Streichmaß
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Schwierigkeitleicht
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Kosten5 €
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DauerUnter 1 Tag
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Öffentliche Wertung
Heute mal im wahrsten Sinne des Wortes ein kleines Projekt.
Durch Zufall entdeckte ich im WWW ein Streichmaß, welches durch einen 30 mm breiten Stahlmaßstab komplettiert wird. Natürlich hätte ich das gute Stück auch käuflich erwerben können, aber hier hätte mir die Herausforderung und der Spaß gefehlt.
Da ich bereits im Besitz von einigen Stahlmaßstäben war, fehlte also nur noch das passende Streichmaß.
Für das nächstes Jahr habe ich einige Projekte geplant, bei dem mir dieses Hilfsmittel von großem Nutzen sein wird.
Irgendwie hatte ich mir in den Kopf gesetzt als Materialien Eichenholz und Messing zu verwenden. Ebenso wollte ich einen schnell zu verstellenden Spannmechanismus einsetzen, der die Skalierung des Stahlmaßstabes nicht beschädigt. Und zu guter Letzt sollte mir das Ganze die Möglichkeit bieten, 90° und 45°-Winkel anzeichnen zu können.
Du brauchst
- Akku-Kreissäge
- Stichsäge
- Tischbohrmaschine
- Oberfräse
- Sonstiges
- Metallbügelsäge
- Japansäge
- Feilen
- Raspeln
- Gewindebohrer M3
- Gewindeschneidkluppe M3
- Digitaler Messschieber
- Radienlehre R3 und R2
- 1 x Grundkörper | Eiche (87,5 x 35 x16 mm)
- 1 x Schiebebacke | Eiche (25 x 16 x 10 mm)
- 1 x Messingbacke | Messing (52,5 x 20 x 3 mm)
- 1 x Fasenanschlag | Messing (20 x 13,75 x 3 mm)
- 1 x Anschlag | Messing (20 x 13,75 x 3 mm)
- 1 x Klemmbacke | Messing (25 x 20 x 3 mm)
- 1 x Gewindeeinsatz M5 | Stahl (M5 x 10 mm)
- 1 x Rändelschraube | Messing (M5 x 40 mm)
- 2 x Passstifte | Stahl (3 x 30 mm)
- 1 x Druckfeder | Federstahl
- 4 x Senkkopfschrauben mit Torx | Stahl (3 x 10)
Los geht's - Schritt für Schritt
Planung und Materialbeschaffung
Da die vorhandenen Materialstärken die Gesamtmaße sehr einschränkten, entwickelte sich ein kompaktes Bauteil, welches ich am CAD visualisierte um die Fertigungszeichnungen ausdrucken zu können.
Das Eichenholz war noch in meinem Fundus vorrätig. Ebenso ein Stück Messingprofil mit 20 x 3 mm. Es mussten also noch eine Rändelschraube M5 x 40 mm aus Messing, eine M5er Gewindebuchse und eine Druckfeder bestellt/ bzw. im Baumarkt gekauft werden.
Anfertigen des Grundkörpers
Als Erstes schnitt ich das Eichenholz für den Grundkörper auf die Breite von 36 mm, sodass noch ein Millimeter Bearbeitungszugabe zum Fräsen übrigblieb. Die Länge arbeitet ich zuvor auf 87,5 mm. So war das Bauteil symmetrisch, als die Bohrungen und Fräsungen auf Umschlag ausgeführt wurden.
Nachdem zuerst die Konturen und Bohrungsmittelpunkte aufgerissen waren, schnitt ich mit der Stichsäge bis zum Langloch das Überschüssige Holz weg.
Anschließend fräste ich mit einem 6 mm Zylinderfräser die Kontur des Langlochs nach. Hierzu befestigte ich einen Anschlag an dem Parallelanschlag der Tischfräse, den ich zuvor mit dem Messschieber ausgerichtet hatte. Somit war die Fräslänge des Langlochs begrenzt.
Mit einem rechtwinkeligen Hilfsbrett fräste ich die Seiten der Tasche auf Maß.
Nachdem die Innenkonturen und Bohrungen soweit fertiggestellt waren, sägte ich die Außenkonturen aus. Um noch die Kontur auf das Maß schleifen zu können, ließ ich beim Schneiden noch etwas Material stehen.
Anfertigen der Messingbacken
Als folgenden Schritt arbeitete ich die Messingbacken aus dem Flachmaterial. Da die Teile zum Teil sehr kurz sind, riss ich die Bohrungsmittelpunkte jeweils am unbeschnittenen Flachmaterial an und diese, da es einfacher war das lange Werkstück zu spannen. Erst danach schnitt ich die Teile ab.
Nachdem ich das Messing mit Schleifleinen an der Klebfläche angeraut hatte, klebte ich mit Epoxidharz die Messingbacken an den Grundkörper. Anschließend schraubte ich die Teile am Grundkörper fest. Zuvor hatte ich die Schraubenlöcher mit 2,1 mm vorgebohrt um ein Reißen des Holzes zu verhindern.
Erst jetzt schliff ich an der Tellerschleifmaschine die Außenkonturen fertig. Somit sind die Übergänge zwischen Holz und Messing bündig. Die drei Radien von drei Millimetern schliff ich an der Tellerschleifmaschine vor und feilte und schliff die Radien auf Maß.
Anfertigung der Klemmbacke
Übertragen der Löcher auf den Grundkörper
Die Klemmbacke spannte ich mit einer Zwinge an den Grundkörper und bohrte die Löcher der Klemmbacke an dem Grundkörper ab. Nachdem die Bohrlochpositionen auf den Grundkörper übertragen waren, bohrte ich die 2,5er Bohrlöcher mit 3,1 mm für die Führungsstifte auf. Am Messing der Klemmbacke schnitt ich mit einem Gewindebohrer M3er Gewinde.
Anfertigen der Führungsstifte
Die beiden 3 x 30 mm Passstifte, die als Führungsstifte die Klemmbacke führen, erhielten auf die Länge von 13mm ein M3er Außengewinde.
Hierzu spannte ich die Stifte in das Bohrfutter der Tischbohrmaschine. Die Schneidkluppe lag auf dem Maschinentisch und wurde einseitig mit einem festgezwingten Holzklotz gesichert. Durch herunterfahren des Bohrfutters mit gleichzeitigem von Handdrehen des Futters schnitt sich das Gewinde sauber und konzentrisch zur Achse auf die Stifte.
Verunden der Kanten
Da mir abgerundete Kanten besser gefallen und weil so am wenigsten damit zu rechnen ist, dass man sich mit dem Werkzeug versehentlich das Werkstück vermackt, verrundete ich die Kanten mit einem Radius von 2, bzw. 3 mm.
Klemmbacke für den Federsitz aufbohren
Sitz für Geindebuchse herstellen
Als nun auch die bestellte Gewindebuchse eingetroffen war, bohrte ich das Loch für die Buchse der Rändelschraube auf 7,9 mm am Grundkörper auf. Hier schraubte ich die Buchse ein. Da sich das Loch sehr nah an der Außenfläche befand, spannte ich ein Holzstück während des Eindrehens der Buchse dagegen um ein Ausreißen zu vermeiden.
Zusammenbau und Test
Beim Zusammenbau der Teile baute ich eine Druckfeder zwischen die Schiebebacke und den Grundkörper. Die Feder drückt beim Aufschrauben der Rändelschraube die Klemmbacke nach außen.
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