Nachttisch für den Hund - Teil 1: Korpus und Montage
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Schwierigkeitmittel
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Kosten180 €
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DauerMehr als 4 Tage
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Öffentliche Wertung
Der Mops sollte seinen festen Platz im Schlafzimmer bekommen und die vorhandenen Nachtische passten farblich nicht ins neue Schlafzimmer. So entstand die Idee zu einem Nachtschrank mit Hundekoje. Ein zweiter Nachtschrank sollte mit einer Tür ausgestattet werden.
Dieser erste Teil beschreibt den Bau des Korpus und den Einbau von Schubladen, Tür bzw. Rahmen, deren Herstellung im zweiten Teil des Projekts dokumentiert wird.
Du brauchst
Werkzeuge
- Arbeitstische und Sägestation
- Tischbohrmaschine
- Kapp- und Gehrungssäge
- Oberfräse
- Exzenterschleifer
- Tischkreissäge
- Akku-Bohrschrauber
- Universal-, Anschlagwinkel
- Bündig-, Fase-, Radius-Fräser
- Bohrsenker
- (Einhand-)Zwingen
- Holzbohrer 8 mm
- Holzbohrer/Fräsbohrer 5 mm
- Dübellehre
- Dübelsetzer
Materialliste
- 1 x Platte | 15 mm Multiplex (2,5 m²)
- 1 x Platte | 18 mm Multiplex (0,3 m²)
- 1 x Platte | 6,5 mm Multiplex (1,0 m²)
- 52 x Holzdübel | Buche (Ø 8 x 40 mm)
- 16 x Flachdübel | Buche (angepasst)
- 3 x Knopf | Metall
- 2 x Topfscharnier
- 2 x Montageplatte
- 2 x Scharniertopf Abdeckkappe
- 2 x Scharnierarm Abdeckkappe
- 2 x Vollauszug (NL=450mm)
- 6 x Bodenträger (Ø 5 mm)
- Senkkopfschraube (3,0 x 16 mm)
- 8 x Senkkopfschraube (4,5 x 45 mm)
- 10 x Anschlagdämpfer | Kunststoff transparent (Ø 5 mm)
- 16 x Euroschraube | Stahl (6.3mm x 13mm)
Los geht's - Schritt für Schritt
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Aufgabe
Die Hundebesitzer hatten eine genaue Vorstellung über Größe und aussehen:
Der Nachtschrank sollte 40 cm breit, 50 cm tief und innen ca. 43 cm hoch werden und somit dem Hund den Platz seiner bisherigen Transportbox bieten, in die er sich gerne zur Nacht zurückzog.
Fronten und Farbe sollten zum weißen Schlafzimmer passen.
Als Tischplatten wurde später hellgrauer Marmor selbst beschafft und aufgelegt.
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Konstruktion
Ich habe die Konstruktion in FreeCAD entworfen, mit allen Maßen und Berechnungen in einer Tabelle.
Der Korpus besteht aus zwei spiegelbildlichen Wänden mit einer Bodenplatte dazwischen. Zwei Querstreben verbinden die Wände oberhalb der Schublade, eine darunter vorn und eine dahinter, quer aufgerichtet vor der Rückwand. Dies gibt dem Korpus Stabilität, auch schon ohne die eingelassene Rückwand.
Die Schublade mit vorliegender Kassettenfront soll einen Vollauszug erhalten.
Der Nachtschrank mit der Hundekoje erhält einen Rahmen aufgesetzt. Die Rückwand soll mit Lüftungsöffnungen versehen sein.
Der zweite Nachtschrank erhält eine Tür in der Bauweise der Schubladenfront und einen Einlegeboden.
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Material
Das Material wurde weitestgehend auf Maß zugesägt beim Holzhändler bestellt.
Für Korpus, Schubladenkorpus und Einlegeboden wurde 15 mm Multiplex gewählt.
Die Rahmen der Schubladen- und Türfront wurden von mir aus einer 18 mm Multiplex-Platte gesägt. Das erlaubte mir noch ein wenig Spielraum bei der Größe.
Rückwände und Füllungen der Fronten sind aus 6,5 mm Multiplex.
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Falz für Rückwand sägen
Die Rückwand sollte eingelassen werden. Hierzu erhielten die Querstrebe-oben-hinten, der Boden und die beiden Seitenwände auf der Innenseite eine Falz in der Breite der Rückwandstärke von 6,5 mm und einer Tiefe von 9 mm.
Diese wurde als verdeckter Schnitt mit der Tischkreissäge in zwei Sägedurchläufen hergestellt. Der verbliebene Steg wurde mit dem Stechbeitel entfernt und der Falz leicht nachgeschliffen.
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Dübellöcher bohren
Die Bodenplatte wie auch die 4 Querstreben sollen mit 8 mm Runddübeln mit den Seitenwänden verleimt werden.
Hierzu erhalten die Querstreben an den Stirnseiten mithilfe der Dübellehre jeweils 2 Bohrungen. Hierzu habe ich die Querstreben in den Arbeitstisch eingespannt. Die Dübellehre zentriert die Bohrungen in den Querstreben.
Da die Bohrungen jeweils am Ende der aufgereihten Querstreben nicht mehr zentriert werden können, habe ich die zuvor äußeren Querstreben erneut gedreht eingespannt, sodass die zu bohrenden Löcher jetzt innen liegen.
Nun bekommt die Bodenplatte beidseitig 4 Dübellöcher. Hier haben die äußeren Bohrungen genügend Abstand zum Ende, sodass hier das Zentrieren klappt.
Jetzt werden die Dübel eingetrieben.
Zum Bohren der Dübellöcher in die Seitenwand wird nun der Anschlag der Dübellehre auf den Dübellochabstand zur Kante eingestellt. Dieses Maß wird von den zuvor gesetzten Dübeln abgenommen.
Die Bodenplatte wird seitlich auf der Seitenwand ausgerichtet und fixiert. Die Dübellehre überträgt nun die Dübelpositionen von der Bodenplatte auf die Seitenwand. Hierbei ist der Tiefenanschlag genau einzustellen, um möglichst viel Tiefe zu erhalten, anderseits aber nicht durch die Platte zu bohren.
Mit den oberen beiden Querstreben wird in gleicher Weise verfahren, da auch sie mit den Kanten ausgerichtet werden können.
Für die beiden unteren Querstreben sind die Positionen auf der Seitenwand anzuzeichnen.
Die zweite Wand wird anschließend spiegelbildlich gebohrt.
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Bohrungen für Beschläge und Einlegeboden in Seitenwand
Vor dem Zusammenbau des Korpus werden die Bohrungen für die 5 mm Löcher zur Montage von Scharnieren, Auszug und Einlegeboden angezeichnet.
Eine Universal Markierungslehre ist preiswert und sehr hilfreich, um diese Bohrungen im System-32-Raster anzuzeichnen. Da deren Länge für die Auszugsschienen und Einlegeboden nicht ausreicht, wird die Höhe mit dem Anschlagwinkel verlängert. Die Lochabstände habe ich dann mit der versetzt aufgelegten Markierungslehre angezeichnet.
Die Löcher wurden mit der Tischbohrmaschine gebohrt, soweit dies möglich war. In der Mitte der Platte kam jedoch die Oberfräse zum Einsatz, da die Säule der Bohrmaschine für diese Position im Weg stand. Der Tiefenanschlag begrenzt in beiden Fällen die Bohrtiefe.
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Montage des Korpus
Nachdem alle Löcher des Korpus gebohrt sind und alle Teile des Korpus noch geschliffen wurden, werden diese nun verleimt.
Hierzu wird zunächst der Boden an Stirnfläche und Dübeln mit Leim bestrichen und eingesetzt. Es folgen die vier Querstreben. Schließlich wird die zweite Wand aufgesetzt und der Korpus mit Zwingen zusammengepresst. Nach der Kontrolle mit einem Anschlagwinkel wird überschüssiger Leim entfernt.
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Rückwand
Jetzt wird die Rückwand in die Falz eingepasst und damit noch einmal die Winkligkeit überprüft.
Die Schraubenlöcher werden umlaufend mit 4,5 mm Abstand zu Kante (9 mm Überlappung) eingezeichnet und mit dem Bohrsenker gebohrt.
Die Rückwand für den Nachtschrank mit der Hundekoje erhält 3 Lüftungsöffnungen. Diese werden nun zunächst von der einen Seite mit der Lochsäge zur gut der Hälfte gebohrt und anschließend von der Rückseite vollständig durchbohrt. Hierdurch wird ein Ausreißen der Holzoberfläche vermieden.
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Füße
Der letzte Arbeitsgang für den Korpus ist die Fertigung und Montage der Füße. Diese werden aus Leimholzresten gesägt und anschließend mit dem Hobel die Kanten gebrochen sowie die Oberfläche aufgehübscht.
Zur Fixierung werden jeweils 2 Schraublöcher in den Boden des Korpus angezeichnet und mit dem Bohrsenker gebohrt. Nun werden die Füße geleimt und verschraubt.
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Endbearbeitung Korpus
Die Kanten des Korpus als auch der Einlegeboden erhalten eine leichte Fase mit der Oberfräse. Mit 180er Sandpapier werden Kanten und Flächen noch einmal überarbeitet wo nötig.
Mit Schubladen, Tür und Rahmen wurde entsprechend verfahren. Der Bau wird im zweiten Teil zu diesem Projekt beschrieben.
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Farbe
Alle später sichtbaren Flächen erhielten zunächst einen Anstrich mit weißem Allgrund. Zuvor wurden Kanten im Bereich Schublade und Tür mit Malertape abgeklebt.
Nach jeweils einem leichten Zwischenschliff folgten zwei Anstriche mit seidenmatter Acrylfarbe. Für diese wasserbasierende Farbe habe ich einen Synthetik-Flachpinsel benutzt.
Alle nicht sichtbaren Flächen (Rück-, Unter- Innenseite, Schublade außer Front) sollten "natur" bleiben und wurden mit Halböl (Leinölfirnis & Terpentinersatz) eingerieben. Dies hat allerdings den Nachteil, dass die Möbel noch eine längere Zeit ablüften müssen, bevor man sie in den Wohnbereich stellen mag.
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Schubladen
Die Schraube des Knopfs für die Schublade musste wegen der dünnen Frontfüllung gekürzt werden. Das dadurch entfallende Sicherungsmittel auf dem Gewinde wurde deshalb durch einen Tropfen ersetzt und der Knopf mit der Schubladenfront verschraubt.
Die Front erhält beidseitig jeweils eine 5 mm-Bohrung, in die ein Anschlagdämpfer eingedrückt wird.
Auf der Schubladenunterseite werden zwei Schnäpper geschraubt, in die die Auszugsschienen einrasten werden.
Die Auszugschienen wurden jeweils mit 4 Euroschrauben 6,3mm x 13mm in den vorbereiteten Bohrungen befestigt.
Nun wird die Schublade auf die Auszugsscheinen gesetzt und eingeschoben, bis die Schnäpper mit einem hörbaren Klick einrasten. Am hinteren Ende greift je ein Haken in die vorbereiteten Löcher. Leider hatte ich diese Sacklöcher von der falschen Seite gebohrt, sodass ich sie komplett durchbohren musste. So sieht man nun zwei kleine Löchlein in der Schubladenrückwand, wenn man sie ganz auszieht.
Die Schubladenhöhe kann an den Schnäppern justiert werden für ein gleichmäßiges Spaltmaß zwischen Schubladenfront und der Tür bzw. dem Rahmen darunter.
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Tür
Die Montageplatten der Topfscharniere werden mit den vormontierten Schrauben an der Korpuswand befestigt. Die Topfscharniere werden in die 35 mm Bohrungen eingesetzt, ausgerichtet und verschraubt.
Auch die Front erhält zwei 5 mm-Bohrungen für die Anschlagdämpfer.
Jetzt können die Topfscharniere der Tür in die Montageplatte eingeklickt werden.
Um die Knopfposition der Tür nach vollständiger Montage aller Nachttischkomponenten festlegen zu können, wird das Schraubenloch erst jetzt gebohrt. Die Schraube für den Knopf der Tür wurde nicht gekürzt. Somit kann der Knopf mit dem fabrikmäßigen Sicherungsmittel auf dem Gewinde festgeschraubt werden.
Die Tür ist jetzt noch auszurichten. Der Abstand zwischen Tür und Korpus kann mit der hinteren Schraube der Montageplatte justiert werden. Der seitliche Versatz wird mit der vorderen Schraube eingestellt. Die Höhe wäre nach Lösen der Schrauben ober- und unterhalb der Platte veränderbar.
Jetzt ist auch an der Zeit die Regalbodenträger-Stifte einzusetzen und die Platte einzulegen.
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Rahmen
Wie alle anderen Frontelemente erhält auch der Rahmen Anschlagdämpfer für einen gleichmäßigen Abstand zum Korpus bevor er aufgesetzt wird.
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Fazit
Auch in diesem Projekt habe ich einige Techniken das erste Mal angewendet und somit neue Erfahrungen machen können, die hauptsächlich im Teil 2 beschreiben sind.
Die Dübellehre funktioniert recht gut. Sie verlangt jedoch zunächst ein wenig Überlegung, was man wo und wie herum anlegen muss. Da schaut man lieber zweimal in die Anleitung, bis das in Fleisch und Blut übergeht. Die Dübel sollten erst nach dem Übertragen mit der Dübellehre eingeleimt werden, da diese bei zu geringem Abstand voneinander beim Aufschieben der Dübelhilfe stören können.
Rechtlicher Hinweis
Bosch übernimmt keine Gewähr für die Vollständigkeit und Richtigkeit der hinterlegten Anleitungen. Bosch weist außerdem darauf hin, dass die Verwendung dieser Anleitungen auf eigenes Risiko erfolgt. Bitte treffen Sie zu Ihrer Sicherheit alle notwendigen Vorkehrungen.
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