Werkzeuge für Heim & Garten

Stirnbrett Treppenwand


  • Skill level
    Einfach
  • Costs
    25 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Jeder noch so vorsichtige Häuslebauer muss spätestens nach dem Einzug erkennen: auch mein Haus hat einige neuralgische Stellen, an denen wirklich jeder irgendwie mal hängen bleibt. Bei unsrem Häusle ist bzw. war die Stirnseite der Treppenhauswand gleich gegenüber der Eingangstür eine solche Stelle, die ständig irgendwelche Schrammen abbekam (natürlich von unbekannten Verursachern oder schon "immer" dagewesen). Die weiße Raufasertapete war nicht in der Lage, ernsthaften Widerstand gegen die mechanischen Angriffe zu leisten. Abhilfe musste her, damit die stolze Bauherrenschaft nicht bei jedem Betreten des neuen Eigenheims von einer lädierten Wand begrüßt wird.

Im Geiste hatte ich verschiedene Möglichkeiten zur Panzerung durchgespielt wie Eckleisten aus Edelstahl oder weißem Kunststoff, vielleicht auch aus Holz - nur nichts wollte so richtig dauerhaft oder hübsch scheinen. Irgendwann kam dann aus dem Nichts die zündende Idee: passend zur Holztreppe (und mittlerweile zu den Flurmöbeln) bringe ich ein Stirnbrett aus Buche an, hart genug zum Wegstecken von Remplern. Als kleines Sahnehäubchen ziert das Stirnbrett noch das Baujahr des Häuschens (2016 für Nicht-Lateiner oder Nicht-Asterix-Leser). Alles in allem eine nette kleine Lösung für ein Alltags-Dauerproblem, die auch bei Besuchern immer wieder das eine oder andere "Ah" und "Oh" erzeugt. Leicht herzustellen noch dazu, also zum Nachahmen empfohlen.

Du brauchst
  • Kapp- und Gehrungssäge
  • Oberfräse
  • Schwingschleifer
  • Tischbohrmaschine
  • Akku-Schrauber
  • cutter
  • Ponal-Leim
  • Schmirgelpapier
  • Kartuschenpistole
  • Pinsel
  • Blaupause
  • Zollstock, Bleistift, Winkel, Geodreieck
  • Brett
  • Senkkopfschrauben
  • Rundholz
  • Klarlack seidenmatt
  • Furnier
  • Maleracryl weiß
Schritt 1 3

Ausführung

Ein solches Stirnbrett lässt sich denkbar einfach in wenigen Schritten herstellen:

  • Einen missmutigen weil notorisch überlasteten Schreiner des Vertrauens kontaktieren und ein völlig überteuertes Massivholzbrett mit einer schönen Seite bestellen, 5 Wochen warten, Wartezeit durch gelegentliches Herumnörgeln und Nachfassen verkürzen.
  • Währenddessen am Rechner oder per Hand den gewünschten Schriftzug erstellen, in meinem Fall römische Zahlen (weil die römischen Zahlen zumindest in unsrer Gegend häufig für Jahreszahlen an Gebäuden verwendet werden und weil sie auch übereinander angeordnet nicht komisch aussehen), ausdrucken und per Blaupause aufs Furnier übertragen. Mit dem Cutter vorsichtig ausschneiden, gelegentliche Furnierrisse ignorieren oder noch mal von vorne anfangen (mit schärferer Klinge).
  • Nach Erhalt des Brettes Enden im Winkel der Treppe beschneiden und Kanten wie gewüscht befräsen, in meinem Fall beidseitig mit einem Rundfräser Radius 6,3mm. Brett schön ordentlich glatt schleifen mit Schmirgel unterschiedlicher Körnung.
  • Furnier-Beschriftung mit Leim aufkleben. Furnier wird durch den Leim sehr biegsam und angenehm zu verarbeiten, kurzes Andrücken mit der Hand genügt meistens. Nach ausreichender Trockenzeit Furnier mit 180er Schmirgel vorsichtig beschleifen, bis die Oberflächen und Kanten schön sanft und alle Spuren der Blaupause verschwunden sind. Übrigens: die Blaupause auf der späteren Rückseite aufzuzeichnen hielt ich mal für eine gute Idee, ist es aber nicht. Nach dem Aufleimen bleibt die Blaupause an den Kanten der Buchstaben als dunkler Schatten sichtbar, daher gehe ich immer auf die Vorderseite und schleife alles weg.
  • Gestufte Bohrungen zur späteren Besfestigung an der Wand ins Brett einbringen, in meinem Fall 4mm und 8mm.
  • Das Stirnbrett mit Klarlack mehrfach streichen und gut trocknen lassen, dabei die gestuften Bohrlöcher mit Rundholz so verschließen, dass kein Leim eindringen kann.
  • Dabei komplett vergessen ein paar Fotos für die spätere Doku auf 1-2-do.com zu machen.

Schritt 2 3

Montage

Auch die Montage des Stirnbrettes ist einfach, bei unsrer Trockenbauwand sogar sehr einfach weil dübelfrei:

(keine Ahnung warum jetzt die Aufzählungszeichen nicht mehr gehen, die Seite ist einfach nicht wirklich gut programmiert. Egal!)

- Das Brett an die Wand anhalten und mittels Senkkopfschrauben in den Senkbohrungen verschrauben. Dabei verschwindet der Schraubenkopf im Brett. Mit nicht zuviel Drehmoment arbeiten, damit die Senkbohrungen nicht reißen.
- Einen kleinen Tropfen Leim in die Bohrungen, anschließend vorbereitete Rundhölzer mit passendem Durchmesser (8mm) und etwas Überlänge (10mm) in die Bohrungen stecken und vorsichtig einhämmern. Achtung: bei solchen Rund-in-Rund-Passungen härtet Leim sehr schnell aus, die Hölzer müssen quasi sofort sitzen.
- Die überstehenden Teile der Rundhölzer sehr vorsichtig abschneiden, ich habe das mit der Schwingsäge gemacht (die ich in der Werkzeugliste vergessen habe, merke ich gerade) und sehr vorsichtig verschleifen. Danach erst punktuell und dann etwas großflächiger mit Klarlack nachlackieren.
- Zum Schluß die Stirnseiten des Stirnbrettes sauber mit Acryl abschließen. Bei uns nur oben, unten sah es ohne besser aus.
- Und natürlich wieder sämtliche Fotos der Zwischenschritte für eine spätere Dokumentation vergessen ...

Schritt 3 3

Tipps

  1. Das Stirnbrett muss in der Breite exakt sein, in der Länge sind 5mm Unterlänge empfehlenswert zur einfachen Montage. Der Spalt kann später leicht mit Acryl verschlossen werden.
  2. Die Montageschrauben dürfen nicht zu nahe am Rand des Brettes sitzen, damit die Schrauben nicht im (kaum tragfähigen) Putz ankern.
  3. Das Holzbrett muss super trocken sein, damit es sich nicht verwirft. Auf entsprechende Maserung achten.
  4. Zum Entfernen muss man die Rundhölzer aufbohren oder - und so würde ich es versuchen aufgrund positiver Erfahrungen beim Raupenkran - den Leim mittels Heißluftpistole erhitzen und so aufweichen. Habe ich aber noch nicht getestet am Stirnbrett und habe es auch nicht vor in nächster Zeit ...


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