Messertasche für Taschenmesser
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Schwierigkeitmittel
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Kosten20 €
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Dauer1-2 Tage
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Öffentliche Wertung
Noch was aus Leder: Vorgestellt wird hier am Beispiel einer Messertasche für das Victorinox Workchamp wie Leder nass geformt, gefärbt und zu einer ansehnlichen und stabilen Hülle verarbeitet wird. Für kleinere Messer kann auch ohne nass formen eine einfache Hülle genäht werden, wofür auch Beispiele gezeigt werden.
Du brauchst
- Rollcutter
- Setzeisen
- Stanzeisen
- Reihenlocheisen
- Ledernadeln
- Hammer
- Rinderleder | Leder
- Polyesternaht, gewachst
- Druckknopf
- Holzbrettchen
- Lederfarbe
Los geht's - Schritt für Schritt
Schnittmuster
Am Anfang steht wie immer die Idee und das Umsetzen der Idee in eine Papierform. Zum Nassformen braucht man am besten ein Brett mit einem Ausschnitt in der Breite des Messers plus die Dicke des Leders. Dieses ist etwa 1,5 - 2,0 mm stark.
Vorbereitung des Nassformens
Unregelmäßgkeiten (unterschiedliche Höhen) bei der Messerform bei Schweizer Taschenmessern mit vielen Werkzeugen können durch angepasste Lederstreifen ausgeglichen werden. Messer und Streifen werden in Frischhaltefolie eingewickelt. Danach wird das zu formende Lederstück mit Überschuss zugeschnitten - pefekt muss nur der obere Rand stimmen. Hier wurde noch eine Zierrille angelegt.
Nassformen
Das Leder wird nun unter dem Wasserhahn gewässert, bis es sich mit Wasser vollgesaugt hat. Ich lasse es dann gut abtropfen und forme es mit der Hand, mit dem Kantenholz und mit dem runden Teil eines Ringschlüssels über das Messer. Dann nehme ich das Brett mit Ausschnitt und führe es mit Gefühl über das Konstrukt, bis das Leder in gewünschter Position ist. Das Leder darf hierbei nicht unnötig zerkratzt werden. Die Form wird zum Schluß mit vielen Zwingen auf das Unterlagebrettchen geklemmt. Wenn es wegeworfen werden soll, könnte es auch mit Schrauben festgeschraubt werden - aber man weis nie, ob mans nochmal braucht für einen evtl. 2. Versuch...
Rückseite vorbereiten
Die Rückseite wird zugeschnitten - ruhig etwas größer als benötigt. Nachdem die nass geformte Vorderseite - über Nacht - getrocknet ist, wird sie mit dem Reihenlocheisen gelocht - so gerade und präzise wie möglich, denn an den Nähten sieht man die Qualität der Arbeit! Die Nähte können in einer Rille versenkt werden, diese Rille wird etwa 4-5 mm vom Rand entfernt mit dem Rillenschneider gezogen. Für den Druckknopf wird ein Loch gestanzt.
Rückseite verzieren (punzieren) und Gürtelschlaufe
Die Rückseite wurde hier verziert mit einem Punziereisen, dabei wird das Leder oberflächlich nass gemacht und mit einem Schlag mit dem Hammer auf das Punziereisen das Muster Stück für Stück angebracht. Eine Gürtelschlaufe wird noch ausgeschnitten und ein rundes Lederstück zur Abdeckung des Druckknopfes zurechtgetrimmt, damit der Druckknopf das Messer beim Einstecken bzw. Entnehmen nicht zerkratzen kann.
Färben
Ich verwende für Messertaschen gerne pflanzlich (vegetabil) gegerbtes Rinderleder in passenden Stärken - hier ca. 1,5 - 2 mm stark. Das färbe ich nun mit Fiebings Oil Dye, wobei ich gerne mit der Intensität des Färbens spiele, um unterschiedlich intensive Farben zu erzielen.
Zusammenbau
Nun beginnt der Zusammenbau - der schönste Schritt, da das Endprodukt nun langsam erkennbar wird:
Finisch
Das Finish erfolgt mit Carnauba Cream oder irgendeiner Imprägnierung deiner Wahl, z.B. Bienenwachs.
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