Spielzeugbox auf Rollen
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Schwierigkeitmittel
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Kosten20 €
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Dauer3-4 Tage
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Öffentliche Wertung
Unser Enkel hat diesen Monat noch seine Taufe und da will ich ihm auch etwas selbstgebautes schenken. Er kann zwar nkch nicht krabbeln oder laufen, aber dennkch liegen auf dem Wohnzimmerboden doch schon das eine oder andere Spielzeug und die Kuscheldecke herum. Und das wird mit der Zeit garantiert mehr anstatt weniger.
Du brauchst
- Tischkreissäge
- Akku-Schrauber
- Schwingschleifer
- Schleifpapier
- 2 Spülschwämme
- 1 Baumwollsocke
- Schraubendreher Torx
- Forstnerbohrer 40 mm
- Dekupiersäge
- Sperrholz 5 mm
- Für Boden Multiplex 12 mm
- Dreiecksleisten
- 4 Räder gekauft | Durchmesser 12 cm
- Schrauben (3 mal 20)
- 4 Schrauben (5 mal 60)
- Kordel
- Holzring
- Dekorwachs
- Hartwachsöl
Los geht's - Schritt für Schritt
Holzauswahl
Bei einem Geschenk möchte ich besonders schönes Holz haben. Also ab in den Baumarkt!
Die Ecken werden abgerundet
Die Seitenwände möchte ich an den Ecken abrunden. Es ist immerhin ein Kinderspielzeug und da sind spitzige Ecken nicht erwünscht.
Grifflöcher - zuerst Bohren
Zunächts reisse ich die Mitte des späteren Langloches an - das Loch wird 4 cm breit. 2 cm ab der Kante - also ist die Mitte 4 cm. Dann werden die Enden des Langloches angezeichnet und angekörnt. So sitzt der Forstnerbohrer exakt an der richtigen Stelle.
Ich habe einen Bosch-Forstnerbohrer. Kostet unter 20 Euro, ist aber Rasiermesserscharf und steht den teureren von z.B. Fisch nicht nach. Möglicherweise ist die Standzeit geringer, aber das müsste auch erst bewiesen werden. Ich bin von den Forstnerbohrern überzeugt und das perfekte Ergebnis in Bild 4 bestätigt die hohe Qualität. Absolut ausrissfrei. Ich bohre übrigens mit Drehzahl von etwa 600.
Grifflöcher - dann sägen und schleifen
Die Sägeschnitte zeichne ich dann sehr ordentlich an. Hierzu verwende ich den Winkel und ziehe den Sägestrich parallel an. Hier zeigt sich, dass ich exakt gebohrt habe.
Dann wird auf der Dekupiersäge gesägt. Meine Säge taugt nicht viel, aber mit Geduld und viel Gefühl schaffe ich es fast gerade zu sägen. Ziel ist, ja nicht über den Strich hinaus zu sägen. Was zu wenig abgesägt wurde, nehme ich mit dem Schleifklotz uns 240er Schleifpapier ab.
Jetzt ist das Langloch auch perfekt. Nun noch das gleiche am zweiten Seitenteil.
Schleifen
Jetzt werden die Seitenteile geschliffen. Bilder habe ich leider nur von Schwingschleifer und Handschleifklotz. Zuerst mit dem 125er Exzenterschleifer - 120 - 150 - 180 - 240.
Der Boden und die kurzen Seitenteile
Den Boden säge ich aus einem Reststück Mutliplex 12 mm. Beim Anzeichnen merke ich, dass nur eine Seite sauber gesägt ist. Der Rest wurde mal mit der Stichsäge geschnitten. Also den Schiebeschlitten auf die Tischkreissäge und nach Anriss winkelig sägen.
Die Breite richtet sich nach den kürzeren Seitenteilen, die lange Seite nach Abmessen an den später überstehenden Langsseiten. Die kurzen Seiten sollen später in der Mitte zwischen Kante und Langloch mit einer Schraube befestigt werden, also wieder Geometrie.
Dreiecksleisten zur Stabilität
Im ersten Bild zeige ich ein Foto der Box noch ohne Boden. Man sieht sehr gut, dass die Sperrhölzer mit 6 mm sehr leicht ausschauen. Die Box soll ja nicht massiv wirken. Aber an den Ecken zu schrauben wird eine Herausforderung damit sich das Sperrholz nicht spaltet und bei Kinderspielzeug muss das ja auch stabil werden.
Schönheitsfehler aufgrund Unachtsamkeit
Ich habe ohne nachzudenken die Leisten so angebracht, dass diese Seitenwände auf die Bodenplatte gestellt werden. Aber nun sieht man das Multiplex des Bodens.
So war das eigentlich nicht gedacht. Ich hätte die Leisten zuvor passend um die Bodenstärke reduziert zusägen sollen.
Also muss ich die bereits fest sitzenden Leisten kürzen. Exakt anzeichnen und die Bodenstärke absägen. Das mache ich an der Kappsäge mittels Tiefeneinstellung. So säge ich lediglich die Leiste aber nicht in das Sperrholz. Das überflüssige Teil muss ich mit dem Stechbeitel abstechen, der Leim hält bombenfest. Erstaunlich, wie Leim Holz verbindet. Und dummerweise auch dort wo man das eigentlich nicht brauchen kann.
Nun weden die Seienteile mit dem Boden verleimt und mit den Zwingen gepresst. Die KliKlamp von Bessey sind dafür perfekt. Hinterher zeigt es sich, dass alles super im Winkel ist.
Verschraubungen
Die Langloch-Seitenteile sollen an Boden und Querseiten angeschraubt werden. Hierzu messe ich sehr sorfältig aus, zeichne die Bohrlöcher exakt aus - hierbei achte ich auf exakte Abstände.
Zusammenbau
Der Schwerpunkt der Kiste soll später weit unten sein. Deshalb sollen die Räderachsen nicht unter der Kiste sein, sondern etwas nach oben versetzt. Deshalb kommt der Boden nicht bündig an die Langlochseiten sondern knapp 3 cm weiter nach oben.
Wachsen und Ölen
Ich verwende mein „geliebtes“ Osmo Hartwachs weiß. Ich trage das mit einem Stoffballen flächig auf und verstreiche dieses so lange, bis vollflächig eine feine Schicht aufgetragen ist. Nicht zu viel auftragen, das trocknet später nicht richtig und hinterlässt eine klebrige Schicht. Beim ersten Durchgang wird das Holz nur sehr minimal weiß. Aber das ändert sich beim zweiten Auftrag. Dazwischen die Trocknungszeit unbedingt beachten, ich warte in der Regel bei Zimmertemperatur einige Stunden.
Spülschwamm - perfekt zum Wachsen und Ölen
Zum Wachsen und Ölen verwende ich gerne Spülschwämme. Die kennt eigentlich jeder, sind üblicherweise gelb/grün. Ich habe aktuell welche von Feinkost Albrecht. Lila/grau. Auch hübsch.
Man kann mit dem Schwamm das Öl aufnehmen und sanft verreiben. Auch die Finger bleiben deutlich sauberer als bei einem Tuch. Latexhandschuhe lösen sich übrigens sehr schnell bei diese Wachsen und Ölen auf.
Nachteil ist, dass der Schwamm zwar schön saugt, aber auch gerne wieder viel abgibt. Dazu braucht man etwas Erfahrung und manchmal ist es bei pigmentierten Ölen auch hilfreich zusätzlich noch mit einem Baumwolltuch nachzureiben um einen wirklich gleichmäßigen Auftrag zu bekommen. Aber es geht mit Schwamm deutlich schneller und leichter. Dann mal kurz mit dem Tuch drüber und es passt. Oder wie im nächsten Schritt beschrieben einschleifen.
Nach Gebrauch kommt der Schwamm in ein Schraubglas, so hält er schon einige Tage. Da aber genug Sauerstoff im Glas ist, härtet Wachs oder Öl nach einiger Zeit aus. Dann kann man ein Stück Schwamm abschneiden oder man ersetzt ihn einfach durch einen neuen. So teuer sind die Schwämme nicht.
Spülschwamm - perfekt für die Abnahme
Nach etwa 10 bis 20 Minuten je nach Wachs oder Öl empfiehlt es sich das überstehende Material einzuschleifen. Holz saugt nicht immer gleichmäßig und so gibt es immer wieder Überstände an Öl/Wachs das vom Holz nicht aufgenommen wurde. Andere Stellen sind aber noch nicht gesättigt und so kann man durch Verteilen das Material so loswerden, dass es vom Holz dann doch aufgenommen wird.
Und so mache ich es. Zweimal Wachs und zweimal Öl. Natürlich dauert das alles so seine mehreren Tage. Aber ich habe ja Zeit.
Schrift anbringen
An die Rückseite möchte ich den Namen meines Enkels anbringen.
Hartöl
Am nächsten Tag, nachdem das Wachs gut ausgetrocknet ist, kann ich die erste Ölung auftragen. Das Öl ergibt nach einigen Tagen eine sehr harte und widerstandsfähige Oberfläche.
Die Räder
Von anderen Projekten her habe ich ungute Erfahrungen mit Holzrädern und Dichtringen. Die Gummiringe passen zu Anfang, dehnen sich mit der Zeit und fallen irgendwann runter. Und die Räder rund zu sägen, rund zu fräsen, eine Nut ringsum für den Gummibelag und dann die Kanten abschrägen, das ist ziemlich Aufwand, ich brauche dazu den einen oder anderen speziell gebauten Anschlag und die Zeit rennt mir auch davon.
Das Zugseil
Die Kiste bekommt an der Vorderseite ein Loch, durch das eine Kordel gezogen wird.
Fertig
Ich ziehe noch die Gummireifen auf und die Kiste ist nun fertig.
Ein Video - da sieht man den Glanz viel besser
Leider sieht man die fabelhaft sanft glänzende Oberfläche nur schwer auf den Fotos.
Ein paar Bilder der fertigen Spielzeugkiste
Zum Schluss noch ein paar Bilder der Spielzeugkiste in der Rundumansicht.
Unser neuer Kistenfan
Einweihungsparty! Balou findet die Kiste super und wollte nicht mehr raus. Zum Kuscheln fehlt nur noch die Decke.
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