Werkzeuge für Heim & Garten

Multifunktionswerkbank für die ganz kleine Werkstatt, mit Zubehör


  • Skill level
    Normal
  • Costs
    500 €
  • Duration
    Mehr als 4 Tage

Hier möchte ich euch die Entstehung und Evolution meiner Werkbank mit Zusatzwerkbank und Zubehör zeigen. Nach einem schrecklichen Fahrradunfall habe ich mein Motorrad verkauft und meine Garage ausgemistet und aufgeräumt. Und plötzlich war Platz entstanden, um meine "Hausmeisterbastelecke" aus dem Heizraum in die Garage zu verlegen. Endlich konnte ich mir eine - sehr kleine - Werkstatt für Woodworking aufbauen. Vorhanden war eine alte ausgeleierte Bohrmaschine und eine Stichsäge im gleichen Zustand....Aber Motivation und Interesse war da, nachdem ich körperlich wiederhergestellt war, mich mit dem Holzbasteln zu beschäftigen. Angeschafft habe ich dann einen guten Festool Akkuschrauber, eine klasse Bosch Bohrmaschine, eine kleine Makita Oberfräse und eine neue Akku-Stichsäge, für eine Tischkreissäge war kein Platz. Eine Handkreissäge Bosch grün mit 66 mm Schnitttiefe - fürs erste, gut und günstig - und ein Excenterschleifer kamen dazu. Es fehlte ganz klar eine Werkbank und das Können...
Wie sich alles von Oktober 2021 bis heute entwickelt hat möchte ich anhand einer Werkbank nach Guido Henn mit Modifikationen (integrierte Absaugung und Zubehör) speziell für ganz kleine Werkstätten hier zeigen, dazu noch einige Ergänzungen; ich hoffe, es wird nicht zu langweilig...

Du brauchst
  • Akku-Bohrschrauber
  • Stichsäge
  • Oberfräse
  • Handkreissäge
  • Hammer
  • Schleifpapier
  • Zollstock
  • Schraubzwingen
  • Bleistift
  • Winkel
  • Bohrständer
  • Schrauben
  • Winkelmesser
  • Bohrer
  • Körner
  • Schmirgelpapier
  • Forstnerbohrer
  • Cuttermesser
  • Streichmaß
  • Japansäge
  • Holzbohrer
  • Schleifklotz
  • Holz
  • Vierkantholz gehobelt
  • Arbeitsplatte Multiplex
  • Arbeitsplatte Buche Leimholz
Schritt 1 10

Der Anfang: Rahmenbau

Wenn man eine Werkbank baut, braucht man am besten eine Werkbank, Ahnung und einen Plan...Nix davon hatte ich, also bei YT informiert und an Überblattungen Gefallen gefunden. Die Versuche an Probestücken scheiterten kläglich, also entschied ich mich, die Rahmenhölzer einfach stumpf zusammenzuschrauben. Das gibt zwar kein sehr schönes, aber ein stabiles Resultat. Fürs Aussehen wurden die Schrauben unter Holzdübel und Holzplättchen versteckt. Als Werkbank diente notdürftig ein ausgemusterter Kinderschreibtisch. Als Ergänzung wird eine gleich hohe kleine Werkbank mit einer 70x70 cm großen Arbeitsplatte gebaut, unter der der Kompressor einquartiert wird. Die Arbeitsplatte der großen Werkbank (70x140 cm) wird zunächst nur aufgelegt. Etwa 15 cm darunter wird ein Zwischenboden aus OSB eingezogen, ebenso ganz unten ein Boden als Werkzeugablage und um den Werkstattsauger unterzubringen. Die Werkbänke werden mit Schwerlastrollen mobil gemacht. Auch wenn noch nicht fertig, geht es mit diesen Provisorien schon deutlich besser als mit dem wackeligen Kinderschreibtisch...

Zum Glück hatte ich nur am Wochenende Zeit, so daß ich mich von Schritt zu Schritt weiter informieren konnte.

Schritt 2 10

Schubladen

Schubladen erweitern die Werkbänke und bieten Stauraum. Die Kompressor-Werkbank erhält eine Schublade für Luftdruckzubehör und wird aus OSB Plattenmaterial und Siebdruck für die Blende auf relativ einfache Art gebaut. Auf die gleiche Art und Weise bekommt die Hauptwerkbank rechts eine große Schublade mit Platz für 2 Systainer oder Macpacks, vor allem für den Systainer mit der inzwischen angeschafften Tauchsäge. Als Auszüge werden Vollauszüge verwendet, die bis 45 kg belastbar sind.
In dieser Phase kann man sich Gedanken zu Workflow und Ergonomie machen, oder einfach ausgedrückt: Passt die Einteilung der Werkbank so oder muss etwas geändert werden?

Da der Werkstattsauger in der Werkbank in der linken Hälfte gut positioniert erschien, reifte der Gedanke, eine Absaugung in die Werkbank zu integrieren. Interessant  war da die Absaugung nach den Plänen von Michael Truppe von Lets Bastel.

Schritt 3 10

Absaugung

Die Absaugung wird nach den sehr guten und empfehlenswerten Plänen von Lets Bastel Michael Truppe gebaut, jedoch an die Bauhöhe von 60 cm bei gleicher Tiefe und 40 cm Breite angepasst und modifiziert. Die Absaugung wird aus 15 mm starkem Multiplex Plattenmaterial gebaut und besteht aus 2 Hälften. Die vordere Hälfte enthält das Fach mit dem Staubsaugerbeutel (oben, muss dicht sein) und das Fach mit dem Motor und der Elektrik. Die hintere Hälfte enthält das Fach mit dem Zyklon (oben) und das untere Fach mit dem Spänebehälter (muss ebenfalls dicht sein).
Die Verleimung des Korpus muss aus Dichtigkeitsgründen mit genügend Leim erfolgen und wird mit Schrauben ergänzt. Die Position der 50 mm Bohrungen für die HT-Rohre wird festgelegt und gebohrt. Ich habe den Zyklon mit der Basis im Dach des Spänefaches versenkt, um den Spänebehälter genügend groß gestalten zu können und keinen Zentimeter zu verschenken. Der Spänebehälter ist ca. 30x30x40 cm groß. Im Staubbeutelfach verhindert ein Gitter, daß die Ansaugöffnung für den Motor durch den angesaugten Staubsaugerbeutel nicht verschlossen wird. Das gleiche Gitter kommt in die Frontabdeckung des Motorfaches. Dort wird außerdem eine Steckdose und ein Sicherheitsschalter installiert. Das Kabel zur Steckdose wird nach draußen via Bootsdeck-Durchlassschraube geführt. Der Motorraum wird mit Schaumstoffnoppenpolster etwas lärmgedämmt. Ein Sanftanlaufmodul wird noch eingebaut. Die seitlichen Flächen des Korpus werden verspachtelt, geschliffen und mit grauer Farbe gestrichen. Die Fronten werden mit Arbeitsplattenöl behandelt. Eine Kabelaufrollmöglichkeit wird ergänzt. Die Fronten erhalten innen Moosgummidichtungen und werden mit selbstgemachten grünen Sterngriffen und Schrauben und Rampamuffen mit dem Korpus verbunden. Die Absaugeinheit passt genau unter die Werkbank, es sind wie geplant noch 5 mm Luft. Die Saugleistung ist sehr gut und der ganze Dreck landet im Spänebehälter. Wenn der Staubsaugerbeutel sich immer wieder füllt, besteht ein Dichtigkeitproblem; ich hatte Glück, der erste Beutel ist noch drin und völlig leer. Im Gegenzug wurde der Spänebehälter bereits schon mehrere Male geleert.

Schritt 4 10

Arbeitsplatte mit Lochraster

Lochraster für Werkbankplatte:

Die Arbeitsplatte erhält 72 Löcher mit 20 mm Durchmesser mit einem Lochabstand von 96 mm, klassische Maße des Festool MFT. Wenn man ein Lochraster in eine Arbeitplatte bohrt, kann man das Raster ganz genau auf die Tischplatte zeichnen und mit dem Forstnerbohrer und der Bohrmaschine bohren. Das wird ziemlich genau, was ausreicht, wenn man nur Spannelemente benutzen möchte oder Benchdogs, um ein Werkstück zum Schleifen anzuschlagen. Aber das war mir nicht genau genug, da ich mit der Tauchsäge und der Führungsschiene genaue Schnitte durchführen wollte. Dafür wird ein präzises Lochraster gebraucht. Außerdem denke ich, daß ein Werkbankbau ohne Kompromisse ausgeführt werden sollte, wenn die Werkbank als Zuschnitttisch genaue Ergebnisse liefern muss. Ich habe mir dafür eine Schablone mit Kopierring  27 mm und passenden Benchdogs gekauft (von drillo tools bei ebay), damit habe ich mehrere Projekte bearbeitet (Bohrtisch, Miniwerkbank, Anschläge mit Maßband)....weshalb sich die Anschaffung auch lohnte.

Mein Vorgehen:

Zunächst wird die Schablone an der wichtigsten Bezugskante oder Ecke ausgerichtet und sicher mit Zwingen fixiert. Mit der Oberfräse mit Kopierring und einem 20 mm Fräser werden die ersten Löcher gefräst, wegen der schlechten Spanabfuhr nur etwa 15 mm tief. Dann wird die Schablone überlappend versetzt und die Schablone mit den Benchdogs ausgerichtet und möglichst noch fixiert. Dann werden mit einem 15 mm Forstnerbohrer die Löcher ganz durchgebohrt (30 mm Arbeitsplattendicke) und zum Schluß die Platte umgedreht und mit dem Bündigfräser mit unten liegendem Kugellager die Löcher fertiggestellt. So habe ich 72 Löcher in die Platte gebohrt/gefräst und mit der Absauganlage dabei abgesaugt...hat wieder erwarten sehr gut funktioniert. Zu diesem Zeitpunkt stieß ich auf die Multifunktionswerkbank von Guido Henn in der Zeitschrift "Holzwerken"  Nr. 37 und 79 (kleine Version). Deshalb blieb ein Teil der Platte lochfrei, dort sollte die Schiene zu liegen kommen.

Schritt 5 10

Die Anschläge nach Guido Henn

Guido Henn schreibt in seinem sehr empfehlenswerten "Handbuch Elektrowerkzeuge", dass die zahlreichen Funktionen einer Multifunktionswerkbank "nur zur Geltung kommen, wenn sie sich als zentraler Arbeitsplatz in der Werkstatt befindet". In sehr kleinen Werkstätten ist das ein Problem oder gar unmöglich, selbst wenn man die Werkbank verkleinert.
Da meine Werkbank an der Wand steht und normalerweise nur die Frontseite zugänglich ist, überlegte ich mir, die Schiene mit dem Scharnier und den Anschlägen an der Vorderseite - entgegen Guido Henns Plan - anzubringen.

Die Anschlagbretter bestehen aus Siebdruckplatten, einem langen Anschlagbrett links von der Schiene, einem kurzen Anschlagbrett rechts von der Schiene und einem etwa 20 cm breiten Schienenscharnier dazwischen. Über Langlöcher in den Anschlägen und Schlossschrauben  M8 in den Zargen und passenden Sterngriffen werden die Anachäge gehalten und können nach oben und unten verschoben werden. Geführt werden die Anschläge von einem Alu-Rechteckprofil, das zur Hälfte in den Anschlägen und zur Hälfte in der Zarge eingefräst wird und in der Zarge auch verschraubt wird. Die Anschläge müssen rechtwinklig/parallel zum Lochraster sein.

Auf der wandseitigen Rückseite der Werkbank bin ich einfacher vorgegangen. Ein Siebdruckbrett wird bündig mit der Tischplattenoberfläche am Rahmen der Werkbank mit durchgängigen Schlossschrauben befestigt. EineT-Nutschiene werden etwa 3,5 cm unterhalb der Oberkante des Siebdruckbretts über die ganze Länge der senkrechten Oberfläche eingefräst und mit langen Senkkopfschrauben bis in den Rahmen befestigt. So können auch senkrecht Bretter mit Zwingen ordentlich festgeklemmt werden. Eine weitere T-Nutschiene wird in der Stirnseite des Bretts bündig mit der Tischoberfläche eingebaut, wer weiß wofür man diese noch brauchen kann...

Schritt 6 10

Schienenscharnier und Schienenauflieger

Schienenscharnier und Aufleger, Anschlagreiter:

Den Schienenauflieger baute ich anders als es Guido Henns Plan vorsieht. Ein Siebdruckbrett bekommt zwei 8 mm große Löcher um mit Schossschrauben in den T-Nutschienen gleiten zu können. Mittig wird eine Nut für eine weitere T-Nutschiene senkrecht 6 mm tief gefräst und die Schiene dort festgeschraubt. Das senkrechte verschiebbare Brett erhält ebenfalls eine senkrechte 6 mm tiefe Nut und eine Bohrung von 8 mm. So kann dieses Brett in der Höhe verschoben und mittels Sternschraube arretiert werden. Am oberen Ende befindet sich ein Alu-Plättchen mit einem Zacken, der genau in die Nut an der Unterseite der Führungsschiene der Tauchsäge passt. Wenn man die Sternschraube öffnet, und das ganze loslässt, fällt einem das senkrecht verschiebbare Brett des Schienenauflegers auf den Zeh. Dann sinnt man auf Abhilfe: Am unteren Ende der senkrechten T-Nutschiene wird eine Schraube eingebaut, die nicht versenkt wird sonder eine kleine Mutter als Unterlegscheibe. Das stoppt die M8 Schraube mit Sterngriff und verhindert den Einschlag auf dem Fuß...

Das Schienenscharnier wird so gebaut wie Guido Henn es beschreibt. Die Schiene wird mit  einem Verbindungsstück für Führungsschienen auf dem Scharnier befestigt. Die Schiene wird mittels Benchdogs ausgerichtet, in dem der Schienenaufleger seitlich verschoben wird, bis sich Anschläge und Schiene im rechten Winkel befinden. Ergänzt wird das System noch durch Anschlagreiter, um wiederholgenaue Schnitte ausführen zu können.

Schritt 7 10

Zubehör: Bohrtisch

Zubehör 1:

Eines der wichtigsten Ergänzungen zur Multifunktionswerkbank ist eine stationäre Bohrmöglichkeit. Ich entschied mich für den beliebten Wabeco Bohrständer mit der Bosch Professional GSB 24-2 - eine erstklassige Kombination. Hierfür wird ein Bohrtisch a la Woodspezi gebaut, um Werkstücke zu fixieren und wiederholgenau bohren zu können.

Dazu wird der Wabeco Bohrständer auf einem Grundbrett verschraubt. Seitliche Abstandsleisten werden angebracht, und zwar so hoch, daß die aufgelegte Arbeitsplatte gerade knapp über dem Metalltisch des Bohrständers zu liegen kommt. Diese Siebdruckplatte (ca. 45 x 55 cm) wird im Bereich der Bohrständersäule ausgeklinkt. Kantenschutz aus einer Buchenleiste wird angebracht und das Anschlagbrett aus Siebdruch (ca. 7 cm hoch) und die Bohrtischplatte mit Nuten für C-Profilschienen versehen. Die Platte erhält noch einige 20 mm Löcher und einen runden Ausschnitt für ein Opferbrett. Die T-Nutschienen werden mit relativ langen (3 x 40 mm) Senkkopfschrauben durch Platte und seitliche Abstandsleisten verschraubt, so daß Werkstücke auch mit hoher Kraft geklemmt werden können. Durch den beidseitigen Überstand der untersten Grundplatte kann der Bohrtisch auch mit Schraubzwingen auf der Werkbank festgeklemmt werden, was aber bislang noch nicht gebraucht wurde, da der Bohrständer mit Bohrtisch und Bohrmaschine  so schwer ist, dass er sicher auf der Arbeitsplatte steht und nie verrutscht, vor allem wenn noch Gummistreifen darunter geklebt werden.

Der Bohrständer wird noch mit Klemmhebeln mit Gewindeschrauben für die Bohrsäule und den Tiefenanschlag und einem Dreispeichendrehgriff optimiert. Der Anschlag erhält noch Ausschnitte für das Drehkreuz und das Bohrfutter, was gebraucht wird, wenn man nah am Anschlag bohrt. Komplettiert wird der Anschlag der Bohrtischs noch mit einem Stopklötzchen. Schraubzwingen, Benchdogs und weitere Klemmelemente können jetzt beliebig und nach Bedarf eingesetzt werden. Seinen endgültigen Platz findet der Bohrtisch mit Bohrständer und Bohrmaschine auf der Kompressor-Werkbank. 

Schritt 8 10

Zubehör: Tellerschleifer

Zubehör 2:

Eine weitere Ergänzung wurde ein Tellerschleifer, der seinen endgültigen Platz auf einem Systainer-Rollschrank mit mobiler Vorderzange bekam.

Auch der Tellerschleifer folgt wie der Bohrtisch einer Idee von Woodspezi Marius. Das geniale daran: Ein preisgünstiger Winkelpolierer mit 150 mm Scheibendurchmesser wird in einen Schleiftisch eingebaut. So braucht man sich nicht um Motor, Lager der Drehtellers und elektrische Verkabelung zu kümmern, der Winkelpolierer bringt alles schon mit!

Zum Bau der Vorrichtung werden einfach zwei Multiplexstreifen auf einer Grundplatte senkrecht links und rechts des Winkelpolierers befestigt. Zusätzliche Stützen stabilisieren die Halterung. Mit 2 T-Griffschrauben wird der Winkelpolierer an den zwei Geräte-seitig vorhandenen Gewinden, die normalerweise zu Befestigung des Gerätegriffes vorhanden sind, mit den senkrechten Multiplexstreifen verschraubt.  Ein vorderes Querbrettchen bildet den Anschlag für den Gerätegriff und ein hinteres Querbrettchen wird mit Klemmhebelschrauben und Rampamuffen befestigt und vervollständigt die Gerätehalterung. Dardurch kann der Winkelpolierer bei Bedarf wieder entfernt werden und Hand-geführt benutzt werden. Ein Absaugkasten mit einer dem Durchmesser der Schleifscheibe angepassten Rückwand wird gebaut und mit seitlichen Halterungen mit Langloch und Rändelschrauben abnehmbar vor der Schleifscheibe montiert. Eine Auflageplatte wird magnetisch auf dem Absaugkasten gehalten, die Tischplatte bekommt einen kleinen Ausschnitt am tellernahen Rand, der etwas größer ist als der Tellerdurchmesser. So wird der Spalt zur Scheibe zwecks Absaugung etwas vergrößert.

Den Bau des Systainer-Rollis beschreibe ich hier nur ganz kurz, auch dieser Bauvorschlag ist von Guido Henn ("Handbuch Elektrowerkzeuge" oder unter hobbywood. de netterweise kostenlos abrufbar als PDF-Flipbook). Anstatt für 3 habe ich das ganze für 5 Systainer gebaut und den Korpus mit Taschenlochverbindungen und Leim zusammengeschraubt. Eine Seite erhielt noch eine klappbare Abstellfläche. On top kam dann noch eine abnehmbare mobile Mini Werkbank mit Vorderzange nach dem Plan von Lets Bastel, die ich jetzt auch nicht genau beschreibe, sonst ufert das wieder aus... Dieses Gebilde ist der Stellplatz für den Tellerschleifer und ein wichtiges Puzzleteil für meine ganz kleine Holzwerkstatt und eine gute Ergänzung für die Multifunktionswerkbank.


Fazit zum Tellerschleifer: Ein kleines und leicht nachbaubares Gadget, aber eine oft benötigte Anwendung. 

Schritt 9 10

Remake der Werkbank

Remake:

Nach ein paar Monaten wurde die Werkbank überarbeitet, da einige Nachteile  und Probleme erkennbar wurden:

1. Die Schiene war beim Arbeiten an der Werkbank immer im Weg, es konnte nur der linke Teil der Werkbank vernünftig verwendet werden, bzw. die Schiene musste mit Scharnier abgenommen werden.
2. Beim Aufsetzen der Tauchsäge wurde diese vor das Scharnier bzw. die Anschläge auf der Schiene positioniert und die Schiene klappte vom Gewicht der Säge nach oben. Am Schienenaufleger habe einen Klemmhaken aus Hoz angebracht, was aber umständlich in der Bedienung war.
3. Die Rotationsrichtung des Sägeblatts beschleunigte  das Werkstück von dem Scharnier und den Anschlägen weg, was zu Fehlern führte, wenn das Werkstück nicht sorgfältig fixiert wurde.

Kurz ausgedrückt: Schienenscharnier und Anschläge gehören auf die andere Seite, also die Seite, wo der Sägeschnitt endet.

Also: Schienenscharnier und Aufleger wurden getauscht. Dazu wurden die etwas zäh laufenden Anschlagbretter entfernt und das Scharnier weggeschmissen. Das Schloßschrauben- und Alurechteckprofil-Design war in meinen Händen weniger geschickt und genau als das T-Nutschienendesign des MFT nach Peter Millard, dessen RailHinge auch nach seinen Plänen nachgebaut wurde. Die Schossschraubenzarge wurde entfernt und 2 T-Nutschienen wurden in eine neue Siebdruckzarge, die genau im rechten Winkel zu Arbeitsplatte angebracht wurde, eingelassen und mit langen Senkkopfschrauben (3 x 40) befestigt. Das Schienenscharnier nach dem Plan von Peter Millard wurde gebaut; sein YT-Kanal zeigt auch, wie man sehr gut mit einem MFT, der an der Wand der Werkstatt steht, zurechtkommen kann. Im Bereich der Schnittlinie der Tauchsäge wurde ein 30 x 10 mm großer Opferholzstreifen - eine Buchenleiste - eingesetzt und der Vorderrand der Arbeitplatte mit einem Kantenumleimer in Form einer 30 x 20 mm großen Eichenleiste versehen. Die alten Anschlagbretter wurden gekürzt und auf der Rückseite der Werkbank links und rechts des Schienenscharniers mit M8 Schlossschrauben und Sterngriffen in der T-Nutschiene abnehmbar angebracht - jetzt jedoch nicht mehr höhenverstellbar.

Zusätzliche Anschlagleisten mit Reitern und Maßbändern wurden gebaut, ebenso Gadgets wie BenchDog Halter und Spannelemente. Die maximal mögliche Schnittbreite ist 55 bzw. 70 cm; letzteres wenn die äußeren Anschläge benutzt werden.

Schritt 10 10

Ergänzungen und Abschluss

Ergänzungen und Fazit:

Tellerschleifer auf Systainer-Rolli mit Vorderzange und vor allem der Bohrtisch sind inzwischen unverzichtbar gewordene Extras für meine Werkbank. Diese wurde noch auf der Rückseite im Bereich der Schublade zwecks Staubschutz verschlossen. Der Anschluß für den Saugschlauch wurde - zwecks Revision abnehmbar - mit einer Halterung via HT-Rohr auf die Vorderseite verlegt. Ein Adapter-System (1a 3D-Drucke von 2crumbs, osvac System, sehr empfehlenswert!) am Saugschlauch und passende Geräteadapter ermöglichen den sicheren Anschluss aller Geräte der Werkstatt, hier am Beispiel Tellerschleifer und Oberfräse (hier auf einem selbstgebauten Jig nach der Idee vom Samurai Carpenter und Woodspezi), aber auch Tauchsäge, Stichsäge und Oberfräsentisch (siehe PDM vom Februar 2023) können problemlos angeschlossen werden. 

Eins hab ich noch: Eine Art Moxon Vise ist aus Reststücken entstanden und abnehmbar an den T-Nutschienen befestigt. Verschiedene Jigs können hier eingespannt werden, z. B. ein simples T-Brett zum drauf Bohren und Hämmern oder auch ein Stichsägen-Mufta mit Horizontalfräsvorrichtung (da bin ich noch am basteln).

Ich hoffe, ihr konntet ein paar Anregungen hieraus erhalten! 


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