Obstkorb mit der PPS 7S
- Skill levelNormal
- Costs5 €
- DurationUnter 1 Tag
Eines meiner Testprojekte für die PPS 7S war ein Obstkorb. Alle Schnitte wurden mit der Unterflurzugsäge gemacht.
- Bandschleifer
- NanoBlade Saw
- Bench drill
- 15 mm Forstnerbohrer
- Leimholz
- Leisten
- Holzwachs
Einleitung
Bei aduis fand ich einen Bauplan für einen Obstkorb in zwei Varianten. Eigentlich für die Dekupiersäge gedacht (kommt noch ;-)) habe ich einen Plan etwas abgewandelt und mit der PPS 7S als eines von vier Testprojekten gesägt.
Natürlich kann man die nötigen Ausschnitte auch mit der Dekupiersäge oder der Oberfräse machen, oder - wie im ursprünglichen Plan vorgesehen - die Leisten ohne Einkerbungen anbringen.
Seitenteile vorbereiten
Von einem Fichtenleimholz wird ein Streifen in der passenden Breite abgetrennt (Bild 1). Davon werden die beiden Seitenteile abgetrennt (Bild 2). Auf einem Seitenteil werden die Maße des Griffloches angezeichnet (Bild 3).
Die beiden Teile werden zusammengeklemmt und die Grifflöcher mittels 15 mm Forstnerbohrer gebohrt (Bild 4). Mit der Dekupiersäge werden die beiden Bohrungen zum fertigen Griffloch erweitert (Bild 5). Die dazu nötigen Schnitte lassen sich notfalls auch mit der Stichsäge machen.
Leisten ablängen
Die Leisten werden auf 28 cm abgelängt. Die Buchenleisten habe ich fertig gehobelt in der Größe 12 x 12 x 950 mm gekauft. Der Anschlag wird quer angebracht. Im passenden Abstand klemmte ich ein Anschlagholz fest (Bild 1).
Diese einfache Vorrichtung ermöglichte es mir, immer gleich vier Stück Leisten in einem Zug (im wahrsten Sinn) abzulängen (Bild 2). So waren die 12 Leisten schnell zugeschnitten (Bild 3).
Ersten Ausschnitt sägen
Jetzt wird es etwas kniffliger:
Auf einem Seitenteil zeichne ich die Aussparungen für die Buchenleisten an (Bild 1).. Ich wollte die Leisten nicht wie im Originalplan auf die Seitenteile setzen, sondern halb versenkt anbringen. Dazu müssen die Ausschnitte eine Tiefe von 6 mm haben.
Zuerst werden Lasereinheit und Blattschutz abgebaut und der Spaltkeil ausreichend tief versenkt. An dieser Stelle mein Hinweis, dass das Arbeiten ohne Blattschutz sehr gefährlich und eigentlich nicht vorgesehen ist!
Die Höhe des Sägeblattes wird auf 6 mm eingestellt (Bild 2). Mit genügend Abstand zum Sägeblatt befestigte ich ein Kantholz auf dem Tisch (die Kante die zum Blatt zeigt muss natürlich absolut gerade sein!). Dieses "Opferholz" wird genau winklig ausgerichtet und festgeklemmt (Bild 3). Zu meinem Glück passen ein paar meiner Einhandzwingen genau in die Führungsschienen der Säge.
Mit Hilfe eines Metallwinkels wird das Werkstück positioniert und festgeklemmt (Bild 4). Der erste Schnitt kann gemacht werden (Bild 5). Klemme lösen, Werkstück etwa 2 mm verschieben, festklemmen und Schnitt. Wie weit das Werkstück verschoben werden kann/muss ist abhängig von der Breite des verwendeten Sägeblattes (in meinem Fall 2,2 mm).
Während das Verschieben innerhalb des Ausschnittes gut mit bloßem Auge machbar ist muss die rechte Seite natürlich wieder mittels Winkel exakt eingerichtet werden (Bild 6). Noch ein Schnitt und die erste Aussparung ist fertig (Bild 7).
Tipp:
Für den Anfang würde ich empfehlen, die Aussparungen eine Spur schmaler zu sägen als man sie angezeichnet hat. Sollten sie zu eng sein kann man sie leicht mittels Holzfeile auf das benötigte Maß erweitern. Zu weit gesägte Aussaparungen sehen unschön aus und lassen sich nicht mehr korrigieren!
Wenn man die Eigenheiten seiner Säge kennt kann man die Einstellungen ggf. entsprechend anpassen.
Weitere Ausschnitte im Doppelpack sägen
Wenn alles wie gewünscht funktioniert hat kann man die restlichen Aussparungen gleich im Doppelpack sägen.
Das Vorgehen ist dasselbe: linke Seite einrichten, sägen, verschieben, sägen... rechte Seite einrichten, sägen, fertig. So werden nach und nach alles Ausschnitte gemacht (Bilder 1-4). Nach etwa 25 Minuten waren alle Aussparungen gesägt (Bild 5).
Buchenstäbe bohren (muss nicht sein!)
Ich war so in die Arbeit vertieft, dass ich Schritt für Schritt die Anleitung abarbeitete. Erst im Nachhinein kam ich drauf, dass ich bei meiner Variante (halb versenkte Stäbe) eigentlich keine Bohrungen benötigt hätte, da die eingeleimten Stäbe auch ohne zusätzliche Nägel halten würden.
Da ich mir diese Arbeit aber nun mal angetan habe, hier die entsprechenden Arbeitsschritte (für all jene, die sich an den Originalplan halten):
Die Bohrposition wird auf einem Stab ausgemessen und markiert (Bild 1). Der Queranschlag der Bohrmaschine wird entsprechend ausgerichtet und fixiert. Mittels Einhandklemme wird ein Anschlagholz an der passenden Stelle festgeklemmt.
Nun können die Buchenstäbe einfach angelegt werden und die Bohrung erfolgt an der richtigen Position (Bild 2). Bohren, Stab um 180° drehen, bohren, nächster Stab. Innert weniger Minuten sind alle Stäbe an beiden Enden gebohrt (Bild 3).
Entsprechend den verwendeten Nägeln verwendete ich einen Bohrer mit 1 mm Durchmesser.
Achtung:
Du musst beim Drehen des Stabes aufpassen, dass dieser von der selben Seite gebohrt wird, sonst ist das zweite Bohrloch um 90° verdreht!
Endfertigung
Ich spannte die beiden Seitenteile deckungsgleich zusammen und passte die Buchenleisten in die gesägten Aussparungen. Hin und wieder musste ich etwas nachschleifen (Bild 1) - aber das ist immer noch besser als wenn die Aussparungen zu groß sind.
Wenn alles passt werden die Seitenteile geschliffen. Ist der Anschlag am Bandschleifer winklig eingestellt geht das sehr einfach (Bild 2).
Nach dem Entstauben geht es an den Zusammenbau. Hier ist es wichtig, dass vor allem in der Anfangsphase die Leisten im rechten Winkel angebracht werden. Ich befestigte zuerst die vier "Eckleisten" und achtete darauf, dass alles im Winkel war (Bilder 3+4).
Wenn die ersten Leisten passen ist das Anbringen der restlichen Leisten eine Sache von wenigen Minuten. In jede Aussparung kam etwas Leim und jede Leiste wurde zusätzlich mit zwei kleinen Nägeln fixiert (wäre wie gesagt nicht wirklich nötig wenn die Leisten versenkt sind).
Wenn der Leim abgebunden hat kann der Korb behandelt werden. Ich entschied mich für ein flüssiges Wachs (Bilder 5+6).
Nachdem das Wachs eine Weile eingezogen hat wird der Korb mit einem weichen Tuch poliert. Dazu verwende ich gerne ausgemusterte Stoffwindeln, da diese die optimalen Voraussetzungen (weich und fusselfrei) für solche Arbeiten bieten.
Bei Gelegenheit baue ich eine zweite Variante des Korbes - diese dann komplett mit der Derkupiersäge. Ob's was wird kann man dann hier sehen ;-)