Theremin - kontaktloses Musikinstrument
- Skill levelNormal
- Costs50 €
- DurationUnter 1 Tag
- Lötstation
- Theremin-Bausatz
Vorgeschichte zum Theremin
Spielweise
Das Theremin wird durch den Abstand beider Hände zu zwei Antennen berührungsfrei gespielt, wobei eine Hand die Tonhöhe, die andere die Lautstärke verändert. Rechtshänder beeinflussen dabei normalerweise mit der rechten Hand die Tonhöhe und mit der linken die Lautstärke. Bei einem Standardtheremin hat der Spieler keine optische oder haptische Rückmeldung über seine Spielweise und muss allein auf sein Gehör vertrauen. Der Einflussbereich auf die Tonhöhe beträgt etwa 40 bis 50 Zentimeter um die Antenne herum, was bedeutet, dass auch der Arm und der Körper des Spielers den Ton beeinflussen können.
Der Erfinder Lew Termen legte darauf Wert, dass das Instrument eine unendlich feine Variation der erzeugten Töne erlaubt, ohne dass der Interpret durch mechanische Einschränkungen behindert wäre. Das bedeutet für Termen eine feinere Variation in Tonhöhe und Lautstärke, als sie mit vielen mechanischen Instrumenten möglich war, aber zum Beispiel auch die Fähigkeit, einen Ton beliebig lange halten zu können. Darüber hinaus ist der Ton des Theremins über einen weiten Frequenzbereich kontinuierlich veränderbar, ohne dass ein Saitenwechsel (wie z. B. bei der Violine) oder ein Wechsel der Anzahl stehender Wellen (wie bei der Posaune) erforderlich ist.
Funktionsweise
Theremine arbeiten nach dem Prinzip eines kapazitiven Abstandssensors. Die Hand des Spielers, der durch seine eigene Masse als Erdung fungiert, verändert über die jeweilige Elektrode („Antenne“) einen LC-Schwingkreis eines Oszillators: Er beeinflusst sowohl die Frequenz als auch die Güte des Schwingkreises, indem er den kapazitiven Anteil des Schwingkreises und dessen Dämpfung beeinflusst.
Bereits in den ersten Geräten wurde der Schwingkreis aus einer Spule und einem parallelgeschalteten Kondensator gebildet. Da die über die Antennen möglichen Kapazitätsänderungen sehr gering sind – sie liegen im Picofarad-Bereich – muss die Grundfrequenz des Schwingkreises deutlich oberhalb des hörbaren Bereichs liegen, um eine nennenswerte Frequenzänderung zu erzeugen. In den ersten Exemplaren wurde 500 kHz gewählt, ein Bereich für die Grundfrequenz von 100 kHz bis 1 MHz ist typisch. Sie liegt damit weit außerhalb dessen, was der Mensch akustisch wahrnehmen kann. Um diese hochfrequenten Frequenzänderungen hörbar zu machen, mischt man das Signal des an der Antenne angeschlossenen Oszillator-Schwingkreises mit dem Ausgangssignal eines weiteren Oszillators fester Frequenz. Die Mischung erzeugt Summen- und Differenzfrequenzen; bei dem hörbaren Ton handelt es sich um die Differenzfrequenz aus variablem und festfrequentem Schwingkreis. Der nachgeschaltete Verstärker verstärkt die Differenzfrequenz und macht sie über einen Lautsprecher hörbar.
Um die Lautstärke steuern zu können, wird die Frequenz eines dritten Oszillators in eine Spannung gewandelt. Je näher der Spieler der Antenne kommt, desto niedriger wird die Frequenz des Oszillators und die als Steuergröße für die Lautstärke dienende Spannung.
In der Originalversion war das Theremin mit Röhrenoszillatoren ausgestattet, dabei wurde eine Tetrode genutzt, um die Differenzfrequenz zu erzeugen. Moderne Theremine arbeiten vielfach mit kleineren und weniger durch die Umwelt beeinflussbaren Transistoroszillatoren. Nach Termen entwickelte vor allem Robert Moog das Instrument weiter, auch in Varianten als Bausatz. Bauanleitungen erschienen in Zeitschriften und Elektronikbüchern.
Termens originales Theremin spielte fast reine Sinustöne. Später ergänzte es Termen durch Seitenbandfrequenzen, die eine reichere Klangfarbe erlauben, indem er mehrere Oszillatorpaare parallel schaltete. Termens originales Instrument spielte in einem Tonbereich von etwa fünf Oktaven. Es war in der Lage, Schwingungen zwischen 0 und 2000 Hertz zu erzeugen, es kann jedoch angenommen werden, dass Frequenzen nur bis herab zu 60 Hz vom Lautsprecher wiedergegeben werden können.
Neuere experimentelle Theremine seit den 1980er Jahren sind in der Lage, Bewegung drei- und nicht nur zweidimensional zu verarbeiten. Seit den 1990ern gibt es auch Theremine, die an Computer angeschlossen werden können, was ihre musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten verstärkt.
Quelle: Wikipedia