Schatulle aus Esche
- Skill levelNormal
- Costs10 €
- DurationMehr als 4 Tage
Von einem Bekannten habe ich eine Eschenbohle bekommen.
Daraus sollte eine kleine Schmuckschatulle mit den Maßen 27 x 18 x 15 cm werden.
Auftrennen und Hobeln
Die Bohle war 2 m lang, 18 cm breit, 30 mm stark und leicht verzogen.
Die Wände der Schatulle sollten ca 11 mm stark werden, Deckel und Boden mindestens 6 mm.
Somit sollte der Teil für die Wände in 2 Teile und der Teil für Deckel und Boden in 3 Teile aufgetrennt werden.
Von der Bohle habe ich also die entsprechenden Längen abgesägt.
Durch die kürzeren Teile ging auch beim Abrichten weniger Material verloren.
Vor dem Auftrennen habe ich das jeweilige Teilstück mit dem Handhobel grob abgerichtet, so dass eine ordentliche Referenzfläche für den Längsanschlag der Bandsäge vorhanden war.
Da meine Bandsäge nur eine Durchlasshöhe von 16,5 cm hat, musste ich vor dem Auftrennen noch ein wenig von der Holzbreite wegnehmen.
Das eigentliche Auftrennen funktionierte dann erstaunlich gut. Ich hatte mehr Probleme mit Verlaufen des Schnitts erwartet.
Da ich nicht sicher war, wie weit das Holz nach dem Auftrennen noch weiter arbeiten würde, habe ich die entstandenen Brettchen noch zwei Tage liegen lassen um sie zu beobachten.
Dann habe ich die Brettchen mit dem Handhobel abgerichtet und mit dem Dickenhobel in mehreren Durchgängen auf die richtige Stärke gebracht.
Wände, Deckel und Boden
Die Wände sollten an den vertikalen Kanten auf Gehrung zusammen laufen. Die entsprechenden 45° Schnitte habe ich mit der Bandsäge gemacht und soweit notwendig auf der Stoßlade nachgearbeitet.
Anschließend habe ich dann das Frontbrett aufgetrennt in Deckel, zwei fixe Teile (oben und unten) und zwei Schubladen-Fronten. Das Maserungsbild sollte über die ganze Front hinweg erhalten bleiben.
An den Seitenteilen und an der Rückwand wurde nur der Teil für den Deckel abgetrennt.
Die Brettchenbreite von ca 16 cm reichte nicht für Deckel und Boden aus. Deshalb musste ich einige Stücke zusammen leimen.
Im nächsten Schritt konnte ich nun die erforderlichen Nuten in die Teile des Deckelrahmens und in die Seitenwandteile fräsen.
Deckel, Zwischenboden und Boden sollen später nur in der Mitte der Schmalseiten angeleimt werden. Der Rest wird in den Nuten verschiebbar gehalten. Dadurch hat das Holz die Möglichkeit, sich bei Feuchtigkeitsänderungen auszudehnen oder zu schrumpfen ohne dass das zu Spannungen führt.
Danach kann der Korpus und der Deckel probehalber zusammen gesteckt werden um zu prüfen ob alles passt.
Schubladen
Die beiden Schubladen werden nach demselben Prinzip erstellt. Die Teile werden zugesägt und gefräst. Auch hier sind die Böden schwimmend montiert indem sie nur im Frontteil angeleimt werden, sonst durch die Nuten in den Seitenteilen gehalten und gegen das hintere Rahmenteil verschraubt, wobei die Schraube durch ein Langloch geht. Dadurch kann der Boden quer zur Faserrichtung arbeiten.
Die Schubladen liegen in seitlichen Führungleisten, die wiederum in einer Nut im Korpus-Seitenteil stecken und mit einer Schraube fixiert werden.
Bei zusammengestecktem Korpus und bereits verleimten Schubladen kann schon geprüft werden, ob die Schubladen passen.
Ebenfalls schon vor dem Verleimen des Korpus können die Scharniere für den Deckel eingepasst werden.
Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Griffe aus kleinen Leisten gefräst, gefeilt und geschliffen. Sie werden später mit jeweils zwei kleinen Dübeln an den Fronten von Schubladen und Deckel verleimt.
Endmontage und Abschlussarbeiten
Nun wird auch der komplette Korpus und der Deckel verleimt.
Nachdem alles getrocknet ist wird das Ganze montiert. Alle Kanten werden mit einem Viertelstabfräser verrundet um dem Ganzen einen weicheren Charakter zu geben.
Dann folgt wie üblich Demontage, Schleifen, Ölen und Endmontage.
Am Boden werden noch vier Filzfüße angeklebt und die Schubladenführungen müssen nach dem Ölen nochmal nachgearbeitet werden.
Zu klären ist nun noch ob eine Innenausstattung gewünscht wird.