Neue Garderobe für den Flur

Was wollten wir eigentlich?

• Platz für reichlich Schuhe (4 Personen...)
• Eine Bank
• Alles möglichst trotzdem noch offen
• Noch Zugang zum Verteiler vom Fussbodenheizungsverteilerkasten
• Platz für die Jacken der Saison (alles was wir gerade nicht brauchen hängt im Keller)
• Ein geschlossener Schrank für Schals, Mützen usw...

Also kamen wir auf folgende Idee. Als Hintergrund eine Fototapete die aussieht wie Holz, davor eine Eckbank wo die Schuhe drunter kommen und darauf eine große Sitzfläche. Der existierende schmale Schrank sollte einfach an die Seite rutschen und bestehen bleiben.

Der alte Schrank war schnell abgebaut und es konnte los gehen. Im Baumarkt stand ich vor verschiedenen Tapeten die für mich in Frage kämen, meine Frau war aber nicht zu erreichen. Ein Problem! 
Also durfte meine Große mit ihren 5 Jahren entscheiden welche Tapete wir mitnehmen. Eine gute Wahl wie ich - und auch meine Frau finden.
Erst wollte ich tatsächlich Holz an die Rückwand machen, als mir aber die Idee mit der Tapete kam war ich erst etwas skeptisch. Das Ergebnis ist aber wirklich gut geworden.

Der Schrank sollte komplett Plan in die Nische passen. Da wäre es aber schwer geworden, seitlich Dübel zu verwenden. Also habe ich überlegt die Platte immer auf Leisten aufzusetzen, diese aber dann mit Dübeln mit den Platten zu verbinden und nur mit einer Schraube dann noch zu befestigen.
Die Möbelbauplatten habe ich das erste Mal nicht im Baumarkt auf Maß schneiden lassen, da ich ja meine neue PTS10 nutzen wollte. Dabei habe ich schnell gemerkt, dass Platten mit 2650mm doch etwas lang sind um sie seitlich ohne passende Auflage drüber zu schieben. Demnächst baue ich mir also noch einen passenden Bock mit Rollen dafür. Also musste eben immer meine Frau mit anfassen wenn die Platten noch zu groß waren. Von dem Platten schneiden habe ich leider keine Fotos, aber ich denke das versteht auch so jeder.

Danach habe ich ganz viele Leisten zugeschnitten. Diese wurden etwas schmaler als die Tiefe der ganzen Garderobe gewählt, da am Ende noch eine Leiste als optisches "Schmankerl" unter alle waagerechten Platten sollte. Danach habe ich mir eine Vorrichtung gebaut, damit die Leisten alle im gleichen Abstand eine Dübelbohrung bekommen konnten.

Diese habe ich dann mit dem Meisterdübler auf die Platte übertragen und jeweils alle Dübel nochmal gekürzt, da sie bisher zu lang waren. Als die Leisten dann alle angebracht waren, konnte der erste Probezusammenbau folgen.

Dann folgte nur noch der Zusammenbau. Die Böden passten dank dem Meisterdübler (den ich hier das erste Mal benutzt hatte) perfekt ineinander und so war der Zusammenbau kein Problem. Erst hier fiel mir auf, dass meine Tochter beim Kauf der Tapete wohl vor allem auf die Passgenauigkeit zum Kleid geachtet hat....

Die vordere Sitzbank sollte so gebaut sein, dass man sie schnell wieder abnehmen kann wenn man an den Verteilerkasten muss. Also stand diese komplett seperat, sollte aber am Ende mit 2-3 Schrauben befestigt sein. Die Teile waren fast alle schon vorgeschnitten, also ging es um das Feintunung und den Zusammenbau. Nur am mittleren Schrankboden und der Sitzfläche brauchte ich noch eine kleine Aussparung für den Verteilerkasten. Also konnte alles geleimt werden. Am Ende kam noch eine Rückwand drauf, damit sich das ganze nicht verzieht und wackelt.

Erst wurde dann noch die Sitzfläche glatt geschliffen, geölt, dann nochmal geschliffen und nochmal geölt. Nun ist sie schön glatt. ;)

Unter die Böden kamen noch mit einfachem Leim Zierleisten, die sieht man auf den kleinen Bildern leider nicht so gut. Dadurch sehen die Böden etwas dicker aus und außerdem passen diese zu der Tür vom Schrank.
Die Leisten auf denen die Regalbäden aufliegen habe ich noch weiß lackiert.
Als Hakenleiste haben wir einfach eine zweite von Ikea geholt, beide durchgeschnitten , zusammen geklebt und diese dann gemeinsam aufgehängt. So haben wir dann insgesamt 9 Haken frei, das sollte reichen denke ich. Sonst hat eine Leiste nur 5 Haken. Doof war jedoch, dass diese rein optisch gleich aussehen, Ikea aber die Form leicht geändert hat (die alte Leiste war schon ein paar Jahre alt)... Aber an der Schnittstelle sieht man es nicht mehr - wenn man es nicht weiß.

Wir sind sehr zufrieden mit der Lösung und die Kinder sowie Gäste setzen sich wie selbstverständlich auf die Bank. Nun fehlen nur noch ein paar Bilder oder ähnliches und der Flur sieht super einladend aus. Alle Schuhe haben Platz und auch Haken haben wir zur Zeit noch für die Gäste über.

Was ich noch tun werde:
Ich habe Sorge, dass die langen Böden mit der Zeit durchhängen, und habe gelesen, dass man Aluminiumwinkel einlassen kann um dies zu verhindern. Da der hintere Schrank nur verschraubt ist und nicht geleimt kann ich das noch nachträglich machen. Wir haben zur Zeit etwas Probleme mit den Wasserleitungen und diese laufen genau dahinter, deshalb wollte ich den Schrank auseinanderbauen können ohne ihn zu zerstören, falls mal was an den Leitungen ist.