Sonnenwachsschmelzer ( Imkerei )
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Schwierigkeitmittel
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Kosten20 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Hier wieder mal ein Projekt das in einer Imkerei sehr nützlich sein kann.
Mit einem Sonnenwachsschmelzer kann man mit Hilfe der Sonnen und deren Wärme die ausgebauten Rähmchen schmelzen.
Warum schmilzt man ausgebaute Rähmchen ein?
Ein Rähmchen welches ganz frisch mit einer Mittelwand die aus 100% Bienenwachs besteht wird zuerst in den Honigraum gehängt, hier bauen die Bienen diese Mittelwand mit eigenem Wachs weiter auf und tragen dann dort den Honig ein. Nachdem dieses Rähmchen im Honigraum war kommt es eine Etage tiefer in den Brutraum, hier wird so ein Rähmchen mehrmals bebrütet, durch die Bebrütung verfärbt sich der Wachs in dem ausgebauten Rähmchen über die Zeit braun. Da das Ganze mit der Zeit unhygienisch ausschaut und es sich hier um eine Lebensmittelproduktion handelt, entnimmt ein pflichtbewusster Imker diese ausgebauten Rähmchen, legt sie in einen Sonnenwachs.- oder Dampfwachsschmelzer und gewinnt so einen Teil des Bienenwachses, welches er wieder zu Mittelwänden gießen kann.
In einem Sonnenwachschmelzer wird das Wachs nur von den groben Verunreinigungen gereinigt, wie der Wachs später geklärt wird habe ich in meinem anderen Projekt „Einfachster Bienenwachs Filter“ gezeigt.
Du brauchst
- Oberfräse
- Akku-Schrauber
- Blechschere
- Schrauben
- 2 x Bretter | Douglasie (130 x 30 x 2750)
- 1 x Siebdruckplatte | Abfalstück
- 1 x Doppelstegplatte | Abfalstück
Los geht's - Schritt für Schritt
Ausgangsmaterial
Als Ausgangsmaterial dienen für dieses Projekt zwei Bretter aus Douglasien Holzen die von meinem Projekt „Hochbeet“ noch übrig waren.
Im ersten Arbeitsgang die Bretter auf die ungefähre Länge sägen, denn die Bretter waren doch recht verzogen über die Gesamtlänge. Mit einem Längsschnitt werden die Bretter Parallel gesägt und dann erst auf die Gesamtlänge
Nut und Feder Fräsen
Mit der POF 1400 an die Bretter für Außen Nut und Federn fräsen um eine festere Verbindung später zu erhalten und das ganze Spaltfreier zusammengebaut werden kann.
Bei einer Seite mit etwas mehr Spalt, diese Seite soll später beweglich bleiben, so daß der Wachsfangbehälter später hier entnommen werden kann.
Zerlegen der Siebdruck Abfallplatte
Von dieser Siebdruckplatte wird nur ein Teil benötigt, daher musste die Siebdruckplatte zum Demontiert und anschließend auf die passende Größe gesägt werden. Das gewonnen Brett wird später der Boden für den Sonnenwachsschmelzer.
.... so wurde aus diesem Abfallstück nach ein paar Schnitten eine perfekte Bodenplatte.
Nut für Bodenplatte fräsen
Im ersten Bild ist kurz zusehen wo später die Oberkante des Wachsfangbehälters sein soll, der Horizontale Strich dann der Boden später sein soll, bzw. sieht man hier die Stelle an der später die Tropfkante sein soll/wird.
Wieder mit der POF 1400 in 3 Brettern ( 2 x Seitenteile und 1 X Ruckseitenteil ) eine Nut auf ca. 10mm fräsen, die Siebdruckplatte hat eine Stärke von 9,5mm.
Mit dem Zweiten Bild wollte ich nicht zeigen wie schlecht mein Ergebnis beim Fräsen ist, sondern das ich keinen Fräser Ø10mm hatte und die Nut mit einem Fräser Ø8mm und Versatz gefräst habe.
Lochblech als Grobsieb
Für das Grob Sieb hatte ich aus meinem Fundus ein Aluminium Lochblech gegraben, welches mit der Elu Kapp-/Gehrungssäge und einem Hartmetalblatt auf 50 mm Höhe und einer Länge von 54 mm gesägt wurde. Die Länge von 54 mm ergibt sich aus der Breite des Sonnenwachsschmelzers sowie 8mm auf jeder Seite zum Befestigen im Korbus.
Bei der Siebfunktion werden Larven, Bienenreste etc. herausgefiltert, das Flüssige Wachs läuft später durch und unter den Sieb in den Wachsfangbehälter.
Nut für Sieb
Das Sieb wird von oben eingeschoben, somit wird hierfür eine Nut an den beiden Seitenteilen mit der Elu Kapp-/Gehrungssäge gesägt, mit der Elu Kapp-/Gehrungssäge habe ich diesen Schlitz gesägt, da mir ein passender Fräser fehlt.
Führung für Sieb vorbereiten
Mit seiner Länge von 54mm ist das Grob Sieb recht biegsam, aus diesem Grund habe ich mich entschieden, auf halber Strecke eine Art Führung einzubauen.
Zu Beginn zwei Reststücke Holz mit Wasserfestem Leim zusammen Leimen
Führung für Sieb
Auch wie in den Seitenteilen wird hier die stärke vom Sägeblatt als Lageposition für das Siebblech genommen. Mit der Säge einen Schnitt in das Klötzchen, 2 x Schräge für die Optik und einen Absatz zur späteren Auflage der Rähmchen gesägt.
Die Auflage soll dem Wachs später den besseren Abfluss ermöglichen, denn sonst Staut sich das Wachs und der Trester im Rähmchen wenn es flach aufliegt.
Sieb für Führung vorbereiten
Man könnte die Führung von oben auf das Sieb stecken und dann befestigen, ich möchte bei diesem Sonnenwachsschmelzer das Sieb immer wieder entnehmen können ohne Verschraubungen lösen zu müssen.
Deshalb wird bei mir das Klötzchen von unten geschraubt und das Sieb ebenfalls unten mit der Blechschere freigeschnitten.
Boden Schräg
Es wäre doch zu einfach einen Boden komplett auf die Kiste von unten zu Nageln, die Oberfräse lag ohnehin schon Griffbereit, also ein Bodenverschluß etwas anders. Eine Nut im Winkel von 30° in die beiden Seitenteile mit der POF 1400 fräsen, anschließend den Streifen aus der Siebdruckplatte ebenfalls mit 30° sägen und schon ist wieder ein Teil des Bodens geschlossen.
Zusammenfügen aller Teile
An dieser Stellen werden jetzt alle Teile zusammengefügt, Boden, Seitenteile, Rückseite etc. alle Ecken und Kanten die eine Verbindung haben werden, mit einem Wasserfesten Leim bestreichen und zusammenfügen.
Zum sicheren Halt am Boden 4 Schrauben und an den Ecken Seitenteil – Rückseite je 2 Schrauben einbringen, wichtig ist hier vorzubohren, das später ein Ausplatzen verhindert wird.
Mit Blech Ausschlagen
Wie bereits in meinem Projekt „Hochbeet“ gezeigt, wird auch hier der Sonnenwachsschmelzer mit Blech 0,2mm ausgeschlagen. Dies soll das bessere Abfließen des Wachses begünstigen und das anhaften verhindern.
Hierzu das Blech in der Breite auf die Maße der Grundplatte bzw. Boden plus die Höhe der Seitenteile und in der Länge Maße Grundplatte plus Höhe Rückseite geschnitten. Da das Blech so dünn ist, kann es problemlos mit einem Cutter Messer geschnitten werden. Zum Biegen wird mit dem Cutter Messer Vorsichtig eine Biegekante eingeritzt und anschließend auf einer Tischkante gebogen.
Befestigt wird das Blech mit einem Handelsüblichen Tacker.
Zwischenergebnis Boden
Hier möchte ich vorwegnehmen, dass das Sieb nicht ganz nach unten gedrückt ist/war sondern nur zum Verständnis eingelegt ist/war.
Bild 1: Sonnenwachsschmelzer geschlossenem
Bild 2: Sonnenwachsschmelzer geöffnet mit eingelegtem Wachsfangbehälter
Bild 3: Sonnenwachsschmelzer geöffnet ohne Wachsfangbehälter
Bild 4: Sonnenwachsschmelzer mit einem eingelegten Leeren Rähmchen
Bild 5: Hier ist die Auflage die ich im Arbeitschritt 8 angesprochen habe in Funktion zu erkennen. Mit dieser erhöhung kann wie bereits erwähnt, das Wachs besser unter dem Rähmchen durchfließen.
Leisten für Deckel
Für den Deckel habe ich hier 4 Leisten verwendet, eigentlich wären etwas breitere Hölzer besser geeignet dafür gewesen, mein persönliches Ziel war es jedoch so viel wie möglich an Resten zu verbauen.
An den Leisten wurden mit der POF 1400 Oberfräse eine Nut für die Doppelstegplatte mit einem Fräser Ø12 ca. 9mm tief eingearbeitet. Der Absatz unten dient der späteren Auflage auf den unteren Teil des Sonnenwachsschmelzers. Die Flächen an den die Querleisten auf die Längsleisten stoßen habe ich in diesem Arbeitsgang mit der ELU Kapp - / Gehrungssäge ausgeschnitten.
Doppelstegplatte sägen
Unter einer Doppelstegplatte entsteht nach einer kurzen Zeit der Sonneneinstrahlung doch erheblich Wärme, dies nutze ich für den Sonnenwachsschmelzer.
Die Platte mit etwas Luft, jedoch nicht zu viel auf Maß mit der Kapp - / Gehrungssäge sägen.
Montage Deckel
Mit Wasserfestem Leim an den Stößen, einer (Angst) Schraube und der Doppelstegplatte im Zentrum werden die 4 Leisten zusammen gebaut. Im Anschluss habe ich aus Optischen Gründen und es sich einfach besser in der Hand anfühlt, den Deckel an den Außenkanten mit der Oberfräser und einem Radien Fräser abgerundet.
Begriffe aus der Imkerei
In diesem Schritt möchte ich nochmal kurz ein paar von mir verwendete Begriffe aus der Imkerei erklären:
Bild 1: Leer Rähmchen Vertikal gedrahtet d.h. hier ist ein Draht dazwischen gespannt, auf diesen wird eine Mittelwand gelegt und mit Hilfe eines Trafos vorsichtig erwärmt. Wenn man zu lange erwärmt da fällt die Mittelwand hindurch und ist nutzlos.
Bild 2: In dem Sonnenwachschmelzer liegen zwei ausgebaute Rähmchen d.h. dass die Bienen auf die eingelötete Mittelwand mit eigenem Wachs das Rähmchen aufgebaut (hochgezogen) haben. In diesem Ausbau wird Honig, Pollen und Brut gelagert bzw. gelegt.
Bild 3: Ausgeschnittene Drohen Brut. Die aus Asien eingeschleppte Varroa Milbe hängt sich vergleichbar wie bei uns Menschen eine Zecke an den Körper des Wirtes. Nur das die Varroa sich bereits an die Larven der Bienen hängt und diese dann verkrüppelt schlüpft, am liebsten geht die Milbe auf die Drohen Brut der Bienen also den Männlichen Bienen. Diese sind nicht ganz so wichtig und man kann durch das Ausschneiden und Entnahme dieser Drohnenbrut die Population der Varroa Milbe reduzieren.
Bild 4 & 5: Mittelwand aus reinem Bienenwachs, diese wird wie oben beschrieben in ein Leer Rähmchen eingelötet, mit dieser Mittelwand gibt der Imker den Bienen die Wabenzelle vor.
Bild 5 : Ein zweimal geklärter Wachsblock aus dem man wieder Mittelwände, Kerzen und andere Dinge herstellen kann.
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