Werkzeuge für Heim & Garten

Stationärer Bandschleifer horizontal und vertikal

Horizontale Bandanordnung
Horizontale Bandanordnung
Vertikale Bandanordnung
Vertikale Bandanordnung

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    95 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Nachdem ich meinen großen Tellerschleifer, den großen Bandschleifer und den Hand-Bandschleifer vor dem Umzug verkauft hatte (da 120V) hatte ich mir zumindest wieder einen 230V Hand-Bandschleifer gekauft aber irgend wie fehlte doch noch was. Deshalb wollte ich eigentlich eine Halterung für den neuen Bandschleifer bauen aber so richtig gefiel mir das auch nicht nachdem er bereits nach ~70 Betriebsstunden neue Walzen gebraucht hat (der Plastikmurks hält einfach nicht). Nach vielen YT Videos kam dann der Entschluß einen Bandschleifer für 150*1220mm Bänder komplett selbst zu bauen der in verschiedenen Ausrichtungen aufgestellt werden kann.

Beim Antrieb gab es ein Dilemma, ein geschenkter Motor hatte nur 220W (zu wenig) und ein Motor im 500W Bereich war einfach zu teuer (100++€). Warum nicht eine 500W Bohrmaschine nehmen? Die kostet wenig und hat auch gleich noch eine Drehzahlregelung eingebaut. Es geht eigentlich jede Maschine mit genügend Leistung aber da ich keine der vorhandenen 120V-Typen einbauen wollte und deshalb kaufen mußte war eine preiswerte 500W Schlagbohrmaschine gerade richtig (Schlag natürlich abgeschaltet). Nur darauf achten daß der Geschwindigkeitsregler eine Vorwahl der maximalen Drehzahl hat, üblicherweise ein kleines Rädchen im Druckschalter. Das haben leider nicht mehr so Viele…… Sonst muß man sich eine „Klammer“ bauen mit der man über eine Schraube die Drehzahl wählen kann.

Die Kosten beinhalten alles Material einschließlich Schrauben und Lack sowie die Bohrmaschine und alle Versandkosten auch wenn ich einiges schon im Fundus hatte und dafür real auch keine extra Material- und Versandkosten angefallen sind. Bei Resten und Lager habe ich den „Wert“ geschätzt und die Kosten für Schleifbänder sind nicht enthalten.
So preiswert wie gehofft wurde es unter dem Strich dann doch nicht aber für den Preis hätte ich einen Bandschleifer in der Größe nicht bekommen denn die kosten alle 400+€. Die Reste sind zwar kostenmäßig mit angerechnet aber so richtig gekostet haben sie mich ja auch nichts….. Und den Spaß am Entwurf und Bau ist das allemal wert.

Wenn man nicht wie ich immer wieder auf Lieferung oder Beschaffung von Teilen warten muß könnte man das Ganze sicher in unter einer Woche bauen (plus Trockenzeit für den Lack). So wurde es leider etwas zu einem Jahrhundertprojekt…... Zu allem Unheil kamen auch immer wieder Regierungsprojekte dazwischen…..

Meine Projekte auf 1-2-do.com

PDF-Versionen zum herunterladen. Dies sind die Projekt-Anleitungen mit CAD Zeichnungen und Bildern mit höherer Auflösung

Du brauchst
  • siehe PDF
Schritt 1 10

Verstellbarer Walzenträger, Spannvorrichtung und Bandlauf-Einstellung

Die Einzelteile des verstellbaren Walzenträgers. Gleitflächen aus Umleimer aufgebügelt.
Die Einzelteile des verstellbaren Walzenträgers. Gleitflächen aus Umleimer aufgebügelt.
Und so gehen die Teile zusammen.
Und so gehen die Teile zusammen.

Die Grundidee hierzu stammt von Carl Holmgren wobei ich aber ein paar Änderungen/Verbesserungen gemacht habe. Besonders die Spureinstellung war mir nicht geheuer und der Walzendurchmesser zu groß.

Aus zwei 35mm breiten Stücken 19mm MDF und zwei 6,5mm MPX Platten wurde ein Kasten/Rohr verleimt. Die Radien des „Drehtellers“ wurden gefräst und danach die Teile auf Maß geschnitten. Aber Achtung, da muß man 2 Mal fräsen (2 versetzte Drehpunkte) damit das nachher ineinander sauber läuft außer man hat einen Fräser mit 0mm Durchmesser…...

Die Verdrehung läuft um den Mittelpunkt der Verstellwalze. Dadurch bleibt die Walze bei der Einstellung der Spur mittig stehen womit auch das Band dann mittig läuft.

Schritt 2 10

Gehäuseoberteil (Bandbereich)

Oberteil im Rohbau fertig. Die Dübel müssen noch abgesägt werden. Die Umleimer als Gleithilfe sind teilweise zu sehen.
Oberteil im Rohbau fertig. Die Dübel müssen noch abgesägt werden. Die Umleimer als Gleithilfe sind teilweise zu sehen.
Absägen der Dübel. Ein Oszillierer geht da schnell, gut und kostet weniger als eine ordentliche Japansäge…..
Absägen der Dübel. Ein Oszillierer geht da schnell, gut und kostet weniger als eine ordentliche Japansäge…..
Andruckteil in Position für Bandwechsel.
Andruckteil in Position für Bandwechsel.
Andruckteil gespannt (Spureinstellung fehlt noch….).
Andruckteil gespannt (Spureinstellung fehlt noch….).
Spureinstellung: 2* Quermutter M6 (außen die Längere ausgebohrt), M6 Gewindestange, zwei Langmuttern und eine
Spureinstellung: 2* Quermutter M6 (außen die Längere ausgebohrt), M6 Gewindestange, zwei Langmuttern und eine

Aus Resten wurde der „Kasten“ zur Aufnahme der Spannvorrichtung und Spureinstellung verleimt. Damit die Teile leichter rutschen wurden an allen Berührungsflächen Umleimer aufgebügelt. Beim Bau ist es wichtig darauf zu achten daß sich alles gut bewegen läßt aber dennoch möglichst wenig Spiel hat.
Damit die Teile gut zusammen halten wurden auch mehrere 6mm Buchendübel eingeleimt. Die Bohrungen wurden erst gesetzt nachdem die Teile bereits verleimt waren und der Leim getrocknet war.

Für den Andruckmechanismus wurde auf eine 6mm Stange ein M6 Gewinde geschnitten welches mit Einschlagmutter außen und Scheibe plus Mutter innen gehalten wird. Darauf kommt eine kräftige Druckfeder die gegen den Spannarm drückt. Natürlich hatte ich wieder keine passende Druckfeder im Lager weshalb ich eine Zugfeder so überdehnt habe daß ich sie als Druckfeder verwenden konnte…...

Auf der Betätigungsseite wurde für die Spannvorrichtung ein 6mm Schlitz gefräst und für die Spureinstellung auf 12,7mm erweitert. Der Spannhebel ist eine Schloßschraube deren Kopf abgesägt wurde. Die Spureinstellung geschieht über eine M6 Gewindestange die im „Hebel“ in eine M6 Quermutter eingreift. In der Seitenwand wird sie in einer Quermutter mit auf 6,5mm ausgebohrtem Gewinde gehalten. Die äußere Langmutter zur Einstellung ist mit Epoxy aufgeklebt und die innere mittels Kontermutter gehalten. Dies wurde mit ganz wenig Spiel eingestellt.

Schritt 3 10

Walzen

Die fertigen Walzen (bis auf Alufolie bei Einstellwalze und Gummiauflage des Antriebs).
Die fertigen Walzen (bis auf Alufolie bei Einstellwalze und Gummiauflage des Antriebs).

Die Walzen bestehen aus 160mm Stücken DN75 HT Rohr in das beidseitig Scheiben eingesetzt werden. Damit die Rohrstücke (übrig von den Rollenböcken) auf den Scheiben halten wurden je Scheibe vier 3*20mm Edelstahlschrauben (SK) eingeschraubt. Deren Kopf darf auf keinen Fall überstehen deshalb vorbohren und leicht senken! Das PP Material kann leider nicht geklebt werden und PVC Rohre mit dem Durchmesser hatte ich nicht. Trotzdem habe ich etwas Montagekleber drauf weil das verfestigt und eventuelle leichte Spalten füllt.
Zur Befestigung auf der 10mm Welle dienen 10/10mm Wellenkupplungen für die 3/4“ Löcher gebohrt wurden (Forstner Bohrer). Diese sind in die Scheiben mit Epoxy eingeklebt. Die Scheiben sind so weit nach innen versetzt daß man gerade noch an die äußeren Madenschrauben dran kommt und die Kupplungen nicht über den Rand des HT Rohrs hinausragen.

Um die Spureinstellung zu ermöglichen wurde auf die Einstellwalze Aluminiumband aufgeklebt. Diese leichte „Krümmung“ (Krone) genügt zur Einstellung und man braucht dann keine Drehbank und kann Rohre verwenden die nicht abgedreht werden müssen. Bei mir reichten 2*2 Lagen nebeneinander und noch mal 2 Lagen mittig darüber.

Zur Verbesserung der Kraftübertragung wurde auf die Antriebswalze ein Stück Schlauch eines Schubkarrenreifens in Streifen geschnitten aufgeschoben. Dies ist etwas Fummelei aber mit gutem Willen geht es dann doch.

Schritt 4 10

Lagerböcke und Lauffläche

Rampa Muffen auf der Antriebsseite und Einstellrolle montiert mit Alufolienkrone.
Rampa Muffen auf der Antriebsseite und Einstellrolle montiert mit Alufolienkrone.
Erster Spanntest, die Haltewinkel sind mit 567mm Abstand aufgespannt.
Erster Spanntest, die Haltewinkel sind mit 567mm Abstand aufgespannt.

Die Lagerböcke werden mit M6 Schrauben in Rampa-Muffen montiert. Sie sollten so angebracht werden daß die Walzen eben mit der Holzoberfläche sind. Da danach noch die Edelstahlplatte darauf kommt die mit M4 Senkkopfschrauben in Rampa-Muffen befestigt wird läuft das Band dann sauber auf der etwas höheren Fläche.
Die extra Dicke der Gummiauflage der Antriebsrolle muß hierbei berücksichtigt werden! Also vorher das Gummi aufziehen und dann erst anpassen.

Hinweis: bisher hatte ich noch keinen Lagerbock bei dem es die Chinesen geschafft haben die Kugellager komplett und gerade einzupressen. Vor dem Einbau muß man die Kugellager zuerst mal richtig einbauen. Ein kleiner Schlag mit dem Hammer wirkt Wunder aber nicht auf das Lager sondern nur auf deren äußeren Rand klopfen!

Anstelle der Edelstahlplatte als Lauffläche kann man sicher auch eine Resopalplatte nehmen oder auch etwas anderes stabiles und eine Graphit-Gleitschicht aufkleben. Unterschiedliche Dicken muß man eben bei der Walzenmontage berücksichtigen. Edelstahl hatte ich aber auf Lager……… Diese Platte ist mit 8 M4 Rampa-Muffen und M4*10 Senkkopfschrauben befestigt.

Schritt 5 10

Kraftübertragung, Riemenscheiben

Das Provisorium zum „Drehen“. Die TKS hängt NICHT am Netz! Zuerst mal rund schleifen….
Das Provisorium zum „Drehen“. Die TKS hängt NICHT am Netz! Zuerst mal rund schleifen….
Eindrehen des Keilausschnitts. Mit dem Holzklotz davor wurde das Sägeblatt festgehalten. TKS ausstecken!!!!
Eindrehen des Keilausschnitts. Mit dem Holzklotz davor wurde das Sägeblatt festgehalten. TKS ausstecken!!!!
Die fertigen Keilriemenscheiben.
Die fertigen Keilriemenscheiben.

Was macht man ohne Dreh- oder Drechselbank? Pfuschen und das aber trotzdem möglichst sicher und genau!

Bei den gewählten Maßen, den Daten der Bohrmaschine (3000UPM max.) und einer gewünschten maximalen Bandgeschwindigkeit von ~350m/min wird eine Untersetzung von ca. 2:1 benötigt. Da anscheinend Keilriemenscheiben in Deutschland mit den erforderlichen kleinen Durchmessern nur auf Bestellung gebaut werden und damit unerschwinglich sind blieb nur der Eigenbau übrig. Nach vielem Hin und Her und das Denken angestoßen von einem YT Video das Woody ausgegraben hatte habe ich sie dann doch auf meine Art gefertigt. Die rotierende/aktive OF war mir nicht ganz geheuer und einen konischen (komischen?) Fräser mit 17° hätte ich eh nicht gehabt.

Die Scheibe mit bereits eingeklebter Wellenkupplung als Nabe/Achsbefestigung wird von einer Bohrmaschine gedreht und das auf 73° eingestellte Blatt der TKS in die rotierende Scheibe hoch gedreht. ACHTUNG! Die TKS wird dabei nicht eingeschaltet!!! Das Sägeblatt wurde sogar festgehalten (siehe Bild, Stecker raus!!) und arbeitet lediglich wie ein Stahl auf einer Drehbank. Damit werden zwar nur ein paar Zähne verwendet aber das spielt keine Rolle und zu irgend was muß die TKS ja auch mal wieder verwendet werden und nicht nur als Ablage…….. Wer das nachmacht bitte darauf achten daß Alles extrem gut fest gemacht ist und das Sägeblatt nur ganz GANZ langsam hochdrehen! Die Bohrmaschine sollte auch durch einen Helfer betätigt werden.

Auf diese Art wurden 2 Scheiben mit ~57mm und ~39mm Wirkdurchmesser „gedreht“ sodaß sie für einen XPZ Keilriemen (oder SPZ) mit 10mm Breite passen. Und ja, selbst 39mm ist eigentlich etwas zu wenig Durchmesser für diese Riemen aber es funktioniert. Damit läuft das Schleifband bei Vollgas mit etwa 483m/min aber durch die Regelung der Bohrmaschine kommt man ja runter. Verwendet man einen E-Motor mit 1500UPM sollte man beide Scheiben mit z.B. 60mm Durchmesser machen oder teure fertige 63mm Scheiben nehmen.

Die Scheiben wurden danach gut mit Epoxy getränkt. Hierzu habe ich sehr dünnflüssiges Epoxy und sehr langsamen Härter verwendet damit es richtig gut einzieht. Mit der Heißluftpistole wurde dem Ganzen dann etwas Dampf gemacht.

Schritt 6 10

Bohrmaschinenhalterung

Anzeichnen der Spannvorrichtung. Riemen gespannt, Riemen einlegen, Verlauf der Antriebswelle
Anzeichnen der Spannvorrichtung. Riemen gespannt, Riemen einlegen, Verlauf der Antriebswelle
Montageplatte des Antriebs.
Montageplatte des Antriebs.
Bohrmaschine, Lager und Antriebsscheibe zum Test auf der Platte montiert.
Bohrmaschine, Lager und Antriebsscheibe zum Test auf der Platte montiert.
Antrieb eingebaut. Mit dem Kniehebelspanner kann man die Riemenspannung einstellen und schnell spannen und entspannen.
Antrieb eingebaut. Mit dem Kniehebelspanner kann man die Riemenspannung einstellen und schnell spannen und entspannen.

Obwohl die Bohrmaschine trotz ihres extrem niedrigen Preises einen sehr gut verarbeiteten Eindruck macht (ja, ich mußte einfach mal rein schauen) traue ich der Lebensdauer der Lager in Bohrmaschinen bei seitlichem Zug/Druck nicht richtig weshalb auch die 10mm Achse der Antriebsscheibe beidseitig mittels Lagerböcken gelagert wurde. Ist zwar lästig daß man zum Riemenwechsel den äußeren Lagerbock abschrauben muß aber das macht man ja hoffentlich nicht zu oft…..

Diese Lager wie auch die Halterung der Bohrmaschine über den 43mm Eurohals sind auf einer mit Scharnieren beweglich befestigten Platte montiert. Damit kann man dann auch die Riemenspannung einstellen. Anstelle des ursprünglichen Plans eine Schraube und Hebel dafür zu verwenden kam ein kleiner Kniehebelspanner zum Einsatz. Da aber keiner im Vorrat war gleich mal wieder 4 Wochen Wartezeit…. Vorteil des Kniehebelspanners ist daß man den Keilriemen mit einem Griff entspannen kann. Dies verlängert seine Lebensdauer denn wenn man die Maschine länger nicht benutzt nimmt der Keilriemen sonst die Form der Scheiben an.

Als Halterung des Eurohalses dient ein Stück MPX in das eine halbe 43mm Bohrung eingebracht wurde. Darin liegt der Hals auf und wird mit einer Schlauchklemme gehalten.
Da die Bohrmaschine als Bankbohrmaschine zu groß und schwer ist und für Wände einfach keinen Bohrhammer ersetzt besteht keine Chance daß ich sie mal außerhalb des Bandschleifers verwenden werde.

Leider hatte ich aufgrund der vorhandenen Reste und meinen Vorstellungen über die maximale Höhe des Bandes im Horizontalbetrieb das Gehäuse sehr knapp bemessen. Aus diesem Grunde mußte ich etwas extra arbeiten und für die Bohrmaschine eine Aussparung in die Halteplatte machen. Da mir keine bessere Methode einfiel die Oberkante so steil abzuschrägen wurde dies mit dem Dremel durchgezogen.
Damit die Bohrmaschine nicht durch mein Verschulden an Überhitzung in die ewigen Jagdgründe geht wurde auch noch an den Stellen der Lüftungsschlitze eine Öffnung gelassen.

Schritt 7 10

Staubabsaugung und Riemenabdeckung

Pocket Holes etwas zweckentfremdet damit das PP Rohr hält….
Pocket Holes etwas zweckentfremdet damit das PP Rohr hält….
Staubfänger mit Absauganschluß fertig lackiert.
Staubfänger mit Absauganschluß fertig lackiert.
Verkleben der Keksdose mit Epoxy……...
Verkleben der Keksdose mit Epoxy……...
Abdeckung der Riemenscheiben und des Riemens (Außen-/Innenansicht).
Abdeckung der Riemenscheiben und des Riemens (Außen-/Innenansicht).

aufgesteckt werden kann.

Die Riemenabdeckung ist aus weiteren Holzresten gefertigt (6mm Sperrholz) und die Rundung wurde aus dem Blech einer Keksdose gemacht die vom Projekt Winkelschleifer noch herumlag. Da die Kekse Genußmittel sind habe ich die nicht in den Kosten mit drin…. Befestigt wird das Teil über 2 Schrauben durch eine Stütze innerhalb des Keilriemens. Auch wenn ich meine Entwurfszeichnung im PDF angehängt habe muß dieses Teil exakt angepaßt werden denn es hat nicht viel Luft.

Schritt 8 10

Auflagetisch

Rohbau des Auflagetischs für Betrieb mit vertikalem Schleifband.
Rohbau des Auflagetischs für Betrieb mit vertikalem Schleifband.
Der Anschlag und einstellen des Schleifwinkels am Anschlag.
Der Anschlag und einstellen des Schleifwinkels am Anschlag.

Um den Bandschleifer fast wie einen Tellerschleifer verwenden zu können wird er auf die Seite gelegt. Damit man eine Auflage für das Werkstück hat kam eine einstellbare Auflage dazu. Diese wurde ohne spezielle Planung einfach passend gefertigt. Als Material wurde ein melaminbeschichtes Regalbrett umgearbeitet, die Stützen sind aus OSB Resten.
Auf eine Winkelverstellung des Tischs selbst wurde verzichtet aber wenn das doch mal nötig erscheint baue ich das Ding einfach um……

Der Tisch ist in der Höhe verstellbar damit man die gesamte Breite des Schleifbands ausnutzen kann. Auch ein Anschlag wurde vorgesehen dessen Winkel einstellbar ist.
Achtung! Diesen Anschlag nie auf weniger als 90° einstellen da es sonst passieren könnte daß sich das Werkstück in den Spalt zieht und das kann üble Folgen haben. Auf eine Skala wurde verzichtet denn das mache ich lieber mit dem digitalen Winkelmesser.

Diese Maschinenorientierung ist bei mir bisher die hauptsächliche Verwendung des Bandschleifers……

Achtung: der Auflagetisch geht bei tieferer Einstellung unter die Tischplatte. Deshalb muß die Maschine so an der Kante befestigt werden daß man den Tisch nach unten schieben kann. Der Aufbau hat damit Übergewicht nach vorne und muß gut festgeschraubt werden! Mit horizontaler Bandanordnung steht er eigenständig und die Verschraubung verhindert nur daß er wegrutscht.

Schritt 9 10

Oberfläche

„Gehäuse“ geschliffen und bereit zur Lackierung.
„Gehäuse“ geschliffen und bereit zur Lackierung.
Alle Holzteile lackiert und fertig zur Endmontage. Im Original ist die Farbe Makita-türkis und nicht Baby-blau…….
Alle Holzteile lackiert und fertig zur Endmontage. Im Original ist die Farbe Makita-türkis und nicht Baby-blau…….

Alles bisher gebaute wurde noch einmal zerlegt, ordentlich geschliffen und mehrfach mit Bootslack lackiert. Da der Bootslack erst nach einiger Zeit die Endfestigkeit erreicht wurde ihm eine gute Woche zum Trocknen gegönnt. Einige der „Innereien“ hatte ich sogar schon während des Baus lackiert/grundiert damit sie wirklich komplett durchtrocknen. Das ist ein echter Nachteil von Bootslack daß er sehr lange braucht bis er die Endhärte erreicht hat.

Danach wurden alle sichtbaren Flächen leicht angeschliffen und mit der Sprühdose farbig lackiert denn überall muß es nicht sofort nach OSB aussehen….. Die Farbauswahl wurde fachgerecht von meiner Werkstattberaterin übernommen. Zum Glück hatte ich die pinken, lila und Glitzer-Sprühdosen sehr gut versteckt………… Ab sofort heißt das Ding bei mir aber jetzt der Papagei!

Schritt 10 10

Anmerkungen

Das erste Mal komplett montiert aber noch ohne Schleifband.
Das erste Mal komplett montiert aber noch ohne Schleifband.

Obwohl ich im Moment ein Papierband verwende (einem Geschenkten Barsch schaut man nicht hinter die Kiemen) würde ich dringend empfehlen nur Gewebebänder zu verwenden. Die Papierbänder reißen relativ leicht ein speziell wenn man mal mit der Papierkante ungünstig schleift. Gute Bänder bekommt man bereits ab 3,50€ + Versand wobei ich die 5,90€ Zirkon Bänder noch lieber habe. Diese wurden kurzerhand bei einem kleinen Schreinerbetrieb bestellt (Info in der Lieferantenliste auf die Abonnenten der Update Emails meiner Webseite Zugriff haben). Für die Fotos habe ich aber doch ein neues Zirkon-Gewebeband montiert…….

Da der Schalter der Bohrmaschine nicht besonders gut zu erreichen ist und man ihn ja auch einrasten muß wird diese über einen Maschinen-Sicherheitsschalter mit Wiederanlaufschutz betrieben der an meinem Maschinentisch für alle dort gerade verwendeten Maschinen montiert wurde (nicht in der Stückliste und den Kosten enthalten).
Im Betrieb habe ich festgestellt daß die 483m/min nur sehr selten passen. Normalerweise ist deshalb die Bohrmaschine etwas „gedrosselt“. Kein Nachteil denn da ist sie auch leiser…….

Funktioniert es mit der billigen Bohrmaschine? Bisher problemlos aber…... Leiser wäre ein normaler Elektromotor wahrscheinlich und da es die mit 1500UPM gibt bräuchte man keine Untersetzung was sicher der Lebensdauer des Keilriemens zugute kommt. Wer also Zugriff auf einen preiswerten Universalmotor mit 500+W hat verwendet besser den und eine Drehzahlregelung.

Im Gegensatz zum meinem üblichen Vorgehen habe ich keinen kompletten Plan gemacht da ich mit Resten arbeiten wollte und es fehlen Details des Unterbaus und der komplette Vertikaltisch in der CAD Zeichnung. Wer nachbauen will und auf Probleme stößt kann mich gerne via 1-2-do PM kontaktieren. Der „kritische Teil“ ist aber eigentlich in der Zeichnung drin und der Rest kann nahezu beliebig gebaut werden. Das muß auch von Fall zu Fall entsprechend angepaßt werden.