Produkttest - Bosch PTK 3,6 LI, Akku-Tacker
- Skill levelEinfach
- Costs5 €
- DurationUnter 1 Tag
Leider konnte ich bisher keine Erfahrung mit elektronischen Tackern sammeln, sondern musste stets auf mechanische Handgeräte ausweichen. Natürlich hört man oft das Totschlagargument "elektronisch = weniger Kraftaufwand, d.h. angenehmer im Umgang und ggf, schneller". Persönlich sehe ich das anders und habe nach einem passendem Testszenario gesucht, in welchem man diverse Merkmale der täglichen Arbeit vllt. nachstellen und bewerten könnte.
Test 01 - Stärke bei Überlappung der Tackernadeln
Eigentlich ziemlich simple ... doch der Ergebnis hat mich beim ersten Druchlauf schon überrascht. Leider etwas unscharf im Vordergrund, das Handgerät. Etwas schärfer im Hintergrund, der PTK.
- 2 Tackerklammern über Kreuz
- auf Druckstellen kontrollieren, um die Krafteinwirkung festzustellen
- der PTK ist stärker, d.h. drückt die erste Klammer mittig weiter runter, als das Handgerät
Test 02 - Geschwindigkeit im Vergleich
Bei diesem Test ging es nur um Zeit, d.h. wie lange braucht man, um 15 Klammern, ohne besonderes Augenmerk auf Gründlichkeit und Sorgfalt, zu tackern.
Vielleicht für einen häufigen Einsatz?! Persönlich hätte ich den Bosch PTK gerne beim Montieren der Unterdeckbahn bzw. Luft-/Dampfsperre gerne schon genutzt. Die Nutzung eines Handgerätes bei Bearbeitung einer ca. 2.5 m² großen Wand, ist anstrengender.
Test
- 15 Klammern in Reihe tackern
- Geschwindigkeit messen
- Handtacker 12.1 Sekunden
- Elektrotacker 18.7 Sekunden
Überraschung? Tatsächlich hätte ich angenommen, dass der PTK, d.h. Elektrotacker bereits bei einer geringeren Anzahl schneller ist, dies sollte sich aber nicht bestätigen.
Nach unzähligen Tests, variierend in der Anzahl der Klammern, entstand ein weiterer Test mit 25 Tackerklammern. Es handelt sich nur um 10 weitere Klammern, doch gibt es hierbei einen Wechsel in Rahmen der Bearbeitungszeit.
Test 03 - Geschwindigkeit mit mehr Klammern
Wie bereits in Test 02 beschrieben, wurde beim Testen der Geschwindigkeit nicht auf Genauigkeit bzw. eine schöne Linie geachtet. Es ging lediglich, um eine mögliche Verkürzung der Arbeitszeit, wenn man größere Arbeiten erledigt und eine große Anzahl an Klammern tackert.
- Handtacker 27.5 Sekunden
- Elektrotacker 32.3 Sekunden
Test 04 - Stärke bei weichem Holz
Um die Druckstärke zu überprüfen wurde ein weiches Holz einer Schrankrückwand verwendet. Es handelt sich hierbei um ein weiches Stück (m. M. gepresster) Fichte, welches mit Klammern der Stärke 6, 8 und 10mm getackert wurde.
- Klammern 6, 8 und 10mm im weichem Holz (Fichte)
- Klammertiefe messen
Test 05 - Sträke auf einem Holzauge
Das Problem der Holzaugen ist vermutlich bekannt. Meistens beim Sägen oder Bohren entstehen unschöne Übergänge, sofern man diese überhaupt noch mit einer Handsäge bearbeiten kann. Leider gelangen auch beide Tacker an ihre Grenzen, d.h. bereits die 6mm Klammern können nicht vollständig ins Holzauge eindringen.
Text 0X - Diverse andere Materialien
Um den Test zu vervollständigen wurden diverse weitere Materialien getackert und entsprechend verglichen.
Plastik, ca. 2mm dick: Beide Tacker konnten das Plastik problemlos durchdringen.
Kiefer, 10mm dick: Beim Handtacker konnte die Zierleiste aus Kiefer nahezu problemlos mit den Größen 6, 8 und 10mm getackert werden. Der Elektrotacker PTK hatte bereits bei den 6er Klammern Probleme, so dass keine der Klammern vollständig im Holz war.
Vergleich zu weichem Balsaholz, 10mm: Balsaholz ist sehr weich und hat nur eine Holzdichte von 70-125 kg/m3 (Kiefer im Vergleich, 520 kg/m³). Alle Klammern, d.h. 6er, 8er und 10mm konnten problemlos ins Holz eindringen. Weiterhin konnte man erkennen, dass ein sog. "Leerschuss" der Tackernadel aus dem Handtacker viel größere Schäden im Holz hinterlässt, als der Elektrotacker. Bei Arbeiten an weichem Holz würde ich daher immer den PTK vorziehen.