Sternzeichenbox aus Palettenholz, oder ...
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Schwierigkeitmittel
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Kosten6 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
... oder das "ich habe jetzt einen E-Hobel" Einweihungsprojekt.
Die Kostenangabe bezieht sich nur auf die Dinge, die ich kaufen musste. Das war nur eine Rechteckleiste aus Buchenholz und der Schatullenverschluss.
Wer sich noch andere Projekte von mir anschauen möchte, wird hier fündig.
Du brauchst
- Hobel
- Arbeitstische und Sägestation
- NanoBlade-Säge
- Bandschleifer
- Allzwecksauger
- Deltaschleifer
- Akku-Bohrschrauber
- Tischbohrmaschine
- Japansäge
- Palettenholz
- Rechteckleiste | Buche (5 x 40 mm)
- Leim
- Rundstab | Buche (5 mm)
- Rundstab | Buche (10 mm)
- Holzspachtelmasse | "natur"
- Holzspachtelmasse | "kiefer"
- Arbeitsplattenöl
- 2 x Scharnier | Metall
- 1 x Schatullenverschluss | Metall
- Sekundenkleber
- 4 x Filzgleiter
Los geht's - Schritt für Schritt
Palettenholz hobeln, sägen und leimen.
Meine ersten Versuche, das Palettenholz mit dem PHO 2000 auf eine einheitliche Stärke zu hobeln, scheiterten kläglich an meinem Unvermögen und gipfelten erst einmal in einem anderen Projekt. Mit der Stationäreinrichtung ging das wesentlich erfolgreicher vonstatten. Es wurden also für den Korpus, den Boden und den Deckel Palettenhölzer (glücklicherweise reichlich und kostenlos vorhanden) Mit der Japansäge abgelängt. Dann wurden diese an den Kanten abgerichtet, geglättet und auf gleichmäßiges Stärkenmass runtergehobelt. Dann wurden die einzelnen Teile zu Brettchen verleimt, geschliffen und auf Gehrung zugesägt. Dann konnte ich daraus den Korpus zusammenleimen.
Palettenholz ist leider nicht immer sehr schön und manchmal lässt es sich nicht vermeiden, dass man noch Löcher von den Nägeln drin hat. Alternativ zur Spachtelmasse habe ich hier mal ausprobiert diese mit Zahnstocherstücken zu füllen. Für größere Löcher gehen auch Schaschlikspiesse.
Der Deckel
Für das Sternzeichen sägte ich zunächst aus der 5 x 40 mm Buchenholzleiste zwei Stücke von 80 mm ab und leimte sie zu einem kleinen Brettchen zusammen. Das Motiv stammte aus dem Netz, wurde ausgedruckt und auf das geleimte Buchenholz mit Klebestift aufgebracht. Zuvor kam, um das Holz zu schützen, Kreppband drauf. Dann sägte ich das Motiv mit der Laubsäge aus.
Der Deckel selbst sollte aus zwei Lagen entstehen. Eine etwas dickere für unten, eine dünnere für oben. In letzterer sollen dann auch das Sternzeichen und zwei Inlays eingelassen werden. Für die obere Lage schnitt ich aus dickem (ca. 25 mm) Palettenholz Steifen von 5 mm Stärke und besäumte diese an den Kanten. Diese Streifen wurden zu einem kleinen Brett zusammen geleimt. Beide Bretter wurden dann mit Doppelklebeband verbunden und gemeinsam am Schiebeschlitten auf gleiches Mass gebracht. Anschliessend die beiden Platten wieder voneinander trennen und auf der dünneren den Mittelpunkt ermitteln. Dann habe ich dort die Schnittlinien für die Inlays und den Durchmesser für das Mittelloch (für das Sternzeichen) aufgezeichnet. Erst wurde das Mittelloch mit der Lochsäge an der Tischbohrmaschine und anschliessend der Rest am Stichsägetisch ausgesägt.
Zusammenbau Korpus
Nachdem die vier Seitenteile zu einem Kasten verleimt waren musste ich die Ober- und Unterkanten, also wo später Boden und Deckel hinkommen, plan schleifen. Hier gehe ich ziemlich simpel, fast schon primitiv zu Werke. Zwei Bögen Schleifpapier (100er) werden mit einem Klebeband rückseitig verbunden und dann auf dem Werktisch mit Klemmen befestigt. Dann wird der Kasten darauf in kreisförmigen Bewegungen geschliffen. Zuvor aufgebrachte Bleistiftmarkierungen zeigen mir den Fortschritt an. Die Methode funktioniert besser als jeder maschinell unterstütze Versuch zuvor.
Der Boden wurde auf dem Schiebschlitten mit Fälzen versehen und mit dem Kasten verleimt. Gleiches geschah mit dem Deckel aus dem vorherigen Arbeitsschritt, allerdings ohne Falz. Hier wurde direkt stumpf Fläche auf Fläche geleimt. Um in die eigentlich ziemlich langweilige Kastenform etwas mehr Leben zu bringen, habe ich die oberen und unteren Kanten noch an er TKS abgeschrägt.
Die Inlays - Teil 1
Die Inlays sollten aus Palettenholz, Buchenleiste und zwei verschieden starken Buchenholzrundstäben entstehen. Zunächst wurde ein Palettenbrett gehobelt und dann in zwei Stücke von 40 mm Breite, 16 mm Stärke und 300 mm Länge zurecht gesägt. Auf beide wurde dann eine gleich lange Buchenholzleiste von 40 x 5 mm aufgeleimt und zum Trocknen verzwingt. Dann wurde mit der Schieblehre die genaue Mittellinie ermittelt und die Abstände für die Bohrlöcher festgelegt. Der eine Teile bekam Bohrungen in 5 mm, der andere in 10 mm, jeweils an der Standbohrmaschine gemacht. Am Stichsägetisch längte ich Rundhölzer aus Buche von ebenfalls 5 mm und 10 mm Durchmesser passend ab. Diese wurden dann in die Bohrungen geleimt.
Am Schiebeschlitten wurden diese beiden Teile dann in gleichmäßig große Klötzchen geschnitten. Aus einer weiteren Rechteckleiste (Buche) schnitt ich ebenfalls am Schiebeschlitten noch ein paar kleine Teile zurecht.
Zwischenschritt - Verleimhilfe
Aus einer alten Kleiderschranktür sägte ich mit der HKS ein paar Stücke zurecht, aus denen ich mir für die Inlays eine Verleimhilfe basteln wollte. Ich nahm bewusst dieses Material, weil es eine lackierte Oberfläche hat. Dadurch kann mir austretender Leim mein Werkstück nicht mit der Oberfläche verkleben.
Im Grunde ist es ein einfacher Kasten, der etwas höher steht, damit Platz für die Zwingen bleibt. Außerdem noch ein paar Winkelleisten. Da das keine Dauerlösung sein soll, habe ich auf die Schönheit keinen Wert gelegt und alles mit 4 x 40 Spax zusammengeschraubt. Vorbohren empfiehlt sich aber trotzdem, Spanplatte ist manchmal etwas sensibel, wenn man es nicht macht.
Der Verleimvorgang ging wie folgt von Statten: Im Wechsel wurde ein Plättchen, ein Klötzchen mit großen Rundstab, wieder ein Plättchen, ein Klötzchen mit kleinem Rundstab und wieder ein Plättchen usw... mit Leim bestrichen und nacheinander in die Kasten gesetzt. Bei den Klötzchen jeweils einmal die Buchenseite nach oben und nach unten. Dann wurde alles verzwingt. Nach dem der Leim durchgetrocknet ist, habe ich zwei gemusterte Teile, aus denen ich die Inlays streifenweise heraussägen kann.
Die Inlays - Teil 2
Das Heraussägen der Steifen machte ich am Schiebeschlitten, wohlwissend, dass die Sägeblattstärke (2,4 mm) reichlich Material kostet. Eine Bandsäge wäre hier besser geeignet gewesen. Ich habe soviele Streifen geschnitten, wie es ging. Teilweise haben sich dabei auch die Verleimungen wieder gelöst. Aber für die weitere Verarbeitung sollte die Menge reichen. Ich entschied spontan, neben den Inlays auch noch zwei umlaufende Streifen aus Buche einzuarbeiten. Einen dünneren, wofür ich eine Leiste auf die Stärke des Sägeblattes meiner PPS 7 runterhobelte. Und einen etwas dickeren. Hier belies ich die 5 mm Leiste wie sie war und machte dafür die Nute entsprechend größer. Für beide Steifen wurde die Buchenleiste in schmale Stücke gesägt.
Nun kam der spannende Moment. Die Nuten für die Inlays wurden am Schiebeschlitten gesägt. Wichtig hier, die Stärke des Sägeblattes zu berücksichtigen! Um es ganz offen zu sagen... das wurden wohl die miesesten Nuten seit der Erfindung von Schnittbrot...:-(
Die Inlays wurden eingeleimt und mit dem Delta erst mal grob plan mit der Boxoberfläche verschliffen. Dann spachtelte ich diverse Fehlstellen bei. Hierfür nahm ich Holzspachtelmasse von Barendpalm in den Farben Natur und Kiefer und mischte diese beiden zusammen. So erzielte ich einen recht passenden Farbton. Anschliessend wurde alles mit dem Delta feingeschliffen.
Auftrennen, Scharniere, Verschluss
Nun konnte ich die Box auftrennen. Aber erst mal ein neues Blatt in die TKS,...war überfällig... Der Schnitt wurde ganz passabel und erforderte nur wenig Nacharbeit an Schleifen. Die Aussparungen für die Scharniere machte ich dieses Mal am Schiebeschlitten. Mit der Schieblehre vorher die Stärke der Scharniere ausgemessen und den halben Wert als Sägehöhe eingestellt. Danach die Scharniere und den Verschluss verschraubt.
Restarbeiten, Oberflächenbehandlung und Abschluss.
Nun konnte endlich der Widder mit Sekundenkleber eingeklebt werden. Vorher verpasste ich den z.T. sehr filigranen Stücken noch einen Handschliff mit 240er Körnung.
Damit war die Box baulich fertig. Es fehlte noch die Oberflächenbehandlung, welche ich mit dem gleichen Arbeitsplattenöl gemacht habe, welches ich auch schon bei der Eichenholzbox verwendet habe. Zwischen den zwei Durchgängen habe ich einen Oberflächenschliff mit 320er Körnung gemacht. Das bewirkte, dass die Oberfläche nach dem zweiten Schliff wirklich sehr schön glatt wurde.
Zum guter Letzt kamen noch vier Filzgleiter unter den Boden. Die Nägel wurde dafür abgekniffen und kleine Löcher vorgebohrt.
Fertig, das war es. Meine Frau hat sich sehr gefreut und ich hoffe, dass Euch meine kleine Bastelei auch zusagt.
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