Spielzeug aus Leinen (Schnüre für die Landratten)
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Schwierigkeitleicht
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Kosten2 €
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DauerUnter 1 Tag
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Öffentliche Wertung
Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Das ist das Virus mit seinem Kind.
Du brauchst
- Messer oder Schere
- Feuerzeug
- Zollstock (oder adäquaten Ersatz)
- PP-Seil 2,5mm, diverse Farben
- Paracord Typ III / Paracord 550 diverse Farben
Los geht's - Schritt für Schritt
einfaches Männchen
Für Kopf, Beine und Kern des Körpers ca 40cm blaues Paracord 550, mittig gefalten zu einer Schlaufe.
Für den Körper und die Arme ca. 60cm gelbe Maurerschnur (2,5mm).
Alle Enden mit dem Feuerzeug abflammen und mit den Fingern (Vorsicht heiß), dem Feuerzeug oder dem Messer in Form bringen. Schlanke runde Enden ohne Spitzen sind gefragt.
Die gelbe Schnur mit der Mitte unter die ungefähre Mitte der blauen Schlaufe legen und zum Kopf hin knoten. Wenn der Körper lang genug ist kommen nur noch 4 doppelte Überhandnkoten in die Arme und Beine als Hände und Füße – fertig.
Farben und Hand-/Fußknoten können natürlich genauso variiert werden wie die Maße.
Das blau-gelbe Männchen ist am Ende ca. 11cm groß.
Technik: Knoten zum einfachen Männchen
Hab ich doch glatt vergessen, den Knoten zu erklären. Macht ja fast nix, geht mit gemischteren Farben eh besser…
Weitere Tutorials zu diesem Knoten findet ihr per Text und Bild oder auch per Video mit den Suchbegriffen „Paracord“ und „Cobra“ oder „Salomon“ (für die englischen Tutorials auch „Solomon“).
Hier mein Versuch:
Am Anfang liegen 2 Leinen parallel, hier tarnfleckfarbiges Paracord 550. Das wird der Kern.
Nach rechts und links liegen die beiden Arbeitsenden, hier gelb und grün. Wie die oben verbunden sind (und ob überhaupt) hängt vom Projekt ab, hier habe ich weil es ja nur die Knotendemonstration ist einfach grün und gelb zusammengeknotet und den Kern mit einem Knoten um den ersten Knoten herum fixiert.
Ob man jetzt recht oder links anfängt ist egal. Ich habe das linke (grüne) Arbeitsende über den Kern nach rechts gelegt. Dann das andere Ende (gelb) über das erste Ende, unter dem Kern durch und von unten durch die grüne Schlaufe vom ersten Ende.
Festziehen und der erste Knoten ist fertig.
Dann von der anderen Seite (wieder grün) über den Kern, gegenüber wieder gelb über grün, unter dem Kern durch, von unten durch die Schlaufe und festziehen.
Dieses Spiel wird wiederholt bis die Knotenreihe lang genug ist.
Wichtig ist hierbei: meine grünes Ende geht immer über den Kern (also abwechseln von links und von recht drüber), das gelbe geht immer unter dem Kern durch. Dadurch wird das ein flaches Band.
Wenn ich immer von links drüber wäre (also abwechseln gelb und grün oben), dann hätte ich eine Schraube produziert. Immer von rechts drüber eine andersdrehende Schraube.
Flieger Teil I – Propeller und Spitze
Mein Flieger bekommt einen Rumpf aus 1,5m schwarzem und 1,5m grüner Maurerschnur 2,5mm. Ja, das sind 3m Schnur insgesamt.
Und einen gelben Propeller aus 9cm gelber Maurerschnur.
Für den Prop werden einfach beide Enden ca. zur Mitte der Schnur gelegt und dort mittels anschmelzen angeschweist.
Für die Spitze und den Rumpf kommt ein anderer Knoten zum Einsatz. Nähere Details fördert ihr mit dem Suchbegriff „Kronenknoten“.
Vom grünen und schwarzen Seil wird jeweils die Mitte gesucht (1-2cm daneben machen gar nix, am Ende bleibt eh ein Rest der abgeschnitten wird) und im rechten Winkel übereinandergelegt.
Und dann wird reihum vorgegangen – ich habe gegen den Uhrzeigersinn gearbeitet.
Ein beliebiges Ende wird genommen (ich fing an mit dem schwarzen, das zu mir her zeigt und beschreibe den Rest jetzt auch so) und über seinen Nachbarn gelegt. Also schwarz über grün. Dann wird dieses grüne genommen und gegen den Uhrzeigersinn über beide schwarze gelegt. Dann das zweite schwarze genommen und gegen den Uhrzeigersinn über beide grüne gelegt. Dann das zweite grüne genommen und über das zweite Schwarze gelegt und von oben durch die Schlaufe vom ersten Schwarzen gezogen (im Bild falsch, hier bin ich unten durch *schäm*, nur hab ich nach dem Korrigieren kein neues Bild gemacht *doppelschäm*). Damit bildet jetzt jedes Ende eine Schlaufe wo jeweils der Nachbar von oben durchgeht.
Das ganze wird jetzt festgezogen.
Damit der Propeller ganz vorne sitzt kann man ihn jetzt während dem Festziehen zwischen die Kreuzung vom Anfang und die 4 Schlaufen legen. Wem das zu viele Hände benötigt der legt den Prop erst bei der nächsten Lage dazwischen.
Für die Spitze habe ich 5 Lagen dieser Knoten gemacht, und dabei bin ich immer gegen den Uhrzeigersinn gegangen. Im Ergebnis habe ich den Propeller eingebaut und dahinter eine dynamische grün-schwarze Spirale.
Hinten aus der Spirale schauen 4 Seilenden zur Seite raus, und zwar immer abwechselnd schwarz und grün.
Flieger Teil II – Flügel
Jetzt wird es gleich etwas fummelig – vor allem wenn man so ein störrisches steifes Seil hat wie mein schwarzes.
Für die Flügel nutze ich den Cobra-Knoten, wie oben beim Männchen, nur etwas enger gesteckt und gezogen. Mir kommt zu Gute, dass meine rote Maurerschnur schön weich ist.
Hinter der Spitze, die ich bisher geknotet habe, lege ich aus den beiden schwarzen Enden jeweils eine Schlaufe und dann das Ende auf die gegenüberliegende Seite. Die tauschen also von rechts nach links und umgekehrt. Damit sie da auch bleiben mache ich einfach einen einfachen Knoten mit den beiden grünen Enden. Die tauschen damit von oben nach unten und umgekehrt.
Dann ziehe ich beide schwarze schlaufen auf die gleiche Länge von ca. 3,5 – 4 cm. Die Länge der Schlaufen wird dann auch die Länge der Flügel.
Ich nehme ein rotes Stück von ca. 70 cm. 60 cm verbraucht der Knoten (15cm pro cm Flügellänge, Erfahrungswert) + 10 cm damit ich am Ende noch was zum anfassen habe.
Das Stück wird durch die Flügelspitze gesteckt (bei mir in Flugrichtung von vorne unten nach hinten oben. Eigentlich egal, aber beim zweiten Flügel dann genauso). Da ich das Flugzeug so halte, dass der Rumpf bei mir ist und die Flügelspitze von mir weg zeigt kann ich dann den Knoten wie beim Männchen beschrieben auf mich zu machen und fange an mit links (in Flugrichtung vorne) über den Kern, beim zweiten dann rechts über den Kern, beim dritten wieder links über den Kern.
Zusätzlich zum Festziehen der Knoten schiebe ich die Knoten auch möglichst eng zusammen, damit nicht so viel schwarz durchzusehen ist. Ich mache so viele Knoten wie möglich. Am Ende werden die herausstehenden Enden mit dem Messer abgeschnitten (ca. 1-2mm Rest bleiben stehen) und verschmolzen. Durch die 1-2mm Rest habe ich genug geschmolzenes Plastik um es breit und flach zu drücken, da geht im normalen Spielbetrieb in den ersten 6 Monaten nichts auf.
Der Zweite Flügel geht genauso, nur spiegelverkehrt. Also wieder in Flugrichtung von vorne unten nach hinten oben rot durch schwarz, aber dann die Knotenreihe anfangen mit rechts über den Kern. Ich habe es diesmal geschafft, die Schlaufen für den Kern auf beiden Seiten gleich lang zu machen, so dass auch die gleiche Anzahl gleich enger Knoten auf beiden gleich langen Flügeln herauskommt. Beim ersten Versuch war hier ein Knoten und 3mm Unterschied. Das fiel den Kindern bisher nicht auf…
So langsam erkennt man was es mal werden könnte
Flieger Teil III – Rumpf
Hinter den Flügeln ist mein Flugzeug noch nicht fertig.
Für den Rumpf gibt es wieder Kronenknoten. Diesmal allerdings immer abwechseln im und gegen den Uhrzeigersinn.
Begonnen wird mit dem Uhrzeigersinn, die nächste Lage dann entgegen, dann wieder mit…
Durch die abwechselnde Richtung ergibt sich keine Spirale, sondern Längsstreifen. Hätte ich hinter den Flügeln gegen den Uhrzeigersinn angefangen wären die Farbgrenzen oben und unten und seitlich in der Mitte. Ich wollte aber die Farbgrenzen jeweils oben rechts, oben links…
Die Form ist auch weniger rund und mehr ein abgerundetes Quadrat.
Hier seht ihr auch, wie ich normalerweise das bereits geknüpfte und die 4 Arbeitsenden in einer Hand verteile, während ich mit der anderen Hand die Enden lege und stecke. Zum Festziehen gibt es kein Bild, da ich in jeder Hand 2 Enden halte und dann in alle 4 Richtungen ziehe und mein Daumen nicht beweglich genug für den Auslöser ist.
Und so wird Lage um Lage gesteckt, bis der Rumpf eine Länge hat, bei der nach eigenem Empfinden die Proportionen eines Flugzeugs ungefähr passen. Lieber ein wenig länger, damit eine Kinderhand den Flieger gut greifen kann.
Wir haben: einen Rumpf mit einer Spitze, einem Propeller und 2 Flügeln. Es geht also weiter mit…
Flieger Teil IV – Leitwerk
Genau.
Aber ohne neue Leinen. Keine Angst, bald wird es übersichtlicher.
Erstmal legen wir aus dem grünen Ende das gerade oben ist eine Schlaufe. Ungfähr 1cm lang.
Ihr seht nicht wo oben ist? Beide grüne Seiten sehen gleich aus? Nur schwarz muß rechts und links sein, weil da weiter vorne die Flügel rausstehen?
Schaut euch mal die Flügel genauer an. Irgend wie sehen die so aus, als hätten sie ein Oben und ein Unten. Und diesem Gefühl folgt ihr. Eure Flügel haben das nicht? Auch kein Problem, ihr dürft Schummeln. Nehmt eines der beiden grünen Enden in die Hand und legt es in eine Schlaufe. Egal welches. Oben ist jetzt wo ihr die Schlaufe gelegt habt. Beide gründe Enden zeigen nach unten.
Macht mit den beiden schwarzen Enden einfachen Knoten (so dass die schwarzen die Seite wechseln. Ja, genauso wie vorn bei den Flügeln mit den grünen). Das zweite grüne Ende (das ohne Schlaufe) zieht ihr durch den Knoten nach oben. Und dann ganz unten durch die Schlaufe, eng um die vordere Schlaufenschnur wickeln und wieder durch die Schlaufe. Eng um die hintere Schlaufenschnur wickeln und wieder durch die Schlaufe. Wie beim Weben, aber mit nur 2 Kettfäden und einem Schuß. Ganz eng und fest und so oft es geht. Wenn ihr ganz oben in der Schlaufe seid wird alles nochmal eng nachgezogen, abgeschnitten und verschweißt.
Jetzt sind da schon mal nur noch 3 Seilenden hinten an dem Flieger, und das Seitenleitwerk ist fertig.
Das grüne was da unten rauskommt könnt ihr jetzt schon kurz abschneiden und verschweißen. Oder ihr macht es wie ich, überlegt euch damit noch irgendwas und lasst es erstmal dran – um es später kurz abzuschneiden und zu verschweißen.
Für das Höhenleitwerk habe ich jetzt einfach die beiden schwarzen Enden per dicken Nadeln ungefähr am vorderen Ende des Seitenleitwerks durch den Rumpf gezogen. Länge der Schlaufen nach Gefühl richtig und auf beiden Seiten gleich hingezupft – ich meine „fein justiert“…
Dann fast ganz durchgezogen, dabei die Stelle wo es rauskam mit dem Fingernagel markiert und mit dem Messer abgeschnitten. Zurückziehen bis 1-2mm rausschauen und… habt ihr´s erraten? Genau, verschweißen.
Flieger fertig
Projekt zu ende.
Aus.
Nimmer lesen.
Schluß und vorbei!
OK. Farbvariationen hier natürlich auch möglich. Für einen dickeren Flieger kann man auch 3 Seile nehmen und 6 Schlingen je Lage knüpfen. Oder als Motorgondel nochmal einen kleinen Rumpf quer durch den Flügel. Dann vielleicht auch ohne Prop als Düsenflieger. Ich will demnächst mal versuchen, einen Deltaflügel zu flechten, oder ihr macht mir Vorschläge weil ihr mindestens genauso viel Phantasie habt, oder ohne Flügel als Mondrakete, …
Für Fragen und Anregungen gibt es die Kommentare.
Als Materialersatz (hat ja nicht jeder Seile in 8 Farben und 3 Durchmessern auf dem Schreibtisch…) fallen mir ein: Schnürsenkel, Paketschnur, Kerzendochte (mal den Nachbarn aus seinem Hobby geklaut oder so…). Bei Naturfaserleinen ist zu beachten: die kann man nicht verschweißen. Hier muss man also mit Knoten, Taklings oder einem Tröpfchen Klebstoff dafür sorgen, dass sich nichts aufdröselt und ausfranst.
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