Werkzeuge für Heim & Garten

Neue Terrasse


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    1700 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Die alte Terrasse aus Holz war in die Jahre gekommen und die Schäden einfach zu groß um sie auszubessern. Ich habe mich für den kompletten Abriss und neuaufbau mit Stein entschieden. Besonders dabei ist, das ich dafür Terrassenlager verwendet habe.

Du brauchst
Schritt 1 7

Abriss der alten Terrasse

Alles muss weg. So eine große Terasse abzureißen, hält schon etwas auf. Ich habe das mal in einem Video zusammengefasst.

Schritt 2 7

Unterkonstruktion

Den Untergrund für die neue Terrasse vorzubereiten gestaltete sich schwieriger als erst gedacht. Normalerweise würde man etwas ausschachten, mit Schotter und Splitt auffüllen und darauf die Platten bzw. die Stelzen packen. In meinem Fall wäre das aber ungünstig. Der Boden besteht nämlich aus Lehm. Wenn man den auskoffert schafft man sich eine Badewanne und das Wasser würde nicht schnell genug versickern und sich den Weg Richtung Haus suchen. Deswegen habe ich mich dafür entschieden Randsteine zu setzen und mit Sand aufzufüllen. Dort drauf kommt eine Teichfolie. Das ganze hat ein Gefälle vom Haus weg, so dass das Wasser zum Hof ablaufen kann.

Das vorhaben stellte mich aber vor andere Probleme. Die Gehwegplatten, die vom damaligen Fußweg noch am Haus liegen, sind abschüssig vom Haus weg. Der Rest des Hofes ist abschüssig zum Haus hin. Ich habe also kein durchgängiges Gefälle vom Haus weg. Die Lösung für die Randsteine war dann ein Betonsockel. Mit dem konnte ich dann ein durchgängiges Gefälle herstellen. Damit der Sockel auch an Ort und Stelle bleibt, sind in die Erde Stahlstäbe eingeschlagen, die oben noch ein Stück rausschauen.

Schritt 3 7

Randsteine und Sand

Die Randsteine wurden dann in ein Betonbett gesetzt und keilförmig 10 cm hoch einbetoniert. So haben sie später genug Halt um nicht umzukippen. Dafür braucht man eine Menge Beton. Ich habe über 12 Säcke Estrichtbeton verbraucht, den muss man nur mit Wasser anrühren und kann ihn schnell und leicht verarbeiten. Für das Verlegen der Randsteine sollte man sich Schnüre in der richtigen Höhe spannen, um gerade und hoch genug zu verlegen. Die Schnüre waren bei mir auch problematisch denn die Hauswand war nicht wirklich gerade. Wenn man dort mit Rechten Winkeln arbeitet, ist man am Ende schief. Am besten misst man dann die Diagonalen, die gleichlang sein müssen. In dem „Komplett-Video“ geh ich darauf auch noch weiter ein.

Nach den Randsteinen kommt dann Sand rein. Jede Menge Sand. Ein Freund aus dem Dorf hat zufällig gerade seine Sandkiste auflösen wollen. Eine echt große Sandkiste. Die liegt nun unter meiner Terrasse. Aber das reichte noch nicht, so kam die Sandkiste der Kinder dort ebenfalls rein. Aber auch das war zu wenig, und da ist es prima wenn man einen Landwirt als Freund hat. Noch zwei Treckerschaufeln Sand dazu und es war genug. Um das Ganze plan zu bekommen, muss man Stangen in den Sand legen und ausrichten. Auf diesen kann man dann mit einer Richtlatte den Sand abziehen. Anschließend kann die Teichfolie drüber. Die wird einfach nur drauf gelegt. An der Hauswand ist ebenfalls ein Stück Teichfolie damit der Sand keinen direkten Kontakt mit der Wand hat.

Schritt 4 7

neues Material

In der Zwischenzeit ist auch das Material angekommen. Eine Palette Feinsteinzeug und drei Kartons Stelzenlager. Die Verpackung der Platten zeigt schon, das es sich hier nicht um Billigware handelt. Es sind immer zwei Platten in einem Karton. Zwischen den Platten sind noch zwei Streifen, irgendwie sowas wie Plastik, damit diese sich gegenseitig nicht verkratzen können.

Schritt 5 7

Stelzenlager

Die Stelzenlager werden auf Platten geschraubt um einen besseren Stand zu haben. Ich habe im Internet bei Kleinanzeigen geschaut wer alte Gehwegplatten verschenkt. Dort bin ich fündig geworden und habe 35 Randsteine bekommen. Diese habe ich dann stumpf in der Mitte noch mal durchgebrochen um genug „Untersetzer“ für die Lager zu haben. Die Lager werden mit drei Schrauben an den „Untersetzern“ festgeschraubt. Normalerweise macht man das erst wenn die Feinsteinzeugplatten oben drauf liegen. Dann hat man es einfacher die Stelze zum Ausrichten zu verschieben. Da ich aber Teichfolie benutzt habe wollte ich die mit Bohren nicht durchlöchern. Also wurden die Stelzen mit den Platten schon vorher verheiratet. Das Ausrichten der Lager ist durch die Teichfolie aber auch sehr leicht. Wenn man Splitt als Untergrund hat ist es einfacher wenn man die Lager nicht vorher festschraubt.

Schritt 6 7

Video zum Aufbau langversion (23 Min.)

Das Einstellen der Stelzenlager ist wirklich kinderleicht. Ankommen tun die Teile völlig eingeschraubt. Man sollte sie also vor dem Verarbeiten erst mal auf 10 cm Gesamthöhe rausschrauben. Denn nur so kann man später die Höhe verändern, also nicht nur nach oben sondern auch nach unten korrigieren. Auf den Stelzen sind Abstandshalter drauf, die ggf. teilweise oder ganz abgebrochen werden müssen. Am Rand bricht man zwei gegenüberliegende Teile weg, in den Ecken alle. Ansonsten bleiben die Abstandshalter alle dran. Warum das so gemacht werden muss, wird im Komplettvideo am Ende des Artikels deutlich (bei Minute 13).

Liegen die Platten erst mal auf den Lagern drauf, kann man die Lager kinderleicht durch drehen des Ringes in der Mitte höhenverstellen. So hat man die Platten blitzschnell in Waage. Was auch total praktisch ist das man einen Hohlraum unter den Platten hat. Dort kann man leicht und einfach die Stromkabel verlegen die zu den Lampen und Steckdosen gehen und man kommt jederzeit leicht wieder unten ran.

Schritt 7 7

Fazit

Fazit: Von den Terrassenplatten bin ich sehr begeistert. Alle Platten waren ohne Mängel, die Qualität ist hervorragend. Sehr rutschfeste Oberfläche ohne das es die Optik stört. Die Stelzen sind eine gute Alternative zum Platten direkt auf dem Boden legen. Das Einstellen ist kinderleicht. Den Hohlraum unter den Platten kann man gut zum Verlegen von Kabeln verwenden. Schneller verlegen lassen sich die Platten damit meiner Meinung nach aber nicht. Die Stelzen müssen jeweils mit 3 Schrauben befestigt werden und der Untergrund muss genau so wie bei „herkömmlicher“ Verlegung vorbereitet werden. Allerdings verzeihen die Stelzen Unebenheiten im Untergrund leichter, da man einfach die Höhe der Stelze anpassen kann. Überzeugt hat mich das System auf jeden Fall, es ist allerdings auch ein nicht unerheblicher Kostenfaktor.

Als nächstes kommen die Balken und die Palisaden wieder dran. Dazu dann mehr in einem anderen Artikel.