Neues Eingangsschild
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Schwierigkeitmittel
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Kosten70 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Nach nun 33 Jahren fiel das Eingangsschild unseres Vereinsheims dem Wind und Wetter zum Opfer und brach herunter. Als altem Holzwurm oblag es mir nun für Ersatz zu sorgen.
In einem Sägewerk erwarb ich ein Lärchenbrett welches unbesäumt war (die natürliche Baumkante ist vorhanden) und eine leichte Krümmung aufwies. Ideal für mein Vorhaben! Mir wurde das Brett noch beidseitig in einer Dicktenhobelmaschine auf ca. 25 mm sauber gehobelt, da es auch noch sägerau war.
Du brauchst
- Handkreissäge
- Tischbohrmaschine
- Exzenterschleifer
- Stechbeitel, diverse Größen
- Bildhauerbeitel, diverse Größen
- Bronzeklüpfel
- Holzklüpfel
- Schraubzwingen
- 1 x Brett, unbesäumt | Lärche (2000 x 300 x 25 mm)
- 1 x Bootslack, klar, matt | Alkydharzlack (1 Liter)
- 1 x Bootslack, moosgrün | Alkydharzlack (0,5 Liter)
- 1 x Lackverdünnung | Alkydharzlackverdünnung (1 Liter)
Los geht's - Schritt für Schritt
Planung und Vorbereitung des Projektes
Anschließend richtete ich die Papierbögen auf dem Brett aus und markierte die Position mit einem Bleistift. Sowohl die Papierunterseite, wie auch die Klebestelle auf dem Holz besprühte ich mit Sprühkleber. Hier verwende ich einen, der wieder ablösbar ist, sodass die verbliebenen Rückstände des Klebers am Ende mit einem Schwing- oder Exzenterschleifer beseitigt werden können. Nach Ablüften des Klebers (es ist ein Kontaktkleber) klebte ich die Papierbögen anhand meiner Bleistiftmarkierungen auf das Holz.
Ausarbeiten der Schrift
Auf dem Bild ist zu erkennen, dass ich mir mit Bleistift die tiefste Stelle von dem jeweiligen Buchstaben anzeichne. An dieser Stelle steche ich mit dem Stechbeitel senkrecht bis zu gewünschten Tiefe ein.
Dort an den Enden der Buchstaben (roten Pfeile) muss das Stecheisen schräg in das Holz eindringen, sodass von der tiefsten Stelle bis zur Buchstabenaußenkante der Schnitt verläuft.
Bei der Ausarbeitung der Schrift erwiesen sich die von mir schräg angeschliffenen Stechbeitel als überaus Nützlich!
Nun stach ich das Holz schräg zu der mittigen, senkrechten Einkerbung weg. Dies muss in mehreren Schritten geschehen, bis die jeweilige Fläche sich von der Vorlagenlinie bis zum Buchstabengrund erstreckt. Bei gebogenen Flächen erfolgt die Ausarbeitung mit Bildhauerbeiteln, die je nach Wölbung der Fläche auszuwählen sind.
Finishen der Oberflächen
Nachem die Ausarbeitung der Beschriftung fertig gestellt war, schnitt ich das Brett, welches ich an beiden Enden zum Spannen mit den Schraubzwingen länger gelassen hatte auf das fertige Maß. Zum Aufhängen kamen noch zwei Bohrungen durch das Holzbrett. Bei dem alten Schild befanden sich an der Oberkante des damaligen Brettes zwei Schraubhaken, die nachdem dort das Splintholz vermodert war, die Last des Schildes nicht mehr hielten und herausrissen. Dies habe ich mit den Bohrungen durch das Kernholz bei dem neuen Schild versucht zu verhindern.
Als sehr aufwändig hat sich das Schleifen der Schrift erwiesen. Es führte aber leider kein Weg daran vorbei. Hier möchte ich auch noch einmal darauf eingehen, dass die Buchstaben vor der Brettoberfläche zu schleifen sind! Für den Fall, dass die Buchstabenkante nicht ganz scharfkantig bleibt, nimmt man bei der Flächenbearbeitung mit dem Schwing- oder Exzenterschleifer diese kleinen Verundungen der Kanten wieder weg.
Nachdem nun der Schleifstaub entfernt war, trug ich die erste Lackschicht auf. Da das Schild über viele Jahre/ Jahrzehnte der Witterung ausgesetzt sein wird, entschloss ich mich die Oberfläche mit einem Bootslack zu versiegeln. Ich habe wirklich sehr, sehr lange recherchieren müssen, um einen matten Bootslack, einem Alkydharzlack von einem Hamburger Lackhersteller zu finden. Noch sehr viel länger dauerte allerdings die Lieferung des Lackes. Hochglänzende Bootslacke gibt es gefühlt in jedem besser sortierten Baumarkt. Nur eine "glänzende Speckschwarte" passt nicht in den Wald. Also musste ich mich in Geduld üben...
Für den Erstanstrich mischte ich den Lack mit 5% Alkhydharzlackverdünner. Das korrekte Mischungsverhältnis stellte ich durch eine digitale Küchenwaage, der ich zuvor einen Gefrierbeutel übergezogen hatte sicher. Die niedrigere Viskosität des Lackes ermöglicht es ihm besser in die Holzfasern einzudringen. Nach einer Trocknungsdauer von vier Stunden konnte ich die komplette Oberfläche mit 400er Schleifleinen leicht überschleifen. Bei einem anderen Lackhersteller habe ich mir eine kleine Gebindegröße Alkydharzlack im Farbton Moosgrün (RAL 6007) anmischen lassen. Diesen trug ich nun mit feinen Pinseln auf die Beschriftung auf. Ebenso auf das Logo, den Bäumchen. Der Auftrag des farbigen Lackes musste nach der Grundierung geschehen, damit die Holzfasern nicht die grüne Farbe aufsaugen und es an den Kanten der Schrift zu unschönen Stellen kommt. Sollte beim Lackieren der Beschriftung farbiger Lack auf die Brettoberfäche gelangt sein, können diese Stellen nach Trocknung mit einem scharfen Stechbeitel abgekratzt oder vorsichtig weggeschliffen werden.
Mit dem farblosen Lack überzog ich noch fünf mal die Oberfläche, wobei jeweils ein Zwischenschliff und eine Trocknungszeit von einem Tag dazwischen lag.
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