Pimpen eines Brotkastens (erster Einsatz einer Kopierhülse mit Frässchablone und einer Einhandfräse)

Die Vorgabe meiner Frau war, ein paar Löcher mit 20mm Durchmesser zu bohren.

Vor ein paar Tagen ging es in der Nachtschicht bei einer Diskussion um das Bohren von Löchern für Bankhaken im Multifunktionstisch, mögliche Abstände der Löcher und passende Hilfsmittel.
Da ich mir auch noch vorgenommen habe, solche Löcher in meinen MFT zu bohren, habe ich spontan eine Frässchablone 96-96 und einen dazu passenden Kopierring (27mm) für meine Bosch Oberfräse ACE 1400 gekauft.
Mit Schablone und Kopierring können Löcher im Abstand von genau 96 mm (Mitte / Mitte) gefräst werden.

Beides kam heute erstmals zum Einsatz.
Der Brotkasten ist 390mm lang; mithilfe der Frässchablone waren also 4 Löcher pro Längsseite möglich.
Die Schablone war schnell ausgerichtet und festgeklemmt. Danach war noch ein 20mm stirnschneidender Nutfräser und die 27er Kopierhülse in die Oberfräse einzusetzen und es konnte losgehen.

Die 4 Löcher auf der ersten Längsseite waren schnell gefräst, doch schon nach dem ersten ist mir aufgefallen, dass die Kopierhülse nicht mittig zum Fräser sitzt. - Aber erstmal egal! - Solange ich die Oberfräse immer gleich halten würde, würde sich auch der Abstand der Löcher untereinander nicht ändern. - Und darauf kam es an!

Danach habe ich mit dem gleichen Vorgehen 4 Löcher auf der zweiten Längsseite gefräst.

Das war die Pflicht.

Jetzt kommt die Kür.

Für das "Kanten abrunden" hätte ich auch etwas Sandpapier benutzen können. - Das wäre aber viel zu einfach gewesen.

Seit Kurzem besitze ich aber einen Fräsmotor von Kress. Dieser Fräsmotor hat einen 43mm Eurohals, kann deshalb z.B. in einen passenden Bohrständer eingesetzt werden.

Bei einer anderen Nachtschicht-Session ging es um Einhand- oder Kantenfräsen. Dabei bekam ich den Tipp, dass ich doch den Kress-Fräsmotor in einen passenden Tauchkorb einsetzen konnte, um die Fräse dann auch alternativ als Einhand- oder Kantenfräse nutzen zu können.

Einen offensichtlich passenden Tauchkorb / Hubkorb hatte ich schnell gefunden und bestellt.

Heute habe ich versucht, den Fräsmotor auf den Hubkorb zu montieren. Leider hat dabei ein am Hubkorb montierter Federhebel gestört. - Den Hebel habe ich kurzentschlossen samt Gehäuse entfernt. - Danach ließ sich der Fräsmotor in den Hubkorb einsetzen.
Beides zusammen ergibt eine handliche Fräse, die man ein- und zweihändig benutzen kann, denn der Einschaltknopf ist arretierbar.

Ich habe einen Abrundfräser mit Anlaufkugellager in die Fräse eingespannt und schnell alle Aussenkanten der gefrästen Löcher abgerundet.

Die Innenkanten mußte ich dann doch mit Sandpapier schleifen, weil meine neue Einhandfräse dafür zu sperrig war.

Meine Frau hat sich sehr über das Upgrade des Brotkastens gefreut.
Nun muß die Maßnahme nur noch beim Brot Wirkung zeigen.

Die 96er Frässchablone macht einen guten Eindruck und ist sehr praktisch. Das Material könnte zwar stabiler sein; wenn man die Schablone aber sorgsam behandelt, hat man lange Freude dran. Damit sollten sich sehr leicht Löcher im Abstand von 96mm fräsen lassen.

Warum die Kopierhülse nicht mittig zum Fräser positioniert ist und ob es an der Aufnahme des Kopierrings oder am Kopierring selbst liegt, muß ich noch herausfinden bzw. ausmessen. Ich hatte vorher noch nie mit Lochschablone und einer Kopierhülse gefräst. Deshalb ist mir das auch noch nicht aufgefallen.

Der Hubkorb / Tauchkorb paßt mit der kleinen vorgenommenen Modifikation perfekt zum Fräsmotor. Nur der Arretierungshebel für die Höhenverstellung ist für mich etwas gewöhnungsbedürftig. Den Hebel muß man drücken, wenn man den Korb arretieren will. - Das ist bei der POF genau andersrum.