Spiralschneider
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Schwierigkeitschwer
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Kosten10 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Spiralen lassen sich ja schön und einfach am PC mit geeigneten Zeichenprogrammen erstellen. Anders sieht es dann schon aus, wenn solche Spiralen z.B. zur Weihnachs-Deko ausgeschnitten werden sollen. Dies ist zwar eine etwas ausgefallene Idee, aber ich wollte das technisch Mögliche einmal ausprobieren. Ein Faible für alte Zeichengeräte gab da wohl den Ausschlag.
Wer sich da informieren möchte kann unter drawingmachines.org nachschlagen, da gibt es manch historisch, interessantes und vergessenes Zeichnenmaschinchen.
Du brauchst
Los geht's - Schritt für Schritt
Funktion
Tja, wie sollte das wohl funktionieren?
- Um einen Kreis zu zeichnen braucht man einen Drehpunkt und einen festen Abstand (Radius) davon. Ein normaler Zirkel hat eine Spitze für den Drehpunkt und im einstellbaren Abstand dazu eine Minenspitze.
- Dem gleicht dieser Spiralschneider im Prinzip fast genau so.
- Der Drehpunkt wird zusätzlich neben der Spitze gegen umkippen in einem kleinen "Zentralbalken" erreicht, der außen mit 2 Stützrädern versehen ist.
- Von der Mitte versetzt befindet sich eine Bohrung für die Aufnahme der Gewindestange. Die Gewindestange wird vor und nach dem Balken gegen seitliches Verschieben fixiert, muß aber noch in der Bohrung drehbar bleiben.
- Der Abstand zwischen Drehpunkt und Laufrad wird mittels einer Gewindestange erreicht.
- Diese Gewindestange ist fest mit dem Laufrad in einem berechneten Abstand (Radius) fixiert.(Das wäre die Zirkelmine)
- Das Laufrad legt dadurch, je nach seinem Durchmesser, eine bestimmte feste Anzahl von Umdrehungen zurück, wenn es einen Kreis um den Drehpunkt herum beschreibt. Dabei dreht sich die Gewindestange genauso oft mit. Folglich wird je nach Größe der gewählten Gewindestange M4, M5, M6, M8 etc. bei jeder Laufradumdrehung jedes Mal eine Gewindesteigung (=Abstand) nutzbar.
- Diese Steigung wird dadurch nutzbar, indem eine "Gewindeklammer" (= "halbe Mutter", herausklappbar) einseitig in die Gewindestange greift.
- Diese Gewindeklammer wird je nach Drehrichtung des Laufrades nach links oder rechts verschoben. d.h. entweder vom Drehpunkt weg oder von außen nach innen zum Drehpunkt hin bewegt.
- Die Klammerausführung ist deswegen sinnvoll, weil schnell ein bestimmter Anfangsradius verschoben/eingestellt werden kann.
- Die Gewindeklammer ist auf einem Träger federbelastet und kippbar befestigt. Der Träger ist auf einer Seite für den Einsatz eines Bleistiftes oder in diesem Fall mit einem Schneidrad bestückt. Die Gewindestange wird durch diesen Träger in einer Bohrung drehbar geführt.
- Der Träger wird nun mit der Hand gehalten und drückt das Schneidmesser in das Blatt/Folie. Mit jeder Umdrehung ändert sich der Radius und dabei entsteht die ausgedachte Spirale.
Materialzusammenstellung
- Das vorhandene Material zusammentragen, sichten und auf Machbarkeit abschätzen.
- Zuschneiden der Lüsterklemmen als Längen-Anschlag
- Tabellarische Berechnungen für das gewünschte Ergebnis, dabei steht die linke erste Spalte "Zahnrad Ø" für die Position des aktuellen Gummirades. Ein Zahnrad würde nicht den gewünschten Halt auf dem Papier haben und stellenweise durchrutschen. Die Stangenlänge steht für den Abstand des Laufrades zur Zirkelspitze, was damit den Laufweg (Kreis) bestimmt.
Drehpunkt für den "Spiral-Zirkel" herstellen
- Ein kurzes Vierkant-Alu-Stückchen wurde angerissen um die Rädchen an den Inbusschlüsseln ("-winkeln") waagrecht mit einer Rändelschraube zu fixieren.
- Zahnrädchen aus einer Tonerkasette, wurden zu Rändelschrauben umfunktioniert. Damit die schöner aussehen habe ich kleine Messigabdeckbleche drauf geklebt und noch mit Stahlwolle auf Glanz poliert. Die Zahnradflanken habe ich mit der kleinen Dreikantfeile vom Kleber befreit und dabei den Messingrand den Zähnen verlängernd angepaßt, so sieht's besser aus und ist auch noch griffiger.
- Um eine Anpressdruckfläche auf die Messingspitze (ein alter Steckkontakt von einem defekten 380 V Stecker) zu bekommen, habe ich aus einem Abfallbrocken eine flache Scheibe als Griff gesägt und diese an der Bohrmaschine rund gedrechselt.
- Den Griff mit einem weiteren Abstandsscheibchen versehen.
- Zusammengebaut sah das mit dem blauen Rädchen ja nicht so schön aus.
- Neue Abstandsräder aus einem kleinen Messingblech herstellen, haben ja nur eine Führungsfunktion.
- Natürlich muß auch hier wieder irgendwas schief gehen, wäre ja zu einfach sauber zu bohren......
Spiralschneider Träger/Griff/Fassung
Den Träger bzw. Griff habe ich auch aus einem Stück 4-kant-Alustück hergestellt. Die vordere Bohrung ist mit einer Klemmschraube für Bleistift oder Schneiderad. Die mittleren Bohrungen sind für die Gewindestange(n) wobei bei "Betrieb" nur ein Gewindestange darin aufgenommen wird. Ein zu einem U gebogenen Messingbügel wird als Klammer über diesen Träger gelegt und zuerst mit den verschiedenen Gewindegrößen (hier nur mit M5+M8) versehen.
Zusammenbau
Hier beispielsweise mit einer M5 Gewindestange, sie dient als Abstands- und Zugeinrichtung. Ein Gummirad bestimmt durch seinen Durchmesser bzw. Umfang wie breit die Spirale werden soll, denn bei jedem Umfang wird gleichzeitig die Gewindestange um seine Steigung gedreht. = Vorschub.
Test, Operation gelungen,..... Patient tot
Es wäre zu schön gewesen, gleichmäßig schöne Spiralstreifen aus einem Blatt zu schneiden.
Problem-Lösungen?
Problem: die Zentrierspitze muß belastet werden um nicht aus dem Mittelpunkt zu wandern.
Das Laufrad muß ebenfalls genügen "Bodenhaftung" haben, damit es die Gewindestange mitdrehen kann.
Der Träger mit dem Schneidrad muß von Hand auf das Blatt gedrücken werden.
Das Blatt muß am Rand fixiert werden, damit es sich nicht mitdreht oder verschiebt.
Die Zentrierspitze müßte mit einem größeren Gewicht beschwert werden, dito das Laufrad. a) damit das Festhalten entfällt unb b) daß das Laufrad ständigen Bodenkotakt zum Papier hat. Durch diese 3-Punktauflagen wäre eine gleichmäßige Arbeit mit dem Schneidrad gegeben.
Ein zusätzlicher Drehteller müßte sich nun noch mit dem darauf fixierten Blatt unter dem Spiralschneider drehen, damit nicht Überhand gearbeitet werden muß.
Eine Kurbel (wie bei den alten Handbohrern) an der Zentrierspitze dürfte vermutlich nicht das Richtige sein, um gleichmäßigen Druck auf das Schneidrad bringen zu können.
Überlegungen
A Messinggewichte beidseitig auf der Gewindestange würden als Ausleger wirken und so genügend Anpressdruck erzeugen. Das wäre zwar sperrig aber optisch schön "blinkendes" Messing :-)
hilf ein ordentliches Gewicht ?
So, jetzt habe ich mal ein Hantelgewicht von 2,5 Kg draufgepackt.
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