren auf eine Seite.
Ein Set wurde mit der Schere "geköpft". Dabei kann man ruhig etwas großzügig ausschneiden. Die Köpfe werden auf einem Reststück 6 mm dicken Sperrholz verteilt und aufgebügelt (Bilder 1+2). Danach die Köpfe an der Linie entlang aussägen (Bild 3) und anschließend mit Klarlack versiegeln (Bilder 4+5).
Auf der Rückseite bekommt jeder Kopf ein 6 mm breites Loch 4 mm tief eingesenkt - Dank Tiefenanschlag kein Problem (Bild 6).
Wenn die Köpfe auf die Dübel gesteckt werden verbleibt ein Millimeter Luft damit die Teile leicht bewegt werden können ohne auf der Platte zu kratzen.
Endfertigung
Während der Klarlack trocknet kann man die oberste Platte bemalen (Bilder 1+2).
Dazu verwendete ich Acryl- und Abtönfarbe. Auch ein Fluss wurde aufgemalt, da einige der Tiere im Wasser leben.
Die Tierkörper waren schon ausgedruckt und mussten nur noch an passender Stelle aufgebügelt werden. Natürlich ohne Kopf (Bild 3).
Sind alle Tiere angebracht wird alles mit einigen dünnen Schichten Klarlack versiegelt (Bild 4). Wenn ich schon dabei war konnte ich auch gleich die Figuren für den aktuellen Kampfgürtelhalter mitlackieren.
Die Gleitstücke werden beliebig innerhalb der Mittelplatte platziert und die Deckplatte angeklebt. Zum Schluss können die Köpfe angebracht werden. Ich klebte sie mit Superkleber an die Dübel. Möglichst an die falsche Stelle (Bild 5). Nach ein paar Minuten Trockenzeit verschob ich die Köpfe an die richtigen Stellen (Bild 6). Scheint soweit zu passen und zu funktionieren.
Um ein abschließendes Urteil von einem Profi zu erhalten kam das Spiel ins Testlabor. Will heißen, meine Enkeltochter testete es auf Herz und Nieren. Es wurde für gut befunden und kann somit weitergeschenkt werden.
Bei zukünftigen Spielen
Sollte ich das Spiel nochmal bauen (müssen) werde ich folgendes ändern:
- die Figuren werden alle mittels Brandmalgerät (sollte nach Ostern geliefert werden) dünn eingebrannt und angemalt
- die Gänge des Mittelteils werden an den Enden mit einem Forstnerbohrer exakt rund gemacht und mittels Derkupiersäge verbunden. Dann wird eine dazupassende Schablone gemacht
- ich besorge mir eine 20 mm Kopierhülse für die Oberfräse und fräse den Oberteil nach der Schablone