Messerbau
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Schwierigkeitmittel
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Kosten50 €
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Dauer3-4 Tage
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Öffentliche Wertung
Gerade habe ich verschollen geglaubte Bilder von meinem Messerprojekt entdeckt, sodass ich euch an diesem Projekt gerne teilhaben lassen möchte.
Viele Messerhersteller produzieren die Klingen, damit der Kunde sein individuelles Messer selbst herstellen kann. Je nach gewünschtem Einsatzzweck und Geldbeutel kann man hier fündig werden.
Um nicht ständig von der Tischbohrmaschine zur oszillierenden Schleifmaschine umrüsten zu müssen, habe ich die vier Messer parallel gebaut, sodass die Beschreibung nicht ganz stringent ist.
Du brauchst
- Tischbohrmaschine
- Sonstiges
- Feilen
- Raspeln
- Dekupiersäge
- Oszillierende Schleifmaschine
- Hammer
- Schleifleinen
- 2 x Griffschale | Apfelholz (120 x 40x 8 mm)
- 2 x Griffschale | Wacholderholz (120 x 35 x 5 mm)
- 2 x Griffschale | Mooreiche (120 x 45 x 8 mm)
- 2 x Griffschale | Eibenholz (110 x 35 x 8 mm)
- 1 x Nieten | Messing-Stab
Los geht's - Schritt für Schritt
Auswahl der Hölzer und erste Arbeitsschritte
Als Holz für die Griffschalen habe ich mir Wacholder, Apfelbaum und Eibe aus meinem Fundus ausgewählt. Für ein Messer wollte ich als Griffmaterial etwas besonderes auswählen und habe mir eine Kantel 3000-jährige Mooreiche bestellt. Mooreiche gehört zu den subfossilen Hölzern, die zwischen sechshundert und 8500 Jahre alt sind. Indem sie damals ins Moor fielen, veränderte sich das Holz unter Abschluss von Sauerstoff und unter Einwirkung der enthaltenen Gerbsäure des Holzes und der Eisensalze des Moores. Beim Torfstechen findet man mit etwas Glück solche Eichenstämme.
Die Hölzer schnitt ich mir entsprechend so zu, dass ich jeweils zwei Griffschalen pro Messer erhielt. Hierbei war es wichtig, dass die Schalen eines Messers die gleiche Stärke erhielten und die Klebe- und Außenfläche parallel zueinander waren. Die metallischen Platinen der Klappmesser und die Griffenden der feststehenden Messerklingen dienten als Schablone um die Griffschalen anzuzeichnen und mit der Dekupiersäge grob auszusägen. Hier habe ich lieber ein wenig mehr Holz stehengelassen, falls sich beim Verkleben etwas verschiebt.
Bei den Bohrungen für die Nieten bin ich unterschiedlich vorgegangen. Bei den Taschenmessern habe ich die angeschliffene und mit Lösungsmittel gereinigte Platine mit Epoixdharz verklebt. Nach Aushärten des Klebers schliff ich die Griffschalen anhand der Platinenkontur und bohrte die Griffschalen nach dem Bohrbild der Platinen ab.
Verkleben der Griffschalen mit den starren Messern
Bei den feststehenden Klingen, fixierte ich mit Doppelklebeband jeweils die einzelnen Griffschalen mit der Messerklinge, um die Nietenlöcher abzubohren. Erst danach verklebte ich die Griffschalen mit der Klinge, indem ich die Rundstäbe für die Nietungen mit den zu verklebenden Teilen zusammensteckte. Anschließend trennte ich die Rundstäbe auf die benötigte Länge und stauchte mit Hammerschlägen die Nieten. Danach bearbeitete ich die Außenkontur der Griffschalen.
Die Griffschalen der Taschenmesser bearbeitete ich vor dem Zusammenbau grob, um sie anschließend sauber zu bearbeiten. Einen Teil der Griffschalen schliff ich an der Tellerschleifmaschine ballig, was optisch nicht so wuchtig erscheint und der Griff somit besser in der Hand liegt.
Verunden der Kanten
Finishen der Oberflächen
Nachdem die Griffschalen sehr feingeschliffen waren, wurden sie mit Tungöl eingestrichen und nach dem Einwirken das überschüssige Öl mit einem Lappen abgewischt.
Fazit
Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht die Messergriffschalen zu gestalten. Im Alltag benutze ich sehr gerne das Taschenmesser mit dem Wacholdergriff und das kleine Messer mit dem Eibengriff, da sie sehr gut ausbalanciert sind und gut in der Hand liegen. Für das Messer mit dem Eibengriff habe ich auch noch eine Lederscheide anfertigt.
Die angegebenen Kosten sind eine sehr grobe Schätzung, da ich heute nicht mehr weiß, was die Messerbausätze/ Klingen, sowie die Messingstäbe gekostet haben. Bis auf die Mooreiche habe ich alle Hölzer vorrätig gehabt, sodass hier auch keine Kosten anfielen.
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