Servierbrettschrank hinter der Eckblende
- Skill levelNormal
- Costs20 €
- DurationUnter 1 Tag
Also ist es naheliegend, dass ich die tote Ecke mit einem praktischen Servierbrettschrank ausstatte. Und die Blende wird eine nach Innen zu öffnende Türe.
- Table saw
- Cordless Drill/Driver
- Bügeleisen
- Beschichtete Spanplatte
- Schrauben
- Aufschraubscharniere
- Kunststoff-Eckleiste
- Umleimer Hochglanz
Die Lücke
Zwei Schränke über Eck. Dahinter ein totes Eck. Zu schade um es nicht zu nutzen.
(Wenn jetzt jemand an Karussellschränke denkt. Ja, könnte man machen, brauchen wir nicht. Wir haben eine riesige Küche mit insgesamt 8 Meter Arbeitsplatte, 13 Unterschränken und 3 Hochschränken. Nein, Platz haben wir genug und ein Karussell ist immer ungeschickt und man nicht wirklich mehr Platz als in einem normalen Auszugsschrank.)
Exaktes Vermessen der Lücke
Ein Brettchen. Von hinten ein Stück Kunststoffprofil angeschraubt. Könnte auch ein Stück Sperrholz sein. Sollte nur nicht weit ins Holz hineinragen.
Die Anwendung: das Holz auf den Korpus des Schrankes legen. Das Kunststoffteil steht über und hat geometrisch perfekt genau die Tiefe des Schrankkorpus. Wenn ich nun vom anderen Schrank bis zum Kunststoff messe, habe ich die exakte Tiefe. Geometrisch nennt man das Parallelverschiebung. Egal, es funktioniert,
In den weitern Bilder sieht man was ich meine. Und ich bin erstaunt, ich habe die Schränke alle aufgestellt und ins Wasser gestellt. Nun erkenne ich, dass die Schränke auch über Eck exakt stehen. Ringsum habe ich genau 5,8 cm. Also brauche ich die zu fertigende Türe ohne Schrägen bauen. Das vereinfacht das ganze.
Zuschnitt der Ecktüre
Ich habe für diesen Zweck Hochglanztüren. Diese sind im Gegenzug zu den Designplatten nicht nur 15, sondern 20 mm stark und daher stabiler und besser über Eck zu verschrauben. Leider alles in MDF. Das ist extrem empfindlich beim Schrauben.
Warum diese blau sind? Schutzfolie.
Ich schneide zwei Streifen. Da diese über Eck verschraubt werden, muss der eine Streifen 2 cm breiter sein als der andere.
5,8 cm Lücke, 1 bis 2 mm Spaltmaß macht 5,5 cm Breite. Der eine Streifen also 5,5 und der andere 3,5 cm Breite und 70 cm lang.
Um ganz sicher zu gehen, mache ich den breiten Streifen etwas breiter, den kann ich später exakt sägen. Ich will aber erstmal vor Ort prüfen, ob das so passt.
Zum Winkel schrauben
Mit einem netten Parallelmarkiere ziehe ich die voraussichtliche Mitte der Eckverbindung an. Dann vorbohren - 3er Schrauben, 3er Loch und ordentlich ansenken. Dann mittels Zwingen die zwei Teile zusammensetzen und verschrauben.
Erstes Einpassen und Umleimer anbringen
Die provisorische Eckverbindung wird in der Küche erst mal getestet. Passt das? Ja. Also kann ich so richtig verschrauben. Ansonsten hätte ich nun noch ein paar Millimeter verschieben können.
Also Schutzfolie ab und Umleimer auf die Sägekanten. Sieht einfach besser aus und verhindert auch, dass das Holz bei Feuchte aufquillt. In der Küche unerlässlich (zumindest an den Fronten). Ich habe mir für solche Zwecke Hochglanzumleimer gekauft, das passt sehr gut zur Oberfläche der Fronten. Auch wenn diese Kanten eher im unsichtbaren Bereich sind.
Scharniere anbringen und Einbau
Bewusst setze ich Aufschraubscharniere. Topfscharniere habe ich in allen Sorten und Größen, aber keine die von 90 auf etwa 30 Grad nach Innen klappen. Diese schraube ich auf meine Eckleisten auf.
Wichtig: Soll so eine Türe sehr leichtgängig sein, müssen die Scharniere absolut eben mit der Kante befestigt werden. Sonst klemmen diese. Und das mache ich mir hier zu Nutzen. Ich will, dass diese Ecktüre nicht bei jedem Luftzug von alleine aufgeht. Sie soll schwergängig sein. Also setze ich das mittlere Scharnier bewusst 1 mm schräg auf. Ich hoffe, das genügt.
Dann die Türe in den Schrank. Zum Vorbohren verwende ich einen Zentrierbohrer. Gibt es für wenig Geld bei Feine Werkzeuge. Sehr hilfreich. Wird einfach aufgesetzt und bohrt exakt mittig ein Loch. Leider dreht die Hülse mit und hinterlässt Spuren. Sieht hinterher keiner, denn das wird vom Scharnier und dem Schraubenkopf verdeckt.
Als alle drei Scharniere befestigt sind, stelle ich fest, das Klemmen des einen Scharniers genügt, so dass die Türe mit Druck geöffnet werden kann. Eigentlich genau richtig. Das lasse ich so. Auf einen Verschluss kann ich verzichten, dachte zuerst an einen Magnetschnäpper. Könnte ich später aber auch noch anbringen.
Der Schließweg der Türe
Hinter die Türe soll ja nun ein Fach für Servierbretter kommen. Da die Ecktüre rund öffnet, zeichne ich mir zuerst auf eine dünne MDF-Platte den Weg mittels Strichen an. Dieser wird dann frei Hand nachgezogen und ich habe eine schöne Schablone für den Boden des Faches.
Schablone aussägen, übertragen auf Spanplatte und dort exakt sägen.
Boden des Schrankes
Da ich mehrere Servierbretter aufbewahren möchte, wird der Schrank dreieckig. An der Schmalseite ist die Ecktüre. Nach hinten wird es breiter, so dass drei Servierbretter untergebracht werden können.
Zum leichteren Einschieben der Tabletts, aber auch damit diese nicht umkippen können, werden am Boden Kunststoffprofile angeschraubt. So habe ich Führungsschienen für die Tabletts.
Schrankwände und Einbau
Der Kasten wird unten auf überstehende Schrankfüße gestellt, an der Rückwand mit dem Küchenschrank verschraubt. Oben kommt noch ein Deckel drauf und von dort eine Befestigung zu Kanthölzern die als Auflage für die Arbeitsplatte dienen.
Zum Schluss kommen unter die linke Seite noch zwei Standfüße - lediglich zur Sicherheit, aber man kann ja nie wissen, ob das mit der Zeit ohne Füße absinken würde.
Fertig
Offen und geschlossen.