Neuer Fussboden im Atrium

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Vorher: Ansicht von der ersten Tür.
Vorher: Ansicht aus einer anderen Ecke.
Vorher: Ansicht von der zweiten Tür.
Dito...
  • Schwierigkeit
    mittel
  • Kosten
    475 €
  • Dauer
    3-4 Tage
  • Öffentliche Wertung

Die Ausgangssituation stellte sich so dar. Wir haben ein Atrium, also einen allseitig umschlossenen Innenhof. Die Masse sind über den Daumen 5 x 5 Meter. Durch dieses Atrium erfolgt der Zugang zu unserer Wohnung, gleichzeitig ist es unser "Sommerrefugium". Hier hat meine Gattin einen Teil Ihrer (viel zu vielen...) Pflanzen, hier stehen unsere Aussenmöbel und hier wird auch gegrillt. Als wir die Wohnung übernahmen, war dieses Atrium komplett leer, der Fussboden war mit Betonplatten 50 x 50 cm belegt. Wir haben dann nach und nach ein wenig Leben und Optik reingebracht. In diesem Projekt kann man sehen, was bis einschlieslich letzten Sommer der Status Quo war. Der Fussboden blieb ein Problem. Rasenteppich war keine gute Idee, da er nach Regen viel zu langsam abtrocknete. Zwar hatte er die typischen Drainagenoppen, aber im Atrium herrscht einfach zu wenig Luftbewegung um für eine zügige Abtrocknung zu sorgen. Wir haben lange, sehr  lange überlegt, wie wir das ändern könnten. Einen klassischen Terrassenboden aus Holz oder WPC entfiel. Hauptsächlich weil ich keine Möglichkeit sah, das erforderliche Gefälle einzuarbeiten. Der Grund dafür sind die beiden Türen, die auf den Bildern zu sehen sind. Ein Boden sollte doch an beiden Bodenstufen die gleiche Höhe haben. Auch waren uns der handwerkliche und finanzielle Aufwand für ein Mietobjekt doch zu groß. Kunstrasen war eine weitere Option, wurde aber auch wegen der schlechten Abtrocknung schnell wieder verworfen. Klickfliesen aus Kunststoff sahen uns zu sehr nach Hallenbadumkleideraum aus, also auch nicht.
Es fiel dann die Entscheidung für Klickfliesen aus Akazienholz. Die Vorteile lagen in der einfachen Montage ohne zusätzliche Unterkonstruktion. Und in einer gewissen Anpassungsfähigkeit an den nicht 100%ig ebenen Boden. Wir hatten dann noch das Glück einen Restposten in der eher ungewöhnlichen Formatierung 30 x 60 cm zu bekommen. Dies ermöglichte eine Verlegung, deren Optik eher an Dielen denn an Parkett ala Hadden Hall erinnert.

Du brauchst

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Werkzeuge
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Materialliste
  • 18 m² x Klickfliesen | Akazie/Kunststoff (60 x 30 cm)
  • Rest | Rohspan
  • Rest | Hartfaser

Los geht's - Schritt für Schritt

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Erst mal Fläche machen

Ein Stapel Arbeit.
Für einen ersten Eindruck...
... in die Fläche gelegt.
Ganze Platte gelegt, an den Rändern...
... ist die Arbeit aufwendiger.
Brüchiger Kunststoff.
Verzogenes Holz.
So nicht verlegbar.
Ausschussquote: 15 von 105

Um erst mal einen Eindruck vom Verlegebild zu bekommen, habe ich alle Fliesen, die nicht geschnitten werden müssen, ausgelegt. Erschreckend war die Ausschussquote! Vorallem die rückseitgen Kunststoffträger waren teilweise vollständig weggebrochen. Ab diesem Moment war klar, dass dieses Projekt nicht an einem Nachmittag fertig werden würde.

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Schadensbegrenzung

Erstmal alles ausseinander nehmen.
Auf Länge gebracht, hier 305 mm
Hartfaserstreifen für den richtigen Abstand
Hier entsteht eine Fliese mit einem noch brauchbaren KS Rücken.
Beispiel einer selbstgebauten Fliese.

Erst einmal die schlimmsten Kandidaten aussortiert. Ich dachte mir, ich nehme die für die Ränder, sägen muss ich da sowieso. Dann kann ich da gleich auch noch bohren und schrauben...
Um aus den Teilen neue Fliesen bauen zu können, habe ich mir eine einfache Lehre mit zwei Anschlägen gebaut. Die Abstände zwischen den Akazienbrettern entspricht ziemlich genau der Stärke von Hartfaser, also habe ich dünne Streifen davon als Abstandshalter dazwischen gelegt. Die Schrauben habe ich alle wiederverwendet. Die Akazienbretter wurden mit der PPS 7 auf die entsprechende Länge gebracht. 305 mm für den einen, 160 mm für den anderen Rand. Einige der Kunststoffrücken waren noch zu retten, die habe ich als erstes verarbeitet. Für weitere Fliesen musste ich diese dann durch Akazienabschnitte ersetzen. Glück im Unglück, die Höhe passte.
Natürlich haben wir die mangehafte Ware reklamiert. Da es sich um einen Restposten handelte, war eine Ersatzlieferung nicht möglich. Wir haben uns dann auf einen Preisnachlass geeinigt. Rückblickend betrachtet, war das nicht sehr klug. Weil ich mich vermutlich noch lange mit und über diesen Boden ärgern werde, hätte ich den Krempel besser zurück gegeben.

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Abschluss und Fazit

Der Boden sieht besser aus als vorher - aber zufrieden bin ich nicht. Die Qualität des Materials ist unterirdisch. Und schon jetzt liegt der Boden stellenweise nicht mehr plan. Ich sehe mich da nächstes Jahr schon was neues machen, bzw. eine Unterkonstruktion bauen. Für diesen Sommer muss es reichen und dann will ich erst mal sehen, wie er den nächsten Winter überlebt.
Was uns gefällt, ist neben der Optik das Abtrockungsverhalten nach Regen. Das geht recht zügig und erfüllt zumindest in diesem Punkt die Vorgaben. Auch meine Sorge, der Boden könnte regennass sehr rutschig sein, bewahrheitete sich nicht. Wir sind mit so ziemlich allen verfügbaren Schuhsohlen drübergelaufen, aber glatt oder rutschig war es nie.


Rechtlicher Hinweis

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