Messer schmieden

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Fertiges Messer
  • Schwierigkeit
    leicht
  • Kosten
    5 €
  • Dauer
    1-2 Tage
  • Öffentliche Wertung

Vor einigen Monaten erhielt ich die Möglichkeit eine Feldesse zum Schmieden zu nutzen. Gemeinsam mit einigen guten Bekannten schmiedete jeder von uns ein Messer.
Nun kam ich auch endlich dazu, die Griffschalen herzustellen und das Projekt zu beenden.

Los geht's - Schritt für Schritt

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Materialwahl

Durchtrennen eines Endes des Faltschloss-Elementes mit dem Winkelschleifer

Als Material für die Messer verwendeten wir die einzelnen Elemente eines Fahrrad-Faltschlosses. Mit dem Einhandwinkelschleifer trennte ich eines der Enden einschließlich der Bohrung ab.

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Schmieden des Messers

Erhitzen des Stahls in der Esse

Zum Schmieden in der Feldesse, wird diese mit Fettkohle, einer Steinkohleart betrieben. Der Stahl lässt sich am Besten bearbeiten, wenn dieser eine hellgelbe Farbe annimmt.
Den Stahl schmiedete ich so, dass eine möglichst gleichmäßig starke Grifffläche entstand. Die Klinge wurde etwa 90 mm lang.
Während dem Schmieden lösten sich Zunderschichten, die in der Klinge Eindrücke hinterließen, als ich den Stahl auf dem Zunder schmiedete. Diese dunklen Vertiefungen fand ich optisch interessant, sodass ich den Amboss nicht extra reinigte, um dies zu verhindern.
Nach dem Schmiedeprozess wird der glühende Stahl in kaltes Wasser oder Öl zum Härten getaucht.

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Formgebung des Stahls

Grobe Formgebung mit dem Winkelschleifer
Ausarbeiten der Konturen

Um dem Messer eine bessere Form zu verleihen, brachte ich den Stahl mit einem Einhandwinkelschleifer grob in Form. In meiner Kellerwerkstatt konnte ich die Kontur des Messers mit der oszillierenden Schleifmaschine und dem Tellerschleifer vollenden.

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Nietenlöcher

Bohren der Nietlöcher

Um eine optimale Verbindung zwischen Messer und Griffschalen herzustellen, wählte ich Messing-Nieten, die ich aus einem Ø 4 mm Messing-Rundmaterial herstellte. Damit ich evtl. einen Lederriemen durch den Griff ziehen kann, sah ich eine Messinghülse aus einem Ø 7 mm x 0,5 mm Messing-Rundrohr vor. Hierzu bohrte ich die entsprechenden Löcher an der Tischbohrmaschine.

ACHTUNG VERLETZUNGSGEFAHR!
Beim Bohren ist unbedingt darauf zu achten, dass das Werkstück festgespannt ist. Beim Festhalten von Hand besteht die Gefahr, dass das Werkstück aus der Hand gerissen wird und zu fiesen Verletzungen führt!
Ich habe mit zwei Schrauben in der Opferplatte eine Fixierung sichergestellt.

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Die Qual der Wahl – Oder welches Holz für die Griffschalen?

Zur Wahl standen Mooreiche-, Haselnuss-, Oliven-, Weißdorn- und Zwetschgenholz

Da ich mich nicht festlegen konnte, aus welchem Holz die Griffschalen hergestellt werden sollen, fertigte ich aus Mooreiche, Haselnuss, Olivenholz, Weißdorn und Zwetschgenholz Brettchen mit einer Stärke von 10 mm an. Letztendlich entschied ich mich für das Zwetschgenholz, das wie ich finde, eine gute Wahl war.

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Herstellen der Griffschalen

Auftrag des Epoxidharzes auf der ersten Griffschale
Fixieren mit Einhandzwingen
Übertragen der Nietbohrungen in das Holz
Vernieten der zusammengeklebten Teile
Nach dem Fertigstellen des Griffs

Zuerst zeichnete ich mir die Griffkonturen auf das Erste Holzstück, welches ich mit Epoxidharz mit dem Metall verklebte. Anschließend bohrte ich die Niet-Löcher vom Metall in das Holz.
Da beide Griffschalen symmetrisch sein sollen, d. h. zur Klinge hing den gleichen Abstand haben sollten, fixierte ich das zweite Holzstück mit Einhandzwingen und bohrte auch dieses Holzstück durch.
Auch das zweite Holzstück verklebte ich mit Epoxidharz, wobei hier schon die Messingstück für die richtige Positionierung sorgten.
Anschließend raspelte und feilte ich die Kontur des Griffes heraus. Die Nieten, die ich ein wenig länger gelassen hatte, stauchte ich durch ein paar gezielten Hammerschläge.
Von oben betrachtet, erhielt der Griff noch eine zu den Enden verjüngte Form. Die Kanten erhielten eine Abrundung, damit der Griff gut in der Hand liegt.
Nach dem Schleifen behandelte ich das Holz mit Tungöl. Vermischt mit ein wenig Orangenöl und Kamelienöl wird das Tungöl dünnflüssiger und dringt besser in das Holz ein. So angefeuert wirkt die Maserung des Zwetschgenholzes besonders schön.

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Fazit

Die Griffschalen stellte ich als kleine Nebenbeschäftigung auf einem Zeltlager her, weshalb außer einem Akkuschrauber keine maschinellen Hilfsmittel zum Einsatz kamen.

Die Kosten sind geschätzt grob mit 5 EUR angesetzt, da ich alle Materialien zur Verfügung hatte.
Insgesamt hat mir das Projekt großen Spaß gemacht. – Ich hoffe euch auch…


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