Nachttisch für den Hund - Teil 2: Schublade, Tür und Rahmen
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Schwierigkeitmittel
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Kosten180 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Der erste Teil vom Nachttisch für den Hund beschreibt die Idee und den Bau des Korpus sowie Einbau von Schubladen und Tür oder Rahmen.
Es gibt viele Möglichkeiten Fronten zu gestalten und der Bau einer Schublade ist gefühlt ein Projekt für sich. Daher werden diese Komponenten gesondert in diesem zweiten Teil gezeigt.
Du brauchst
Werkzeuge
- Werkzeugliste siehe Teil 1
Materialliste
- Materialliste siehe Teil 1
Los geht's - Schritt für Schritt
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Aufgabe
Es sollten zwei Nachtische gebaut werden passend zu den Fronten der weißen Schlafzimmermöbel. Zu jedem Nachtschränkchen gehört natürlich eine Schublade.
Das vorne offene Schränkchen für den Hund erhält einen Zierrahmen.
Das zweite Schränkchen bekommt eine Tür passend zur Front der Schublade.
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Konstruktion
Die Schublade soll zwei Seitenwände bekommen hinter die eine Rückwand geleimt/geschraubt wird. Die Front soll aus einem Rahmen mit Füllung bestehen, die optisch dem Kleiderschrank angepasst ist. Diese wird dann mit Dübeln auf die Seitenwände geleimt.
Der Boden ist in eine umlaufende Nut eingelassen. Die ausgesuchten Quadro V6-Auszüge bedingen ca. 13 mm Abstand zwischen Seitenwandunterkante und Boden. Ferner bekommt die Rückwand hierfür jeweils eine 30 mm breite Aussparung und ein Sackloch, in die die Schiene einhakt.
Die Tür wird mit gleichem Profil und Füllung wie die Schubladenfront gebaut, lediglich höher.
Der Rahmen besteht aus vier Leisten. Die breitere Leiste oben bekommt einen leichten Bogen.
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Material
Für den Schubladenkorpus wurde 15 mm Multiplex gewählt. Alle Rahmen der Fronten wurden aus einer 18 mm Multiplex-Platte gesägt. Die Füllungen der Fronten sind aus 6,5 mm Multiplex.
Die vollständige Materialliste ist in Teil 1 aufgeführt.
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Schublade - Seitenteile
Zunächst werden die Bodennut in Seiten- und Rückwand, die Aussparung und Sackloch für die Auszugsschienen sowie die Schraubenlöcher in der Rückwand angezeichnet.
An den Stirnflächen der Seitenwände werden je zwei Dübellöcher markiert, welche anschließend mit der Dübellehre gebohrt werden.
Auf der Tischkreissäge wird nun der verdeckte Schnitt für die Aufnahme der Bodenplatte eingemessen und jeweils mit einem Probeschnitt verifiziert. Der erste Schnitt wurde auf den Abstand Unterkante zur Nut am Parallelanschlag justiert und der zweite auf die Breite. Mit einem dritten Sägeschritt wurde der verbliebene Steg entfernt.
Auch die Aussparungen für die Auszugsschienen wurden als verdeckte Schnitte in mehreren Durchgängen vor dem Anschlagwinkel der Tischkreissäge gesägt. Mit dem Stechbeitel und Sandpapier wurden die Aussparungen dann nachgearbeitet.
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Schublade - Front
Der aufwändigste und anspruchsvollste Part dieses Projekts sind die Rahmen für die Fronten. Aus 18 mm Multiplex wurden die Rahmenteile auf Breite gesägt, um dann eine Längskante mit einer 9 mm breiten 45°-Fase zu versehen, die später die Füllung rahmen wird.
Rückseitig dieser Fase wird nun wieder mit mehreren verdeckten Schnitten ein 9 mm breiter und 6,5 mm tiefer Falz gesägt, der die Füllung aufnehmen soll.
Der untere Rahmenteil soll ebenfalls den Boden tragen und bekommt dafür auch die Nut. Dies hat allerdings einen größeren Abstand zur Unterkante. da die Front die Seitenwände (Zargen) überragt.
Mit der Gehrungssäge werden nun die 4 Rahmenteile jeder Front zugeschnitten. Ich habe die Längen ca. 1 - 2 mm erhöht, als Spielraum für eine spätere Korrektur. Die Rahmen konnten jetzt zusammengelegt werden, um das genaue Maß für die Füllung zu bestimmen und diese zu sägen.
In die Gehrungs-Stirnflächen habe ich Schlitze für Flachdübel eingebracht. Diese Dübel wurden wegen der kurzen Schlitze verkleinert. Nun konnte alles verleimt und dabei mit Zwingen in Position gehalten werden.
Die Bodennut wurde nach dem Aushärten mit dem Stechbeitel in die seitlichen Rahmenteile verlängert.
Die Dübellehre kam noch einmal zum Einsatz beim Übertragen der Positionen von den Seitenwänden auf die Front.
Die Front habe ich dann auf ihr endgültiges Maß gesägt, beginnend mit dem Abstand von Unterkante zur Nut für den Boden. Die umlaufende Kante erhielt eine Rundung mit der Oberfräse und alle Schubladenteile wurden geschliffen.
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Schublade - Montage
Der Zusammenbau ist immer der schönste Moment.
Die 8 mm Dübel werden mit Leim in die Seitenwände eingesetzt und deren Stirnfläche und Nut mit Leim bestrichen. Der Boden wird nun in die Nut eingeschoben und die zweite Seitenwand gleichermaßen aufgesetzt.
Auch die Nut der Front wird mit Leim versehen und Seitenwände samt Boden in die Front gesteckt.
Im letzten Montageschritt wird die eingeleimte Rückwand aufgesetzt, ausgerichtet und verschraubt. Ich habe hierbei Eckenspanner zu Hilfe genommen. Mit zwei Schraubzwingen wird nun insbesondere die Frontplatte angepresst und fixiert bis der Leim ausgehärtet ist.
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Tür
Die Bauweise der Tür entspricht exakt den Fronten der Schublade. Sie ist lediglich höher. Die Rahmenprofile hatte ich bereits mit den Schubladenprofilen gefertigt. Natürlich wird hier keine Bodennut benötigt. Das Schneiden der Gehrungsschnitte, Anpassen der Füllung, Leimen, Zuschneiden, Fräsen und Schleifen geht somit schnell von der Hand.
Die fertige Tür wird dann in der Höhe auf den Korpus ausgerichtet und die Achse der Scharnierplatte auf die Tür übertragen. Auf der verlängerten Markierung wird der seitliche Abstand für die Topfbohrung angezeichnet und mit einem 35 mm-Forstnerbohrer gebohrt. Der Topfbeschlag kann jetzt ausgerichtet eingesetzt werden, um die Schraubenlöcher vorzustechen. Festgeschraubt können nun die Scharniere die Tür mit der Montageplatte im Korpus verbinden.
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Rahmen
Das letzte anzufertigende Bauteil ist der Rahmen für die Hundekoje.
Hierfür werden drei schmale ein breiterer Streifen von der 18 mm-Multiplexplatte abgetrennt.
Das breitere, später obere Rahmenteil erhält einen 30 cm Bogen mit dem Fräszirkel. Hierzu wird in das Reststück der Platte (mit gleicher Breite) eine 5 mm Bohrung passend zum Zentrierstift des Zirkels gebohrt und Rahmenteil und Hilfsplatte mit Zwingen auf den Arbeitstisch gespannt. Mithilfe des Stufenanschlags wird nun der Kreisbogen in mehreren Schritten gefräst, bis das Stück herausgebrochen werden kann.
Jetzt wird dieses obere Rahmenteil auf Länge gesägt und hierauf der Längenanschlag für das untere Rahmenteil eingestellt. Die beiden seitlichen Rahmenteile erhalten eine andere Länge.
Auch der Rahmen wird mit Flachdübeln zusammengeleimt. Nach dem Aushärten folgen, wie schon bei der Tür, das Sägen auf Höhe und Breite, Kanten abrunden und schleifen.
In die Korpuswand werden wieder mithilfe der Dübellehre beidseitig zwei 8 mm Löcher gebohrt. Mit 4 Dübelsetzern in diesen Löchern wird deren Position auf den ausgerichteten Rahmen übertragen und an der Tischbohrmaschine gebohrt. Mit eingesetzten Dübeln kann nun der Rahmen auf den Korpus gesteckt werden.
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Fazit
Eine Kassettenfront hatte ich bisher noch nicht gebaut. Nachdem ich das Ganze in 3D am PC "geübt" hatte, klappte es konstruktiv auf Anhieb. Auch das Profil mit der Säge zu fertigen (mit Ausnahme der Kantenrundung) war fertigungstechnisch kein Hexenwerk. Hierzu hat sicherlich der Wechsel auf das 60-Zähneblatt beigetragen.
Auch Topfscharniere habe ich das erste Mal verwendet. Alle Teile wurden hierzu einzeln zusammengestellt und erfordern ein Eindenken bei der Auswahl und insbesondere der Bemaßung des seitlichen Abstands der Topfbohrung. Wenn man es dann verstanden und alles richtig gemacht hat, war dies "ganz einfach".
Auch die Quadro-Schiene erfordert vorab ein wenig Rechnerei bei der Bestimmung von Schubladenbreite/-länge, Bodenabstand zur Unterkante des Rahmens (Zarge), Ausschnitt und Sackloch in Rückwand (Hinterstück).
Für den Kreisbogen im oberen Rahmenteil hat sich die Hilfsplatte in gleicher Länge des Bauteils für den Einsatz des Fräszirkels bewährt.
Rechtlicher Hinweis
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