Segmentvase mit der Dekupiersäge

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Segmentvase
  • Schwierigkeit
    schwer
  • Kosten
    4 €
  • Dauer
    Mehr als 4 Tage
  • Öffentliche Wertung

Rexino lieferte mit seiner Bodenvase die Vorlage und weckte meinen Ehrgeiz, ein solches Monsterprojekt mit der Dekupiersäge (und ohne Drechselbank) nachzubauen.

Meine Vase ist etwas über 50 cm hoch und aus diversen Hölzern gefertigt. Kosten beziehen sich auf den Leim und das Schleifpapier, Holz war geschenkt.
Hier nun das Ergebnis meiner (tagelangen) Bemühungen.

Du brauchst

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Werkzeuge
  • Dekupiersäge
  • Band- und Tellerschleifer
  • Diverse Zwingen
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Materialliste
  • 1 x Restholz | diverses (egal)
  • 1 x Kleber | Holzleim (in rauhen Mengen)
  • 1 x Schleifpapier (grob bis fein)
  • 1 x Holzöl (nach Bedarf)

Los geht's - Schritt für Schritt

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Vorarbeiten

Holzladen auftrennen
abgetrenntes Seitenteil
Rahmenteile
im Hobel
bereit zum Verarbeiten

Nach reiflicher Überlegung wie ich an die Sache herangehen soll zerteilte ich diverse Stücke die ich kurz zuvor geschenkt bekommen hatte. Auf Grund der Schwere der Teile (vor allem die massiven Laden waren enorm schwer) verwendete ich dazu die Bandsäge (Bilder 1+2), die Deku hätte das Gewicht nicht ausgehalten. Bei den Rahmenteilen eines Paravants (Bild 3) ging es mit der Deku.

Die Teile wurden anschließend gehobelt (Bilder 4+5).

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Segmentringe herstellen

Leitse auftrennen
Schnittkante anzeichnen
Teile sägen
erstes Zusammenfügen
Schnittkanten glätten
Segmente zusammenleimen
verleimte Halbkreise
Kanten ebnen
fertige Ringe
Ringe in diversen Größen
weitere Größen

Da ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung von Größe und Form der Vase hatte beschloss ich, einfach einmal Segmente in diversen Größen zu sägen. Für jeden Ring werden 12 einzelne Teile benötigt, welche an den Seiten im 15° Winkel gesägt werden müssen.

Ich trennte die gehobelten Bretter in 4-5 cm breite Leisten auf (Bild 1). Die Dicke ist egal, Hauptsache, die Teile gehen durch die Deku. Auf der Leiste werden die Schnittkanten angezeichnet (Bild 2). Dazu wird die Lehre auf exakt 15° eingestellt und die Linien angezeichnet. Zwecks Materialersparnis (und um weniger Schnitte machen zu müssen) wird das Folgeteil auf dem Kopf stehend markiert, so dass ein Teil ins andere übergeht. Würde man hier mit der Kreissäge sägen müsste man die Breite des Sägeblattes mitberechnen, bei den dünnen Blättern der Deku ist das nicht nötig. Es ist auch egal gewesen ob die Teile nun 1mm breiter oder schmäler werden.

Ich zeichnete mir gleich mehrere Leisten mit unterschiedlich breiten Teilen an. Diese wurden dann gesägt (Bild 3). Um gerade Schnittkanten zu erhalten waren drei Dinge wichtig:

  1. Tisch und Blatt im 90° Winkel
  2. Sägeblattspannung knapp an der Zerreißgrenze und
  3. reduzierte Sägegeschwindigkeit

Nachem ich zwölf Teile mit derselben Breite gesägt hatte wurden diese probehalber zu einem Ring gelegt. Ein Spanngurt hilft beim Positionieren (Bild 4). Sah ganz gut aus und zeigte, dass die Einstellungen passten.
Es war nur ein kurzes Anschleifen nötig um die Kanten zu säubern (Bild 5).

Jeweils sechs Segmente wurden zu einem Halbkreis verleimt  (Bilder 6+7). Nach dem Trocknen des Klebers werden die Kanten nochmals geebnet (Bild 8) und die beiden Halbkreise zu einem Ring verklebt (Bilder 9-12).

Hinweis:
Da bei den Segmenten Hirnholz auf Hirnholz geklebt wird mit dem Leim nicht sparen!

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Vasenhals

Halssegmente verleimen
Durchmesser des Halses
Schablone anbringen
Kreis sägen
Halssegmente verleimen
Vasenhals bohren

Nachdem ich über 30 Segmentringe in diversen Größen gemacht hatte (über einige Tage verteilt, insgesamt gut 20 Stunden) ging es ans Formen der Vase. Mittlerweile wusste ich ungefähr wie sie aussehen soll. Ich begann beim Zusammenleimen mit dem Vasenhals.

Dazu hatte ich mir vier gleich große Ringe gemacht (Bild 1). Bei diesen wurden die Flächen plan geschliffen. Auf einer Abfallplatte zeichnete ich mir den gewünschten Durchmesser des Halses (Bild 2) und sägte den Kreis mit deutlichem Überstand grob aus.

Diese Schablone wurde auf einen Segmentring genagelt (Bild 3). Danach wurde der Kreis entsprechend der Markierung auf der Deku gesägt (Bild 4). Die Umrisse des ersten Ringes wurden auf die restlichen drei Halsringe gezeichnet und diese ebenfalls gesägt.
Dann konnten die vier Halssegmente zu einem Stapel verleimt werden (Bild 5).

Nach dem Trocknen des Leims bohrte ich den Flaschenhals mit einem Forstnerbohrer auf (Bild 6).

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Oberteil

Form übertragen
erster Schrägschnitt
Ringe für den Oberteil
Oberteil verleimen

Nach dem Hals der Vase folgten die Ringe für den oberen Teil.

Die Maße des Halses wurden auf einen geeigneten Segmentring übertragen (Bild 1). Der Sägetisch wurde in einem Winkel den ich Daumen mal Pi festlegte eingestellt und der erste Ring des Oberteils gesägt (Bild 2). Ich sägte vier Ringe in diesem Winkel. Danach stellte ich den Tisch flacher und sägte vier weitere Teile. Alle Teile wurden gestapelt um zu sehen ob die Form passt (Bild 3).

Da ich mit dem Ergebnnis soweit zufrieden war konnten die Segmente für den Oberteil verleimt werden. Zuerst wieder die Flächen plan schleifen. In zwei Abfallhölzer bohrte ich Löcher mit 10mm Durchmesser, passend zur Gewindestange (diese Art der Leimpresse habe ich mir bei Rexino abgekupfert - und sie funktioniert super) (Bild 4).

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Unterteil

Unterteil anleimen
die Vase "wächst"

Während der Oberteil trocknen konnte sägte ich auf die selbe Art die Ringe für den Unterteil. Dazu wurde der Winkel des Tisches steiler gestellt. War ein Ring gesägt wurden seine Außenkonturen auf den nächsten übertragen und dieser im gleichen Winkel gesägt. So verjüngt sich die Vase nach unten.

Die Ringe wurden nach dem Glätten der Flächen nach und nach an die schon fertigen Teile geleimt. Beim Verpressen kam die Gewindestangenleimpresse zum Einsatz (Bilder 1+2).

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Endfertigung

Boden anzeichnen
Halteplatten fixieren
Gewindestange festklemmen
Impro-Schleifstation
bereit zum Schleifen
Bodenplatte anleimen
Bodenrand schleifen
Flaschenöffnung bohren
auf Größe schleifen
Kanten runden
Vase ölen
fertige Holzvase

Nach einer Nacht in der Leimpresse folgte die letzte Monsterarbeit: das Schleifen!
Mit einer Drechselbank wäre es eine Sache von Minuten die Vase in Form zu bringen. Mangels einer solchen Bank dauerte es etwas länger.
Ehe ich die Schleifstation baute zeichnete ich die Umrisse für die Bodenplatte (Bild 1).

Zum Schleifen verwendete ich wieder die Gewindestange. Diesmal wurde sie in Verbindung mit einer Bohrmaschine zu einer Art Drechselbank umfunktiniert. Dazu fixierte ich die Bretter die ich zum Pressen verwendet hatte an der Ober- und Unterseite (Bild 2). Die Gewindestange wurde durchgefädelt und mit Muttern festgeklemmt (Bilder 3).

Auf der Terrasse baute ich eine improvisierte Schleifstation auf. Da ich keine Absaugung anbringen konnte - und eine Menge Staub zu erwarten war - fand ich das als geeigneten Arbeitsplatz (Bild 4).
Ein kleines Video zeigt die Schleifstation im Einsatz (Bild 5). Auch wenn es etwas holprig zugeht hat es super funktioniert (und schneller als gedacht).

Ich weiß, hätte ich die Stange kürzer eingespannt und mehr auf das mittige Ausrichten geachtet hätte es noch besser funktioniert da das Werkel nicht so geeiert hätte. Aber ich bin ja lernfähig ;-)

Die Vase wurde "befreit" und entstaubt. Danach wurde die (inzwischen auch geschliffene) Bodenplatte angeleimt (Bild 6). Anschließend wurde der Boden den Vasenkonturen angepasst (Bild 7) und eine kleine Erweiterung als oberer Abschluss gemacht.

Dazu zeichnete ich einen Kreis (größer als der Außendurchmesser des Halses) auf ein Brett, bohrte in der Mitte die Flaschenöffnung (Bild 8) und sägte den Umriss mit etwas Überstand aus. Mit dem Tellerschleifer wurde auf Größe geschliffen (Bild 9). Ein Brett als Unterlage und ich konnte die Kanten abrunden (Bild 10). Nachdem ich mit der Form zufrieden war wurde das Teil an den Flaschenhals geleimt.

Zum Schluss wurde die Vase geölt (Bild 11). Damit war ein echtes Monsterprojekt (was den Zeitaufwand betrifft) beendet (Bild 12).

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Anmerkung

Holzvase

Diese Projekt war nur entstanden da ich es "einfach wissen wollte". Wenn jemand so eine Vase (oder eine größere) mit der Dekupiersäge nachbauen will würde ich empfehlen, die einzelnen Ringe in einem Teil zu sägen. Etwa in der Art wie ich es bei dieser Holzschale gemacht habe.

Allerdings kann man in der Segmentversion auch noch sehr kleine Reststücke einer Verwendung zuführen (es kommen nun eh langsam die langen Winterabende, da hat man Zeit ;-) ).

Noch ein Wort zum Vaseninneren:
Die Vase hat eine Gesamthöhe von gut 50 cm. Sie wurde verschenkt und dient dazu, einen verschnörkelten Ast zu halten der entsprechen den Jahreszeiten dekoriert wird. Daher ist es egal wie es im Inneren aussieht. Wer es perfekt haben will der sägt auch die Innenseite der Ringe rund (im selben Winkel wie die jeweilige Außenkante).
In meinem Fall hat die Vase aber mehr Gewicht und steht daher stabiler.

Ach ja, das reinigen der Werkstatt dauerte dann nochmals gut sechs Stunden. Ich musste jedes einzelne Teil entstauben und neu einschlichten. Ich kann noch immer nicht glauben wieviel Zeugs ich in dem kleinen Kammerl habe!


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