Werkzeuge für Heim & Garten

Mobiler und flexibler Multifunktionstisch (MFT)

Vielseitiger Multifunktionstisch auf Kreg-Arbeitsböcken
Vielseitiger Multifunktionstisch auf Kreg-Arbeitsböcken
Zwei Aluprofile tragen die dreiteilige Platte
Zwei Aluprofile tragen die dreiteilige Platte
Auf- und Abbau mit wenigen Handgriffen
Auf- und Abbau mit wenigen Handgriffen

  • Skill level
    Normal
  • Costs
    450 €
  • Duration
    Unter 1 Tag

Der Multifunktionstisch (MFT) hat sich in den letzten Jahren zu Recht einen festen und zentralen Platz in der Hobbywerkstatt erobert. Ich möchte eine preisgünstige, mobile und flexible Lösung mit Kreg-Arbeitsböcken vorstellen, die sich leicht bauen und unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen lässt.

Die Grundidee stammt von Kreg. Der US-Hersteller zeigt in verschiedenen Videos, wie sich mit seinen Arbeitsböcken (Track Horse) schnell ein stabiler Werktisch bauen lässt: Zwei Latten einhängen, eine Platte auflegen, mit ein paar Schrauben gegen Verrutschen sichern und fertig ist der Werktisch. Die Böcke eignen sich aber auch hervorragend, um einen richtigen Multifunktionstisch (MFT) zu bauen.

Unter „Kreg Track Horse“ findet man auf Youtube verschiedene Videos, wie man die „Track Horses” als mobile und flexible Werktische nutzen kann.
https://www.youtube.com/watch?v=t1EOcEEFYcU

Die Basis des MFT bilden zwei Arbeitsböcke von Kreg, zwei lange Aluminiumprofile 30 x 60 mm und eine selbst gebohrte Lochplatte mit mehreren T-Nut-Schienen. Damit habe ich alle Möglichkeiten, Werkstücke zu spannen und zu bearbeiten. Eine simple Vorrichtung, die ich einem anderen Beitrag näher vorstellen werde, hält die Sägeschiene mit Tauchsäge in Position.

Du brauchst
Schritt 1 4

Die Basis: stabile, vielseitige Arbeitsböcke

MFT mit Tauchsäge und vielseitigen Spannmöglichkeiten
MFT mit Tauchsäge und vielseitigen Spannmöglichkeiten

Für einen MFT mit vielen Spannmöglichkeiten bringen die Kreg-Arbeitsböcke hervorragende Voraussetzungen mit. Dazu gehört die integrierte kräftige T-Nut-Schiene ebenso wie die Möglichkeit, die mitgelieferte Automatikzwinge an der Seite einsetzen zu können, um auch Werkstücke auch senkrecht zu fixieren. An der Seite der Böcke lassen sich mitgelieferte Haken in drei Höhen positionieren, in die sich Latten einhängen lassen.

Die Böcke sind höhenverstellbar und nehmen zusammengeklappt wenig Platz weg, da sie sich senkrecht hinstellen lassen. Sie sind aus einem soliden Alu-Profil und kräftigem Stahlblech gefertigt. Im Sautershop kostet das Paar 299 Euro. Darin enthalten sind jeweils eine Werkbankzwinge Automax KBC3 (zusammen zwei), für die man einzeln ca. 50 Euro auf den Tisch legen müsste.

Schritt 2 4

Aluminiumprofile als Träger

Statt der von Kreg vorgesehenen Latten habe ich als Traversen Aluminium-Profile 30 x 60 vom B-Typ Nut 8 gewählt. Die Profile bieten viele Möglichkeiten, um mit Zwingen und anderen Anbauteilen zu arbeiten. Ich verwende die Juuma-Hebelzwingen für T-Nut-Führungsschienen von Feine Werkzeuge. Die passen sowohl in die T-Nut-Schiene der Arbeitsböcke als auch in die Alu-Profile, wenn man die unteren Kanten mit der Feile oder dem Winkelschleifer mit einer Fase versieht,

In meinem Falle sind die Profile 1,70 m lang und haben zusammen bei Dold Mechatronik 68 Euro gekostet. Ihre Höhe von 60 mm passt bestens zu den Kreg-Arbeitsböcken. Sie schließt nämlich genau mit der Unterkante das T-Nut-Profils ab. Der Abstand zur Oberkante beträgt 19 mm, sodass man mit einer 19-mm-Platte eine durchgehend glatte Tischfläche bekommt. Ich habe eine 21-mm-Platte verwendet und an den Auflageflächen mit der Oberfräse die Stärke entsprechend reduziert.

Schritt 3 4

Arbeitsplatte(n) ganz nach Bedarf

Mit wenigen Handgriffen ist der MFT aufgestellt
Mit wenigen Handgriffen ist der MFT aufgestellt

Die Breite der Arbeitsplatte ist durch die Arbeitsböcke vorgegeben: 80 cm plus 2 x 3 cm Auflage auf den Profilen, insgesamt also 86 cm. Die Länge sollte so bemessen sein, dass die Platte mit den Füßen der Arbeitsböcke abschließt. Ragen diese nämlich hervor, stolpert man ständig darüber. Bei mir sind der Mittelteil 100 cm breit, die Außenteile 28 cm. Ingesamt sind es 170 cm. Wer weniger Platz hat, kann die Böcke noch etwa 30 cm zusammenrücken, bis die Füße zusammenstoßen. Dann kommt man auf etwa 140 cm Gesamtlänge.

Die Aufteilung der Arbeitsplatte in drei Teile hat sich als sehr praktisch erwiesen. Der Mittelteil ist mit den Trägern fest verschraubt. Die schmalen Außenteile erweitern die Arbeitsfläche, lassen sich aber sehr einfach lösen und entnehmen. Damit eignen sie sich sehr gut, um zusätzliche Geräte aufzunehmen wie eine Stichsäge oder eine kleine Oberfräse. Vor allem bieten sie den Kreg-Zwingen weitere Flächen, um Werkstücke zu fixieren.

Sehr praktisch finde ich die Kombination aus T-Nut-Schienen und 20-mm-Bohrungen Die Bohrungen nutze ich hauptsächlich mit Bench-Dogs zum rechtwinkligen Sägen. In den T-Nut-Schienen stecken meist Hebelzwingen zum Fixieren von Werkstücken, Anschlägen u.a. Das finde ich viel einfacher, als sie durch die Löcher zu führen. Auf die Automaxx-Zwingen von Kreg möchte ich ebenfalls nicht mehr verzichten.

Schritt 4 4

Auf- und Abbau im Handumdrehen

Der MFT ist im Handumdrehen abgebaut
Der MFT ist im Handumdrehen abgebaut

Die Arbeitsplatte und die Alu-Profile bilden eine feste Einheit, die sich einfach von den Böcken abheben und beiseite stellen lässt, wenn man den Raum einmal anderweitig nutzen will, den Arbeitstisch in den Garten oder die Terrasse stellen will. Die beiden Böcke nehmen zusammengeklappt wenig Platz weg und sind auch allein vielseitig nutzbar.

Flexibilität ist für mich das A und O in der Heimwerkstatt. Denn im Laufe der Jahre ändern sich immer wieder die räumlichen Voraussetzungen (z.B. durch Umzug) und die Ansprüche an Werkstattausstattung und -gestaltung. „Ultimative Lösungen” haben eine geringe Halbwertszeit. Daher war es mir wichtig, den Multifunktionstisch schnell ab- und umbauen, anpassen und ergänzen zu können.

Ausblick

In einem eigenen Beitrag werde ich vorstellen, wie meine Bosch-Tauchsäge auf dem MFT geführt wird. Erweiterungen um eine Stichsäge und Fräse sind angedacht. Andere Heimwerkerinnen und Heimwerker werden sicher noch auf weitere Ideen kommen, um dieses Konzept individuell anzupassen und zu erweitern.