Polierwalze für die Bohrmaschine (Mini-Projekt)

• Skill level
  Normal
• Costs
  1 €
• Duration
  Unter 1 Tag

Früher gabs in Metallbearbeitungsbetrieben (vermutlich in anderen Branchen auch) ein sogenanntes Meisterbüro. Das war einfach ein Kabuff mit möglichst guter Rundumsicht (manche wurden deshalb auch an der Hallendecke angebracht, Motto: big Brother is watching you ;) ) und reduziertem Lärmpegel. Oft wurden diese "Hütten" aus Holz hergestellt.

Ein Bekannter von mir hat eben einen solchen Metallbetrieb und hat dieses Kabuff abgebaut. Ich als bekennender "Nichts-Wegschmeißen-Könner" (nein, dieses böse Wort "M...." - ähnlich diesem kleinen südamerikanischen Fußballgott - verwende ich definitiv nicht ;) ) "opferte" mich bereitwillig beim Entsorgen der Überreste. Dabei waren auch etliche m² Plexiglas in 4mm Stärke, leider vieles auch Bruch und auch zerkratzt.

Für ein anderes Projekt verwende ich eben ein Stück diesen Plexiglases. Aus einem großen Stück ein unversehrtes herauszutrennen, war mir zu schade. Der Kratzer darin sah zu Beginn auch gar nicht SO schlimm aus.

Lange Rede, kurzer Sinn... nachdem ich relativ viel Arbeit schon in dieses kleine Stück Plexiglas investiert hatte, fiel besagter Kratzer viel deutlicher auf und er störte mich.

Wer kennt das nicht: Lackkratzer aus dem Auto herauspolieren... Also: Plexiglas polieren, nur wie? Von Hand? Viel zu langwierig und anstrengend ;)...

Dann erinnerte ich mich auf ein Ereignis in meiner "Mofa-Zeit". Damals wurde gerade die Helmpflicht eingeführt und ich hatte an meinem Helm ein getöntes Visier.. Sah zwar cool aus, aber Kratzer darin beeinträchtigen die Sicht sehr. Zudem war das getönte Visier natürlich deutlich teurer als ein normales.. Ich hatte damals einen Kumpel, der arbeitete als Chirurgiemechaniker, der bot an, daß man das Helmvisier mal "über eine sogenannte Schwabbelscheibe ziehen könne". Bingo: denn die Helmvisiere sind eben auch aus Plexiglas...

Also eine Schwabbelscheibe herstellen, nur wie? Dann der nächste Gedanke: es gibt doch auch selbstgebaute Schleifwalzen.... das war dann der Startschuß :)

Holzwurm63 :)

Vom Faulen kannst Du was lernen, vom Dummen nicht ;)

Schritt 1 2

Schwabbelscheibe bzw. -walze

Im ersten Bild ist eine kommerzielle Schwabbelwalze zu sehen (also meine Gedankengänge waren gar nicht so "schräg". Das Bild habe ich erst im Nachhinein gefunden)....

Zunächst: eine Schwabbelscheibe besteht aus Stoff, m. E. am besten nicht fusselnde Baumwolle. Da ich jedoch kein Stück Baumwolle hatte und das (nicht vorhandene *grins*) sündhaft teure T-Shirt aus dem Hause Hugo Boss nicht dazu hernehmen wollte, entschied ich mich zu einem Stück altem Frotteehandtuch. Dies schnitt ich in einzelne rechtwinklige (nicht wirklich ;) ) Stücke, ca. 5cm Seitenlänge.

Diese Stoffstücke spießte ich auf eine M6 Schraube (bzw. Gewindestange), die ich an einer Seite angespitzt habe. Dies diente dazu die Stoffreste ohne ein Loch stechen zu müssen auf die Schraube aufspießen zu können. Nachdem alles auf der Schraube war, mit einer Mutter und großen Unterlegscheibe fest zusammengezogen. Sieht zwar aus, als man (oder Mann! ;) ) seit gefühlten 5 Jahren nicht mehr beim Friseur war, aber was solls... Danach mit der Schere die abstehenden Fetzen etwas kürzen und stutzen.

Als Schleif- bzw. Poliermittel habe ich aus der Not heraus Zahnpasta genommen. Es ginge aber auch Möbelpolitur oder Lackpolitur fürs Auto....

Um es gleich vorweg zu sagen: die Zahnpasta war für die ganze Aktion etwas zu flüssig, entsprechend sieht man dann aus ... siehe letztes Bild ;).