Werkzeuge für Heim & Garten

Pflasterplattenweg


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    200 €
  • Duration
    1-2 Tage

Im Garten haben wir ein Metallgerätehaus für die Gelben Tonnen und die Mülleimer. Inzwischen ist gleich daneben unser Sitzplatz und wir modernisieren jetzt. An die Stelle des Metallhauses kommt ein hübsches Holzhaus und die Terasse wird mit Holz belegt. Und das Müllhäuschen kommt im vorderen Gartenbereich unter die Eibe. Nur dort ist kein Weg! Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein solcher. Also los geht es mit dem Trockenestrichbetonpflasterplattenweg.

Ich habe einen Weg angelegt und die Besonderheit dieses Weges und den Aufbau will ich Euch als Projekt vorstellen.

(Der Preis ist hypothetisch, je nach Länge variiert dieser ...)

Du brauchst
  • Gummifäustel
  • Wasserwaage
  • Maurerschnur
  • Pflastersteine
  • Betonplatten
  • Zollstock
  • Kelle
  • Maurerhammer
  • Estrichbeton
  • viele Pflastersteine
  • Gehwegplatten
  • Sack Estrichbeton
Schritt 1 3

Der Grundaufbau

Zunächst: Im Garten ist bei uns regionsbedingt schwerer fruchtbarer Lehmboden. Mit Sandboden geht das so nicht unbedingt. Also nicht den Kopf hängen lassen, dann braucht es eben mehr Beton.

Ich habe zunächst den künftigen Weg etwa 6 cm tief ausgegraben. Hilfreich ist, mit dem Spaten waagerecht auf dem Boden die Erde abzutragen. So wird es gleichmäßig eben.

Sodann vertiefe ich den Rand um dort Pflastersteine zu verlegen. Meine Steine haben rund 12 x 12 x 12 cm. Sie stammen aus einer uralten Hofeinfahrt und sind deshalb sehr unterschiedlich von der Form. Aber kostenlos :-) Ich habe folglich rund 15 cm Tiefe und 15 cm Breite ausgehoben.

Von der alten Terasse habe ich Betonplatten mit 50 x 50 x 5 cm. Zum Wegwerfen zu schade. Und sie sehen nicht neu aus, also perfekt für einen schönen "alten Weg".
Nun wird der Boden nach rund 45 cm ebenfalls ausgehoben. Nun aber quer für eine Reihe Pflaster. Im Bild 3 sieht man schön, dass ich nun ein Plateau für die Betonplatte habe. So brauche ich weniger Beton.

 

Schritt 2 3

Das Verlegen

Nun wird trockener Estrichbeton direkt aus dem Sack in die Furchen und auf das Fundament der Platte geschüttet. In den trockenen Beton stellt man nun die Pflastersteine und richtet diese passend aus. Hierzu nimmt man am besten einen Fäustel mit Gummiaufsatz. Gummihammer sind zu leicht, Fäustel ohne Gummi verursachen Funken, Splitter, die ins Auge gehen können und beschädigen evtl. den Stein. Will man Kanten brechen, bietet sich ein Maurerhammer an.

Sinnvoll ist, dass die Pflastersteine minimal oberhalb der Betonplatte stehen - so läuft das Wasser später über die Fugen ab, es bildet sich auf dem Stein kein Zementschleier und im Winter senkt dies die Rutschgefahr.

Wenn die Steine am Rand gesetzt sind, wird die Platte auf ihren Platz gelegt. Auch hier kommt eine Schicht trockenen Beton darunter. Wenn gut vorgearbeitet wurde, sitzt die Platte gleich. Ansonsten nacharbeiten. Mit der Wasserwaage kontrollieren, ob sie eben und in der Flucht liegt. Man kann auch jetzt schon vorsichtig mit beiden Füßen belasten und einen "Wackeltest" machen. Gegebenenfalls unterlegen oder Platte hin- und herschieben. Vorsicht mit dem Fäustel. Beim Schlag auf hohle Stellen, kann die Platte brechen. Tipp: Niemals flach mit dem Fäustel schlagen, sondern immer schräge. Einmal in diese Richtung, danach in Gegenrichtung. Durch den schrägen Schlag vberrutscht die Platte leicht und der Beton wird so ebenfalls verschoben. Die Bruchgefahr ist deutlich niedriger und der Erfolg ist deutlich höher. Dadurch, dass die Platte nicht komplett aufliegt, sondern am Rand rund 5 cm weniger Erde unterliegt, kann man durch solches Klopfen den Beton über den rand schieben. Was zu viel ist, fällt herunter und die Platte senkt sich minimal. Erfahrung macht hier den Meister.  

Liegt die Platte perfekt, nochmals mit der Wasserwaage kontrollieren und die Flucht zur vorigen Platte anpassen.

 

Schritt 3 3

Das Verfugen

Nun nimmt man trockenen Estrichbeton auf die Platte und schiebt zunächst vorsichtig in die Fugen zwischen Platte und Pflaster. Dadurch verfüllt man die hohlen Stellen unter der Platte. Mit der Kelle immer nachstochern, so dass sich keine Hohlräume bilden können. so lange, bis die Fuge voll ist.

Sodann füllt man vom Rand Erde bis an die Pflastersteine. Wenn etwas in die Fugen rutsch ist es nicht schlimm. Die Pflastersteine stehen auf Beton und werden von drei Seiten eingefugt. Das hält! Nun werden die restlichen Fugen verfüllt.

Ich habe für jedes Wegstück von rund 65 cm knapp einen Sack mit 40 kg Beton verbraucht. Beim Preis von 3,99 Euro ist das tragbar. Und jeden Abend ein Stück Weg nach der Arbeit gemacht.

Nun wird mit einem groben Handbesen abgefegt. Natürlich leeren sich nun auch die Fugen. Das ist nicht schlimm, denn diese werden später richtig eben verfugt.

Das fertige Wegstück wird jetzt gewässert. Mit dem Schlauch und die Spritzdüse so eingestellt, dass lediglich kleinste Tröpfchen - fast Nebel - herauskommen. Tropfen wären schon zu stark. Nun so lange auf den Weg halten, bis der letzte Zementschleier von jedem Pflasterstein entfernt ist. Aber nicht länger. Ich schätze, da fließen keine 2 Liter Wasser. Das genügt. Jetzt lässt man das ganze über Nacht ruhen.

Am nächsten Tag ist der Beton oberflächlich hart! Der restliche Beton zieht von unten Feuchtigkeit aus dem Boden und härtet langsam aus. Bei warmem Wetter ist es hilfreich den Weg und das angrenzende Terrain zu gießen. Nach einigen Tagen ist der Weg ausgehärtet, wobei bereits am Folgetag über den Weg gegangen werden kann. Vorsicht ist dabei schon nicht mehr nötig.

Im letzten Bild sieht man ein fertiges Wegstück. Links ist das Bodenniveau höher. Hier werde ich noch Pflastersteine schräg aufsetzen. Ich hatte jetzt keine Zeit, denn ans Ende des Weges kommt im Anschluss das Fundament für das Metallhaus. Und das muss schnell umgestellt werden, denn dann muss ich dort das Fundament für das Holzhaus graben und betonieren. Die schrägen Pflastersteine haben im Moment noch etwas Zeit. Um den Kritikern gleich zu entgegnen: Die optisch gute Seite ist rechts. Die unförmigen Steine habe ich links verlegt, denn da kommen Steine noch auf die Kante drauf. Dass es hier keine gerade Flucht gibt, ist deshalb zu vernachlässigen. Rechts sind übrigens Hohlblocksteine eingegraben gewesen, um den hang etwas abzufangen. Diese bilden jetzt eine schöne Abgrenzung zum Weg und konnten so bleiben wie sie waren ...

Die Fugen sind nun noch nicht gefüllt, sondern haben etwa 1 cm Platz. Am besten kauft man sich einen kleinen Sack Trasszement (blüht nicht aus) und Sand. Im Verhätnis 1 zu 4 trocken gut gemischt. Mit diesem werden die Fugen nun verfüllt und mit weichem Besen oder Kleisterpinsel abgefegt. Die Fugen sollten ziemlich voll sein. Wenn noch etwas fehlt, oder stellenweise durch die Unebenheiten des Pflasters schwierig zu füllen ist, kein Problem. Wieder wässern wie oben beschrieben, nur weniger! Am nächsten Tag ist schon wieder hart und einfach nachbessern. Und wieder einnebeln. So sollten alles Steine ohne Zementschleier und alle Fugen perfekt sein.

Ich habe einen solchen Weg seit rund 10 Jahren. Ohne Setzungen oder Risse. Zum Befahren mit dem Auto so natürlich nicht zu verwenden, aber für den normelen Gebrauch im Garten unkaputtbar. Und wenn der Weg wieder weg soll, genügt ein Vorschlaghammer um die ersten Steine am Rand wegzuschlagen und ein Meisel um die Platte zu entfernen. Dadurch, dass Steine und Platte beim Verlegen trocken waren, hält der Beton nicht allzu fest daran. Ein Schlag mit dem Maurerhammer ans Pflaster und der Beton fällt ab. Als Weg ist aber alles zusammen eine stabile und feste Einheit.

Als nächstes fertige ich jetzt das Fundament für das Metallgerätehaus. Mein nächstes Prohjekt ... Ich halte Euch auf dem laufenden.


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