Terrassentisch
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Schwierigkeitmittel
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Kosten250 €
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Dauer3-4 Tage
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Öffentliche Wertung
Meine Terrasse verlangte jetzt auch endlich nach einen Tisch. Nachdem ich bei meinen Couchtisch Blut geleckt hatte sollte der neue Tisch auch in Eigenregie entstehen. Allerdings gab es eine Sache, die der neue Tisch bewältigen musste. Ganzjährig unter freien Himmel!!! Dachte ich mir, alles klar, machst du die Platte aus Bangkirai - eine Terrasse ist schließlich auch das ganze Jahr "draußen" :D
Auf geht´s...
Los geht's - Schritt für Schritt
Planung / Materialauswahl
Der Tisch sollte ungefähr die Ausmaße 2,0 * 1,1 * 0,75m (L, B, H) so dass man vernünftig mit 8 Leuten dran sitzen kann. Außerdem, wie gesagt, sollte der Tisch dauerhaft draußen unter freien Himmel stehen. Somit entschied ich mich relativ schnell für Bangkirai-Terrassendielen für die Platte. Aber es sollten natürlich nicht die geriffelten Dielen sein sondern komplett plan. Die sind relativ schwierig zu finden ;)
Habe bei einem bekannten Holzgroßhändler in Oldenburg welche ausfindig machen können, der wollte allerdings für den lfM knapp 20€ dafür haben. Ich dachte der will mich verar****en. Zumal er für die Geriffelten nur gut die Hälfte wollte. Ok, anderen Händler ausfindig machen und letztendlich für den lfM 9€ (!!!) bezahlt. Die Dielen waren 3,65m lang, 14,5cm breit und 2,8cm dick.
Das Holz für das Gestell sollte aus Konstruktionsvollholz(KVH) sein.
Zuschnitt Bangkirai
Der Plan war einen 7cm Rahmen auf Gehrung zu bauen und in der Mitte die Dielen längs verlegen. Mit jeweils einen gewissen Zwischenraum, damit das Wasser abfließen und das Holz arbeiten kann.Wie gesagt, die Dielen waren 3.65m lang und somit erfolgte der Zuschnitt mit der Kappsäge.
Da die Dielen doch tlw etwas verzogen waren, traute ich mir nicht zu mit der Tauchsäge eine komplette Diele längs aufzutrennen, da ich keine vernünftige Auflage für die Führungsschiene hatte.
Kurz überlegt und beschlossen zu einem Kumpel zu fahren der in einer Möbeltischlerei als Meister arbeitet. Diese hatten vor kurzen eine riesige neue Formatkreissäge bekommen. Er selber war zwar nicht da aber ein anderer Bekannter konnte die auch relativ schnell erledigen. Das Ding ist der pure Wahnsinn,hätte ich auch gerne, aber dafür müsste ich wohl "etwas" anbauen. Das DIng braucht eine Arbeitsfläche von ca. 50-60qm.
Tischbeine
Die Tischbeine waren aus KVH 12*12cm. Der Zuschnitt erfolgte mit der Kappsäge. Da diese aber nur 8cm dicke Schnitte packt, erfolgte der Zuschnitt von zwei Seiten. Das ganze erfolgte fünfmal. Warum 5? Das Gewicht der Bangkiraidielen erforderte eine zusätzliche Abstützung in der Mitte des Tisches. Die Unterseite der Tischbeine wurde angefast.
Die Aussparungen für die Zargen angezeichnet, mit der Tauchsäge geschlitzt und mit dem Stecheisen ausgestoßen und gesäubert. Einige Seiten wiesen unsaubere Flächen auf. Diese habe ich mit dem Bandschleifer entfernt.
Neuartiger Spänefilter ;)
Bei dem alten Bandschleifer fehlte der Spänesack, keine Ahnung ob es den überhaupt jemals gab. Nach dem ersten Tischbein sah ich aus wie Sau. Der Stutzen meiner Absaugung passte auch nicht- also improvisieren!
Ich brauchte etwas was die Späne und Staub aufhielt aber dennoch Luft durchlässt. Da kam die Idee einfach meine alten Frottee-Socken hierfür zu nutzen. Das war ne Bombenidee. Leistete hervorragende Dienste und war und ist wiederverwertbar.
Zargen
Ich wollte die einzelnen Zargen innerhalb der Tischbeine ineinander greifen lassen. Dafür erfolgte ein fast schon kunstvolles Ausklinken mit der Kapp-Zug-Säge.
Die Querzargen erhielten eine zusätzlich Aufdopplung nach Innen um später als Auflage für die Längsdielen zu dienen.
Zusammenbau Test
Der Testzusammenbau gestaltete sich fast erfolgreich. Ein Zinken ist hierbei abgebrochen, konnte aber unkompliziert wieder angeleimt werden.
Habe dann noch die Dielen obendraufgelegt um zu sehen ob ich mich nicht irgendwie vermessen hatte. Es passte aber!
Schleifen / Streichen
Da ist es schon wieder, mein persönliches Damoklesschwert!
Schleifen und Streichen, wie ich es liebe.
Na gut, erst alles ordentlich in 3 Durchgängen mit vorigem wässern abgeschliffen. Dann die Beine und Zargen mit insgesamt 3 Lagen lösemittelhaltigen Buntlack in Weiß mit Zwischenschliff gestrichen. Das Bangkirai erhielt 3 Schichten Pflegeöl
Zusammenbau Gestell
Bevor ich alles zusammenbaute habe ich noch unter jedem Fuß eine 60er Sechskantschraube. Zwei Gründe gab´s hierfür. Zum einen sollte hiermit ein gewisser Höhenausgleich auf der doch recht welligen Terrasse erfolgen aber, was noch wichtiger war, wollte ich die Tischbeine so vor Feuchtigkeit vom Boden aus bewahren.
Beim Zusammenbau fehlten mir mind. 4 weitere Hände also behalf ich mir mit Spanngurten um die einzelnen Elemente in Position zu bringen. War ein bisschen Frickelei aber funktionierte. Letzendlich habe ich in jedes Tischbein zusätzlich zum Leim noch eine 140er Schraube senkrecht von oben reingeschraubt. Hätte zwar nicht zwingend gebraucht aber hat mir das Leben um einiges einfacher gemacht. Das mittlere Tischbein bekam einen Querbalken und wurde mit Winkeln innen an den Längszargen befestigt.
Um die Abschlüsse der Zargen wirklich bündig mit den Tischbeinen hinzubekommen habe ich diese kurzerhand mit dem Bandschleifer plan geschliffen und danach wieder zweimal lackiert.
Zusammenbau - Platte
Der schwierigste Teil erfolgte. Ohne das Grundgestell wirklich zu schwächen mussten die in sich verzogenen Dielen zu einer ebenen Platte verschraubt werden.
Der Rahmen wurde an den Längszargen mit den sogenannten Pocketholes befestigt. An den Querzargen konnte dies aufgrund der Aufdopplung so nicht passieren. Somit wurde mit einem 22mm Forstnerbohrer 15mm tief vorgesenkt und dann Schrauben mit Unterlegscheiben eingebracht. Die Unterlegscheiben dienten dazu, richtig Anpressdruck auf die Dielen von unten zu erzeugen ohne dass die Schrauben so durchs KVH treiben. Vorher mit Schraubzwingen schon mal ungefähr in Form und Position gebracht. Das klappte bis auf eine Ecke auch echt gut. An dieser besagten Ecke musste ich dann doch von außen in den Pfosten ein Pockethole einbringen. Dann sah´s aber auch echt gut aus. Das Loch habe ich dann mit nem Dübel gestopft und wieder lackiert.
Die innenliegenden Dielen wurden auf den Aufdopplungen von unten verschraubt- wieder mit Unterlegscheibe. Beim Mittelbalken habe ich dann wieder die Pocketholes genommen. Jede Diele habe ich mit jeweils einer Schraube von jeder Seite an den Balken geschraubt. Klappte auch fast ausnahmslos gut. Bei 2 Brettern musste ich noch eine 3. Schraube einbringen.
Das war´s....
Abrechnung / Fazit
Das Bangkirai hat mich 130€ gekostet. Dann kommen noch 35€ für das KVH. Die Spezialschrauben in 3 Größen nochmal mit ungefähr 20€. Dazu der Lack und das Pflegeöl nochmal 30€. Dann noch Kleinkram(Schleifpapier, Winkel, Sechskantschrauben etc...) nochmal so 30€. Kommen wir also auf ungefähr 250€!
Fazit: Der Tisch ist so wie ich es mir vorgestellt habe. Mit einer Ausnahme - er ist durch die Bangkiraidielen doch extrem schwer geworden. Alleine kann ich den Tisch auf jeden Fall nicht verstellen. Muss wohl mal wieder jemanden zum Klönschnack einladen ;) oder besser; GRILLEN!!!
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